Montag, 24. Januar 2022

Benedikt XVI. korrigiert Aussage für Missbrauchsgutachten

Der Wortlaut der Stellungnahme von Benedikt XVI.

In einer Stellungnahme korrigiert nun der emeritierte Papst Benedikt XVI. eine wichtige Aussage seiner Einlassung aus dem Münchner Missbrauchsgutachten. Wir dokumentieren die von seinem Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein abgegebene Stellungnahme in vollem Wortlaut:

„Seit Donnerstagnachmittag liegt Papst emeritus Benedikt XVI. das am gleichen Tag vorgestellte Gutachten der Münchener Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl als PDF-Datei vor.

Derzeit liest er aufmerksam die dort niedergelegten Ausführungen, die ihn mit Scham und Schmerz über das Leid erfüllen, das den Opfern zugefügt worden ist.

Auch wenn er um eine zügige Lektüre bemüht ist, bittet er sehr um Verständnis, dass die vollständige Durchsicht angesichts seines Alters und seiner Gesundheit, aber auch des großen Umfangs wegen noch Zeit benötigt. Zum Gutachten wird es eine Stellungnahme geben.

Er möchte aber jetzt schon klarstellen, dass er, entgegen der Darstellung im Rahmen der Anhörung, an der Ordinariatssitzung am 15. Januar 1980 teilgenommen hat.

Die gegenteilige Angabe war also objektiv falsch. Er möchte betonen, dass dies nicht aus böser Absicht heraus geschehen ist, sondern Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung seiner Stellungnahme war. Wie es dazu kam, wird er in der noch ausstehenden Stellungnahme erklären. Dieser Fehler tut ihm sehr leid und er bittet, diesen Fehler zu entschuldigen.

Objektiv richtig bleibt aber, dokumentiert durch die Aktenlage, die Aussage, dass in dieser Sitzung über einen seelsorgerlichen Einsatz des betreffenden Priesters nicht entschieden wurde. Vielmehr wurde lediglich der Bitte entsprochen, diesem während seiner therapeutischen Behandlung in München Unterkunft zu ermöglichen.

Benedikt XVI. ist gerade in diesen Tagen seiner früheren Erz- und Heimatdiözese nahe und ist ihr im Bemühen um Aufklärung sehr verbunden. Besonders denkt er an die Opfer, die sexuellen Missbrauch und Gleichgültigkeit erfahren mussten.“

Quelle: VaticanNews >>

 

Benedikt XVI. korrigiert Aussage
Benedikt XVI. hat seine Stellungnahme zum Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising korrigiert. Er habe doch im Jahr 1980 an einer Sitzung teilgenommen, bei der es um einen auffällig gewordenen Priester ging.
Tagesschau.de >>


"Wir sind Kirche" nennt Benedikts Stellungnahme "peinlich"
Die katholische Reformbewegung «Wir sind Kirche» hat die Stellungnahme des emeritierten Papstes Benedikt XVI. mit der Korrektur einer Aussage zum Münchner Missbrauchsgutachten als «peinlich» bezeichnet. «Was immer noch fehlt, ist sein persönliches Schuldeingeständnis», sagte «Wir sind Kirche»-Sprecher Christian Weisner der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Zeit-Online >>


Frauenbewegung nach Missbrauchsgutachten
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Nach dem Münchner Missbrauchsgutachten gerät Benedikt XVI. immer stärker unter Druck. Die katholische Reformbewegung Maria 2.0 drängt den früheren Pontifex nun dazu, auf seinen päpstlichen Namen zu verzichten.
Spiegel-Online >>

Schwer durchschaubares Krisenmanagement um den Ex-Papst
Benedikt XVI. und seine Äußerungen zu München – ein Erklärungsversuch
Benedikt XVI. hat am Montag eine zentrale Aussage für das Münchner Missbrauchsgutachten korrigiert. Wie kam es dazu? Und warum stieß seine Einlassung überhaupt auf so viel Kritik? Versuch einer Erklärung.
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