In den letzten Tagen, vor allem seit der ORF-Sendung "Report" am 23. November 2010 wurde sehr viel über den neuen Schulamtsleiter der Diözese Eisenstadt, Pfarrer Erich Seifner diskutiert. Eine Stellungnahme des Pfarrgemeinderates von Oberwart habe ich bereits auf dem Blog veröffentlicht.
Pfarrer Alfons Jestl möchte folgenden Gastbeitrag bezüglich E. Seifner auf meinem Blog veröffentlichen:
Dr. Erich Seifner spricht meist nur abschätzend über seine Priesterkollegen und hält nicht viel oder gar nichts von LaienmitarbeiterInnen. Die folgende Geschichte dokumentiert unter anderem die menschliche Haltung des Herrn Stadtpfarrers von Oberwart.
Am 09. Mai 2010 fand in Pinkafeld die Abschlusskonferenz der kanonischen Visitation des Dekanates Pinkafeld statt, an der auch Gizella Vörös aus Mariasdorf teilnahm. Diesmal war auch der Herr Stadtpfarrer von Oberwart, Dr. Erich Seifner dabei, der bei Dekanatskonferenzen sich sonst nie blicken ließ. Er kam ausschließlich zu den Konferenzen mit dem Bischof.
Pfarrer Alfons Jestl möchte folgenden Gastbeitrag bezüglich E. Seifner auf meinem Blog veröffentlichen:
Dr. Erich Seifner spricht meist nur abschätzend über seine Priesterkollegen und hält nicht viel oder gar nichts von LaienmitarbeiterInnen. Die folgende Geschichte dokumentiert unter anderem die menschliche Haltung des Herrn Stadtpfarrers von Oberwart.
Am 09. Mai 2010 fand in Pinkafeld die Abschlusskonferenz der kanonischen Visitation des Dekanates Pinkafeld statt, an der auch Gizella Vörös aus Mariasdorf teilnahm. Diesmal war auch der Herr Stadtpfarrer von Oberwart, Dr. Erich Seifner dabei, der bei Dekanatskonferenzen sich sonst nie blicken ließ. Er kam ausschließlich zu den Konferenzen mit dem Bischof.
Nach der Besprechung eines Pädophil -Falles und diverser Angelegenheiten im Dekanat Pinkafeld, riss Dr. Seifner das Wort an sich und griff nicht anwesende pastorale Mitarbeiter und Pfarrerkollegen scharf an. Den anwesenden Bischof, Dr. Paul Iby, beschuldigte er, gegen Missbräuche nichts zu unternehmen. Er sprach u.a. wiederholt über »Eselpriester« die der Herr Bischof unterstützten würde und forderte scharfe Maßnahmen gegen diese.
Er ließ sich weder von mir als Dechanten, noch von einem der anwesenden Diakone, noch vom Bischof unterbrechen. Als die Situation immer peinlicher wurde, unterbrach ihn Frau Vörös mit den Worten: »Wenn der Herr Bischof all das tun würde, was du hier von ihm verlangst, dann würdest du auch nicht mehr Pfarrer von Oberwart sein«.
Er reagierte auf diesen Satz nicht, sondern sagte zu Frau Vörös: »Was du für die Kirchenzeitung geschrieben hast, war ein Schmarrn«. Darunter verstand er den Leserbrief im „martinus” vom 28.03.2010 , in der offiziellen Zeitung der Diözese Eisenstadt, in dem Frau Vörös für die Rechte der Minderheiten, bzw. für ihr Recht auf Eigenständigkeit und für die Wichtigkeit der hl. Messen in der Muttersprache an den Feiertagen Stellung nahm.
Damit ging aber endlich Dr. Seifners Wortschwall zu Ende, alle standen erleichtert auf und die »Sitzung« mit dem Bischof war beendet.
Damit ging aber endlich Dr. Seifners Wortschwall zu Ende, alle standen erleichtert auf und die »Sitzung« mit dem Bischof war beendet.
Am nächsten Tag, am 10.05.2010, rief Pfarrer Seifner mich, P. Mag. Alfons Jestl CSsR, Pfarrer von Mariasdorf-Bernstein an. Er behauptete, dass Frau Gizella Vörös ihn bei der Besprechung in Pinkafeld mit einer Pädophil-Sache in Verbindung gebracht hätte und er drohte ihr mit einer Klage. Auf meine Richtigstellung ging er gar nicht ein. Weiters hielt er mir lautstark vor, dass er 2005 nach kaum drei Monaten als Pfarrer von Unterwart abgelöst wurde. Und er sagte: »Ich wusste eh schon immer, du tust nur das, was die da oben anschaffen!«
Am folgenden Tag schickte Pfarrer Dr. Seifner an Bischof Iby ein Schreiben, in dem er ihm mitteilte, er hätte ja selbst gehört, wie Frau Vörös »bei der Diskussion um sexuellen Kindesmissbrauch und anderer Missstände in unserer Diözese vor allen Anwesenden behauptet hat, auch bei mir gäbe es ›Gründe‹, die schon lange meine Abberufung als Stadtpfarrer von Oberwart nahelegten«. Er ersuchte Bischof Iby, Frau Gizella Vörös dazu zu »drängen« ihre Gründe – warum er in Oberwart als Pfarrer abgelöst werden soll – offen zu legen. Er wiederholte seine Drohung, gegen sie ein Gerichtsverfahren für den Fall anzustreben, würde sie dieser Forderung nicht nachkommen und sich bei ihm entschuldigen.
