Donnerstag, 13. Februar 2014

Katholische Basis verlangt Absetzung von Bischof Huonder


Mit einer grossen Kundgebung in St. Gallen fordern die Basiskatholiken die Bischofskonferenz auf, in Chur für eine neue Bistumsleitung zu sorgen. Doch so einfach ist das nicht.
Einmal mehr unter Beschuss: Vitus Huonder.

«Es reicht!» Unter diesem prägnanten Motto steht die «Kundgebung für eine glaubwürdige und befreiende katholische Kirche Schweiz». Basiskatholiken wollen am 9. März, dem ersten Fastensonntag, in einem Demonstrationszug mit Transparenten und Plakaten vom St. Galler Bahnhof zum Klosterplatz ziehen: zum Sitz von Bischof Markus Büchel, dem Präsidenten der Schweizer Bischofskonferenz. Sie werden ihm einen Brief übergeben mit der Aufforderung, für eine neue Leitung des Bistums Chur zu sorgen. Will heissen: Bischof Vitus Huonder und sein Generalvikar Martin Grichting müssen weg.

In einem Flyer, der morgen veröffentlicht wird, heisst es: «Wir haben genug von Ausgrenzung, von Diskriminierung, von Feudalismus und systematischem Infragestellen wertvoller staatskirchlicher Strukturen». Und: «Wir haben genug von disziplinierender Haltung, von hartherziger Theologie und pessimistischen Bischöfen, die den Gläubigen misstrauen».

Sündenregister über Huonders Vefehlungen

Dass Büchel zugesagt hat, den Brief entgegenzunehmen und die Demonstranten zu empfangen, dürfen diese bereits als Erfolg verbuchen. Der Brief soll auch an den apostolischen Nuntius in Bern, Diego Causero, geschickt werden, wie Mitorganisator Willi Anderau erklärt. Man beabsichtige eine Art Sündenregister über Huonders Alleingänge und Brüskierungen der Bischofskonferenz und des Kirchenvolkes zu erstellen: Seine Ja-Parole zur Initiative über die Abtreibungsfinanzierung, die vorschnelle Veröffentlichung der Ergebnisse zum vatikanischen Fragebogen über Ehe und Familie, sein Bischofswort zu Genderfragen oder sein undurchsichtiges Verhalten im Blick auf die Kirchensteuerinitiativen.

Erwähnt werden sollen auch die Spannungen innerhalb der Churer Bistumsleitung. Sie führten dazu, dass Weihbischof Marian Eleganti seinen Posten als Leiter des Churer Priesterseminars räumen musste.
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Katholische Organisationen planen Demonstration gegen Churer Bischof
Eine breite Allianz katholischer Organisationen unter Federführung des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) will der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) Beine machen: Das Bistum Chur soll eine neue Leitung bekommen. Dafür solle sich die SBK einsetzen, forden die Organisationen. Ihr Anliegen wollen sie am Sonntag, 9. März, unter dem Motto «Es reicht» mit einer Demonstration in St. Gallen kundtun. Es reiche, wie Huonder «die katholische Kirche der Lächerlichkeit preisgibt», sagte Willi Anderau, Kapuziner und Mitglied der Organisationsgruppe, am Dienstag, 4. Februar, gegenüber der Presseagentur Kipa.
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