Franziskus würdigt den Reformator Jan Hus
Papst Franziskus hat den böhmischen Reformator Jan Hus (1369-1415) gewürdigt. Der „renommierte Prediger“ und Rektor der Prager Universität sei lange Zeit „Streitobjekt“ unter den Christen gewesen, aber heute zu einem „Anlass des Dialoges“ geworden, sagte Franziskus an diesem Montag vor Kirchenvertretern aus der Tschechischen Republik. Die Delegation der Böhmischen Brüder und der hussitischen Gemeinschaft war in Begleitung des emeritierten Erzbischofs von Prag, Kardinal Miloslav Vlk, in den Vatikan gekommen, um anlässlich des 600. Todesjahres von Jan Hus an den Apostelgräbern eine Versöhnungsliturgie zu feiern.
In seiner Ansprache ging der Papst auf Jan Hus‘ „tragischen Tod“ vor 600 Jahren ein. Der böhmische Priester war 1415 auf dem Konzil von Konstanz zum Tode verurteilt und am 6. Juli als Ketzer verbrannt worden. Papst Johannes Paul II. habe 1999 sein „tiefes Bedauern über den grausamen Tod von Jan Hus“ ausgedrückt und ihn als Kirchenreformer gewürdigt, erinnerte Franziskus. Im Zeichen des kirchlichen Dialoges müsse daran die Forschung heute anknüpfen, um Jan Hus' Verdienste für die heutige Zeit fruchtbar zu machen:
„Im Lichte dieser Annäherung muss das Studium zur Person und zum Wirken von Jan Hus (…) weitergeführt werden. Eine solchermaßen ohne ideologische Beeinflussung durchgeführte Forschung wird ein wichtiger Dienst an der geschichtlichen Wahrheit und an allen Christen und der gesamten Gesellschaft auch jenseits der Grenzen eurer Nation sein.“
Franziskus zeigte sich zuversichtlich, dass die „Auseinandersetzungen der Vergangenheit“ endgültig überwunden werden könnten, und rief die Kirchen zu einem gemeinsamen „Weg der Versöhnung und des Friedens“ auf. Das christliche Zeugnis sei umso überzeugender, je mehr es von einer einigen Christenheit vorgebracht werde, äußerte er mit Blick auf das Zweite Vatikanische Konzil. „In diesem Sinne hoffe ich, dass sich freundschaftliche Beziehungen auch auf der Ebene der lokalen Gemeinschaften und Gemeinden entwickeln.“
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Papst bedauert "grausamen Tod" des Reformators Hus
Papst Franziskus hat sein "tiefes Bedauern über den grausamen Tod" des böhmischen Reformators Jan Hus (1369-1415) geäußert und zu einer Neubewertung des Falls aufgerufen. Hus, der lange Zeit "Streitobjekt" unter den Christen gewesen sei, sei heute "Anlass des Dialoges" geworden, sagte Franziskus laut Kathpress am Montag in Vatikan.
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D: Jaschke für Rehabilitierung von Reformator Jan Hus
Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hat den böhmischen Reformator Jan Hus (um 1369-1415) gewürdigt. „Es ist höchste Zeit und ein wichtiges Zeichen, dass unsere Kirche Jan Hus als glaubwürdige christliche Persönlichkeit anerkennt!“ Das sagte Jaschke am Samstag in Hamburg bei einer ökumenischen Gedenkfeier aus Anlass von Hus' 600. Todestag. Es gelte, ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und gemeinsam Wege der Versöhnung zu gehen, so Jaschke, der auch der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz angehört.
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Aktualisiert am 6. Juli 2015:
„Hartnäckiger Ketzer“: 600. Todestag von Jan Hus
Vor 600 Jahren wurde während des Konzils von Konstanz (1414 bis 1418) der tschechische Reformator Jan Hus als „hartnäckiger Ketzer“ vor den Toren der Stadt auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
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1415 – die Verbrennung von Jan Hus am Konzil von Konstanz
Reformator vor der Reformation
Das Kirchenkonzil in Konstanz, das von 1414 bis 1418 tagte, bleibt auch deswegen im historischen Gedächtnis, weil es den Prager Prediger und Kirchenkritiker Jan Hus auf den Scheiterhaufen brachte.
NZZ >>
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