Dienstag, 30. Juni 2015

Kasper plädiert bei Wiederverheirateten für Klärung und Neuausrichtung

Kasper: „Höhere Gerechtigkeit“ für Wiederverheiratete
„Die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten ist kein neues und kein nur deutsches Problem.“ Das schreibt Kardinal Walter Kasper in einem Aufsatz, den die Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ an diesem Donnerstag veröffentlicht hat. Der frühere Leiter des vatikanischen Ökumenerates widerspricht dem Eindruck, dass diese Frage der Wiederverheirateten im Mosaik der kirchlichen Ehe- und Familienpastoral nur ein ganz kleines Steinchen wäre.
Radio Vatikan >>

Mehr zum Thema:

Papst: Trennung manchmal „moralisch notwendig“
Eine Trennung von Eheleuten könne manchmal „unvermeidlich“ und „sogar moralisch notwendig“ werden, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Das sei dann der Fall, wenn der schwächere Ehepartner oder die Kinder vor Gewalt, Demütigung, Ausbeutung oder Gleichgültigkeit in Sicherheit gebracht werden müssten, sagte Franziskus. Es gebe jedoch „Gott sei Dank“ auch viele Ehepaare, die gestützt durch ihren Glauben und die Liebe zu ihren Kindern ihrem Eheversprechen treu blieben, „so unmöglich eine Wiederbelebung der Ehe auch zu sein scheint“.
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Montag, 29. Juni 2015

Kirchlicher Nutzen monetär mit € 8,49 Mrd bewertet

Ich habe vor mehr als einem Jahr über diese Pfarrbefragungen über ehrenamtliche Tätigkeit zwecks monetärer Bewertung berichtet. 265 repräsentative Pfarrgemeinden sollen sich daran beteiliegt haben. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.
Zu befürchten ist, dass die direkte, indirekte und induzierte Wertschöpfung von 6,35 Milliarden Euro zum BIP dazu gerechnet wird - mit den Folgen, dass der Staat wegen des Mehr-Werts noch mehr Schulden machen darf...

Die insgesamt verursachten Kosten von 5,91 Milliarden Euro - neben staatlichen Geldern werden auch "privater Aufwand" wie Spenden und Kirchenbeitrag sowie Eigeneinkünfte der Kirche selbst - sind laut den Berechnungen der Studie 8,49 Milliarden Euro wert.
Studie: Kirche als Milliardenunternehmen
Eine aktuelle Studie von Joanneum Research und des Instituts für Höhere Studien (IHS) setzt sich mit dem Wirtschaftsfaktor Kirche auseinander. Sie bildet Einnahmen und Ausgaben ab, versucht aber auch, Leistungen im Sozial- und Kulturbereich in Zahlen zu fassen.

Erhoben wurden die Daten für die Erforschung der ehrenamtlichen Tätigkeiten mittels Primärdatenerhebungen in Form von Onlinebefragungen. 265 repräsentative Pfarrgemeinden nahmen daran teil. Dabei wurden die Leistungen sechs Darstellungsbereichen zugeordnet: sakrale Kirche, Soziales, Bildung, Gesundheit und Pflege, Kultur, Kunst und Denkmalpflege sowie Entwicklung, Mission und humanitäre Hilfe.

Unterm Strich stünden die Aufwendungen der Kirche staatlichen Zuschüssen („Nettokosten“) von 130 Mio. Euro gegenüber, endet die Studie. Den Kosten von 5,91 Milliarden Euro stünden 8,49 Milliarden an monetär bewertbarem Nutzen gegenüber.
Die Kosten-Nutzen-Analyse der kirchlichen Leistungen ergebe also „ein deutliches gesamtgesellschaftliches Überwiegen der Nutzenseite“, so Franz Prettenthaler, Forschungsgruppenleiter bei Joanneum Research. Betrachte man die Leistungen der Kirche für die Öffentlichkeit (37.000 betreute Kinder, 71.000 Schülerinnen und Schüler, 47.000 Spitalsbetten und 13.500 denkmalgeschützte Objekte werden aufgeführt), „so erscheinen die 130 Millionen Euro Nettozuschuss der öffentlichen Hand für die gesamten kirchlichen Aktivitäten als vergleichsweise gering“, so Prettenthaler.
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Studie: Römisch-katholische Kirche wichtig für Arbeitsmarkt
Hervorgehoben wird von den Studienautoren der gesamtwirtschaftliche Effekt von "Konsumausgaben im Rahmen der Feste anlässlich der Heiligen Sakramente": Denn hochgerechnet würden durch Taufe, Erstkommunion und Firmung und die ganzen Feierlichkeiten drumherum über 147 Millionen Euro ausgegeben. Etwa mehr als 60 Millionen davon gehen in die Gastronomie. Die Firmung mit durchschnittlichen Ausgaben von 1151 Euro ist dabei übrigens am teuersten, die Taufe mit 805 Euro am billigsten.
Ganzer Beitrag in DiePresse >>


Kirche in Österreich wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber
Die römisch-katholische Kirche ist in Österreich ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Eine am Donnerstag, 25. Juni 2015 präsentierte aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) und von Joanneum Research belegt dies mit Zahlen: 6,65 Milliarden Euro an direkter, indirekter und induzierter Wertschöpfung werden jährlich von den 158.000 Beschäftigten (das sind 123.000 Arbeitsplätze in Vollzeitäquivalenten) in der Kirche und deren Umfeld erwirtschaftet.
Erzdiözese Wien >>


Katholische Kirche ist wichtiger Wirtschaftsfaktor
Rund 803 Millionen Euro betragen die Bruttowertschöpfungseffekte in der Steiermark, rund 314 Millionen in Kärnten. Kirchenkritiker zeigen sich davon wenig beeindruckt und halten an ihrer Kritik gegen Kirchenprivilegien fest.
Kleine Zeitung >>


PRETTENTHALER Franz - SCHNABL Alexander (Hg.)
Wirtschaftsfaktor Kirche
Die Leistungen der katholischen Kirche für das Gemeinwesen in Österreich und ihre ökonomischen Effekte

ISBN13: 978-3-7001-7834-7
2015, 190 Seiten, 27x19 cm, broschiert
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Samstag, 27. Juni 2015

13. Sonntag im Jahreskreis

Wunder geschehen auch heute noch; nur müssen wir sie nicht dort suchen, wo Lärm gemacht wird. Nicht dort, wo es zwar etwas zu bestaunen, aber nichts zu glauben gibt. Gott tut nichts umsonst; wozu ein Wunder, wenn es nichts zu sagen hat? Wunder heute: zum Beispiel Menschen, die Christus mit glühendem Herzen lieben, trotz der Gleichgültigkeit ringsum; Menschen, die sich für andere opfern, ohne davon zu reden; Menschen, die Leid und Schmerz als Gabe Gottes annehmen.

Ps 47, 2
Ihr Völker alle, klatscht in die Hände,
jauchzt Gott zu mit lautem Jubel.

Lesungen auf Erzabtei Beuron >>


Ich sage dir, steh auf!
Meditation zum Sonntagsevangelium von der Erzdiözese Freiburg >>

Sonntagslesungen des Bibelwerks >>

Liturgische Bausteine der Steyler Missionare >> 

Freitag, 26. Juni 2015

Wohin mit überzähligen Kirchen?

Wohin mit überzähligen Kirchen?
In den Sechzigern wurden unzählige Kirchen gebaut, vielfach aus Beton - damals noch Synonym für Ehrlichkeit, Unbestechlichkeit, Natur - Neunutzungen sind möglich, aber oft ungern gesehen
Rhein-Neckar-Zeitung >>

St. Paulus Kirche in Lohrbach
Wutbürger wollen Abriss verhindern
Aus Kostengründen plant die Erzdiözese Freiburg die Kirche in Mosbach-Lohrbach abzureißen. Gläubige im Ort sind wütend. Noch treffen sie sich nur zu Mahnwachen.
Mainpost 26.3.2012


Niedersachsen und Bremen
Bistümer trennen sich von überzähligen Kirchen
Die Zahl der katholischen Kirchen in Niedersachsen sinkt weiter. Allein das Bistum Hildesheim habe seit Beginn dieses Jahrtausends 55 der ursprünglich 435 Gotteshäuser profaniert, also entweiht, und damit förmlich aus der kirchlichen Nutzung herausgenommen, teilt das Bistum Hildesheim mit.
Weser Kurier >>

Kirche St. Jakobus der Ältere wird geschlossen
Die Kirche St. Jakobus der Ältere in Kalefeld wird profaniert. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Die letzte heilige Messe feiert Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger mit der Gemeinde am Freitag, 19. Juni, um 18.30 Uhr. Mit der Profanierung verliert die Kirche ihre Funktion als Ort für Gottesdienste.
Bistum Hildesheim >>


Pariser „Tierkirche“ soll abgerissen werden
Die für den Abriss bestimmte Pariser Kirche Sainte-Rita ist eingezäunt worden, um eine angekündigte Besetzung des Gotteshauses durch Pfarrangehörige zu verhindern.
Religion.orf.at >>

Eine andere Situation zeigt sich im südlichen Burgenland, wo die Gläubigen im Gotteshaus keinenPlatz haben:

Donnerstag, 25. Juni 2015

Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier zur Familiensynode 2015

Familiensynode: Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier
Die mit Spannung erwartete Familiensynode im Vatikan will eine Öffnung der katholischen Kirche beim Umgang mit Homosexuellen und Geschiedenen diskutieren. Das geht aus dem am Dienstag vorgestellten Arbeitsdokument hervor.

