In einem beeindruckenden Interview in der PRESSE vom 19.03.2010 nimmt Jesuitenpater Georg Sporschill mit klaren Worten zur Situation der Kirche Stellung. Sporschill ist bekannt durch seine Arbeit für Straßenkinder. Er sieht in der Krise der katholischen Kirche nach den Missbrauchsfällen auch auch die Chance, "dass für das Neue ein Damm bricht."
Unter anderem sagt Sporschill:
"Es kommt jetzt eine größere Ehrlichkeit: Schluss mit frommen Sprüchen, Schluss mit Betulichkeit, Schluss mit Vortäuschung von Machtstrukturen, die keine mehr sind. Wir müssen die Orte in der Welt entdecken, wo das Heil passiert, und nicht glauben, wir produzieren es. Das ist die Lehre Jesu."
"Ich hoffe, dass jetzt auch für das Neue ein Damm bricht. Vielleicht wird im Zuge dieses Dammbruches der Pflichtzölibat aufgehoben, vielleicht kommt auch das Priestertum der Frauen. Das alles kann kommen, wenn der Deckel, der jetzt zerbricht, weg ist.
"Die Initiative, die Revolution, muss immer von unten kommen. Dann erwacht in uns so ein Lebensmut, so ein Überlebenswille, dass wir wieder auf vernünftige Pfade kommen. Wenn wir Glück haben, werden die Bischöfe das akzeptieren und am Schluss sogar segnen. Ich nütze meine Narrenfreiheit. Ein Bischof hat keine Narrenfreiheit. Aber ein Bischof müsste Narren suchen, fördern. Wir haben keine Chance, wenn wir nicht Mutige, freche Hunde, rufen."
Zum ganzen Interview >>
Concordia - Sozialprojekte von Pater Georg Sporschill SJ >>
1 Kommentar:
Mich spricht dieses Interview an ,weil es dem Bestreben der Reformbewegungen entspricht:
die Reform muss von unten kommen und vielleicht ist es so, dass letztendlich die Bischöfe dann ihren Segen dazu geben!
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