Gedanken zu den
Gedanken von Erzbischof Franz Lackner, Kathpress 10.2.2014, Frauenpriestertum„als schwerer Bruch“ für Kirche.
Man
merkt es, wie schwer sich der neue Salzburger Erzbischof mit einer wirklich
verständlichen und überzeugenden Argumentation hinsichtlich der beiden offenen
Fragen Frauenpriestertum und Zölibat tut. Das macht ihn (mir) durchaus
sympathisch.
Nur
zwei Punkte zum KATHPRESS – Bericht:
1. „Anders wäre
für Lackner die Situation (Priesterweihe von Frauen, m.E.), lebte Jesus
heute…“. Aber ER lebt doch auch heute! Und wenn eine Änderung hin zur
Frauenordination „für die katholische Theologie ein schwerer Bruch“ sein
sollte: naja, diese Anstrengung ist den TheologInnen durchaus zuzumuten! Und
sie werden es auch schaffen. Ansonsten werden sie in spätestens 20 Jahren mehr
Arbeit bekommen: mit der Konzeption einer neuerlichen Entschuldigung der
Kirche: nach Galilei, dem Judentum usw. dann auch bei den Frauen. Was ist das
für eine Kirche, die sich dauernd nur entschuldigen muss? Für hausgemachte (und
verhinderbare) Fehler?
2.
Wenn die Kirche ihre „Eucharistische Mitte“ nicht verlieren will, dann hat sie die
Verpflichtung, den – gegenüber dieser sekundären oder tertiären - Wert der Tradition
Zölibat zu überdenken. Ansonsten macht sie sich schuldig! Gegenüber dem
sakramentalen Auftrag und den Gläubigen. „Sakrament sticht Tradition“ – man
verzeihe diese zwar profane, aber dafür hoffentlich verständliche Kurzformulierung.
Nur Jammern über einen Priestermangel oder gar der Vorwurf, die Welt sei halt
so schlecht – das sind keine Gründe! Denk- und Veränderungsleistung sind
gefragt! „Lebte Jesus heute…“ – der würde, nein wird – uns die Leviten lesen.
Zuerst ganz kräftig den Leitungsorganen. Aber dann schon auch „der Basis“. Weil
sie sich zu wenig rührt.
Lothar
Müller, Theologe
PS:
habe heute in „Menschen und Mächte“ (ORF) den Bericht über das Jahr 1934 gesehen.
Mit einem die kurzfristigen „Sieger“ weihwasserbesprengenden Kardinal Innitzer.
Aus sehr vielen, tiefgehenden Gesprächen mit „ZeitzeugInnen“ des Jahres 1934
weiß ich, wie tief diese Wunden bei den noch lebenden SozialdemokratInnen sind.
Einer – er ist vor kurzem verstorben – hat mir geschildert, wie er als etwa
Siebenjähriger vom Kooperator aus der Kirche geworfen wurde. Er wollte nur –
wie seine Freunde – Ministrant werden. Das hinausgeworfene Kind Walter –
unehelich, Mutter Arbeiterin, ruht nun im Frieden des Herrn. Vom jenseitigen
Schicksal des damaligen Kooperators – später sehr anerkannt – habe ich keine
Kunde.
1 Kommentar:
In der Kirchengeschichte hat es immer Brüche gegeben - das hängt damit zusammen, dass "die Kirche" - nämlich die Gemeinschaft der Glaubenden - ja nicht isoliert vom sonstigen Entwicklungsgeschehen der jeweiligen Gesellschaften existiert. Und das ist ja die Herausforderung - neue Wege, neue Antworten zu finden, die von allen (auch Frauen) mitgegangen, bejaht werden können! Derzeit hab ich den Eindruck, dass sich die Hierarchie unserer RKK nur darum kümmert, ihre Position, ihre Macht und ihren Einfluss zu erhalten - Schade, von Jesus war dies sicher ganz anders gedacht!
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