In etwas über drei Monaten beginnt im Vatikan die Versammlung der Bischofssynode zum Thema Familie. Das Arbeitspapier „Instrumentum Laboris: Berufung und Sendung der Familie
in Kirche und Welt von heute“
ging aus dem Abschlussdokument der vergangenen Versammlung zu dem Thema - einer Sondersynode der Bischöfe - im Vorjahr hervor. Zu fast allen Kapiteln aus dem Vorläufertext gibt es Ergänzungen, Erweiterungen oder Vorschläge. Meistens beziehen sie sich auf einzelne Begriffe oder Ideen der Vorlage und führen diese weiter aus. Die Vorschläge und Fragen der katholischen Bischofskonferenzen aus aller Welt sind in dem 41-seitigen Arbeitsdokument enthalten, in das die Ergebnisse einer neuerlichen Umfrage unter Katholiken im Anschluss an die Außerordentliche Synoden-Vollversammlung von 2014 eingeflossen sind.

Wiederverheiratete Geschiedene im Fokus
Häufiger als im Originaldokument findet sich der Verweis auf wiederverheiratete Geschiedene und auf deren Schwierigkeiten. Im Blick auf diejenigen Katholiken, die eine zweite zivile Ehe eingegangen sind, wird eine Reihe von Vorschlägen für einen „Weg der Buße“ gemacht. Dabei ist von „irreversiblen Situationen des Zusammenlebens“ die Rede. Allerdings, so heißt es, könne das nicht bedeuten, dass „automatisch“ die Möglichkeit zum Empfang der eucharistischen Kommunion gewährt werde. Die Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen und nach einem Weg der Reue unter bischöflicher Aufsicht wieder zu den Sakramenten zuzulassen, solle aber geprüft werden.

Im Anschluss an eine Erwähnung der Antworten der Bischofskonferenzen und anderer Institutionen ist in dem Papier die Rede von einem breiten Konsens darüber, dass die Verfahren zur Anerkennung einer Nichtigkeit der Ehe „schneller und mit größerer Agilität“ durchgeführt werden. Die Verfahren sollten dabei „präferentiell gratis“ durchgeführt werden.
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Das Dokument auf vatican.va >>

Nicht allein die katholische Christenheit erwartet "einen Sprung vorwärts".Plädoyer für eine mutige pastorale Lehrentwicklung
Von Józef Niewiadomski, Roman A. Siebenrock, Christian Bauer, Willhelm Guggenberger, Nikolaus Wandinger u.a.
Leseraum Uni Innsbruck >>


Arbeitsdokument der Synode: Noch nicht das letzte Wort
Die Zeit rennt: In etwas über drei Monaten beginnt im Vatikan die Versammlung der Bischofssynode zum Thema Familie. Dazu hat der Vatikan an diesem Dienstag das Arbeitsdokument – das so genannte Instrumentum Laboris – vorgestellt.
Radio Vatikan >>


Papst: Trennung manchmal „moralisch notwendig“
Eine Trennung von Eheleuten könne manchmal „unvermeidlich“ und „sogar moralisch notwendig“ werden, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Das sei dann der Fall, wenn der schwächere Ehepartner oder die Kinder vor Gewalt, Demütigung, Ausbeutung oder Gleichgültigkeit in Sicherheit gebracht werden müssten, sagte Franziskus. Es gebe jedoch „Gott sei Dank“ auch viele Ehepaare, die gestützt durch ihren Glauben und die Liebe zu ihren Kindern ihrem Eheversprechen treu blieben, „so unmöglich eine Wiederbelebung der Ehe auch zu sein scheint“.
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Beitrag auf Radio Vatikan >>
Vatikan-Video mit Originalrede von Papst Franziskus >> 


Bischof Elbs: Trennung manchmal notwendig
Der Feldkircher Bischof und Synodenteilnehmer Benno Elbs teilt die Ansicht von Papst Franziskus, dass die Trennung von Ehepaaren manchmal moralisch notwendig ist.
Religion.orf.at >>


Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier für Bischofssynode
Lesestoff vom Papst
Der Vatikan hat das Arbeitspapier für die Ordentliche Bischofssynode über die Familie im Oktober veröffentlicht. In dem 77-Seiten langen Dokument geht es auch um den umstrittenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen.
domradio.de >>


Familien-Synode: Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier
Neues Synodendokument ("Instrumentum laboris") präzisiert, was "Barmherzigkeit" für jene bedeutet, die in großen Schwierigkeiten leben - Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen zu den Sakramenten zuzulassen, soll geprüft werden - Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober in Rom
Kathpress >>


Synode: Keine Tür zugeschlagen
Im Vatikan ist heute das Arbeitspapier für die Familiensynode im Oktober vorgestellt worden. Das 77-seitige Papier wurde mit heißer Nadel gestrickt. Das merkt man ihm an vielen Stellen an. Dem Umstand ist es wohl auch geschuldet, dass es bisher nur auf Italienisch vorliegt. Um es gleich vorweg zu nehmen: das Papier schließt keine Türen – auch nicht bei den umstrittenen Themen. Es fällt auf, dass beim Thema wiederverheiratete Geschiedene im Hintergrund wohl viel gearbeitet wird und man da bei der Synode zu einer Lösung kommen will, während das Thema Homosexualität eher klein gehalten wird. Erste Andeutungen gab es heute auch, was die Arbeitsweise der Synode anbetrifft. Hier soll es Modifizierungen gegenüber früheren Synoden geben, um stärker themenorientiert arbeiten zu können.
Papstgeflüster >>


Abschied von der heiligen Familie
In einem Dokument des Vatikans wird erstmals erwogen, Wiederverheiratete kirchlich zu trauen. Mit homosexuellen Partnerschaften aber tut sich die Kirche noch schwer.
Zeit.de >>


Ehe, Familie - was für ein (sprachliches) Durcheinander
Radio Vatikan >>

Papst Franziskus würdigt den Reformator Jan Hus

Franziskus würdigt den Reformator Jan Hus
Papst Franziskus hat den böhmischen Reformator Jan Hus (1369-1415) gewürdigt. Der „renommierte Prediger“ und Rektor der Prager Universität sei lange Zeit „Streitobjekt“ unter den Christen gewesen, aber heute zu einem „Anlass des Dialoges“ geworden, sagte Franziskus an diesem Montag vor Kirchenvertretern aus der Tschechischen Republik. Die Delegation der Böhmischen Brüder und der hussitischen Gemeinschaft war in Begleitung des emeritierten Erzbischofs von Prag, Kardinal Miloslav Vlk, in den Vatikan gekommen, um anlässlich des 600. Todesjahres von Jan Hus an den Apostelgräbern eine Versöhnungsliturgie zu feiern.

In seiner Ansprache ging der Papst auf Jan Hus‘ „tragischen Tod“ vor 600 Jahren ein. Der böhmische Priester war 1415 auf dem Konzil von Konstanz zum Tode verurteilt und am 6. Juli als Ketzer verbrannt worden. Papst Johannes Paul II. habe 1999 sein „tiefes Bedauern über den grausamen Tod von Jan Hus“ ausgedrückt und ihn als Kirchenreformer gewürdigt, erinnerte Franziskus. Im Zeichen des kirchlichen Dialoges müsse daran die Forschung heute anknüpfen, um Jan Hus' Verdienste für die heutige Zeit fruchtbar zu machen:

„Im Lichte dieser Annäherung muss das Studium zur Person und zum Wirken von Jan Hus (…) weitergeführt werden. Eine solchermaßen ohne ideologische Beeinflussung durchgeführte Forschung wird ein wichtiger Dienst an der geschichtlichen Wahrheit und an allen Christen und der gesamten Gesellschaft auch jenseits der Grenzen eurer Nation sein.“

Franziskus zeigte sich zuversichtlich, dass die „Auseinandersetzungen der Vergangenheit“ endgültig überwunden werden könnten, und rief die Kirchen zu einem gemeinsamen „Weg der Versöhnung und des Friedens“ auf. Das christliche Zeugnis sei umso überzeugender, je mehr es von einer einigen Christenheit vorgebracht werde, äußerte er mit Blick auf das Zweite Vatikanische Konzil. „In diesem Sinne hoffe ich, dass sich freundschaftliche Beziehungen auch auf der Ebene der lokalen Gemeinschaften und Gemeinden entwickeln.“
Radio Vatikan >>


Papst bedauert "grausamen Tod" des Reformators Hus
Papst Franziskus hat sein "tiefes Bedauern über den grausamen Tod" des böhmischen Reformators Jan Hus (1369-1415) geäußert und zu einer Neubewertung des Falls aufgerufen. Hus, der lange Zeit "Streitobjekt" unter den Christen gewesen sei, sei heute "Anlass des Dialoges" geworden, sagte Franziskus laut Kathpress am Montag in Vatikan.
Salzburger Nachrichten >>


D: Jaschke für Rehabilitierung von Reformator Jan Hus
Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hat den böhmischen Reformator Jan Hus (um 1369-1415) gewürdigt. „Es ist höchste Zeit und ein wichtiges Zeichen, dass unsere Kirche Jan Hus als glaubwürdige christliche Persönlichkeit anerkennt!“ Das sagte Jaschke am Samstag in Hamburg bei einer ökumenischen Gedenkfeier aus Anlass von Hus' 600. Todestag. Es gelte, ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und gemeinsam Wege der Versöhnung zu gehen, so Jaschke, der auch der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz angehört.
Radio Vatikan >>


Aktualisiert am 6. Juli 2015:

„Hartnäckiger Ketzer“: 600. Todestag von Jan Hus
Vor 600 Jahren wurde während des Konzils von Konstanz (1414 bis 1418) der tschechische Reformator Jan Hus als „hartnäckiger Ketzer“ vor den Toren der Stadt auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Religion.orf.at >>

1415 – die Verbrennung von Jan Hus am Konzil von Konstanz
Reformator vor der Reformation
Das Kirchenkonzil in Konstanz, das von 1414 bis 1418 tagte, bleibt auch deswegen im historischen Gedächtnis, weil es den Prager Prediger und Kirchenkritiker Jan Hus auf den Scheiterhaufen brachte.
NZZ >>

