Hallelujaschlümpfe: Es gibt sie auch in der Diözese Eisenstadt – vor allem seit einigen Monaten …
Paul M. Zulehner ist in so manchen Kirchenkreisen ein gefürchteter Mann. Nicht erst seit gestern, und seit er emeritiert ist, ist er es erst recht.
Vor einigen Tagen hat er bei einem Vortrag in St. Pölten wieder einiges losgelassen, das nicht ohne war: Bestimmte Erneuerungsbewegungen, weltkirchlich Movimenti genannt, wären sicher keine Erneuerer. Etwa weil sie zu allem, was autoritäre Bischöfe von sich geben, nur ihr verzücktes Halleluja anstimmen würden, anstatt kritisch zu denken. Und verwendete wortwörtlich (nicht zum ersten Mal) den Begriff „Hallelujaschlümpfe“ für die besagte katholische Spezies.
Man kann von Zulehner halten was man will (und unsere Bischofskonferenz mag nur noch wenig von ihm halten, das nebenbei), aber wo er recht hat, hat er recht. Wer in den letzten Monaten gesehen hat, was sich im Burgenland tut, weiß auch, dass waschechte katholische Fundamentalisten Oberwasser haben und Morgenluft wittern. Das zeigt sich am mehr als selbstbewussten Verhalten so mancher Vertreter der „neuen Diözesanrichtung“ in der Kirchenöffentlichkeit, das zeigt sich daran, dass bisher bestehende Diözesanstrukturen derzeit nicht bestehen und es unsicher ist, ob sie überhaupt wieder so bestehen werden, und es zeigt sich obendrein darin, dass die Diözesanleitung bis heute kein pastorales Konzept präsentiert hat.
Wer die Erfahrungen aus einigen österreichischen, deutschen und schweizerischen Diözesen kennt, weiß auch, dass das oft (wenn auch nicht immer) ein Indiz dafür ist, dass ein solches Vakuum durch Movimenti gefüllt werden soll. Sie sind loyal bis ins Letzte, sind „missionarisch“ (jedenfalls so, wie es bestimmte Bischöfe so richtig gern haben), und kosten der Diözese obendrein kein Geld – was will ein Bischof mehr, bitte schön? Dass die Funktionäre dieser Bewegungen oft ziemlich weltfremde Gestalten mit einer abgehobenen Spiritualität sind, und nicht selten auch durch extreme theologische Ansichten und durch erstaunlich hohe Inkompetenz im katechetischen Bereich auffallen, stört so manche Bischöfe und hohes Führungspersonal kaum. Und den Großteil des Gottesvolkes stört es auch nicht, der ignoriert diesen oft sektiererischen Kram nämlich. Wer das alles ernsthaft mit „missionarischer und einladender Kirche“ in Verbindung bringt, ist entweder ein Zyniker oder ein Fantast. Zutreffendes bitte ankreuzen!
2 Kommentare:
Hallelujaschlümpfe: Es gibt sie auch in der Diözese Eisenstadt – vor allem seit einigen Monaten …
Paul M. Zulehner ist in so manchen Kirchenkreisen ein gefürchteter Mann. Nicht erst seit gestern, und seit er emeritiert ist, ist er es erst recht.
Vor einigen Tagen hat er bei einem Vortrag in St. Pölten wieder einiges losgelassen, das nicht ohne war: Bestimmte Erneuerungsbewegungen, weltkirchlich Movimenti genannt, wären sicher keine Erneuerer. Etwa weil sie zu allem, was autoritäre Bischöfe von sich geben, nur ihr verzücktes Halleluja anstimmen würden, anstatt kritisch zu denken. Und verwendete wortwörtlich (nicht zum ersten Mal) den Begriff „Hallelujaschlümpfe“ für die besagte katholische Spezies.
Man kann von Zulehner halten was man will (und unsere Bischofskonferenz mag nur noch wenig von ihm halten, das nebenbei), aber wo er recht hat, hat er recht. Wer in den letzten Monaten gesehen hat, was sich im Burgenland tut, weiß auch, dass waschechte katholische Fundamentalisten Oberwasser haben und Morgenluft wittern. Das zeigt sich am mehr als selbstbewussten Verhalten so mancher Vertreter der „neuen Diözesanrichtung“ in der Kirchenöffentlichkeit, das zeigt sich daran, dass bisher bestehende Diözesanstrukturen derzeit nicht bestehen und es unsicher ist, ob sie überhaupt wieder so bestehen werden, und es zeigt sich obendrein darin, dass die Diözesanleitung bis heute kein pastorales Konzept präsentiert hat.
Wer die Erfahrungen aus einigen österreichischen, deutschen und schweizerischen Diözesen kennt, weiß auch, dass das oft (wenn auch nicht immer) ein Indiz dafür ist, dass ein solches Vakuum durch Movimenti gefüllt werden soll. Sie sind loyal bis ins Letzte, sind „missionarisch“ (jedenfalls so, wie es bestimmte Bischöfe so richtig gern haben), und kosten der Diözese obendrein kein Geld – was will ein Bischof mehr, bitte schön? Dass die Funktionäre dieser Bewegungen oft ziemlich weltfremde Gestalten mit einer abgehobenen Spiritualität sind, und nicht selten auch durch extreme theologische Ansichten und durch erstaunlich hohe Inkompetenz im katechetischen Bereich auffallen, stört so manche Bischöfe und hohes Führungspersonal kaum. Und den Großteil des Gottesvolkes stört es auch nicht, der ignoriert diesen oft sektiererischen Kram nämlich. Wer das alles ernsthaft mit „missionarischer und einladender Kirche“ in Verbindung bringt, ist entweder ein Zyniker oder ein Fantast. Zutreffendes bitte ankreuzen!
Gut geschrieben, Mr. Anonym. Ich kann nur zustimmen und jeden Satz unterstreichen.
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