Die Welt für Frauen gerechter machen
[Wien, 21.4.2020, PA] Mit dem Ziel, auf der Basis christlicher Werte die Welt für Frauen gerechter zu machen, hat die neue ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Angelika Ritter-Grepl, ihr Amt angetreten. „Wir Frauen sollen als Befreite leben“, so Ritter-Grepl mit Blick auf Gesellschaft wie Kirche. Was Freiheit für Frauen bedeute, müsse aber erst noch ausgestaltet werden: „Dazu beizutragen, in und mit der Gemeinschaft von Frauen in der Katholischen Frauenbewegung: das treibt mich an“. Die Tirolerin, die nach ihrer Tätigkeit als Volksschullehrerin kritische Geschlechter- und Sozialforschung studiert und zuletzt als Leiterin des Frauenreferats der Diözese Innsbruck gearbeitet hat, folgt in ihrem Amt der Oberösterreicherin Veronika Pernsteiner nach. Pernsteiner stand fünf Jahre an der Spitze von Österreichs größter Frauenorganisation.
„Das Reich Gottes bedeutet Gerechtigkeit und Frieden, und Freiheit ist die Grundlage davon“, so Ritter-Grepl anlässlich ihrer Wahl. Die Katholische Frauenbewegung verstehe sie als „Gemeinschaft, die Frauen zu sich selbst und zu Gott befreit“, etwa mittels der Frauenbildung, die sie betreibe, mittels gelebter Frauengemeinschaft und Spiritualität, durch ihren Einsatz für die Entwicklungszusammenarbeit und ihr kirchen- wie gesellschaftspolitisches Engagement: „Dass Frauen weniger Optionen haben als Männer, ist kein genuin kirchliches Problem“, so Ritter-Grepl, „vielmehr ein gesellschaftliches.“ Die katholische Kirche biete Frauen einen guten Ort für ihre Spiritualität. Zugleich gelte es, gegen Beschränkungen aufzutreten: „Gott ist größer als die Vorstellung, Gott sei wie ein Mann“, so etwa die neue kfbö-Vorsitzende.
Der Schlüssel für den erfolgreichen Einsatz für Gleichberechtigung liege in der Selbstfindung. Notwendig sei außerdem ein gleichermaßen politisches wie spirituelles Handeln: „Politik ohne Spiritualität ist schnell fehlgeleitet“, so Ritter-Grepl. Wie sehr es das Engagement einer katholischen Frauenbewegung brauche, zeige einmal mehr die Situation von Frauen angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise: „Wie unter einem Brennglas zeigt sich die mangelnde Gleichberechtigung von Frauen: gesellschaftlich notwendige Arbeit, ob im Gesundheits- und Pflegebereich oder an den Supermarktkassen, wird zu einem großen Teil von Frauen geleistet, zu niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen, und auch die private, unbezahlte Sorgearbeit liegt zum überwiegenden Teil bei ihnen“. Mehr als sonst seien Frauen der Gefahr von Gewalt ausgesetzt.
Der Auftrag der Katholischen Aktion, im Sinn des Evangeliums für soziale Gerechtigkeit zu arbeiten, bedeute für die Katholische Frauenbewegung ganz generell, „sich parteiisch für Frauen, für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen“. Das tue die kfb mittels der Aktion Familienfasttag auch im Blick auf die Frauen im globalen Süden, die ganz besonders unter ökologischen, sozialen und ökonomischen Benachteiligungen litten und angesichts der gegenwärtigen Pandemie noch stärker in Bedrängnis gerieten.
Bei der Neuwahl des kfbö-Vorstands, die aufgrund der gegenwärtigen Corona-Regelungen online von statten ging, wurde die bisherige stellvertretende Vorsitzende Petra Unterberger aus Tirol erneut in diese Funktion gewählt, in der Funktion der stellvertretenden Vorsitzenden mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit folgt auf die Tirolerin Eva Oberhauser die Niederösterreicherin Anna Raab.
Ebenfalls neu in ihrer Funktion als Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs ist die Tiroler Theologin und Organisationsberaterin Elisabeth Anker. Anker, die ihren Dienst mit ersten April angetreten hat, will in erster Linie die in der kfbö ehrenamtlich tätigen Frauen unterstützen. Ihr Anliegen ist Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft: „Die kfbö setzt sich mit Kreativität und Leidenschaft dafür ein - ich will meinen Beitrag dazu leisten“, so Anker.
Österreich: Neue Frauenvorsitzende will Bischof für Geschlechtergerechtigkeit
Die neue Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs hat eine eigene Stelle für Geschlechtergerechtigkeit in der Bischofskonferenz angeregt. Außerdem will Angelika Ritter-Grepl jüngere Frauen stärker beachtet sehen.
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Katholische Frauenbewegung hat neue Vorsitzende
Mit dem Ziel, auf der Basis christlicher Werte „die Welt für Frauen gerechter zu machen“, hat die neue ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Angelika Ritter-Grepl, ihr Amt angetreten.
„Dazu beizutragen, in und mit der Gemeinschaft von Frauen in der Katholischen Frauenbewegung - das treibt mich an“, erklärte die Tirolerin in einer Aussendung am Dienstag über ihre Motivation. Ritter-Grepl (61) studierte nach ihrer Tätigkeit als Volksschullehrerin kritische Geschlechter- und Sozialforschung an der Uni Innsbruck und arbeitete zuletzt als Leiterin des Frauenreferats der Diözese Innsbruck. Sie folgt in ihrem Amt der Oberösterreicherin Veronika Pernsteiner nach, die fünf Jahre an der Spitze der größter Frauenorganisation Österreichs stand.
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