Mittwoch, 24. Juni 2015

Walter Mixa wird Burnout-Referent im Kloster Altomünster

Walter Mixa findet neue Aufgabe im Kloster Altomünster
Vor fünf Jahren trat Walter Mixa als Bischof von Augsburg zurück, weil ihm Kindesmisshandlung vorgeworfen wurde. Jetzt soll er Referent eines neuen "Burnout Centrums" werden
Süddeutsche Zeitung >>


Wirbel um Skandal-Bischof
Walter Mixa jetzt Burnout-Referent in Altomünster
Neue Diskussion um Walter Mixa, den ehemaligen Bischof von Eichstätt und Augsburg: Vor fünf Jahren war bekannt geworden, dass er Heimkinder misshandelt haben soll. Jetzt hilft er im Kloster Altomünster Burnout-gefährdeten Menschen, was vielen Bürgern nicht gefällt.
BR-Nachrichten >>

Dienstag, 23. Juni 2015

Echo vom Weltflüchtlingstag


Gänsehautstimmung am Roncalliplatz
Kardinal Woelki: „Flüchtlingspolitik ist Europa unwürdig“
Es regnete in Strömen, als Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (58) am die Gedenkfeier für die 23.000 Flüchtlinge eröffnete, die seit 2000 im Mittelmeer ertrunken sind. 4000 Menschen, die auf den Roncalliplatz gekommen waren, erlebten einen Gänsehaut-Abend.

Flüchtlinge aus Eritrea, Syrien und Vietnam erzählten auf der Bühne von ihrer zum Teil jahrelangen, dramatischen Flucht. Und Rupert Neudeck (76), der mit seinem Schiff „Cap Anamur“ in den 80er Jahren 11.300 Vietnamesen rettete („Boat People“) stellte fest: „Es gibt heute keinen Unterschied zu damals. Da sind Menschen in Lebensgefahr – die müssen wir retten. Wir sammeln für ein Schiff, das ein Malteser Ehepaar gestiftet hat, um Flüchtlinge zu retten.“

Auf dem Roncalliplatz war es mucksmäuschenstill, als Woelki seine Predigt zur „Globalisierung der Nächstenliebe“ gehalten hatte. Minutenlanges Schweigen, auch das ein Zeichen.

Und dann läutete ab 19.57 Uhr der dicke Pitter, um 20 Uhr stimmten die Totenglocken von 230 Kirchen im Erzbistum mit ein. 23 000 Glockenschläge für 23 000 Tote – bei vielen auf dem Roncalliplatz flossen da schon die Tränen.

Dann sprach wieder Woelki. „Die Flüchtlinge wollen nur eins: leben. Aber die derzeitige Flüchtlingspolitik schützt Grenzen, nicht Menschen. Das ist Europa unwürdig, verdammt noch mal. Wir müssen handeln, die Flüchtlinge retten und sie willkommen heißen.“
express.de >>

23.000 Glockenschläge
Erzbistum Köln >>


Kirche und Verbände in Deutschland mit Forderungen zum Weltflüchtlingstag
Der richtige Umgang
Freie Wahl des Zufluchtslandes, schnellerer Familiennachzug: Zum Welttag der Flüchtlinge am Samstag fordern Kirche, Verbände und kirchliche Organisationen einen grundlegenden Kurswechsel in der europäischen Flüchtlingspolitik.
domradio.de >>


Lehren aus der Flüchtlingsdebatte
Hinschauen, Hass abbauen, helfen
Heute ist Weltflüchtlingstag, Deutschland gedenkt der vielen Toten, die Europa nie erreichten. Was das Land bisher aus der Debatte gelernt hat:
- Die Flüchtlingskatastrophe ist nicht mehr weit weg, sondern ganz nah.
- Fremdenfeindlichkeit gibt es immer noch - von Pegida bis zum Brandanschlag im sächsischen Tröglitz.
- Doch das Engagement gegen Rechts wird größer, die Hilfsbereitschaft auch.
- Die Politik alleine kann das Problem nicht bewältigen.
Süddeutsche Zeitung >>


Bures: Bei Asyl ist "Solidarität gefragt"
Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) hat anlässlich des Weltflüchtlingstages am Samstag betont, dass man die aktuellen Flüchtlingsbewegungen "nur gemeinsam und solidarisch bewältigen" könne. Gleichzeitig warnte sie vor "Angstmache".
Kleine Zeitung >>


Papst kritisierte Umgang mit Asylwerbern
Der Pontifex besuchte das Turiner Grabtuch und warnte vor Ausländerfeindlichkeit und Zukunftsangst.
Kurier >>


Papstmesse in Turin: Fremde „aufnehmen, nicht ausschließen"
Lasst euch nicht von Zukunftsangst lähmen und sucht keine Sicherheit in Gesellschaftsformen, die Fremde ausschließen statt sie aufzunehmen: Darum hat Papst Franziskus an diesem Sonntag die Gläubigen des Piemont gebeten. Bei der Sonntagsmesse in Turin ermutigte er dazu, die treue und unerschütterliche Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch weiterzutragen.
Radio Vatikan >>


Vatikan: „Irrationale Feindseligkeit“ gegen Flüchtlinge
Der Vatikan beklagt eine „irrationale Feindseligkeit“ im Umgang mit Flüchtlingen und verlangt, dass bei der Vergabe von Entwicklungshilfen Aufnahmeländer von Flüchtlingen besonders bedacht werden müssen
Religion.orf.at >>

Montag, 22. Juni 2015

"Wir sind Kirche" ermunterte Bischöfe in Mariazell zu "kühnen Vorschlägen"



Mitglieder von "Wir sind Kirche-Österreich" hofften am Mittwoch (17.6.) auf eine Begegnung mit den Bischöfen, die in Mariazell zur Bischofskonferenz versammelt waren, um sie an den Wunsch des Papstes erinnern, angesichts des eucharistischen Notstandes „kühne Vorschläge“ zu machen.

So warteten sie mit Transparent („Liebe Bischöfe, traut euch, dem Papst zu folgen!“) und Tafeln (REFORMSTAU – Was tut ihr?) darauf, dass die Bischöfe vom Kolleg, in dem sie wohnten, zur Sakristei der Basilika gingen. Wallfahrer und Pilgergruppen, die vorbeikamen, reagierten großteils mit Lächeln und Zuwinken und machten Fotos.

Die Bischöfe zogen jedoch den unterirdischen Verbindungsgang zwischen Kolleg und Basilika vor.
„Für mich ist diese Situation sehr symbolisch: die große Zustimmung des pilgernden Gottesvolkes – und die Bischöfe im Tunnel“, sagt Martha Heizer, Vorsitzende der Plattform Wir sind Kirche. „Allerdings ist die Tatsache, dass nach dem Gottesdienst zumindest zwei Bischöfe, Elbs und Krautwaschl, auf den Vorplatz kamen und freundlich viele Hände – auch unsere – schüttelten, doch Bestätigung dafür, dass wir die Hoffnung nicht zu verlieren brauchen.“
Quelle: Wir-sind-Kirche.at 


Presseerklärungen zur Sommervollversammlung 2015
15. bis 17. Juni in Mariazell
Themen:
- Familiensynode
- Hilfe für Menschen auf der Flucht
- Neuer Internet-Auftritt der Bischofskonferenz

Samstag, 20. Juni 2015

12. Sonntag im Jahreskreis

Furcht und Angst weichen nie ganz von uns. Aber langsam verlieren sie die Macht über uns; eine tiefere und zentralere Erfahrung beginnt sich abzuzeichnen: die Erfahrung der Dankbarkeit, Dankbarkeit ist die Erkenntnis. dass das Leben in all seinen Erscheinungsformen ein Geschenk ist, für das wir danken möchten. Je näher wir Gott im Gebet kommen, umso mehr erkennen wir den unendlichen Reichtum seiner Gaben. Vielleicht lernen wir dann sogar, in unseren Leiden und Schmerzen sein Geschenk zu sehen.
(Henri J. M. Nouwen)


Ps 28,8-9

Der Herr ist die Stärke seines Volkes,
er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.
Herr, hilf deinem Volk und segne dein Erbe,
führe und trage es in Ewigkeit.

Lesungen auf Erzabtei Beuron >>


Sturm
Meditation zum Sonntagsevangelium von der Erzdiözese Freiburg >>

Sonntagslesungen des Bibelwerks >>

Liturgische Bausteine der Steyler Missionare >> 

Freitag, 19. Juni 2015

Kardinal Woelki setzt zweite Chefin im Kölner Erzbistum durch

Bernadette Schwarz-Boenneke
Frauenförderung bei katholischer Kirche
Kardinal Woelki setzt zweite Chefin im Kölner Erzbistum durch
Der Kölner Erzbischof hat eine neue Personalie bekannt gegeben: Bernadette Schwarz-Boenneke übernimmt die Hauptabteilung Schule/Hochschule. Doch es gibt Unmut über die erneute Bevorzugung einer Frau.
Nach dem bevorstehenden Ausscheiden von Prälat Gerd Bachner als Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule hat Kardinal Rainer Woelki erneut eine Frau für die Nachfolge durchgesetzt. Die Wahl des Erzbischofs fiel auf die Theologin Bernadette Schwarz-Boenneke. Die 40-Jährige ist bei der Quandt-Stiftung für den „Trialog der Kulturen“ zuständig.
Kölner Stadt-Anzeiger >>

Neue Hauptabteilungsleiterin für das Generalvikariat
Frau in Führungsposition
Erzbistum Köln >>


„Alle Parteien an einen Tisch"
Bernadette Schwarz-Boenneke, Expertin für interkulturelle Fragen, äußert sich im FR-Interview zur Debatte über eine Frauenschwimmen im Seedammbad.
Frankfurter Rundschau >>

Donnerstag, 18. Juni 2015

Aufregung wegen Vorab-Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika "Laudato si"

Beitrag aktualisiert mit der heute veröffentlichten Enzyklika:

Laudato Si’: Worum es geht
„Laudato Si’”, gelobt seist du, Herr: So heißt die vielerwartete Umweltenzyklika von Papst Franziskus, die an diesem Donnerstag veröffentlicht wurde. Auf 220 Seiten präsentiert das Lehrschreiben ein neues Verständnis von ganzheitlicher Ökologie. Es bietet eine umfassende Vision des Menschen, der im Geflecht des großen Ganzen steht: in Beziehung zu Gott, zu sich selbst, zu den anderen Menschen und zur Schöpfung. Diese ganzheitliche Ökologie will Franziskus als neues Grundmuster der Gerechtigkeit etablieren.

