Donnerstag, 17. Oktober 2013

Was echt unterträglich ist ...



Herrn Mag. Edi Posch
Begegnung & Dialog

Lieber Edi!

Eigentlich ist jede weitere Zeile zu dem sog. „Luxusbischof“ schon zu schade.

Er und die Mitwisser richten sich selbst und es wird im Zeitalter einer offenen Kommunikation allen anderen ebenso ergehen. Möge er die Möglichkeit erhalten, die „bischöfliche Badewanne“ um 15.000 Euro (Standard Online 11.10.2013) an den Ort seines neuen „Wirkens“ mitzunehmen.

Was echt unerträglich ist: diese samt–seidige, letztlich hoheitsvolle und unverbindliche Sprache! Da kann nicht einer einfach sagen:“Da habe ich einen Blödsinn gemacht, tut mir leid“ oder so. Nein, da heißt es dramatisch: Er bittet, „nicht den Stab über ihn zu brechen“ oder er lege sein Schicksal in die Hand des Papstes.

Auch der sonst so verdiente Vorsitzende der Bischofskonferenz spricht im Grunde ähnlich: von „großer Sorge“, vom Sichersein, „dass sich der Bischof mit der notwendigen Selbstkritik in dieser Entwicklung auseinandersetzt“ usw.

Mir ist aus vielfacher eigener Erfahrung schon klar, dass man aus vielen Gründen sprachliche Kompromisse schaffen muss. Wegen der Akzeptanz, dem Im–Gespräch–bleiben–können, aus Unterwürfigkeit, Höflichkeit oder Diplomatie. Aber irgendwann schlagen all diese Bedenken zurück – und dann ist man kein Mensch mehr, der einfach „Ja“ oder „Nein“ sagen kann. Züchten wir in unserer Kirche (und durch ihre Verfasstheit) nicht genau diese „Kultur“?

Das ist der größte Schaden!

Herzlich Lothar

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