Johannes Röser in "Christ in der Gegenwart" Juli 2011:
Droht eine neue Kirchenspaltung?
Die gibt es längst. Denn ungefähr neunzig Prozent aller Getauften nehmen am christlichen Leben, an der Feier von Leben, Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi kaum mehr oder gar nicht mehr teil. Das betrifft keineswegs nur das „schlimme, säkularisierte" Deutschland, sondern ebenso den Vorhof des Papstes, Rom, die Elendsviertel und Metropolen im mit Basisgemeinden bestückten Brasilien oder die angeblich so jugendlichen Gemeinden in Afrika, Asien und anderswo. Gern wird auf das Wachstum der nominellen Christen - und nominellen Katholiken - verwiesen. Über das geistliche und vor allem geistige, ja intellektuelle Wachstum sagt dies freilich wenig bis gar nichts. Ähnliches gilt für die vom Vatikan und von etlichen Bischöfen besonders hofierten sogenannten neuen geistlichen Bewegungen. Was die Dynamik zur Weiterentwicklung des christlichen Glaubens, der Gottesvorstellungen wie der Gottesverehrung im Horizont einer modernen entmythologisierten und wissenschaftlich aufgeklärten Welterfahrung angeht, werden sie maßlos überschätzt.
Zum ganzen Artikel >>
1 Kommentar:
Ein genialer Artikel von seltener Brillianz, der vor allem Bischof Ägidius, seinen Getreuen und einer ganzen Reihe von burgenländischen Klerikern, die nur kriechen und es sich gut gehen lassen, anstatt Farbe zu bekennen und glaubwürdig Verkündigung zu betreiben, unter die Nase gerieben gehört!
Ist natürlich auch für den Rest der Welt gültig, was der Artikel bringt, aber ich bleibe hier einmal im heimatlichen Burgenland. Gerade weil sich in einigen Tagen der 7. Juli 2010 zum ersten Mal jährt, jener Tag, an dem die Ernennung des neuen Diözesanbischofs öffentlich bekannt wurde.
Wer - um es mit diesem Artikel und zum zitierten Autor Allen zu sagen - den "evangelikalen" Katholizismus vertritt, soll sich darin suhlen. Leute wie ich bleiben jedenfalls dem Zweiten Vatikanum treu, da können die in Rom machen was sie wollen. Sagt ja schon mein Nickname ...
Kommentar veröffentlichen