Freitag, 30. November 2012

Elf Zwölftel des "Silvester-Ordens" für Helmut Schüller und sein Team



Bei den Dankreden nach Titel – oder Ordensverleihungen pflegt man schon aus Höflichkeit auf sein Team, auf die vielen anderen UnterstützerInnen hinzuweisen. Ohne die frau/man diesen Titel nie erreicht hätte sodass dieser nun allen gebühre. Man nehme ihn also stellvertretend mit nach Hause und halte ihn – für alle – in Ehren.

Vor etlichen Jahren wurde mir der Orden des Hl. Papstes Silvester übergeben. Diese Verleihung ist natürlich auch auf ein Team zurückzuführen, es waren vor allem Beamte der Stadt Innsbruck. Und natürlich auch auf die SteuerzahlerInnen ohne die ich mich ja nicht für die Unterstützung wichtiger kirchlicher Einrichtungen hätte einsetzen können.

Dass ich das überhaupt ins Auge fassen konnte, verdanken diese Einrichtungen nicht zuletzt dem Einfluss, den überzeugende Priester im Lauf meines Lebens auf mich ausübten. Viele von ihnen sind uns schon vorausgegangen und wenn wir sie wiedersehen werden sie bestätigen, dass sie sich sicher zur Pfarrerinitiative bekannt hätten. Von diesem Schlage sind und waren sie!

Und deshalb ist mein „Silvester – Orden“ – der natürlich weit unter dem eines „Monsignore“ positioniert ist, auch zu teilen. Ich biete hiermit – mit noch einzuholender Erlaubnis der zuständigen vatikanischen Abteilung und natürlich erst nach Erklärung des Angesprochenen – dem Vorsitzenden der „Pfarrerinitiative“ elf Zwölftel „meines Ordens“ an. Für sein ganzes Team.

Ein Zwölftel behalte ich mir selber.

Mit kirchenbürgerlichen Grüßen
Lothar Müller

Donnerstag, 29. November 2012

Schüller verliert Ehrentitel „Monsignore“

Die Kirchenleitung in Rom hat Helmut Schüller den päpstlichen Ehrentitel „Monsignore“ entzogen. Noch ist nicht klar, was zur Aberkennung geführt hat.
Religion.ORF.at >>


Pfarrer-Initiative soll globale Kraft werden
„Aufruf zum Ungehorsam“ bleibt aufrecht
Helmut Schüller, Sprecher der österreichischen Pfarrer-Initiative, bereitet für 2013 eine große Versammlung aller derartigen Bewegungen weltweit vor. Immer mehr Initiativen in anderen Staaten der Welt teilen die Anliegen der österreichischen Pfarrer-Initiative, sieht Schüller einen Grund, die Anliegen der Initiative auf eine globale Ebene zu heben.

„2013 wird sicher das Jahr der Internationalisierung sein“, kündigte Schüller nun gegenüber der APA ein großes Zusammentreffen, wahrscheinlich in Deutschland, an. „Ja, wir arbeiten daran. Das Ganze braucht natürlich viel Vorbereitung, weil es ja auch Zeit kostet und Kraft kostet - und daher auch was weitergehen soll. Wir versuchen jetzt gerade, verschiedene Ideen zu wälzen, gemeinsame Texte, gemeinsame Treffen, Formen der öffentlichen Präsentation."
Beitrag auf ORF.at >>


Wenn ein Titel flöten geht
Helmut Schüller wird verschmerzen, dass er sich nicht mehr Monsignore nennen darf.
Kommentar in der Wiener Zeitung >>

Mittwoch, 28. November 2012

Laienrat teilt die Kritik Schaffelhofers an Pfarrer-Initiative nicht

Der Präsident des Laienrates, Theodor Quendler
Der Katholische Laienrat (KLRÖ), der sich als Dachverband unterschiedlicher Organisationen in der Kirche versteht, teilt die jüngst geäußerte Kritik der Katholischen Aktion (KAÖ) an der Pfarrer-Initiative nicht.

