Donnerstag, 11. Mai 2017

Bistum Essen erprobt Gemeindeleitung durch Ehrenamtliche

Ehrenamtliche leiten ihre Gemeinden selbst
In zwei katholischen Pfarreien in Essen und Oberhausen erprobt das Bistum Essen jetzt, wie ehrenamtliche Teams katholische Gemeinden leiten können.


Professionelle Begleitung
 
In zwei katholischen Gemeinden in Essen und Oberhausen bereiten sich jetzt ehrenamtliche Teams darauf vor, künftig auch die Leitung ihrer Gemeinden zu übernehmen. In den vergangenen Tagen haben Vertreter der Gemeinde Zur Heilige Familie auf der Essener Margarethenhöhe und Liebfrauen in Oberhausen-Sterkrade eine entsprechende Vereinbarung mit dem Bistum Essen unterzeichnet. Begleitet von verschiedenen Fachleuten werden die Ehrenamtlichen nun in einem ein- bis anderthalbjährigen Prozess auf diese Leitungsaufgabe vorbereitet, die im Ruhrbistum für gewöhnlich Priester oder Gemeindereferentinnen übernehmen.

„Welche Formen der Struktur und der Organisation eignen sich?“
 
Für das Bistum sind Entwicklung und Erprobung neuer Gemeindeleitungsmodelle ein Lernprozess, für den es keinerlei festes Konzept gibt, betont Roman Blaut. Als Referent für ehrenamtliches Engagement leitet er eine Arbeitsgruppe, die sich im Rahmen des Zukunftsbildes mit der Frage der ehrenamtlichen Leitung von Gemeinden beschäftigt. „Wichtig ist, dass an den beiden Standorten in Essen und Oberhausen nun in einem geschützten Rahmen absolut zieloffen darüber nachgedacht werden kann, wie Kirchengemeinden sich in Zeiten leerer Kassen und ohne eigenes Personal organisieren können“, betont Blaut. „Welche Formen der Struktur und der Organisation eignen sich? Wie kann es gelingen, dass das christliche Leben vor Ort weiter gehen kann?“, nennt er zwei der Fragen, die die beiden Projektgemeinden nun nicht nur für sich beantworten sollen. „Als Bistum wollen wir natürlich auch lernen, welche Tipps wir in Zukunft Gemeinden geben können, die sich auf diesen Weg begeben“, erläutert Blaut. Um diese Herausforderungen meistern zu können, stellt das Bistum den Projektgemeinden jeweils ein professionelles Begleitungsteam zur Seite, das mit den engagierten Gemeindemitgliedern in den kommenden 12 bis 18 Monaten neue Formen der kirchlichen Präsenz vor Ort entwickeln wird. Organisatorisch bleiben die Gemeinden auch künftig Teil der jeweiligen Pfarrei.

Teil des Zukunftsbild-Prozesses
 
Für die Entwicklung solcher neuen Modelle hat das Bistum Essen in seinem Zukunftsbild-Prozess 2015 einen Impuls der Deutschen Bischofskonferenz aufgegriffen. In deren Papier „Gemeinsam Kirche sein“ betonen die deutschen Bischöfe die gemeinsame Verantwortung von Laien und Priestern, getauften Frauen und Männern für die Kirche von Morgen. Hier seien noch viele Möglichkeiten offen, für die auch das Kirchenrecht durchaus Spielräume offen hält. Zudem hat das Ruhrbistum bereits 2015 der Gemeinde St. Barbara in Duisburg-Röttgersbach den Status einer Projektgemeinde mit einer ehrenamtlichen Leitung eingeräumt.

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