Die mit Spannung erwartete Familiensynode im Vatikan will eine Öffnung der katholischen Kirche beim Umgang mit Homosexuellen und Geschiedenen diskutieren. Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten Arbeitsdokument hervor.
In etwas über drei Monaten beginnt im Vatikan die Versammlung der Bischofssynode zum Thema Familie. Das Arbeitspapier „Instrumentum Laboris: Berufung und Sendung der Familie
in Kirche und Welt von heute“ ging aus dem Abschlussdokument der vergangenen Versammlung zu dem Thema - einer Sondersynode der Bischöfe - im Vorjahr hervor. Zu fast allen Kapiteln aus dem Vorläufertext gibt es Ergänzungen, Erweiterungen oder Vorschläge. Meistens beziehen sie sich auf einzelne Begriffe oder Ideen der Vorlage und führen diese weiter aus. Die Vorschläge und Fragen der katholischen Bischofskonferenzen aus aller Welt sind in dem 41-seitigen Arbeitsdokument enthalten, in das die Ergebnisse einer neuerlichen Umfrage unter Katholiken im Anschluss an die Außerordentliche Synoden-Vollversammlung von 2014 eingeflossen sind.
Wiederverheiratete Geschiedene im Fokus
Häufiger als im Originaldokument findet sich der Verweis auf wiederverheiratete Geschiedene und auf deren Schwierigkeiten. Im Blick auf diejenigen Katholiken, die eine zweite zivile Ehe eingegangen sind, wird eine Reihe von Vorschlägen für einen „Weg der Buße“ gemacht. Dabei ist von „irreversiblen Situationen des Zusammenlebens“ die Rede. Allerdings, so heißt es, könne das nicht bedeuten, dass „automatisch“ die Möglichkeit zum Empfang der eucharistischen Kommunion gewährt werde. Die Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen und nach einem Weg der Reue unter bischöflicher Aufsicht wieder zu den Sakramenten zuzulassen, solle aber geprüft werden.
Im Anschluss an eine Erwähnung der Antworten der Bischofskonferenzen und anderer Institutionen ist in dem Papier die Rede von einem breiten Konsens darüber, dass die Verfahren zur Anerkennung einer Nichtigkeit der Ehe „schneller und mit größerer Agilität“ durchgeführt werden. Die Verfahren sollten dabei „präferentiell gratis“ durchgeführt werden.
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Das Dokument auf vatican.va >>
Nicht allein die katholische Christenheit erwartet "einen Sprung vorwärts".Plädoyer für eine mutige pastorale Lehrentwicklung
Von Józef Niewiadomski, Roman A. Siebenrock, Christian Bauer, Willhelm Guggenberger, Nikolaus Wandinger u.a.
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Arbeitsdokument der Synode: Noch nicht das letzte Wort
Die Zeit rennt: In etwas über drei Monaten beginnt im Vatikan die Versammlung der Bischofssynode zum Thema Familie. Dazu hat der Vatikan an diesem Dienstag das Arbeitsdokument – das so genannte Instrumentum Laboris – vorgestellt.
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Papst: Trennung manchmal „moralisch notwendig“
Eine Trennung von Eheleuten könne manchmal „unvermeidlich“ und „sogar moralisch notwendig“ werden, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Das sei dann der Fall, wenn der schwächere Ehepartner oder die Kinder vor Gewalt, Demütigung, Ausbeutung oder Gleichgültigkeit in Sicherheit gebracht werden müssten, sagte Franziskus. Es gebe jedoch „Gott sei Dank“ auch viele Ehepaare, die gestützt durch ihren Glauben und die Liebe zu ihren Kindern ihrem Eheversprechen treu blieben, „so unmöglich eine Wiederbelebung der Ehe auch zu sein scheint“.
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Bischof Elbs: Trennung manchmal notwendig
Der Feldkircher Bischof und Synodenteilnehmer Benno Elbs teilt die Ansicht von Papst Franziskus, dass die Trennung von Ehepaaren manchmal moralisch notwendig ist.
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Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier für Bischofssynode
Lesestoff vom Papst
Der Vatikan hat das Arbeitspapier für die Ordentliche Bischofssynode über die Familie im Oktober veröffentlicht. In dem 77-Seiten langen Dokument geht es auch um den umstrittenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen.
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Familien-Synode: Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier
Neues Synodendokument ("Instrumentum laboris") präzisiert, was "Barmherzigkeit" für jene bedeutet, die in großen Schwierigkeiten leben - Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen zu den Sakramenten zuzulassen, soll geprüft werden - Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober in Rom
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Synode: Keine Tür zugeschlagen
Im Vatikan ist heute das Arbeitspapier für die Familiensynode im Oktober vorgestellt worden. Das 77-seitige Papier wurde mit heißer Nadel gestrickt. Das merkt man ihm an vielen Stellen an. Dem Umstand ist es wohl auch geschuldet, dass es bisher nur auf Italienisch vorliegt. Um es gleich vorweg zu nehmen: das Papier schließt keine Türen – auch nicht bei den umstrittenen Themen. Es fällt auf, dass beim Thema wiederverheiratete Geschiedene im Hintergrund wohl viel gearbeitet wird und man da bei der Synode zu einer Lösung kommen will, während das Thema Homosexualität eher klein gehalten wird. Erste Andeutungen gab es heute auch, was die Arbeitsweise der Synode anbetrifft. Hier soll es Modifizierungen gegenüber früheren Synoden geben, um stärker themenorientiert arbeiten zu können.
Papstgeflüster >>
Abschied von der heiligen Familie
In einem Dokument des Vatikans wird erstmals erwogen, Wiederverheiratete kirchlich zu trauen. Mit homosexuellen Partnerschaften aber tut sich die Kirche noch schwer.
Zeit.de >>
Ehe, Familie - was für ein (sprachliches) Durcheinander
Radio Vatikan >>
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