In einem Schreiben an KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer habe man deutlich gemacht, dass der Begriff „Vereinnahmung durch nichts begründet ist“, sagte der Präsident des Laienrates, Theodor Quendler, am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Die KAÖ hatte sich am 13. Oktober in einem offenen Brief an den Obmann der Initiative, Helmut Schüller, gegen eine „Vereinnahmung der Laien“ durch die Pfarrer-Initiative ausgesprochen - mehr dazu in KAÖ: Pfarrer-Initiative vereinnahmt Laien.

Quendler betonte zwar die „Vielfalt“, die im Laienrat gegeben sei. Dieser umfasst neben Vertretern der kirchennahen KAÖ auch andere Organisationen und Verbände, wie etwa die Reformgruppe „Wir sind Kirche“. Erst vor einem Jahr habe man allerdings die Bischöfe aufgefordert, den Kontakt zur Pfarrer-Initiative aufrecht zu erhalten. Und auch nach wie vor vertrete man den Standpunkt, dass in der Pfarrer-Initiative Seelsorger tätig seien, „die vor Ort die Nöte der Menschen spürbar erfahren“, so Quendler.

Kritik an Schönborns Strukturreform

Kritische Töne aus dem Laienrat gibt es auch bezüglich der von Kardinal Christoph Schönborn angekündigten Strukturreform der Erzdiözese Wien, welche priesterlose „Filialgemeinden“ vorsieht.

„Man kann die Rolle der Laien nicht überfordern“, so Quendler, der darin eine „Ausflucht vor notwendigen Konsequenzen, die eigentlich im Raum stehen“ sieht. In diesem Bereich sei vonseiten der Amtskirche „mehr Flexibilität“ notwendig. Eine offizielle Zustimmung zur Diözesanreform gibt es daher vom Laienrat nicht.

In einer eben erst beschlossen Erklärung des Vorstandes kritisiert der Laienrat auch, dass der Kontakt zu gewissen Diözesen nicht zufriedenstellend bis gar nicht vorhanden sei. „Der Dialog wird nicht in der Weise wahrgenommen, wie es wünschenswert wäre“. Auch von diözesaner Seite erlebe man, „dass der Kontakt nicht gerade angestrebt wird“. Quendler: „Natürlich sind die Laienorganisationen nicht gerade immer angenehm.“

