Am „Tag des gottgeweihten Lebens“ (5. Februar) wetterte Bischof Gerhard Ludwig Müller bei einer Vesper im Regensburger Dom gegen die österreichische Pfarrer-Initiative.
Der für Konflikte mit Laienvertretern und Reformkräften bekannte Bischof könnte demnächst Präfekt der Glaubenskongregation werden. Der Vatikanist Andrea Tornielli nannte ihn in „La Stampa“ einen der drei ernst zu nehmenden Nachfolge-Kandidaten für William Levada.
Bischof Müller stellte den Begriff des Gehorsams völlig undifferenziert in den Mittelpunkt seiner Predigt. Der Ungehorsam sei eine Macht, die vom Unheil in die Welt gebracht worden sei. Durch Ungehorsam verliere man die Gemeinschaft mit Gott, meinte der Bischof.
„Darum ist es ganz und gar unchristlich und unserem katholischen Glauben diametral entgegengesetzt, wenn in unserem Nachbarland eine von einigen Leuten ins Leben gerufene sogenannte Pfarrer-Initiative in ihrer Besserwisserei meint, sich in Fragen der Lehre und Pastoral über den Glauben der Kirche stellen zu können. Die Unterstützer schlagen ihre Weiheversprechen in den Wind, wenn sie in ihrer Aktion zum Ungehorsam aufrufen. Der Ungehorsam gegenüber Gott und der Ungehorsam gegenüber der legitimen kirchlichen Leitung – gegen Papst und Bischöfe – ist ein Übel, das Spaltung in die Kirche hineinträgt und unser Grundverhältnis zu Gott verfälscht.“
Diejenigen, die von einem Reformstau in der Kirche sprächen und auch den Gehorsam infrage stellten, hätten nicht begriffen, dass die Kirche „keine äußere Religionsorganisation, sondern die Braut Christi“ sei.
Ja - Die neue Kirchenzeitung
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