Anders leben.
Anders als gestern und heute.
Weil ich manchmal zu ersticken glaube
in Hektik und Langeweile,
im Trott des Festgefahrenen.
Weil ich auf der Stelle trete
bei all meinem Strampeln.
Anders leben.
Weil ich glaube,
dass mehr drinnen wäre in dem,
was sie „Leben“ nennen.
Dass auch in meinem Leben
zwischen Wecker und Spätnachrichten,
zwischen Betrieb und Schlafengehen
mehr drinnen wäre
an unausgeschöpften Möglichkeiten.
Anders leben.
Weil ich ungeduldig bin
und nicht warten möchte auf das,
was sie „Himmel“ nennen.
Weil ich jetzt schon,
heute und hier etwas spüren möchte
von Sinn und Erfüllung,
Glück und Zufriedenheit.
Anders leben.
Weil es mich reizt, Neues auszuprobieren,
ungebahnte Wege zu gehen.
Weil ich irgendwie ahne,
dass unter der Kruste der Oberfläche
mehr verborgen liegt,
als meine kurzsichtigen Augen entdecken.
Anders leben.
Weil du es bist,
der mich lockt und einladet und Mut macht!
vgl. H.-J. Coenen, Meine Jakobsleiter. Meditationen,
Patmos Verlag, Düsseldorf 21987.
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