Quelle: Religion.ORF.at >>

Dienstag, 27. November 2012

Der Zölibat – Eine Geschichte von Sex, Moral und Politik

Die Dokumentation kann auf arte-7 nachgesehen werden >>



Manch einem, der die innerkirchliche Diskussion um den priesterlichen Zölibat verfolgt, mag dessen Abschaffung wie ein Heilmittel gegen die Krise erscheinen. Als Hilfe gegen den immer größeren Priestermangel – denn immer weniger junge Männer entscheiden sich für den Priesterberuf – und als Rückenwind für eine Seelsorge, die näher an den Lebensumständen der Menschen in den Gemeinden ist, wenn der Gemeindevorsteher, der Pfarrer also, selbst in einer Familie lebte. Da ist es hilfreich, an einem Arte-Themenabend mittels einer Dokumentation mit aktuellen Beispielen wie geschichtlichem Rekurs auch sachlich an die Materie herangeführt zu werden. Die beim Österreichischen Rundfunk (ORF) entstandene Dokumentation „Der Zölibat – Eine Geschichte von Sex, Moral und Politik“ von Fritz Kalteis bietet eine Mischung aus Spielszenen, wissenschaftlichen Erläuterungen der Theologie-Professoren Thomas Prügl (Wien) und Elisabeth Permantier (Straßburg) sowie aus Statements und Testimonials von mehreren Geistlichen. Zu Letzteren zählen unter anderem der angehende Priester Hannes Grabner, der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler und der inzwischen verheiratete Priester Hans Rabl. Dessen Ehefrau Silke kommt in dem rund 55-minütigen Film ebenfalls zu Wort. Das alles ist sachkundig recherchiert, angemessen aufbereitet und ohne jeglichen Missionierungsanspruch erarbeitet. Zudem lässt der Autor Raum, das Gesehene zu bedenken, wenn er einfach nur mit Musik unterlegte Bilder zeigt. Dass es manchmal übertrieben dramatisch zugeht, wenn Blitz und Donner vom Himmel zucken und dröhnen, ist verzeihlich. Denn deutlich wird einmal mehr, dass die Verpflichtung zu Enthaltsamkeit und Ehelosigkeit beim katholischen Priester nichts anderes ist als ein Kirchengesetz, das von der obersten Instanz, dem Papst also, leicht geändert werden könnte. Entstanden um die erste Jahrtausendwende aus sehr profanen Gründen, könnte das Gesetz heutzutage wieder aufgehoben oder modifiziert werden – wenn der Papst und das Bischofskollegium es denn wollten. So jedenfalls der Tenor der Professorenäußerungen. Ursprung des Zölibats ist die einstige Auseinandersetzung zwischen Papst und Kaiser um die Besetzung der Bischofsstühle. Investiturstreit und Canossa sind die geläufigen Stichworte dazu. Der Zugang zum Priester- und später Bischofsamt sollte erschwert werden. Umstritten war der Zölibat seit seiner Einführung. Für die einen ermöglicht er die totale Hinwendung zu Gott, für andere bringt er nichts als Heuchelei und Doppelmoral hervor. Pikanterweise befürwortet im Film der Benediktiner Jeremia Eisenbauer den Zölibat, obwohl er als Mönch zwei Beziehungen zu Frauen lebte. Vor die Entscheidung gestellt, entschied er sich für den Verbleib im Kloster, weil ihn die Gemeinschaft trug.

Frauen sind in solchen Fällen die Leidtragenden. Sie gelten vielen immer noch als Quell der Sünde. Statt in der Beziehung zwischen Priester und Frau möglicherweise auch eine Chance zu sehen. Einen Fragenkomplex spart die Dokumentation komplett aus: Ist die Zölibatsdiskussion vielleicht doch nur eine (west)europäische Angelegenheit? Eine Fragestellung, die den wachsenden Kirchen in Asien, Afrika und Lateinamerika fremd ist? Vielleicht auch, weil dort – fernab von Rom – die Praxis anders gelebt wird als die reine Lehre? Schließlich gibt es auch hier in Westeuropa Priester in Beziehungen, von der Gemeinde akzeptiert. So lange es im Verborgenen geschieht, ist angeblich vieles möglich. Und der Doppelmoral Tür und Tor geöffnet. Bei der Entstehung des Zölibats war jedenfalls nicht die Rede davon, dass Priester ledig sein müssten, weil auch Jesus keine Frau und Familie hatte. Es ging vielmehr um Machtpositionen. Die – aus anderen Motiven – auch heute offenbar noch beibehalten werden sollen. Wie anders ist es zu verstehen, dass dem jungen Kaplan Rabl, wie es in der Dokumentation heißt, offiziell angeboten wurde, seine Beziehung heimlich fortzusetzen? Eine Vorgehensweise, die wohl immer noch praktiziert wird.

Wenn es Kritik am Zölibat in den Aussagen des Films gab, dann an der Verpflichtung, dass es keine „Stufen“ gibt, wie es sie etwa in den orthodoxen Kirchen existieren, die nicht weniger katholisch sind als die römisch-katholische Kirche. Etwa, dass nur zölibatär lebende Priester auch Bischof werden können. Und/oder dass nur die Klöster den Zölibat pflegen. Der Film von Fritz Kalteis war eine solide Auseinandersetzung mit der Thematik. Ihm ging es nicht um Visionen und mögliche Weiterentwicklungen, sondern um eine Art Bestandsaufnahme mit historischer Unterfütterung.

