Mittwoch, 23. Oktober 2013

Papst suspendiert Limburger Bischof


Amtsausübung derzeit nicht möglich
Papst Franziskus hat den umstrittenen Bischof der deutschen Diözese Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, für drei Monate vom Amt suspendiert. Er bleibt zwar - zumindest vorerst - im Amt, soll aber eine Auszeit nehmen, teilte der Vatikan am Mittwoch mit.

In der Diözese sei es zu einer Situation gekommen, in der der Bischof seinen Dienst „zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben kann“, heißt es in der Mitteilung des Vatikans. Der Papst sei über die Lage in Limburg „zu jedem Zeitpunkt umfassend und objektiv informiert worden“.
Der Heilige Stuhl hält es in Erwartung der Prüfungsergebnisse zu den Finanzen im Bistum für angeraten, dem Bischof „eine Zeit außerhalb der Diözese“ zu gewähren. „Generalvikar Wolfgang Rösch wird die Diözese Limburg während der Abwesenheit des Diözesanbischofs im Rahmen der mit diesem Amt verbundenen Befugnisse verwalten.“

Enger Mitarbeiter des Bischofs
Rösch gilt als enger Mitarbeiter des umstrittenen Bischofs, der seit Wochen wegen der Baukosten in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro für seinen Bischofssitz sowie eines beantragten Strafbefehls wegen Falschaussage massiv in der Kritik steht. Der Heilige Stuhl entschied, dass die eigentlich erst mit 1. Jänner 2014 geplante Ernennung Röschs zum Generalvikar bereits am Mittwoch in Kraft tritt.
Aus dem Vatikan hieß es laut einem „Bild“-Bericht kurz vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Entscheidung, diese solle als Signal verstanden werden, dass Rom trotz allem hinter dem Bischof stehe und dass medialer Druck oder öffentliche Beliebtheit keine Kriterien seien, nach denen geweihte Würdenträger zu beurteilen oder gar zu entlassen seien.
Letzte Woche war der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, beim Papst und sprach unter anderem auch über den Limburger Skandal. Tebartz-van Elst war gleichzeitig ebenfalls nach Rom geflogen - angeblich mit einer Billigairline, nachdem der Ausgangspunkt der Kritik an ihm ein First-Class-Flug nach Indien zum Besuch bei Bewohnern von Slums gewesen war. Der Limburger Bischof hatte jedoch bis zu Beginn dieser Woche warten müssen, bis er vom Papst empfangen wurde.

Kommission prüft Bauskandal
Derzeit nimmt eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission die Kosten der Limburger Residenz unter die Lupe. Schon seit langem brodelt es in dem Bistum. Bereits im März 2012 warf ein Kreis von Priestern Tebartz-van Elst einen autoritären Führungsstil vor. Im Sommer dieses Jahres reichte es dann auch der Basis: Mehr als 4.000 Menschen unterzeichneten einen offenen Brief gegen die Amtsführung des Bischofs. Im Bistum Limburg, das sich auf Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz erstreckt, leben etwa 650.000 Katholiken.
News ORF.at


PRESSEMITTEILUNG DES HEILIGEN STUHLS HINSICHTLICH DER DIÖZESE LIMBURG

Der Heilige Vater ist über die Lage in der Diözese Limburg zu jedem Zeitpunkt umfassend und objektiv informiert worden.
In der Diözese ist es zu einer Situation gekommen, in welcher der Bischof, S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst, seinen bischöflichen Dienst zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben kann.
Nach dem „brüderlichen Besuch“ von S.Em. Giovanni Kardinal Lajolo im vergangenen September hat die Deutsche Bischofskonferenz, gemäβ einer Vereinbarung zwischen dem Bischof und dem Limburger Domkapitel, eine Kommission eingesetzt, um eine eingehende Prüfung im Hinblick auf den Bau des Bischofssitzes vorzunehmen. In Erwartung der Ergebnisse besagter Prüfung und der damit verbundenen Vergewisserung über diesbezügliche Verantwortlichkeiten hält der Heilige Stuhl es für angeraten, S.E. Mons. Franz-Peter Tebartz-van Elst eine Zeit auβerhalb der Diözese zu gewähren.
Auf Entscheidung des Heiligen Stuhls tritt die durch den Bischof von Limburg zum 1. Januar 2014 ausgesprochene Ernennung des Hw. Herrn Stadtdekan Wolfgang Rösch zum Generalvikar bereits mit dem heutigen Tag in Kraft. Der Hw. Herrn Generalvikar Rösch wird die Diözese Limburg während der Abwesenheit des Diözesanbischofs im Rahmen der mit diesem Amt verbundenen Befugnisse verwalten.
Aus dem Vatikan, 23. Oktober 2013
Quelle: Katholisches >>


Papst verordnet Tebartz-van Elst eine Amtspause

Der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, soll sich für einige Zeit von der Leitung des Bistums zurückziehen. Für ihn übernimmt ein Generalvikar die Geschäfte, teilte der Vatikan mit.

Das Bistum Limburg soll vorübergehend von einem Vertreter geleitet werden. Das meldet die "Bild"-Zeitung. Für zwei oder drei Monate werde sich Franz-Peter Tebartz-van Elst von den Amtsgeschäften zurückziehen. In dieser Zeit solle ein enger Vertrauter die Diözese leiten: Wolfgang Rösch, der Stadtdekan in Wiesbaden. So sei es mit dem Vatikan besprochen. Danach solle Tebartz zurückkehren.
Die Welt >>

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