Zunächst bietet „Laudato Si’” einen Überblick über die Umweltkrise der Welt. Danach wird versucht, „zu den Wurzeln der gegenwärtigen Situation vor­zudringen, so dass wir nicht nur die Symptome betrachten, sondern auch die tiefsten Ursachen“. Daraus leitet der Papst eine Reihe von Vorschlägen für die Politik ab. Da seiner Auffassung nach Änderung nur als Änderung des einzelnen Menschen beginnen kann, formuliert er zugleich „Leitlinien zur menschlichen Reifung“, die aus der christlichen Spiritualität schöpfen. Die Enzyklika schließt mit zwei Gebeten, das erste für die Gläubigen anderer Religionen, das zweite für Christen.

Gewisse zentrale Themen im ökologischen Verständnis von Franziskus durchziehen den gesamten Text. Zum Beispiel: die enge Bezie­hung zwischen den Armen und der Anfälligkeit des Planeten; die Überzeugung, dass in der Welt alles miteinander verbunden ist; die Kritik am neuen Machtmodell und den Formen der Macht, die aus der Technik abgeleitet sind; die Einla­dung, nach einem anderen Verständnis von Wirt­schaft und Fortschritt zu suchen; der Eigenwert eines jeden Geschöpfes, der menschliche Sinn der Ökologie; die Notwendigkeit aufrichtiger und ehrlicher Debatten; die schwere Verantwor­tung der internationalen und lokalen Politik; die Wegwerfkultur und der Vorschlag eines neuen Lebensstils.
Radio Vatikan >>

Die Enzyklika als HTML und als PDF >>

Ein Warnschrei für die Schöpfung
Frankfurter Allgemeine >>

Enzyklika mit südamerikanischer Handschrift
Betrachtungen von Leonardo Boff auf Deutsche Welle >>

So will der Papst die Welt retten
Bild.de >>

Theologe zu Öko-Enzyklika des Papste
"Der Text benennt zentrale Probleme"
Rainer Kampling im Gespräch mit Philipp Gessler
Deutschlandradio Kultur >>

Wo der Papst irrt
Öko-Enzyklika
Frankfurter Allgemeine >>

Reaktionen auf Franziskus' Umweltenzyklika
Klartext für die Umwelt und für die Armen
Nach der Veröffentlichung der Umweltenzyklika "Laudato si" haben Amtsträger aus Kirche und Politik die Worte des Papstes gewürdigt. Von "Klartext" und "Weckruf" ist die Rede. Leise Kritik kommt vom Bundesverband Katholischer Unternehmer.
domradio.de >>

Mehr als nur Öko
Die neue Enzyklika Laudato Si' über die Sorge für das gemeinsame Haus - eine erste Analyse von Bernd Hagenkord SJ.
Stimmen der Zeit >>

Kathpress-Schwerpunkt zur neuen Öko-Enzyklika

Medienaussendung der Laieninitiative zur Enzyklika

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Der Vatikanist Sandro Magister ist einer der Chefinformanten der romtreuen fundamentalistischen Kirchen-Blogs. Unter diesen gilt er verständlicher Weise als namhaft, einflussreich oder umsichtig. Aber jeder, der mit Papst Franziskus sympathisiert und (zufällig?) etwas von Magister zu sehen bekommt, wird sich über dessen untergriffige und herabmachende Kritik wundern, wie sie z.B. auf katholisches.info am 13. Mai zu finden ist:

Die angekündigte und seit Wochen fertiggestellte Öko-Enzyklika wurde laut dem Vatikanisten Sandro Magister zurückgezogen und eingestampft. Grund dafür sei, so der Vatikanist, daß Papst Franziskus sich wohl bewußt wurde, daß der derzeitige Text keine Chance hätte, die Prüfung durch die Glaubenskongregation unter Leitung von Kardinalpräfekt Gerhard Müller zu bestehen. Kardinal Müller dürfte dem Papst zu verstehen gegeben haben, daß der Entwurf unannehmbar ist.

Wie auch bei anderen Gelegenheiten versucht Magister hier, Papst Franziskus und Kardinalpräfekt Müller gegeneinander auszuspielen. Absurd - wenn nicht diaboisch.
Es sollte keiner Diskussion bedürfen, dass Sperrfristen, die sich aus einer Akkreditierung ergeben, strikt einzuhalten sind. Wer als Journalist Sperrfristen ignoriert, schädigt damit seine fairen KollegInnen, die sich an diese Regeln halten.


Vatikan entzieht Enzyklika-Leaker Akkreditierung
Der Vatikan-Experte, der die neue Papst-Enzyklika vorab veröffentlicht hat, wird dafür vom Vatikan mit Akkreditierungsentzug bestraft. Medien spekulierten, die Vorab-Veröffentlichung solle dem Papst schaden.
religion.orf.at >>


Franziskus' Gegner sollen Enzyklika veröffentlicht haben
Die vorzeitige Veröffentlichung einer Enzyklika deuten italienische Medien als Intrige gegen Papst Franziskus. Einem Journalisten wurde die Akkreditierung entzogen.
Zeit-Online >>


Papst warnt: Erde wird zu riesiger Müllhalde
Franziskus fordert in seiner neuen Enzyklika zur Umwelt ein Ende der Wegwerfkultur und einen neuen Lebensstil, der die Ressourcen besser schützt - das alles sehr zum Ärger konservativer Kirchenkreise.
Süddeutsche Zeitung >>


Franziskus, der erste grüne Papst
Papst Franziskus, bisher schwerpunktmässig mit der sozialen Frage beschäftigt, weitet diese auf das Thema Umwelt aus. Sein erstes eigenständiges Lehrschreiben ist zugleich die erste Öko-Enzyklika der römischen Kirche. Ausgerechnet sie ist am Montag geleakt worden, ein einmaliges Vorkommnis in der Geschichte päpstlicher Lehrschreiben. Der bekannte Vatikanist Sandro Magister hat einen 192-seitigen Entwurf im Magazin «L’Espresso» veröffentlicht. Prompt ist er vom vatikanischen Pressesaal ausgeschlossen worden. Dieser will die Enzyklika erst am Donnerstag vorstellen. Reform der Kurie hin oder her – Indiskretionen finden noch immer den Weg in die Öffentlichkeit.
Der Bund.ch >>

Sabotage!
Pater Bernd Hagenkord auf dem Radio-Vatikan-Blog >>


Umwelt-Enzyklika von Franziskus
Der geleakte "grüne Papst"
Wegen einer undichten Stelle im Vatikan wird bereits seit Tagen über Papst Franziskus diskutiert. Der Grund: seine neue Enzyklika zum Thema Umwelt. Offiziell wird sie erst heute vorgestellt. Doch durch das Leck wird bereits jetzt gelobt und kritisiert.
Tagesschau.de >>

Mittwoch, 17. Juni 2015

„Es besteht keine kirchliche Pflicht, Ablässe zu erwerben“

„Es besteht keine kirchliche Pflicht, Ablässe zu erwerben“

Prof. Dr. Arnold Angenendt
Ablass? Schreck lass nach – sogar für viele Katholiken ist ‚Ablass’ ein Reizwort. „Sobald das Geld im Kasten klingt“ usw., viele wissen, dass der Handel mit Ablassbriefen im frühen 16. Jahrhundert einer der Hauptgründe für die Spaltung der westlichen Christenheit war. Trotzdem spielt der Ablass noch heute eine Rolle, zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit etwa (das am 8. Dezember beginnt) gewährt Papst Franziskus Ablässe. Grund genug, damit wir uns einmal damit beschäftigen: Wir tun es zusammen mit dem bekannten deutschen Theologen und Kirchenhistoriker Arnold Angenendt.

„Eine Sünde gegenüber Gott besteht im Christentum besteht darin, dass ich Gott verlasse, dass ich gegen Gott handle, dass ich ihm entgegentrete.“ So erklärt uns Angenendt diese Woche am Rand eines Historikerkongresses in Rom die Grundlagen der christlichen Lehre von Sünde und Schuld. „Die Umkehr, die im Christentum gefordert ist, kommt aus dem Herzen: Ich muss mich neu auf Gott ausrichten, ich muss das Falsche, das ich begangen habe, bereuen, ich muss den Schmerz empfinden. Das kann bis zur Qual gehen; denken Sie an die vielen Menschen, die anderen einen Schaden zugefügt haben, der nicht mehr reparabel ist!“

Wie gehe ich nun mit einer solchen Schuld um? Die erste Antwort darauf heißt: Ich bereue. „Und wenn es ernst ist mit der Reue, dann fasse ich auch einen Vorsatz. Ich ändere mein Leben, ich suche von dieser Falscheinstellung loszukommen. Ich versuche, was ich anderen Böses angetan habe, auch wieder gutzumachen. Das ist die Aufforderung, die christlich mit der Reue über die Sünde und mit dem Vorsatz verbunden ist.“

Erlass einer zeitlichen Strafe
So weit, so grundlegend für das christliche Denken über Sünde, Schuld und Vergebung. Wie kommt da aber nun der Ablass ins Spiel? Von der Definition her ist Ablass der „Erlass einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind“, so hat es Papst Paul VI. einmal formuliert. Im Neuen Testament und im Urchristentum kommt der Ablass nicht vor, er entsteht erst etwa ab dem 6. Jahrhundert, als die Privatbeichte das öffentliche Schuldbekenntnis vor der Gemeinde ablöst. Schon relativ früh wird der Erlass von Sündenstrafen mit dem Geben von Almosen verknüpft.

