Sonntag, 19. März 2023

Frau von "Armen-Arzt" Batthyany soll seliggesprochen werden

„Arzt der Armen“:
Batthyany-Strattmann vor 20 Jahren seligesprochen
Vor 20 Jahren wurde Ladislaus Batthyany-Strattmann von Papst Johannes Paul II. am 23.März 2003 in Rom selig gesprochen. Der Gründer des Krankenhauses in Kittsee ist der bis jetzt einzige Selige aus dem Burgenland. In Güssing erinnert man sich gerne an die Seeligsprechung zurück.
Burgenland.orf.at, 19.3.2023

 
Entscheidende Stütze ihres Gatten
Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung des als "Arzt der Armen" bekannten Laszlo Batthyany-Strattmann beginnt nun dasselbe Verfahren für seine Ehefrau Maria Theresia Batthyany-Strattmann. Der Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet.
Domradio, 14.03.2023

Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann
Dossier auf martinus.at


Bischof János Székely betet vor dem Sarg von Maria Theresia Batthyány-Strattmann (links unten); rechts die Franziskanerpatres Anton Bruck und Raphael Rindler.  | Foto: Franz Josef Rupprecht
Bischof János Székely betet vor dem Sarg von Maria Theresia Batthyány-Strattmann (links unten); rechts die Franziskanerpatres Anton Bruck und Raphael Rindler.

Güssing: Auftakt des Seligsprechungsprozesses für Batthyany-Gattin
Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung des als "Arzt der Armen" bekannten Burgenländers Laszlo Batthyany-Strattmann (1870-1931) erfolgt nun der Startschuss für dasselbe kirchliche Verfahren für dessen Ehefrau: Auch für Maria Theresia Batthyany-Strattmann (1876-1951) wurde soeben der Seligsprechungsprozess eingeleitet, teilte die Diözese Eisenstadt am Dienstag mit. Beide Ereignisse - das Jubiläum und der Prozessauftakt - stehen am kommenden Sonntag um 9.30 Uhr im Mittelpunkt eines Festgottesdienstes in der Basilika Güssing, der von ORF 2 und ZDF live übertragen wird. Der Veranstaltungsort ist nicht zufällig gewählt, befindet sich unter der Kirche doch auch die Familiengruft der Batthyanys und die Grabstelle des Seligen.

Der Festgottesdienst wird geleitet vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics, sein Amtskollege aus der Nachbardiözese Szombathely, Janos Szekely, ist Konzelebrant. Einige Texte werden auf Ungarisch vorgetragen, ist dem Programm des Fernsehgottesdienstes zu entnehmen, die einleitenden Worte kommen von Mitgliedern der Batthyany-Familie. Musikalisch gestaltet wird die Liturgie vom Vocalensemble Cantus Felix unter Begleitung von Andreas Deutsch (Klavier), Katharina Fürpaß (Violine) und dem Domorganisten von Szombathely unter der Gesamtleitung von Franz Stangl.

Maria Theresia Batthyany-Strattmann, geboren als Gräfin von Coreth zu Coredo und Starkenberg, war eine entscheidende Stütze auf dem Lebens- und Glaubensweg ihres Gatten Ladislaus, der als erster Seliger des Burgenlandes gilt. Der selbst aus altem ungarischem Adel stammende Augenarzt habe durch sie zu seinem tiefen Glauben gefunden, eine außergewöhnliche Hingabe an Gott entwickelt und auch den "Wunsch, ganz lieben zu wollen und danach zu handeln: Im Gebet, in der Arbeit als Arzt und als Ehemann, als Familienvater und im liebevollen Umgang mit den Mitmenschen", heißt es in der diözesanen Mitteilung. Die Batthyanys heirateten am 10. November 1898 und hatten 13 gemeinsame Kinder.

Ladislaus Batthyany-Strattmann gründete Spitäler in Kittsee und Körmend und operierte in drei Jahrzehnten 3.133 Patienten am Grauen Star. Dabei behandelte er täglich bis zu 100 Patienten aus armen Verhältnissen, von denen er keine Bezahlung entgegennahm, sondern ihnen oft sogar selbst Geld gab, mit der Bitte, für ihn zu beten. Auch seine Operationen begannen und endeten mit einem Gebet. Das bescherte ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als Heiligen und wurde auch bei seiner Seligsprechung in Rom am 23. März 2003 - 700 Burgenländer waren damals unter den 14.000 Pilgern aus aller Welt, wie auch Spitzen der Kirche und Politik aus Österreich und Ungarn - von Papst Johannes Paul II. gewürdigt. Als liturgischer Gedenktag wurde damals sein Todestag, der 22. Jänner, festgelegt.

