Es war Abend geworden. Die vielen Menschen, die nach einem langen Marsch und einem langen Tag hungrig dastanden. Jesus zu den Jüngern: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Darauf die Antwort: „Wir haben doch nur fünf Brote und zwei Fische!“ Und wieder Jesus: „Bringt sie her!“
In der Welt scheint es Abend zu werden. Die vielen Menschen, die nach Glück und Sinn hungern, lebensmüde und traurig sind. Jesus zu uns: „Macht sie glücklich!“ Unsere Antwort: „Wir haben doch nur zwei Augen, zwei Ohren und einen Mund. Wir haben doch nur zwei Hände!“ Und Jesus: „So seht mit den zwei Augen die Not, hört mit den zwei Ohren das Leid und sprecht mit dem einen Mund ein gutes Wort. Die zwei Hände aber streckt helfend aus.“ Dann werden Menschen auch heute glücklich. Wie damals Menschen satt wurden.
aus einem Fastenkalender, in: Lebendig ist das Wort,
Impuls- und Meditationstexte zur Bibel,
Haus der Stille-Heiligenkreuz, 2000, 159.
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1 Kommentar:
"Das ist meiner Meinung wirklich das Problem des Nach-Konzils: Die große Grundidee, mit einer neuen Freudigkeit und Zuversicht auf die Welt zuzugehen, ist zu dieser kleinen Idee, möglichst niemanden zu ärgern und möglichst so zu sein wie alle anderen, heruntergesunken. Dadurch ist dem Christentum keine ansteckende Kraft mehr geblieben."
Joseph Kardinal Ratzinger im Interview mit Prof. Albert Scharf, ausgestrahlt vom Bayerischen Rundfunk am 26. Mai 2003
Dass hier auch mal wieder was vernünftiges zu lesen ist.
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