Quelle: Funkkorrespondenz

Montag, 26. November 2012

"Jesus, der Zölibatäre" oder "Jesus, unser Wegbegleiter"?

Predigt von Pfarrer Dietmar Stipsits am Christkönigs-Sonntag (25.11.2012)

Liebe ChristInnen!

„Christus, unser König“ war die Botschaft von Papst Pius XI., der 1925 aus Anlass der 1.600-Jahr-Feier des Konzils von Nizäa (325) den Christkönigs-Sonntag einführte, zunächst am letzten Sonntag im Oktober, seit der Liturgiereform des II. Vat. Konzils dann als letzter (= 34.) Sonntag im Jahreskreis. Welcher Christus wird uns derzeit von den Verantwortlichen in unserer Kirche vermittelt, hab ich mir die Frage gestellt. Und ich habe den Eindruck, dass uns derzeit Papst und Bischöfe vor allem „Jesus, der Zölibatäre“ schmackhaft machen möchten.

Ich weiß nicht, ob Sie es in der vergangenen Woche in den Medien mitverfolgt haben: Der Pfarrer im niederösterreichischen Hausleiten, Peter Janousek, tritt als Pfarrer zurück, weil er in einer Beziehung lebt. Der zuständige Bischofsvikar, Weihbischof Turnovszky, meinte dazu: Er respektiere voll und ganz die Entscheidung des Pfarrers. Trotz aller Härte gebe es aber „gute Gründe“ für den Zölibat.

Der Zölibat sei – so der Weihbischof - „eine in besonders deutlicher Weise gelebte Nachfolge Christi“, „macht den Priester frei für alle ihm anvertrauten Menschen und ist ein Sichtbarmachen des Glaubens an die letztliche Erfüllung menschlicher Sehnsucht durch Gott - einen Glauben, ohne den ein solches Opfer sinnlos wäre“. Darüber hinaus sei der Zölibat „ein lebendiger Ausdruck der Solidarität mit allen, die, aus welchen Gründen auch immer, ohne Partner leben müssen“, sagte Weihbischof Turnovszky. – „Jesus, der Zölibatäre“…

Der Abt des Benediktinerklosters Einsiedeln in der Schweiz, Martin Werlen, hat vor kurzem ein Schreiben veröffentlicht unter dem Titel „Miteinander die Glut unter der Asche entdecken“, wo er brennende Fragen und Probleme in unserer r.-k. Kirche zur Diskussion stellt. Zum Thema „Jesus, der Zölibatäre“ schreibt er:

„Die zölibatäre Lebensform ist ein (!) möglicher Weg der Nachfolge Jesu Christi, genauso wie die eheliche Lebensform. Beide Lebensformen sind Charismen – Geschenk Gottes. Dies wird in der Öffentlichkeit kaum mehr so wahrgenommen – auch nicht unter Getauften. Wir haben es fertiggebracht, die Christusnachfolge in der Ehelosigkeit so zu präsentieren, dass sie einfach als Gesetz gilt. (...) Könnte es nicht auch anders tönen? Könnte die Zulassung zur Weihe nicht anders gestaltet und die zölibatäre Lebensweise von Christinnen und Christen in der Folge anders wahrgenommen werden?

Zum Beispiel so: «Der Zölibat der Kleriker, gewählt für das Reich Gottes und sehr angemessen für das Priesteramt, soll gemäß der Tradition der Universalkirche überall große Wertschätzung erfahren. Genau gleich soll in Ehren gehalten werden der Status der in Ehe lebenden Kleriker, bestätigt durch die Praxis der Urkirche und der orientalischen Kirchen.» Eher progressiv eingestellte Getaufte werden den Kopf schütteln und sagen, dass sie das nicht mehr für möglich halten. Das ist zu weit weg vom Denken in Rom. Eher konservativ eingestellte Getaufte werden den Autor der Häresie verdächtigen. Beide Seiten werden überrascht sein, wenn sie erfahren, dass der angeführte Textvorschlag ein offizieller Text von Rom ist, unterzeichnet 1992 von Papst Johannes Paul II. Es handelt sich um Kanon 373 des Kirchenrechts für die orientalischen Kirchen, die in voller Einheit mit Rom stehen.“ – so Abt Werlen.