Das Tagebuch des Seligen aus dem Jahr 1926 erscheint zum 20. Jahrestag der Seligsprechung sowie zum Auftakt des Seligsprechungsprozesses seiner Frau in Buchform. Wie die Diözese Eisenstadt mitteilte, findet man darin Notizen Batthyany-Strattmanns über seine Sorge um die Familie, seine Berufung zum Arzt sowie seine Dankbarkeit darüber, dass er seinen Weg nach "Irrfahrten" auch wirklich fand. Die durchgeführten Operationen und spezielle Fälle in seiner Praxis seien weiters genau vermerkt. Zwischen den Zeilen dringe oft seine humorvolle Persönlichkeit durch wie auch sein stetes Bemühen, seine Umgebung immer wieder aufzuheitern.

Auch Papst Franziskus höchstpersönlich wird demnächst am Jubiläum der Seligsprechung des frommen Mediziners teilnehmen: Bei seinem anstehenden Besuch in Budapest steht eine Begegnung in einer nach dem Seligen benannte Sozialeinrichtung auf dem Programm. Am 29. April trifft der Papst Kinder mit Sehbehinderungen und intellektuellen Beeinträchtigungen aus dem von der Ordensfrau Anna Feher (1947-2021) gegründeten katholischen Batthyany-Strattmann-Institut. Die Einrichtung umfasst einen Kindergarten, eine Schule und ein Internat. Familiären Charakter hat dann im Mai eine Batthyany-Wallfahrt nach Rom, die ebenfalls im Zeichen 20 Jahre Seligsprechung und Auftakt des Prozesses für Maria Theresia Batthyany-Strattmann steht.


 

Ehefrau von „Armen-Arzt“ soll seliggesprochen werden
martinus, 23. März 2023

Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung des als „Arzt der Armen“ bekannten Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870 – 1931) eröffnet die katholische Kirche auch einen Seligsprechungsprozess für Batthá-ny-Strattmanns Ehefrau Maria Theresia (1876 – 1951). Zum Auftakt des diözesanen Verfahrens feierten die Bischöfe der beiden Nachbardiözesen Eisenstadt und Szombathely, Ägidius Zsifkovics und János Székely, am Sonntag einen Gottesdienst in der Basilika Güssing.

„Der selige Ladislaus und seine Frau Maria Theresia Coreth waren Sehende. Sie haben die Augen Vieler geöffnet, auch für Gott“, sagte Bischof Zsifkovics in der von ORF und ZDF live übertragenen Messe. Als Arzt sei Batthyány-Strattmann Christus „in den Kranken begegnet, er hat sie geheilt, aufreibend und selbstlos“. Seine Selbstfindung und das Beschreiten eines heiligmäßigen Lebensweges verdanke Ladislaus dabei in erster Linie seiner großartigen Ehefrau, fügte Bischof Székely hinzu und würdigte Güte, Mitgefühl, Heiterkeit sowie den tiefen Glauben Maria Theresias.

Zusammen seien die Eheleute „Vorbilder im Glauben, in der liebevoll gelebten Ehe, der Annahme des Kindersegens, der Unterstützung der Armen“, sagte Székely. Schon bei der Seligsprechung vor 20 Jahren hätten viele gemeint: „Schade, dass sie nicht gemeinsam seliggesprochen wurden.“

VON PÄPSTEN GEWÜRDIGT

Ladislaus Batthyány-Strattmann war ein Arzt aus einer alten ungarischen Adelsfamilie. In von ihm gegründeten Spitälern in Kittsee im Burgenland und Körmend in Ungarn behandelte er viele seiner Patienten unentgeltlich am Grauen Star, den Ärmsten soll er auch Geld gegeben haben. Batthyány wurde bereits zeit seines Lebens von vielen Menschen als Heiliger verehrt. Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 23. März 2003 selig. Die tiefgläubige Maria Theresia Coreth heiratete Batthyány-Strattmann 1898 in der Wiener Votivkirche. Das Ehepaar hatte 13 Kinder. „Sie sagte mutig Ja zu ihren Kindern, gründete Kindergärten, organisierte Unterstützung für die ärmsten Familien – etwa in Kittsee.

Papst Franziskus wird bei seinem Besuch in Budapest Ende April eine nach dem seligen Ladislaus Batthyány-Strattmann benannte Sozialeinrichtung besuchen. Am 29. April trifft der Papst Kinder mit Sehbehinderungen und intellektuellen Beeinträchtigungen aus dem katholischen Batthyány-Strattmann-Institut. Die Einrichtung umfasst einen Kindergarten, eine Schule und ein Internat.


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