Angenendt: „Das irische Buß-System hat bekanntlich in der westlichen Kirche neuartig gewirkt. Da gibt es einmal die komprimierten Bußformen, und dann gibt es die ‚Redemptionen‘, wie das terminologisch heißt. Diese ‚Redemptionen‘ bedeuten: Ich nehme mir einen Priester oder, besser, einen Mönch, der für mich Bußübungen macht und der Messen feiert. Und was tut jetzt der Büßer selber? Der muss zu der Messe, die da für ihn gefeiert wird, gar nicht hingehen! Also, da kommt eine Tendenz auf, dass jemand sich an der inneren Umkehr vorbeischlängeln kann, und das ist natürlich christlich völlig unmöglich. Der Mensch muss sich vom Herzen her umwenden, und es muss ihm auch im Verstand hochheilig sein, dass er eine neue Lebensrichtung einschlägt. Und doch ist das im frühen Christentum passiert: Also, man kann die Schuld und die Strafe auf einen anderen übertragen, ein anderer übernimmt das also.“

Ich riskiere für dich mein Heil im ewigen Leben...
Der emeritierte Professor aus Münster nennt dazu ein Beispiel aus dem 12. Jahrhundert. „Papst Eugen III., ein Schüler Bernhards von Clairvaux, wollte einen Ritter dazu bewegen, seine Ehe wiederherzustellen, und schreibt ihm: ‚Ich übernehme für dich alle Schuld, die du vorher auf dich geladen hast, und riskiere damit mein Heil im ewigen Leben.‘ Das ist natürlich eine ungeheure Aussage – eine ungeheure Bereitwilligkeit, aber das ist christlich letztlich nicht möglich, denn der Papst ist ja für seine Person unschuldig, und ein Unschuldiger kann von Gott nicht verurteilt werden!“

Aber das 12. Jahrhundert, in dem Eugen III. wirkte, war zugleich der Moment, in dem die Theologie von Sünde und Schuld, und damit auch der Ablass, radikal neu gedacht wurden. „Das ist eines der anregendsten Jahrhunderte, die große Wende im Mittelalter! Die Person, die menschliche Würde, die innere Einstellung werden neu entdeckt, das ganze Feld der Buße wird neuinterpretiert, und in diesem Zusammenhang ist Abaelard zu sehen“: Petrus Abaelardus, Pariser Philosoph, Frühscholastiker, einer der hellsten Köpfe seiner Zeit.

„Und da kommt die neue Theologie mit Abaelard, die sagt: Also, in dem Moment, wo ich wirklich bereue, bitterlich weine, verzeiht Gott mir. Da ist keine Gefahr mehr, dass Sie in die Hölle verwiesen werden könnten! Aber es bleiben ‚zeitliche Bußstrafen‘, und Abaelard erklärt diese zeitlichen Bußstrafen sofort so: Du musst dich korrigieren! Du musst nicht eine Portion Strafe auf dich nehmen, du musst deine innere Einstellung korrigieren!“

Greif in den Gnadenschatz hinein
So gesehen, gehört der Ablass – der von den Päpsten zunächst nur sehr zurückhaltend gehandhabt wurde – zur DNA des Christentums, so Angenendt. Auch wenn die östlichen Kirchen die Entwicklung nicht mitvollzogen haben, und auch wenn der Protestantismus des 16. Jahrhunderts bestritt, dass das kirchliche Amt über Gottes Heil für uns Menschen verfügen dürfe. Eine wichtige Etappe im christlichen Denken zum Ablass ist für Angenendt das 13. Jahrhundert: Da entwickelten Theologen und Kirchenrechtler die Lehre von einem unerschöpflichen Gnadenschatz, den Jesus sein Leiden für uns erworben hat. „Die Mystiker sagen: Greife in den Gnadenschatz Jesu Christi hinein, indem du mit Jesus Christus leidest, seinen Kreuzweg gehst, auf die Auferstehung hoffst. Dann korrigierst du dich von deinen falschen Sünden, von deiner falschen Einstellung, du bist in der Nachfolge Jesu Christi; dann bist du auf dem rechten Weg, und dann spielen Strafen usw. überhaupt keine Rolle mehr.“

Für die Mystiker, etwa den Dominikaner Heinrich Seuse, war es allerdings kein Bischof, kein Kardinal, kein Papst, der den Schlüssel zum Gnadenschatz in der Hand hatte. „Da sagen die Mystiker: Du musst in den Schatz selber hineingreifen, durch Mitleiden mit Jesus Christus! Wenn du das tust, dann greifst du in den Schatz, dann brauchst du gar keine kirchliche Vermittlung!“ Doch dem emeritierten Kirchenhistoriker scheint eine kirchliche Vermittlung bei diesem ‚Gnadenschatz’, beim ‚Ablass’, dennoch wichtig: Wir Menschen stehen doch immer „in einem Geflecht“, argumentiert er.

„Jeder Mensch ist zum Beispiel dadurch gläubig, dass er von anderen Gläubigkeit aufgenommen hat, sich davon hat beeinflussen lassen. In jedem Menschen sind die Empfindungen, Gedanken, Töne vieler, vieler anderer Menschen – insofern stehe ich nie alleine, und wenn ich auf den richtigen Weg Jesu Christi kommen will, ist es gut, wenn ich viele andere sozusagen in mich hineinlasse, die mich befördern auf meinem Weg zu Gott. Wie da eine kirchliche Oberverteilung zu denken ist, da würde ich sagen, das ist allenfalls nachgeordnet. Der erste Appell ist: Du musst dich aufmachen, du musst deine Sünden bereuen, du musst einen neuen Weg einschlagen, einen Vorsatz fassen – und da können dir andere behilflich sein, indem sie dir beistehen.“

Warum man das Wort Ablass besser vermeidet
Dass es in der Ablasspraxis viele Missbräuche gegeben hat, wird kein ernsthafter Historiker heute bestreiten. Ablässe wurden für die verschiedensten Anlässe gewährt: zur Unterstützung eines Kirchenbaus (Beispiel: St. Peter in Rom), aber auch als Anerkennung von frommen Werken. Einen vollkommenen Ablass (ähnlich dem, der am Ende des 11. Jahrhunderts den Kreuzfahrern gewährt wurde) gab es zu Jubiläumsjahren der Kirche, 1300 zum ersten Mal. Seit dem 12. Jahrhundert ist das Wirken von Ablasspredigern belegt, die Beschwerden über sie waren bald weit verbreitet, auch das IV. Laterankonzil 1215 beschäftigte sich damit.

Angenendt deutet den Ablass „medizinell“. „Und man sollte das Wort Ablass vermeiden, man sollte dazu sagen: Du musst dich in eine Neuorientierung aufmachen, damit du wieder zu Gott zurückfindest und damit du dich in der Neuausrichtung auf Gott auch befestigst – damit du die bösen Sündenfolgen, die dich wie Stricke festhalten, abwirfst und durchbrichst und zu Gott findest!“ Warum er nicht so gerne das Wort ‚Ablass’ gebraucht? Angenendts Antwort: Weil dadurch der Eindruck erweckt werden könnte, andere nehmen mir das ab. „Das geht nicht! Ich muss selber die innere Umkehr vollziehen, und ich muss auch selber alles Mögliche tun, damit ich den Schaden, den ich angerichtet habe, wiedergutmache, und damit ich die innere Einstellung, die ich hatte, verändere und neu ausrichte auf Gott. Das kann man nicht als Strafe bezeichnen, sondern das nennt man eine medizinelle Strafe der Umänderung der eigenen Einstellung.“

Ich weiß nicht, wie man leben kann ohne diese Hoffnung
Letztlich könne nur Gott Sünden vergeben, bekräftigt Angenendt: „weil wir im eigenen Leben erfahren, dass wir Ungutes, das wir anderen Menschen angetan haben, nicht wieder gutmachen können. Das sagt selbst Jürgen Habermas… Und insofern hoffen wir auf Gott, dass er das wiedergutmacht, was wir nicht wiedergutmachen können. Das ist die Gnade Gottes. Ich weiß nicht, wie man leben kann ohne diese Hoffnung: Gott stellt das wieder her, macht das wieder richtig, was ich Böses getan habe.“ Und Gott werde dann in seiner Gnade auch ertragen, wenn ich mich „von den Fesseln der falschen Einstellung, der sündigen Einstellung nicht freimachen kann“. „Dann wird er darüber hinwegsehen und mich in seine Arme schließen und mich als reuigen Sünder in sein Herz aufnehmen.“

Muss ich jetzt also als Katholik doch irgendwie Verständnis für den Ablass aufbringen, ja mich vielleicht einmal im Leben um einen Ablass bemühen? Nein – muss ich nicht. „Die Kirche überlässt es“, schrieb Paul VI. 1967, „jedem einzelnen, in der heiligen und rechten Freiheit der Kinder Gottes solche Mittel der Läuterung und der Heiligung zu gebrauchen“ – oder auch nicht. Angenendt unterstreicht das: „Es besteht keine kirchliche Pflicht, Ablässe zu erwerben. Das ist wichtig: Der Ablass ist nicht heilsentscheidend. Mein ‚ceterum censeo‘ lautet: Indulgentias esse negligendas! Man kann darüber hinweggehen. Viel entscheidender ist, dass ich mich selber aufmache, dass ich mir von anderen helfen lasse, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen.“
Quelle: Radio Vatikan

Angenendt gehörte zu den Referenten der Tagung „Ablasskampagnen des Spätmittelalters – Martin Luther und der Ablassstreit von 1517“, die das Deutsche Historische Institut zusammen mit der Theologischen Fakultät der Waldenser zu Beginn dieser Woche in Rom ausgerichtet hat.