Ich glaube, noch offenkundiger muss nicht dargelegt  werden, dass bzgl. des priesterlichen Zölibats auch andere Wege möglich sind. Nicht nachvollziehen kann ich es daher, dass gute Pfarrer gehen müssen und ihr Priestersein nicht mehr ausüben dürfen, weil sie offen und ehrlich zu ihrer Beziehung stehen. Nicht „Jesus, der Zölibatäre“ sollte unsere Kirchenleitung uns ständig als Ideal vor Augen führen, sondern „Jesus, unser Wegbegleiter“.

Der heutige Christkönigs-Sonntag sagt mir: Jesus ist mit uns auf dem Weg. Und dieses „Mit-Jesus-auf-dem-Weg-sein“ sollte in folgender – von Papst Johannes XXIII. formulierten - Haltung geschehen: „Wir sind nicht auf Erden, um ein Museum zu hüten, sondern einen Garten zu pflegen, der von blühendem Leben strotzt und für eine schöne Zukunft bestimmt ist“ – heute und jeden Tag aufs Neue, bis in Ewigkeit.

Quelle: Pfarre Bad Tatzmannsdorf >>

Freitag, 23. November 2012

Abtprimas Wolf kritisiert Dialogverweigerung in der Kirche


In der Kirche gibt es zu viel Dialogverweigerung und Angst. Diese Diagnose hat Benediktiner-Abtprimas Notker Wolf im "Kathpress"-Gespräch gestellt.
Sobald Personen in kirchlichen Führungspositionen mit kritischen Meinungen konfrontiert sind, würden sie sich auf ihre Machtposition zurückziehen. Das sei aber kein brauchbares Mittel, so der Abtprimas. Das Zuhören müsse in der Kirche wieder einen höheren Stellenwert gewinnen. Auch für einen Abt sei es unangenehm und schwierig, mit unterschiedlichen Meinungen der Mitbrüder umzugehen. Kirchliche Führungskräfte seien dringend angehalten, das Gespräch zu suchen und umfassende Beratungen abzuhalten, "dann aber auch überzeugt aus dem Glauben heraus die getroffenen Entscheidungen zu vertreten, nach unten und nach oben".
Weiterlesen auf Kathpress >>

Benediktinerkongress: Ora et labora weltweit
Zwischen 1.500 Jahre alter Tradition und moderner Globalisierung suchen die Benediktiner ihren Weg ins dritte Jahrtausend. Vor kurzem trafen sich alle 250 Äbte des Ordens in Rom zu einem internationalen Kongress.
Beitrag auf Bayern 2 >>

Benediktiner Notker Wolf ist «Pfeifenraucher des Jahres»
München/Bonn (dpa/lby) - Er lebt enthaltsam, verzichtet aber nicht aufs Rauchen: Der ranghöchste Benediktinermönch der Welt, Abtprimas Notker Wolf (72), ist «Pfeifenraucher des Jahres 2012». Die Auszeichnung soll ihm am 30. November in München überreicht werden.
Weiterlesen >>

Donnerstag, 22. November 2012

Wieder legt ein Pfarrer sein Amt zurück


Mit 1. Jänner 2013 legt Peter Janousek, Pfarrer von Hausleiten, sein Priesteramt zurück, weil er in einer Partnerschaft leben möchte.

... und unsere Bischöfe, allen voran Ägidius Zsifkovics, sind nicht bereit, sich  für höchst notwendige Reformen in der katholischen Kirche einzusetzen. Der Pflichtzölibat ist weder theologisch noch kirchengeschichtlich zu rechtfertigen und gehört endlich abgeschafft.

