Im Bischofssitz in Zeisenstadt haben sich der hochwürdigste Herr Diözesanbischof Magister Doktor Zägidius Zwitschkowitsch, der provisorische Leiter des Diözesangerichts Kanonikus Lizenziat Magister Aszlo Zal und der designierte Generalvikar Kanonikus Konsistorialrat Magister Martin Zorpitsch nie getroffen. Daher kann auch folgendes Gespräch so nie stattgefunden haben:
Kan. Kons.R. Mag. Martin Zorpitsch: „Guten Morgen hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor. Guten Morgen Herr Kanonikus Lizenziat Magister.“
Kan. Lic. Mag. Aszlo Zal: „Guten Morgen Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister.“
Hochwst. Diözesanbischof Mag. Dr. Zwitschkowitsch: „Guten Morgen Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister. Guten Morgen Herr Kanonikus Lizenziat Magister. Mir kam zu Ohren, dass ein ganz offensichtlich verwirrter Schreiberling aus Zinkafeld, ein gewisser Regorg Zörtler, abfällige Artikel über die Diözese für den Blog des Unruhestifters Frosch Fredi schreibt. Was sagen Sie dazu meine Herren Kanoniker Magistri?“
Kan. Lic. Mag. Aszlo Zal: „Hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor, ich kann dazu leider nichts sagen. Vielleicht weiß ja der Kanonikus Konsistorialrat Magister Zorpitsch etwas.“
Kan. Kons.R. Mag. Martin Zorpitsch: „Ich kenne diesen Regorg Zörtler noch von meiner Zeit in Zinkafeld. Dort erschien er mir harmlos. Ich könnte mich ja einfach brieflich an ihn wenden. Wäre ihnen das Recht, hochwürdigster Herr Diözesanbischof Magister Doktor?“
Hochwst. Diözesanbischof Mag. Dr. Zwitschkowitsch: „Gute Idee, Herr Kanonikus Konsistorialrat Magister. Aber bitte vergessen sie mir nicht die korrekte Anrede!“
3 Kommentare:
Und so schrieb Kan.Kons.R.Mag.Martin Zorpitsch einen Brief-natürlich mit der korrekten Anrede.
Denn eines ist ein ungeschriebenes Gesetz am Bischofshof in Zeisenstadt: das Kirchenvolk darf diese geheiligten Hallen nicht betreten - mit ihnen kann man sich nicht abgeben- Leute ohne Titel!Leute ohne entsprechende Ausbildung! Welche Entweihung! Das Volk ist da zum Huldingen - Und ein Brief- welche Ehre! Herr Zörtler - sie wurden auserkoren!
Fragt sich nur: was macht man mit so einen heiligen Brief! Was soll er bezwecken?
Zur Erklärung möchte ich anmerken, dass ich keinen Brief erhalten habe. So wie die ganze Geschichte erfunden ist, wurde ich auch nicht kontaktiert, dafür bin ich meiner Meinung nach doch auch zu unwichtig.
Weiters kann ich über Martin Korpitsch (liebe Grüße, falls Du das lesen solltest) nur das Beste sagen. Ich halte ihn für einen Ausnahmeseelsorger im positiven Sinn, der es versteht die frohe Botschaft allen zu vermitteln und auch danach lebt.
Dieser Beitrag (wie auch die meisten meiner bisherigen Beiträge) soll in satirischer Weise die unglaubliche Widersprüchlichkeit von Amtskirche und Evangelium aufzeigen. Es gibt im Evangelium wohl genug Stellen, die darauf hinweisen, dass man sich selbst nicht erhöhen sollte (z.B. wo die Jünger fragen wer der Größte sein werde). Genau das wird aber durch diese absurden Titel bezweckt. Eigentlich sollte sich jeder Christ (und dazu zählen natürlich auch Bischöfe) dagegen verwehren als "hochwürdigster" angesprochen zu werden, denn gerade Jesus hat gesagt, dass man sich nicht Rabbi nennen lassen soll, weil nur einer der Meister ist.
Dass ich solche Beiträge in eine Satire verpacke, liegt hauptsächlich daren, dass vieles in der Amtskirche für mich persönlich schwer zu ertragen ist, wenn ich es nicht auch mit einem lachenden Auge sehe. Dazu gehört vor allem auch, wenn ich so manche "Nachfolger der Jünger" sehe, die sich mit vier oder mehr Titeln schmücken (übrigens alles aus den Personalnachrichten der Diözese, ich selbst kannte die meisten Titel gar nicht) und dann noch in feinstes Gewand gekleidet in teure Dienstwägen einsteigen (alles von den Kirchenbeiträgen bezahlt).
Das Christentum hat eine so unglaublich starke Botschaft und viele Menschen versuchen sich ganz danach auszurichten. Es gibt so viele ehrlich bemühte Christen in unserer Kirche. Wir alle sollten nicht zulassen, dass unsere Kirche durch Titelsucht, Pomp und Protz immer wieder beschädigt wird.
Sehr geehrter Herr Görtler!
Was ist wenn es solche Briefe gibt?
Vielleicht haben sie mit ihrer Satire ins Schwarze getroffen.
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