Zwei Wochen später kam ein Schreiben vom Herrn Bischof an Frau Vörös, in dem die Vorwürfe vom Pfarrer Seifner fast wörtlich wiederholt wurden und empfahl ihr, sich beim Pfarrer Seifner zu entschuldigen, und sich auf die entstandene »emotionale Stimmung« zu berufen. Eine Kopie dieses Schreibens erging – ohne von Frau Vörös die Klärung der Sache abzuwarten – an Dr. Seifner, der mit diesem Brief des Bischofs zum Anwalt ging. (Kurze Zeit später bei einer Begegnung meinte Bischof Iby mir gegenüber, dass Frau Gizella Vörös natürlich im Recht sei und im Falle eines Prozesses Pfarrer Seifner keine Chance hätte.)
In den folgenden Tagen entschuldigte sich Frau Vörös – auf ausdrücklichen Wunsch des Bischofs – beim Pfarrer Seifner, wobei sie festhielt, dass ihre emotional vorgebrachte Äußerung wegen seiner überspannten Rundumschläge gegen Priesterkollegen und hauptamtliche Angestellte, sowie gegen den Bischof gefallen ist. Der Kindesmissbrauchsfall wurde von Frau Vörös nicht angesprochen; dieser war bereits am Anfang der Sitzung in einem völlig anderen Zusammenhang behandelt.
Pfarrer Dr. Seifner ließ über seinen Anwalt ausrichten, dass er bereit sei die Entschuldigung von Frau Vörös anzunehmen, wenn sie seine Anwaltskosten in Höhe von € 248,06 übernimmt. Der Pfarrer von Bad Tatzmannsdorf, der Pastoralassistent von Oberschützen und auch ich intervenierten beim Bischof in dieser Angelegenheit für Frau Vörös. Weiters wurde die Ombudsstelle der Diözese Eisenstadt um Vermittlung ersucht.
Einige Tage später beauftragte Frau Gizella Vörös die Anwältin Dr. Eva Maria Barki, für sie in der Sache tätig zu werden. Im Falle eines Prozesses wären einige von den Kollegen und Priester bereit gewesen, die an der Sitzung am 09. Mai 2010 teilgenommen haben, für Frau Vörös auszusagen.
Am 30. Juni 2010 kamen die Mitglieder der Diözesanen Vermittlungskommission zur Besprechung zusammen. Die Entscheidung fiel einstimmig zugunsten Gizella Vörös aus, Pfarrer Seifner wurde nahe gelegt die Entschuldigung von Frau Vörös anzunehmen und die Anwaltskosten – da selbst verursacht – aus der eigenen Tasche zu begleichen.
Pfarrer Seifner akzeptierte die Empfehlung der Kommission nicht und behauptete, dass Frau Vörös mit der Entschuldigung ihre Schuld quasi zugab und bestand weiterhin auf die Bezahlung der Anwaltskosten.
Damit die Sache ein Ende hat, bezahlte der Herr Kreisdechant, Pfarrer Alois Luisser, die Anwaltskosten. Damit gab sich dann Herr Dr. Seifner zufrieden.
5 Kommentare:
Ach so! So sieht aus der Sicht von Seifner die faire Konfliktlösung aus. Weitere Details s. „Stellungnahme des Pfarrgemeinderates von Oberwart“.
Viel Feind, viel Ehr!
Gilt besonders für Katholiken.
Seifner hat zwar die Priesterweihe empfangen, ist aber vom Wesen her kein Priester. Zu diesem Schluss muss man kommen, wenn man weiß, wie er lebt und wirkt - und das ist etwas, das mit der Nachfolge Christi nur noch wenig zu tun hat. Ein Konzilstheologe weiß das (sic!) ...
Ohne auf den Fall einzugehen:
Eine eigenartige "Rechts"anwältin hat sich Frau Vörös ausgesucht.
Es ist schon recht merkwürdig, dass Sie aus diesem beschämenden Vorfall lediglich zur Person der Anwältin eine Bemerkung finden.
So macht man aus Täter Opfer und aus Opfer Täter. Nicht also die Vorgangsweise des Herrn Stadtpfarrers finden Sie verwerflich, sondern die Wahl einer bestimmten „Rechts“anwältin“.
Wenn Frau Dr. Bárki eine „Rechts“anwältin“ sein sollte, wie darf man dann die Ideologie des Herrn Dr. Seifner bezeichnen? Etwa dunkelbraun…?
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