Hausleiten: Pfarrer quittiert Dienst
"Die Amtskirche bemerkt nicht, wie sehr sie über die Menschen drüberfährt", so Pfarrer Peter Janousek.
Beitrag im Kurier >>

Pfarrerrücktritt: Erzdiözese Wien respektiert "ehrlichen" Schritt
Pfarrer der Weinviertler Gemeinde Hausleiten bat um Entpflichtung vom priesterlichen Dienst, um eine Partnerschaft zu gründen
Beitrag auf Kathweb >>

Erzdiözese Wien respektiert „Rücktritt aus Liebe“
Ein Pfarrer der Weinviertler Gemeinde Hausleiten hat um die Entpflichtung vom priesterlichen Dienst gebeten, um eine Partnerschaft zu gründen. Die zuständige Diözese respektiert diese Entscheidung.
Beitrag auf religion.orf.at >>


Worte von Pfarrer Janousek auf der Pfarr-Homepage von Hausleiten:

„Danke und Vergelt`s Gott!“ sagt Pfarrer Peter Ja(nousek)
Nach knapp über zwölf sehr schönen, lebendigen und intensiven Jahren hier in Hausleiten, sage ich als Pfarrer Danke, Vergelt`s Gott und Auf Wiedersehen.
Ich werde mich mit 1. Jänner 2013 ins Privatleben zurück ziehen. Der Hr. Kardinal hat meine Resignation als Pfarrer auf die Pfarre Hausleiten mündlich angenommen und die Leitungsgremien der Erzdiözese Wien arbeiten an einer Hilfestellung für die Zukunft in der Pfarre Hausleiten. Vieles, Nachfolge usw. ist derzeit ungeklärt, doch ich weiß, dass die Pfarrgemeinde Hausleiten, als sehr lebendige Pfarre, auch dieser Herausforderung und Neuorientierung gewachsen ist.
Mein Danke gilt hier besonders den vielen Männern und Frauen, die durch ihre selbstlose Arbeit, diese Pfarre so wunderbar gestalten. Meine Entschuldigung biete ich allen an, die ich vielleicht durch meine direkte Art, verletzt oder gar traurig gemacht habe. Ich bitte hiermit um Ihre Verzeihung. Ich habe das große Vertrauen und die feste Hoffnung, dass hier die Menschen in Hausleiten Gottes Liebe, Treue und Güte auch weiterhin einander schenken, feiern, zusagen, leben… in Jesus, der uns alle liebt und erlöst hat. Möge Gott auf die Fürsprache der Hl. Agatha, alle Menschen schützen, begleiten und segnen.

Euer (noch-) Pfarrer

Mittwoch, 21. November 2012

Hinter kreuz.net stehen Mitarbeiter aus höchsten Kirchenkreisen

David Berger ist Autor des Buches »Der heilige Schein und Koordinator der Initiative gegen kreuz.net
Umstrittene Internetseite kreuz.net: Im Namen des Herrn
Hetze gegen Andersdenkende: Die Hinweise verdichten sich, dass es eine Verbindung zwischen der hasserfüllten Internetseite kreuz.net und Mitgliedern des ultrakonservativen "Netzwerks katholischer Priester" gibt. Nun ermittelt auch die Justiz. Wegen Volksverhetzung.
Österreich-Kontaktmann des Netzwerks ist Christian Sieberer, Pfarrer in Wien-Penzing.
Süddeutsche >>

kreuz.net: Verfassungsschutz ermittelt
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BVT) geht in Österreich gegen die radikale, homophobe und antisemitische Website kreuz.net vor. Es wurde Anzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Wien erstattet.
Beitrag auf religion.ORF.at >>
Audio-Beitrag im Ö1-Mittagsjournal >>

kreuz.net-Verantwortliche "in der Kirche zu finden"
"Stoppt kreuz.net" will Hinweise an Staatsanwaltschaft geben
Unter den Machern der homophoben und antisemitischen Internetseite "kreuz.net" seien Mitarbeiter der katholischen Kirche, sagt David Berger, Koordinator der Initiative "Stoppt kreuz.net". Anders, als von der Amtskirche dargestellt, handele es sich hier nicht um ein Randphänomen.
David Berger im Gespräch mit Kirsten Dietrich im Deutschlandradio >> (Audio)


