Montag, 30. Juni 2014

Wir LaiInnen betteln nicht!

Herrn Mag. Edi Posch
Begegnung & Dialog

Lieber Edi!

Du berichtest soeben über einen „Modellversuch“ in der Diözese/dem Bistum Osnabrück. Ehrenamtlich Tätige, von den Pfarrgemeinden dem Bischof vorgeschlagene LaiInnen leiten dort die Gemeinden. Es gibt anscheinend nur noch wenige Priester in diesem Bereich – diese dürften jetzt vor allem für den „sakramentalen Bereich“ zuständig sein.

Bei allem Verständnis: aber wir LaiInnen betteln nicht!
Angesichts der Forderungen Jesu und der von ihm erkannten unbedingten Notwendigkeit des Gemeindelebens begrüße ich diese Arbeitsaufteilung natürlich.
Als (ehrenamtlicher) Krankenseelsorger sehe ich auch die oft gesprächsweise erhobene Forderung von Priestern/Pfarrern ein, „wir (die erprobten LaiInnen) sollten doch auch die Krankensalbungen „übernehmen“. Das sollten wir - die LaiInnen - von den Bischöfen/der Hierarchie einfordern.
Bei allem Verständnis für die Zeitnöte unserer Pfarrer – aber das fällt mir überhaupt nicht ein! Wir sollten bei den Bischöfen um Kompetenzen betteln gehen? Kommt doch überhaupt nicht in Frage. Das sollen ihnen die Pfarrer und auch die Betroffenen persönlich sagen! Beinhart und unter Hinweis auf die Verpflichtung, für die „Sakramentenverwaltung“ für alle KatholikInnen Sorge tragen zu müssen. Ansonsten: Versagen!

Soll er doch selber gehen!
Einer unserer Bischöfe lehnt nach meiner Erinnerung die zumeist von LaiInnen engagiert geleiteten „Wortgottesdienste mit Kommunion“ ab. Wegen „Verwechslungsgefahr“ – soweit ich mich erinnere. O.K. – ist sein formelles Recht.
Aber dann, dann hat er mit seinen Klerikern selber zu marschieren! Seine Pflicht zu erfüllen. Jeder und jedem, die oder der den Leib des Herrn empfangen will, diesen auch zu geben. Arbeitszeiten und Repräsentationsverpflichtungen – die sind hinterrangig und werden auch diesbezüglich überprüft.

Tebartz soll arbeiten. Rückversetzung in Laienstand braucht Zustimmung!
Wir LaiInnen sind bereit, unsere Aufträge zu erfüllen. Aber wir werden „die Hierarchie“ nicht um „Zugeständnisse des Notwendigen“ betteln. Das nicht.
Und wenn wir gerade dabei sind: ich las, dass der Vatikan einen bisherigen Botschafter „in den LaiInnenstand“ zurückversetzen wolle. Wegen angeblichen Kindermißbrauchs. Dem Hohen Vatikan wäre schon zu raten, vor einer solchen „Rückversetzung“ in unseren bescheidenen „Stand“ uns als Betroffene zu fragen. Zumindest die LaiInnenorganisationen der betroffenen Diözese.

Noch ein Wort zum unglücklichen Bischof von Tebartz! Mitte 50 – und da soll er schon Pensionist sein?  Tut ihm, seiner nach wie vor Exzellenz, und auch – soweit ich weiß – den deutschen SteuerzahlerInnen das nicht an. Er muss doch einige Fähigkeiten haben, die – so wie bei anderen Frühpensionierungen – hinsichtlich der (steuersparenden) Arbeitsfähigkeit noch verwendet werden könnten. Auch in seinem persönlichem Interesse.

Lothar Müller                                                                      2014-06-28

PS.: Wurde auch an Herrn Nuntius weitergeleitet. Herzlich Lothar


Zum Thema "Krankensalbung" siehe im Blog-Archiv:
Studientag der katholischen Reformbewegungen am 29. November 2013 über Krankenseelsorge und Krankensalbung im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg.

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