Samstag, 18. Dezember 2010

Kohlmaier gibt päpstlichen Orden zurück

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TT.com
Kohlmaier gibt nach Tadel päpstlichen Orden zurück

Vatikanstadt/Wien (APA) - Nach einer vatikanischen Rüge hat der ehemalige ÖVP-Politiker und Ex-Volksanwalt Herbert Kohlmaier, der mit der Forderung nach einer Beteiligung der Kirchenbasis an Bischofsbestellungen hervorgetreten ist, den ihm vor 16 Jahren verliehenen päpstlichen Gregorius-Orden demonstrativ zurückgegeben. Er betrachte es als seine „Pflicht als Christ und Katholik, mit vielen Gleichgesinnten energisch gegen gravierende Fehlentwicklungen bei der Leitung unserer Kirche aufzutreten“, betonte der vormalige ÖVP-Generalsekretär und ÖAAB-Chef in einem am Samstag der APA übermittelten Antwortschreiben an Erzbischof Fernando Filoni.

Der Substitut des vatikanischen Staatssekretariats hatte darauf hingewiesen, dass die hohe kirchliche Auszeichnung, die der damalige Wiener Erzbischof Kardinal Hans Hermann Groer für den Politiker beantragt habe, „Respekt und Wohlwollen gegenüber dem Nachfolger Petri und dem Apostolischen Stuhl erwarten lässt“, und von Kohlmaier eine „Erklärung“ für sein Verhalten verlangt. Der ehemalige Volksanwalt und andere hierarchiekritische Laienaktivisten, die sich selbst als „Reformkräfte“ sehen, hatten auf einer Medienkonferenz ihren „Unmut“ geäußert und die Ernennung des neuen burgenländischen Diözesanbischofs Ägidius Zsifkovics zum Anlass genommen, mit der Drohung an die Öffentlichkeit zu treten, dass sie zum „Ignorieren ungültig ernannter Bischöfe“ aufrufen würden. Unterstützung bekamen sie vom früheren Generalvikar Helmut Schüller von der sogenannten Pfarrerinitiative.
Durch das geltende Konkordat ist der Heilige Stuhl lediglich dazu verpflichtet, vor der Ernennung eines residierenden Erzbischofs oder Bischofs bzw. -Koadjutors den Namen der in Aussicht genommenen Persönlichkeit der österreichischen Bundesregierung zur Kenntnis zu bringen. 2009 hatte der massive Widerstand von Teilen des Klerus und der Kirchenbasis die Einsetzung des als ultrakonservativ angesehenen Pfarrers Gerhard Maria Wagner zum Linzer Weihbischof vereitelt.
Der Päpstliche Orden vom Heiligen Gregor dem Großen (Ordine Pontificio di San Gregorio Magno) ist der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wurde 1831 von Papst Gregor XVI. gestiftet. Herbert Kohlmaier gehörte zu der Ordensklasse „Komtur mit Stern“.



Die Männer im Vatikan begehen Verrat an Jesus
Gastkommentar von Herbert Kohlmaier in der Wiener Zeitung, 20. Mai 2010 >>

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dieses Beispiel sollte Schule machen! Dem Vatikan gehört gezeigt, wo's lang geht, und Bischöfen, die sich nur als Statthalter Roms und nicht als Hirten ihres Gottesvolkes verstehen, soll es noch deutlicher gezeigt werden!

2011 kann das burgenländische Kirchenvolk unter Beweis stellen, ob es sich dem amtierenden Bischof feig und dumm unterwirft, oder doch besser auf Christus schaut, und sich als Gottesvolk seine Würde bewahrt.

Pfiffikus hat gesagt…

So einer hätte den Orden nie bekommen dürfen! Und da dies leider doch geschah, natürlich wieder durch Wien, das schon viel zu vielen Personen, die sich in offener Opposition zur kirchlichen Lehre befinden, zu kirchlichen Ehrungen und Auszeichnungen verholfen hat, muss es wenigstens eine Aberkennungsmöglichkeit geben.

Dass er und seine Freunde in der Kirche viel zu lange schon und auch noch heute hofiert werden, ist die wahre Fehlentwicklung in der Kirche.