Schutzbehauptung der Deutschen Bischofskonferenz falsch:
Hinter kreuz.net stehen Mitarbeiter aus höchsten Kirchenkreisen

Der Aktion STOPPT KREUZ.NET des Bruno Gmünder Verlages liegen Informationen vor, aus denen hervorgeht, dass hinter kreuz.net Personen aus dem kirchlichen Dienst stehen. Die anders lautende Aussage der Deutschen Bischofskonferenz ist falsch und behindert das Vorgehen gegen kreuz.net. Zudem wächst der Eindruck, dass es ein stilles Einverständnis der katholischen Kirche mit der extremen Homophobie und verbalen Gewalt von kreuz.net gibt.
Aktion STOPPT KREUZ.NET >>

Ermittlungen zu kreuz.net: Die Priester und das Hetzportal
Ein Verlag hat der Berliner Staatsanwaltschaft eine Liste mit den Namen von fünf Kirchenmitarbeitern übergeben, die Verbindungen zu kreuz.net haben sollen. Ein in Verdacht geratener Pfarrer hat sich vom Hetzportal distanziert. Doch Texte und Kommentare lassen daran zweifeln.
Weiter im Spiegel >>

kreuz.net bei Wikipedia >> 

Aktualisierung:

KREUZ.NET: Ein Geistlicher stellt sich dumm
Ein katholischer Geistlicher schreibt auf Kreuz.net. Und tut so, als habe er nicht gewusst, auf was für einer Seite er da unterwegs sei. Mehr als ein Rüffelchen bekommt er nicht. Dabei weiß der Geistliche genau was er tut.
Frankfurter Rundschau >>

"Antijüdische Keule" – Erzbistum Köln in der Kritik
Das Erzbistum Köln hat einen offenbar judenfeindlichen Text verschickt. Selbst Kirchenvertreter sind schockiert über die "antijüdische Keule". Das Erzbistum spricht von einem Missverständnis.
Die Welt >>

Dienstag, 20. November 2012

Das schreckliche Versagen unserer Bischöfe

Gastbeitrag von Dr. Herbert Kohlmaier:

Kardinal Schönborn hat im Gespräch mit einer italienischen Zeitung gemeint, die Lage seiner Kirche sei weniger gravierend als es die Medien schilderten. Er teile die Sorgen der Pfarrer-Initiative wegen der sinkenden Priesterzahl, aber das hänge auch mit der rückgängigen Zahl der Bevölkerung zusammen! Die richtige Lösung sei da ein neuer Missionierungseinsatz.

Nun irrt der Herr Erzbischof insofern gewaltig, als es in Österreich ein beständiges Bevölkerungswachstum gibt! Die Ursachen für den mangelnden Priesternachwuchs sind ganz wo anders zu suchen. In diesem Sinne wäre es aufschlussreich, wissenschaftliche (so genannte qualitative) Untersuchungen heranzuziehen, die darüber Auskunft geben, welche Gründe die gar nicht so wenig vorhandenen Theologiestudenten beiderlei Geschlechts davon abhalten, den Beruf eines Seelsorgers zu ergreifen.

Auch ohne eine solche Erhebung dürfte ganz klar sein, was da maßgeblich ist:
  • Frauen werden von vorneherein abgewiesen,
  • man muss auf Ehe und Familie verzichten und soll ein „keusches“ Leben führen,
  • der Einstieg in ein System mit deutlich reduzierten Zukunftsaussichten ist wenig attraktiv, das Sozialprestige des Priesterberufs nimmt ab, und schließlich
  • wenig verlockend erscheint wohl auch, einen Arbeitsplatz zu wählen, wo statt dem Einsatz moderner Führungsmethoden bedingungsloser Gehorsam eingefordert wird.
Eine noch so angestrengte Missionierung wird all dem wohl herzlich wenig abhelfen können.