„Ablass beten“ steht für Solidarität
In jedem Heiligen Jahr gerät der Ablass in Diskussion. Die KiZ sprach mit Dompfarrer Maximilian Strasser über diesen belasteten Begriff, den er mit einem theologisch erweiterten – einem neuen – Verständnis erklärt.
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Montag, 15. Juni 2015

Papst an Priester: „Lasst die Peitsche in der Sakristei!“

Papst an Priester: „Lasst die Peitsche in der Sakristei!“
„Habt keine Angst vor der Zärtlichkeit!“ Mit diesem Aufruf hatte Papst Franziskus vor nunmehr zwei Jahren sein Pontifikat angetreten. Auf das Thema von Gottes Zärtlichkeit kam er an diesem Freitagabend wieder zurück. Bei der Messfeier mit Priestern aus aller Welt in der Lateranbasilika predigte er über die Lesung aus dem 11. Kapitel des Buchs Hosea, in dem Gott zu seinem Volk sagt: ‚Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb... Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn in meine Arme... Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe.’

„Was Gott seinem Volk da sagt, sagt er jedem von uns! Und wenn wir uns einmal einsam fühlen, dann ziehen wir doch diesen Text noch einmal hervor, stellen wir uns vor Gott und hören zu, wie er uns sagt: ‚Als du ein Kind warst, habe ich dich schon geliebt...’ Wie schön, zu hören, dass Gott mich zu gehen lehrt! ... Die Nähe Gottes ist diese Zärtlichkeit: Er hat mich das Gehen gelehrt, ohne ihn könnte ich nicht im Geist vorangehen. ‚Ich habe dich an der Hand gehalten’ – das ist die Geschichte eines jeden von uns! ... Jeder kann hier seine eigene Geschichte lesen. ‚Hör mal, wie könnte ich dich denn jetzt verlassen?’ In Momenten, in denen uns Angst überkommt oder in denen wir unsicher werden, sagt er uns: ‚Sieh doch mal, was ich alles für dich getan habe. Wie kannst du da denken, dass ich dich alleinlasse? Dass ich dich verlassen könnte?“

Erinnerung an IS-Opfer
Papst Franziskus zog von dort einen Bogen zu den koptischen Gastarbeitern aus Ägypten, die Mitte Februar von Terroristen des ‚Islamischen Staats’ in Libyen vor laufender Kamera hingerichtet worden sind. „An der libyschen Küste waren die 23 koptischen Märtyrer sich sicher, dass Gott sie nicht verlassen würde! Und sie haben, während sie enthauptet wurden, den Namen Jesu ausgesprochen! Sie wussten: Auch wenn man ihnen jetzt die Köpfe abschlug, Gott würde sie nicht verlassen.“

Wieder kam der Papst zurück auf sein Thema, die Zärtlichkeit Gottes. „’Wie könnte ich dich als Feind behandeln? Mein Herz wendet sich gegen mich, meine Zärtlichkeit entbrennt.’ Wenn die Zärtlichkeit Gottes entbrennt, diese warme Zärtlichkeit... ‚Ich werde meinem Zorn über die Sünden, die geschehen, nicht freien Lauf lassen... ich bin der Heilige in deiner Mitte.’ Das ist die Liebeserklärung eines Vaters gegenüber seinem Sohn. Gegenüber jedem von uns. Wie oft denke ich, dass wir Angst vor der Zärtlichkeit Gottes haben, und darum lassen wir diese Zärtlichkeit nicht in uns zu. Dann sind wir verhärtet, streng, strafend... Hirten ohne Zärtlichkeit… Aber als der Hirte im Gleichnis Jesu das verlorene Schaf suchte und schließlich wiederfand, da hat er es nicht geschlagen und nicht beschimpft: Er hat es in seine Arme genommen und an sich gedrückt! Macht ihr das genauso mit den Menschen in eurer Pfarrei? Bewegt dich all diese Zärtlichkeit?“

Der Papst bat die Priester, Seelsorger „mit der Zärtlichkeit Gottes zu sein“. „Lasst die Peitsche in der Sakristei hängen, seid zärtliche Hirten, auch denen gegenüber, die euch größere Schwierigkeiten machen! Das ist eine Gnade. Eine göttliche Gnade. Wir glauben nicht an einen ätherischen Gott, wir glauben an einen Gott, der Fleisch geworden ist, der ein Herz hat, und dieses Herz sagt heute zu uns: ‚Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch Ruhe verschaffen!’“
Quelle: Radio Vatikan

Samstag, 13. Juni 2015

11. Sonntag im Jahreskreis

Jesus spricht vom Reich Gottes in Gleichnissen, und wir sollen nicht vorschnell denken, wir hätten alles verstanden. Jesus sagt nicht das, was wir schon wissen, das Selbstverständliche. Er sagt das Neue, das Unerwartete. Wir sollen begreifen, dass Gott anders ist, und anders handelt als die Menschen. Zugleich aber ist er so menschlich, dass, wer überhaupt etwas begriffen hat, sich sagen muss: Ja, so ist es, so muss es sein; das ist mir gesagt, ich muss es lernen.

Ps 27 (26), 7.9
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich.
Du bist meine Hilfe: Verstoß mich nicht,
verlass mich nicht, du Gott meines Heils!

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Kleine Anfänge würdigen
Meditation zum Sonntagsevangelium von der Erzdiözese Freiburg >>

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Freitag, 12. Juni 2015

Limburg: "Pfarreien neuen Typs" ohne vorgesehene Beratung durch zuständige synodale Gremien


Bistum Limburg: Das Erbe von Tebartz-van Elst
Franz-Peter Tebartz-van Elst als Bischof von Limburg ist Geschichte, seit dem 23. Oktober 2013 ist er nicht mehr im Amt. Als Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch annahm, zeigte der Kalender allerdings schon den 26. März 2014. Doch der ehemalige Limburger Bischof beschäftigt das Bistum noch immer. Nach und nach wird deutlich, dass es um weit mehr geht als um das recht teuer gewordene Bischofshaus. Es geht um die Einbindung der Gremien, um die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen und umgesetzt wurden.

Das betrifft auch die Neustrukturierung der Pfarreien. Der emeritierte Bischof hatte den Zusammenschluss der rund 340 kleinen und mittelgroßen Pfarreien im Jahr 2010 zu 45 Pfarreien neuen Typs bis zum Jahr 2019 verfügt. Wie das Bistum mittlerweile einräumt, hatte Tebartz-van Elst im Vorfeld auf die für diese Grundsatzfrage vorgesehene Beratung durch die zuständigen synodalen Gremien verzichtet.

Damit sei ein erheblicher Mangel im Hinblick auf die synodale Verfasstheit des Bistums gegeben gewesen, heißt es in einem gemeinsamen Beschluss des Diözesansynodalrats und des ehemaligen Priesterrats. Als der Bischof noch im Amt war, war von diesem Mangel allerdings keine Rede gewesen.
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Donnerstag, 11. Juni 2015

Kardinal Woelki besetzt Pastoralrat auch mit Laien

Umbruch im Erzbistum trägt Kardinal Woelkis Handschrift
Das ist eine gute Sache", findet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) im Blick auf den Plan von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, in der zweiten Jahreshälfte einen auch mit Laien besetzten 70-köpfigen Pastoralrat einzuberufen. Nach dem Kirchenrecht muss ein neuer Bischof innerhalb eines Jahres nach Amtsantritt die bestehenden Ämter und Räte bestätigen oder neu berufen. Noch aber ist keine Entscheidung darüber gefallen, wer dem neuen Pastoralrat angehören wird.

Allerdings hat der Kardinal seine Reform, die er selbst als eine "grundlegende Weichenstellung" bezeichnet, im Vorfeld mit zahlreichen Gruppen beraten, selbstverständlich auch mit dem Diözesanrat. Das neue Gremium wird ein- bis zweimal im Jahr tagen. Dazwischen wird ein Ständiger Ausschuss des Pastoralrates öfter tagen. Das erinnert an die zwei Vollversammlungen der Deutschen Bischofskonferenz pro Jahr und dem öfter tagenden Ständigen Rat. Die Besetzung des Ständigen Ausschusses des Personalrates wird dem Verhältnis von Priestern und Laien im Pastoralrat entsprechen.
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Neue Wege für Pastoral und Verwaltung
Aufbruch im Erzbistum Köln >>


Erzdiözese Wien startet erste „Pfarre Neu“
In der Erzdiözese Wien nimmt die Kirchenreform nun weitere konkrete Züge an. Mit 1. Juni wird die erste „Pfarre Neu“ offiziell eingerichtet. Die Erzdiözese will ihre Strukturreform durch eine Art Probebetrieb einleiten.
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Mittwoch, 10. Juni 2015

Arte-Doku "Der Papst und die Mafia"

Arte-Doku "Der Papst und die Mafia"
Blut tropft auf Heiligenbildchen
Gedeckt, ermuntert, verehrt: Eine TV-Doku beleuchtet die unheilvolle Verbindung von katholischer Kirche und italienischer Mafia. Das entscheidende Problem spart der Film aber aus.
Der Film beginnt mit dem vorläufigen Ende. Papst Franziskus steht in Kalabrien und sagt: "Diejenigen, die in ihrem Leben die Straße des Bösen einschlagen, wie die Mafiosi, sind nicht in Gemeinschaft mit Gott. Sie sind exkommuniziert." Der Papst exkommuniziert die Mafia, in diesem Fall konkret die kalabresische 'Ndrangheta. Das war im vergangenen Jahr.
Süddeutsche >>


Der PaPst unD Die Mafia
Dokumentarfilm des britischen Historikers und Mafia-Experten John Dickie
Papst Franziskus exkommuniziert im Juni 2014 die Mafia und ruft zum Kampf gegen die organisierte Kriminalität auf. Damit schneidet er tief in ein Netzwerk aus Macht und Abhängigkeiten, das Mafia-Bosse und Kirchenmitglieder in den letzten Jahrzehnten geknüpft haben. Der britische Historiker und Mafia-Experte John Dickie enthüllt diese unheiligen Verbindungen und untersucht vor Ort, welche Konsequenzen die Exkommunikation in den Hochburgen der Mafia hat.
arte.tv >>

Als Video auf arte.tv >>

Dienstag, 9. Juni 2015

Franziskus in Sarajevo: Aufruf zum Einsatz für Frieden in der Welt

Predigt von Papst Franziskus bei der Messe im Koševo Stadion, 6. Juni 2015

Papstpredigt: Wie baut man den Frieden auf?

