Dieser dramatische Aufruf kommt nicht von ungefähr, denn nach Jahrzehnten des Unmuts und vergeblichen Hoffens ergreift die Krisenstimmung nicht nur kritische Gruppen, sondern auch viele Gemeinden: Die klassische Seelsorge bricht zusammen. Man verweigert ihnen Gemeindeleiter bzw. Gemeindeleiterinnen oder hebt sie nach Maßgabe der fehlenden Priester einfach auf, so als seien die Gemeinden für die Priester da. Erste Reformen könnten schnell vollzogen werden, denn der Zölibat ist nur ein disziplinäres, die Ordination von Frauen nur ein vermeintlich theologisches Problem und die Mitarbeit des Gottesvolks ließe sich durch strukturelle Eingriffe problemlos aktivieren. Reformmodelle gibt es genügend. [...]
in: Hermann Häring, Freiheit im Haus des Herrn. Vom Ende der klerikalen Weltkirche, Gütersloh 12011, 188.
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