Franz Josef Rupprecht, Chefredakteur der Kirchenzeitung, beim PGR-Kongress in Mariaszell |
Bezüglich einer Vorbereitung auf diözesaner Ebene ist wenig bis nichts bekannt. Ebenso von den eigenen martinus-Berichten.
Im martinus vom 8. Juni gibt es lediglich einen Pool-Artikel des Oberösterreichers Heinz Niederleitner (Von der ‚Komm her‘-Kirche zu einer ‚Geh hin‘-Kirche) mit einem Foto "Die Delegierten aus der Diözese Eisenstadt mit Generalvikar Martin Korpitsch" sowie einem Mosaiksteinchen einer bgld. Teilnehmerin: "Es sind einige Aspekte, die ich vom PGR-Kongress mitnehme. Besonders wichtig ist mir: Freiheit wird nicht zur Last, wenn man sich gegenseitig stärkt und gegenseitig trägt."
Wo bleiben motivierende pastorale Worte des Pastoralamtsdirektors oder des Referats für Pfarrgemeinderäte? Spielen nur mehr die PGR-Vorsitzenden (=Pfarrer) eine Rolle beim "Neuen pastoralen Weges in der Diözese"? Wie ist dieses Schweigen zu einem PGR-Event zu verstehen?
Mit Wehmut erinnere ich mich an den PGR-Kongress von 2010, als ich noch als Dekanatsratsvikar gemeinsam mit dem damaligen Bischof Paul und Pastoralamtsdirektor Johann Haider sowie vielen Ratsvikaren teilgenommen und dort ein Referat gehalten habe. Ich habe auch in der Zwischenzeit immer wieder nachgefragt, was aus den Versprechungen von 2010 geworden ist, vor allem im Hinblick auf die Zulassung von geschiedenen Wiederverheirateten zur Kommunion. (Siehe Blogbeiträge dazu >>)
Im Kathpress-Fokus zum Kongress 2014 habe ich wenige Vorschläge gefunden, die in unserer derzeitigen pastoralen Notstandsituation hilfreich sein könnten:
Wortgottesfeiern in Tirol
In der Diözese Innsbruck gibt es viele kleine Pfarren, die inzwischen zu Seelsorgeräumen zusammengefasst sind. Inzwischen ist es nun nicht mehr möglich, dass in allen Pfarren jeden Sonntag Eucharistie gefeiert wird. Deshalb seien in den vergangenen fünf bis sieben Jahren verstärkt Wortgottesdienstleiter ausgebildet und beauftragt worden, berichtet Michael Strebitzer von der Diözese Innsbruck.
Teams würden die Wortgottesfeiern mit Kommunionspendung vorbereiten. Von der Bevölkerung werde diese Form des Gottesdienstes gut angenommen. Nicht nur an gewöhnlichen Sonntagen, sondern auch zu den Feiertagen, wie Weihnachten oder Ostern.
Ehrenamtliche Pfarrleitung
In der Diözese Linz gibt es seit 2003 das Modell der ehrenamtlichen Pfarrleitung: Viele Pfarrer haben zwei oder noch mehr Gemeinden und können nicht mehr im nötigen Ausmaß in jeder Gemeinde vor Ort sein. Um eine Seelsorge gewährleisten zu können, die nahe bei den Menschen ist, würden ehrenamtliche Mitarbeiter mit gewissen Leitungsaufgaben betraut, erläutert Monika Heilmann vom Pastoralamt der Diözese Linz. So gebe es beispielsweise für die Liturgie verantwortliche Mitarbeiter. Diese sorgen u.a. für den Gottesdienstplan und sind für die Einteilung von Lektoren oder Kommunionhelfer verantwortlich.
In 50 Pfarren in der Diözese werde bereits das Modell der ehrenamtlichen Pfarrleitung eingesetzt, so Heilmann. Viele Ehrenamtliche würden aus ihren Berufen bereits wichtige Qualifikationen und Leitungskompetenzen mitbringen. Dazu bekämen sie freilich auch eine fundierte Ausbildung in theologischen Fragen und Sozialkompetenzen. Die Pfarrleiter würden auch durchgehend von Priestern bzw. Theologen begleitet. Von der Pfarrbevölkerung würden die ehrenamtlichen Leiter gut akzeptiert, so Heilmann. An die Grenzen stoße das Modell allerdings dort, wo Pfarrer nicht teamfähig sind.
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