Liebe Brüder und Schwestern,

in den biblischen Lesungen, die wir gehört haben, ist mehrmals das Wort „Frieden“ aufgetreten. Es ist ein prophetisches Wort par excellence! Frieden ist der Traum Gottes, Gottes Plan für die Menschheit, für die Geschichte und mit der ganzen Schöpfung. Es ist ein Plan, der immer auf Widerstand von Seiten des Menschen oder von Seiten des Bösen stößt. Auch in unserer Zeit kollidieren das Streben nach Frieden und der Einsatz, ihn aufzurichten, mit der Tatsache, dass in der Welt zahlreiche bewaffnete Konflikte im Gang sind. Es ist eine Art dritter Weltkrieg, der „stückweise“ geführt wird; und im Bereich der globalen Kommunikation nimmt man ein Klima des Krieges wahr.

Es gibt welche, die ein solches Klima absichtlich schaffen und schüren wollen, insbesondere jene, die den Zusammenstoß zwischen verschiedenen Kulturen und Zivilisationen suchen, und auch jene, die mit den Kriegen spekulieren, um Waffen zu verkaufen. Doch Krieg bedeutet Kinder, Frauen und alte Leute in Flüchtlingslagern; bedeutet Vertreibungen; bedeutet zerstörte Häuser, Straßen und Fabriken; bedeutet vor allem so viele zerbrochene Leben. Ihr kennt das zu gut, weil ihr es gerade hier erlebt habt: wie viel Leiden, wie viel Zerstörung, wie viel Schmerz! Heute, liebe Brüder und Schwestern, erhebt sich noch einmal aus dieser Stadt der Schrei des Volkes Gottes und aller Männer und Frauen guten Willens: Nie wieder Krieg!

Inmitten dieses Kriegsklimas erklingt das Wort Jesu im Evangelium wie ein Sonnenstrahl, der die Wolken durchbricht: „Selig, die Frieden stiften“ (Mt 5,9). Es ist ein immer aktueller Aufruf, der für jede Generation gültig bleibt. Er sagt nicht: „Selig, die Frieden predigen“; denn alle sind fähig, ihn zu verkünden, auch in scheinheiliger oder sogar lügnerischer Weise. Nein. Er sagt: „Selig, die Frieden stiften“; das heißt, die ihn herstellen. Frieden herzustellen ist eine „handwerkliche“ Tätigkeit, die Leidenschaft, Geduld, Erfahrung und Ausdauer erfordert. Selig sind die, die Frieden säen mit ihren alltäglichen Taten, mit dienstbereitem Auftreten und Handeln und mit Gesten der Brüderlichkeit, des Dialogs und der Barmherzigkeit … Ja, diese „werden Söhne Gottes genannt werden“. Denn Gott sät Frieden, immer und überall. Als die Zeit erfüllt war, hat er seinen Sohn in die Welt „ausgesät“, damit wir Frieden hätten! Frieden herzustellen ist eine Arbeit, die jeden Tag weiterzuführen ist, Schritt für Schritt, ohne je zu ermüden.

Wie macht man das, wie baut man den Frieden auf? Das hat uns auf grundsätzliche Weise der Prophet Jesaja in Erinnerung gerufen: „Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein“ (32,17). „Opus iustitiae pax“, wie es in der Version der „Vulgata“ heißt und zu einem berühmten Motto geworden ist, das auch prophetisch von Papst Pius XII. übernommen wurde. Der Friede ist Werk der Gerechtigkeit. Auch hier gilt: Es ist nicht eine vorgetragene, theoretisch durchgespielte, geplante Gerechtigkeit, sondern eine praktizierte und gelebte Gerechtigkeit. Und das Neue Testament lehrt uns, dass die vollkommene Erfüllung der Gerechtigkeit darin besteht, den Nächsten zu lieben wie sich selbst“ (vgl. Mt 22,39; Röm 13,9). Wenn wir mit der Gnade Gottes dieses Gebot befolgen, wie ändern sich dann die Dinge! Weil wir uns ändern! Diese Person, dieses Volk, das ich als Feind ansehe, hat in Wirklichkeit das gleiche Gesicht wie ich, das gleiche Herz wie ich, die gleiche Seele wie ich. Wir haben den gleichen Vater im Himmel. Daher bedeutet die wahre Gerechtigkeit, dieser Person, diesem Volk das zu tun, von dem ich möchte, dass es mir und meinem Volk getan werde (vgl. Mt 7,12).

Der heilige Paulus hat uns – in der zweiten Lesung – die notwendigen Haltungen zur Schaffung des Friedens aufgezeigt: „Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig, und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“ (Kol 3,12-13).

Hier haben wir die Haltungen, um „Handwerker“ des Friedens im Alltag zu sein, dort wo wir leben. Nun dürfen wir uns aber nicht einbilden, dass dies nur von uns abhängt! Wir würden einem trügerischen Moralismus verfallen. Der Friede ist Gabe Gottes, nicht im magischen Sinn, sondern weil Er mit seinem Geist diese Haltungen in unsere Herzen und in unser Fleisch einprägen kann. Er kann uns zu wirklichen Werkzeugen seines Friedens machen. Und tiefgründig sagt der Apostel, dass der Friede Gabe Gottes ist, weil er Frucht seiner Versöhnung mit uns ist. Nur wenn der Mensch sich mit Gott versöhnen lässt, kann er Friedensstifter werden.

Liebe Brüder und Schwestern, auf die Fürsprache der Jungfrau Maria bitten wir heute gemeinsam den Herrn um die Gnade, ein lauteres Herz zu haben; um die Gnade der Geduld; um die Gnade, für die Gerechtigkeit zu kämpfen und zu arbeiten; um die Gnade, barmherzig zu sein, auf den Frieden hin zu arbeiten, Frieden und nicht Krieg und Zwietracht zu säen. Das ist der Weg, der zum Glück führt, der selig macht.
Radio Vatikan >>


Papst an bosnische Jugendliche: Sorgt für Frieden!
Mit einer großen Begegnung mit Jugendlichen ist der Ein-Tages-Besuch von Papst Franziskus in Bosnien-Herzegowina am Samstag zu Ende gegangen. Bei dem Treffen, eine Art ‚Mini-Weltjugendtag‘, kam auch eine junge bosnische Serbin zu Wort; sie berichtete über ein ökumenisches Projekt katholischer und orthodoxer Jugendlicher. „Unser Ziel ist es, dass wir uns besser kennenlernen, unsere Ähnlichkeiten wahrnehmen und unsere Unterschiede verstehen. Damit wollen wir die Vorurteile überwinden, die unter uns bestehen, und den Frieden in Bosnien-Herzegowina bewahren.“ Ein multiethnischer Kinderchor sang von Versöhnung.

Wie schon zuvor in der Kathedrale verzichtete Franziskus auf das Verlesen seiner vorbereiteten Rede; stattdessen ließ er sich auf ein Frage-Antwort-Spiel mit ein paar jungen Leuten auf dem Podium ein. Ja, es stimme, dass er seit den neunziger Jahren kein TV mehr sehe, sagte er auf eine entsprechende Frage; er habe damals „gemerkt, dass das Fernsehen mir nicht gut tat“. Bestimmt sei er in dieser Hinsicht „antik, aus der Steinzeit“, und er verstehe ja auch, dass sich die Zeiten geändert hätten und wir jetzt „in der Zeit der Bilder“ lebten. „Aber in der Zeit des Bildes muss man dasselbe tun, was man früher in der Zeit der Bücher tat: auswählen, was mir guttut!“

Die Fernsehanstalten hätten eine große Verantwortung, mahnte der Papst. „Aber die Verantwortung, das richtige Programm auszuwählen, haben wir selbst. Wenn da etwas läuft, was uns nicht guttut, was die Werte niedermacht, auch Schweinereien – den Kanal wechseln! Das machten wir schon in meiner Steinzeit mit den Büchern so.“

Jugendliche sollten nicht „am Computer kleben und Sklaven des Computers sein“, sonst hätten sie keine Freiheit. „Und wenn du da schmutzige Programme suchst, verlierst du die Würde! Schaut Fernsehen und nutzt den Computer, aber für Dinge, die uns wachsen lassen und die uns guttun!“

Nie Mauern bauen, immer nur Brücken

Franziskus sagte den Jugendlichen, sie seien die erste Generation seit langem, die in Bosnien ohne Krieg aufwachse. „Ich sehe, dass ihr keine Zerstörungen wollt – das ist etwas Großartiges! Ob du Muslim, Jude, Orthodoxer, Katholik bist – wir gehören zusammen, und wir wollen den Frieden! Das ist eine Erfahrung eurer Generation. Ihr habt eine große Berufung: Nie Mauern bauen, immer nur Brücken!“ Er habe mal einen Film über Sarajevo mit dem Film „Die Brücke“ gesehen: Wenn wir – wie während der Belagerung Sarajevos – blockiert seien, dann sei die Zukunft der Stadt in Gefahr.

