Grußwort
150 Jahre evang. A.B. Pfarrgemeinde Unterschützen
nach dem Gottesdienst in der evang. Kirche Unterschützen
am Sonntag, 06. Okt. 2013, 14.00 Uhr
Liebe Festgemeinde!
„Jedoch ist das katholische Dogma ebenso wohlbekannt, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche gerettet werden kann, und dass jene, die sich hartnäckig der Autorität und den Definitionen jener Kirche widersetzen und die hartnäckig von der Einheit der Kirche und vom Nachfolger Petri, dem Römischen Papst, getrennt bleiben (denen der Erlöser die Sorge für seinen Weinberg anvertraut hat), das Heil nicht erlangen können“, schreibt Papst Pius IX. am 10. Aug. 1863 – also vor 150 Jahren - in seiner Enzyklika „Quanto conficiamur moerore“.
Wie viel hat sich seit dieser Zeit – Gott sei Dank, muss ich gleich ergänzen – verändert in unseren beiden Kirchen und in der Ökumene, im Miteinander unserer Kirchen. Auch wenn im letzten Jahrzehnt in unserer röm.-kath. Kirche so manche Versuche gestartet wurden, das Rad der Ökumene zurückzudrehen, so chancenlos sind diese Versuche an der Basis, in den Pfarrgemeinden geblieben. Unsere gelebte Ökumene hier vor Ort zeigt mir das augenscheinlich.
Ich möchte daher das 150-Jahr-Fest eurer evang. Pfarrgemeinde nutzen, um im Namen der r.-k. Pfarrgemeinde ein ganz herzliches und aufrichtiges Danke auszusprechen, für all das, was hier bei uns praktisch möglich ist. Z. B. dass wir als r.-k. Filiale Unterschützen jeden zweiten Freitag im Monat in eurem Betsaal die Eucharistie feiern dürfen. Oder dass es ebenso kein Problem ist, nach einem Begräbnis – wenn es von den Angehörigen gewünscht wird - das Requiem/die Eucharistie hier in der evang. Kirche Unterschützen zu feiern.
Alleine diese beiden Alltagsgeschichten zeigen auf, wie Ökumene ganz praktisch gelebt werden kann. Zum 150-Jahr-Jubiläum eurer Pfarrgemeinde wünsche ich mir für die Zukunft, dass wir diesen gemeinsamen Weg weitergehen. Dass wir in versöhnter Verschiedenheit den Menschen zeigen, dass es ganz unterschiedliche Wege hin zu Gott gibt, und keiner davon besser oder schlechter ist, sondern dass gerade diese Verschiedenheit eine ganz wichtige Bereicherung füreinander ist.
Welche Freude wäre es, wenn Papst Franziskus zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017 mit den Martin Luther zugeschriebenen Worten verkünden würde: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders: Die r.-k. Kirche anerkennt heute im Jahr 2017 die evangelischen Ämter und ermöglicht damit endlich die Abendmahlgemeinschaft.“
Beste Glückwünsche zu eurem Fest 150 Jahre evang. Pfarrgemeinde Unterschützen, und Gottes Segen und Schutz auch weiterhin für euch und eure Pfarrgemeinde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen