eine Kirche der offenen Türen,
eine wärmende, mütterliche Kirche,
eine Kirche der Generationen,
eine Kirche der Toten, der Lebenden
und der Ungeborenen,
eine Kirche derer, die vor uns waren, die mit uns sind und die nach uns kommen werden,
eine Kirche des Verstehens und des Mitfühlens, des Mitdenkens, des Mitfreuens und des Mitleidens,
eine Kirche, die mit den Menschen lacht und mit den Menschen weint,
eine Kirche, der nichts fremd ist
und die nicht fremd tut,
eine Kirche, die wie eine Mutter auf ihre Kinder warten kann,
eine Kirche, die ihre Kinder sucht
und ihnen nachgeht,
eine Kirche, die die Menschen dort begegnet, wo sie sind: bei der Arbeit und beim Vergnügen, beim Fabrik-Tor und auf dem Fußballplatz, in den vier Wänden des Hauses,
eine Kirche der festlichen Tage und eine Kirche des täglichen Kleinkrams,
eine Kirche, die nicht verhandelt und nicht feilscht, die nicht Bedingungen stellt oder Vorleistungen verlangt,
eine Kirche, die nicht politisiert,
eine Kirche, die nicht Wohlverhaltenszeugnisse verlangt oder ausstellt,
eine Kirche der Armen und Kleinen, der Mühseligen und Beladenen, der Scheiternden und Gescheiterten – im Leben, im Beruf, in der Ehe;
eine Kirche derer, die im Schatten stehen, der Weinenden, der Trauernden,
eine Kirche der Würdigen, aber auch der Unwürdigen, der Heiligen, aber auch der Sünder,
eine Kirche – nicht der frommen Sprüche,
sondern der stillen helfenden Tat,
eine Kirche DES VOLKES!
Dr. Franz Kardinal König
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