Alle redeten von Frieden, fuhr der Papst fort: „Einige Mächtige der Welt sagen schöne Dinge über Frieden, aber gleichzeitig verkaufen sie Waffen! Von euch erwarte ich mir Ehrlichkeit – Kohärenz zwischen dem, was ihr denkt, sagt und tut. Das Gegenteil heißt Scheinheiligkeit.“ Zum Schluß der Begegnung wurde dem Papst eine Bronzestatuette seines Vorgängers, des heiligen Johannes Paul II. überreicht. Der polnische Papst hatte Sarajevo 1997, zwei Jahre nach Kriegsende, besucht.

Franziskus grüßte auch die vor dem Zentrum wartenden Jugendlichen, die im Innern keinen Platz mehr gefunden hatten, und bezog sich einmal mehr auf das Motto seiner Reise: „Mir vama, Friede sei mit euch! Das ist die Aufgabe, die ich euch hinterlasse. Frieden schließt man mit allen, mit Muslimen, Orthodoxen, Juden – alle sind wir Brüder, alle sind wir Kinder Gottes! Niemals Trennung zwischen euch! Brüderlichkeit und Einigkeit!“
Radio Vatikan >>


Papst ruft in Sarajevo zum Frieden auf: "Nie wieder Krieg"
Papst Franziskus hat in Sarajevo zum Einsatz für den Frieden in der Welt aufgerufen. Aus der im Bosnien-Krieg leidgeprüften Stadt erhebe sich der "Schrei des Volkes Gottes und aller Männer und Frauen guten Willens: Nie wieder Krieg", sagte er am Samstag während eines Gottesdienstes mit 65.000 Menschen im Kosevo-Stadion der Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas. Krieg bedeute Kinder, Frauen und alte Leute in Flüchtlingslagern, Vertreibungen sowie zerstörte Häuser und Fabriken, so Franziskus in seiner Predigt. Vor allem aber bedeute er "so viele zerbrochene Leben". In Sarajevo sei diese Erfahrung besonders präsent.
Die zahlreichen bewaffneten Konflikte, die gegenwärtig seien eine "Art dritter Weltkrieg, der stückweise geführt" werde, sagte der Papst weiter. Er beklagte zudem ein "Klima des Krieges", das in die "globale Kommunikation" eingekehrt sei. Christen müssten sich dieser Entwicklung entgegenstellen und als Friedenstifter wirken.
Kathpress >>


Papst in Sarajevo: Nie wieder Krieg!
Frieden, Dialog und Versöhnung war die zentrale Mission der 8. Auslandsreise von Papst Franziskus an diesem Samstag nach Sarajevo.
Papstgeflüster.de >>


Sarajevo - Papst spricht in Bosnien von "Drittem Weltkrieg"
Kirchenoberhaupt traf Vertreter von Katholiken, Orthodoxen, Muslimen und der jüdischen Gemeinde
DerStandard >>

Kommentar: Papst in auswegloser Mission
Er kam, blieb kurz und musste auf jedes Wort, jede Geste achten. Der Papst in Sarajewo ist mehr als ein katholisches Kirchenereignis. Es ist große politische Diplomatie - leider ohne Folgen, meint Volker Wagener.
Deutsche Welle >>


Ähnlicher Appell von Papst Franziskus für den Frieden:

Papst an kleine "Friedensarbeiter": Frieden ist Handwerk
Papst Franziskus hat an diesem Montag im Vatikan 7.000 kleine „Friedensarbeiter“ empfangen. Im Rahmen der italienischen Bildungsinitiative „Fabbrica della pace“ – Friedensfabrik - kamen Grundschulkinder verschiedener ethnischer und sozialer Herkunft in die Audienzhalle, um mit dem Papst über Frieden, Liebe und Gerechtigkeit zu plaudern. Die Papstaudienz ist das erste Projekt der Solidaritäts- und Bildungskampagne, die vom italienischen Bildungsministerium, Kinderschutzinstitutionen und dem Komitee für Kinderrechte der Vereinten Nationen unterstützt wird.
„Warum wollen so viele Regierenden nicht den Frieden? Weil sie vom Krieg leben! Es ist die Waffenindustrie – das ist schwerwiegend! Einige Mächtige verdienen mit der ,Fabrik der Waffen‘, verkaufen Waffen an verfeindete Länder. Das ist die Industrie des Todes.“ Und der Papst riet den Kindern, sich die Welt der Macht, des Geldes und der Interessen, mit der auch sie in Berührung kommen, genau anzusehen: „Wenn wir sehen, dass das Wirtschaftssystem um das Geld kreist, und nicht um die menschliche Person… Man opfert viel und führt Krieg, um das Geld zu verteidigen! Deshalb wollen so viele Menschen keinen Frieden: Sie verdienen mehr mit dem Krieg. Man verdient Geld, aber verliert Leben, Kultur, Erziehung, so viele Dinge.“
Radio Vatikan >>

Papst Franziskus küsst den Priester Zvonimir Matijevic an der Stelle, wo die Handfesseln Spuren hinterlassen haben
Emotionale Momente gab es beim Treffen mit den Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in Sarajevo
Papstbesuch noch immer Thema
In der Kirche in Bosnien und Herzegowina sind unterdessen noch immer die vielfältigen Eindrücke des Papstbesuches ein Thema. Einer der besonders berührenden Momente dies Besuches war das Zeugnis des Priesters Zvonimir Matijevic über seine Leiden, die er im Krieg erlitten hat. Infolge dessen erkrankte der Priester an multiple Sklerose (MS).

In einem Interview für die Katholische Presseagentur in Sarajevo, das am Dienstag veröffentlicht wurde, spricht Matijevic von jenem Moment, als der Papst nach seinem Glaubenszeugnis zu ihm kam. "Ich habe nicht erwartet, dass der Papst aufstehen und zu mir kommen würde. Deshalb war ich völlig verwirrt. Ich wurde von Emotionen überwältigt, meine Augen wurden voll von Tränen, und ich habe geweint. Ich habe erwartet, dass er mich segnen wird. Aber der Papst hat sich gebeugt und die Stellen an meinen Händen geküsst, an denen die Handfesseln die Spuren hinterlassen haben. Er hat mich um meinen Segen gebeten, was ich, noch immer verwirrt, getan habe. Danach hat er mich gesegnet. Der Papst ist wahrhaftig mit dem Geist Gottes erfüllt. Er ist spontan, und Christus hat ihn berührt, der das Kreuz auch durch mich getragen hat", sagte der Priester wörtlich.

Montag, 8. Juni 2015

Beichträume im Eisenstädter Dom umgebaut

Im martinus Nr. 22 vom 31. Mai 2015 wird auf der letzten Seite vom Umbau der Beichträume im Eisenstädter Dom berichtet: sie sollen nun größer, flexibler nutzbar, heller und wärmer sein. Wann das geschah, wird nicht erwähnt.
Die Bilder dürften noch nicht von Ebner stammen.

Vergeblich sucht man auf der Homepage nach Zeiten der Beichtgelegenheit. Im Pfarrblatt erfährt man allerdings, dass an Sonn- und Feiertagen jeweils eine halbe Stunde vor der hl. Msse Gelegenheit zur Beichte besteht.





Schwerpunkt des Fastenhirtenbriefs 2015 war die Beichte
martinus.at >>

Samstag, 6. Juni 2015

10. Sonntag im Jahreskreis

Das Wachstum im Glauben steigert die Empfindsamkeit des Menschen, und zwar nach der positiven wie nach der negativen Seite hin. Den Heiligen werden unendliche Räume der Freude erschlossen, aber sie leiden auch am schlimmsten an sich und an der Unerlöstheit der Welt. Mit der Fähigkeit zur Vision der kommenden, anbrechenden Herrlichkeit steigert sich auch die Einsicht in die Tiefe des Abgrunds der Bosheit und Gottwidrigkeit. Die Waagschalen des Empfindens werden auf beiden Seiten stärker beladen ... Das bringt in das Leben des Glaubenden eine große, oft ungeheure und zuweilen kaum mehr zu ertragende Spannung.
(Bernardin Schellenberger)


Ps 27,1-2
Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens;
vor wem sollte mir bangen?
Meine Bedränger und Feinde,
sie müssen straucheln und fallen.


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Von Sinnen
Meditation zum Sonntagsevangelium von der Erzdiözese Freiburg >>

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Freitag, 5. Juni 2015

Vatikanbank verzwanzigfacht Gewinn

Ex-Skandalbank reformiert sich
Vatikanbank verzwanzigfacht Gewinn
Einst hatten Topmanager Millionen von Euro veruntreut. Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus ist damit Schluss: Externe prüfen die Geschäfte der Vatikanbank. Die Bank hat einen enormen Gewinnsprung geschafft.
Handelsblatt.com >>



Papst stoppte offenbar Investmentfonds der Vatikanbank
Vatikanstadt - Papst Franziskus hat einem Medienbericht zufolge die geplante Einrichtung eines Investmentfonds der Vatikanbank (IOR) gestoppt. Laut dem italienischen Internetportal "Vatican Insider" untersagte er die vom Aufsichtsrat unter Leitung von Präsident Jean-Baptiste de Franssu gewünschte Institution des Fonds in Luxemburg.
Der Standard >>


Betrugsermittlungen gegen vatikanischen Prälaten
Der Präsident des Päpstlichen Familienrates, Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, ist ins Visier der italienischen Justiz geraten. Gegen ihn laufen Ermittlungen wegen Betrugs.
Religion.orf.at >>