Die recht weit von der Realität entfernten Erklärungen des Erzbischofs von Wien sind nur ein Beispiel für die oft geradezu kläglichen Versuche vieler seiner Amtsbrüder, mit einer wirklich prekären Situation fertig zu werden. Sie müssen heute einen wahrhaft unmöglichen Job ausüben. Man sollte sie insofern wirklich bedauern, als sie so etwas wie einen ständigen und zermürbenden Zweifrontenkrieg führen müssen.

Auf der einen Seite sind sie einem brutalen Druck von oben ausgesetzt. Nach mehreren Beispielen wie dem Hinauswurf des australischen Bischofs Morris und zuletzt dem von Bratislavas Bezak haben sie zu fürchten, beim geringsten Unwillen des Vatikans ihr Amt los zu sein. Im letztgenannten Fall genügte ganz offensichtlich, dass ein untadeliger Amtsinhaber dem Fehlverhalten seines Vorgängers nachgehen wollte. Das stört – wie schon bei den Fällen sexueller Vergehen – den gewünschten Anschein geistlicher Heiligkeit und muss bestraft werden. Auf der anderen Seite sind große Teile des Kirchenvolks mit der Situation ihrer Glaubensgemeinschaft höchst unzufrieden und verstärken immer ungeduldiger den Druck, Reformen durchzuführen.

Wie soll man sich da zurechtfinden? Aber der Vatikan ist aus den genannten Gründen stärker. So muss man immer irgendwie beschwichtigen, beschönigen, verzögern, fadenscheinige Ausreden suchen oder auch täuschen. Besonders ärgerlich ist da die Behauptung von der „Weltkirche“, ohne die man nichts machen könne. Ein Bischof jenes Formats, das man sich wünschen würde und das leider kaum mehr anzutreffen ist, müsste sehr selbstbewusst sagen: „Die Weltkirche bin auch ich“. Sie wird nämlich von allen Bischöfen repräsentiert, keineswegs nur von dem in Rom. Keiner von ihnen kann und darf da abseits stehen und jeder trägt die gleiche und ungeteilte Verantwortung. In Wahrheit meint man, wenn man „Weltkirche“ sagt, die Diktatur des Vatikans, unter deren Joch man sich beugt.

Wenn einem auch die Bischöfe in dieser Zwickmühle leid tun können, so muss man andererseits sagen, dass sie an ihrer elenden Lage keineswegs unschuldig sind. Sie haben in Missachtung der Worte Jesu, nicht zu schwören, das Gelöbnis abgelegt, der frei (!) ausgeübten „primatialen Gewalt“ des Papstes zu folgen, den sie als „Stellvertreter Christi“ anzuerkennen haben. Ein derartig unfassbarer Verzicht auf eigene Entscheidung und Verantwortung kann als arger Verstoß gegen das Evangelium nur böse Folgen haben. Er akzeptiert eine verhängnisvolle Umkehr der Verhältnisse. In Wahrheit ist der Papst Stellvertreter aller Bischöfe, die in ihrer Gemeinschaft zur Lenkung der Kirche berufen sind. Und Christus hat nur einen Stellvertreter auf Erden, nämlich den Heiligen Geist, den zu senden er den Seinen zusagte.

Erklärt ein ganz und gar fehlbarer Mensch, Jesus zu repräsentieren, den die Kirche als eine der drei göttlichen Personen ansieht, unternimmt er wahrhaft Ungeheuerliches, nämlich Blasphemie. Gott ist für uns alle der nicht Erkennbare und nicht Erklärbare. Behauptet dennoch jemand, er wisse was dieser wolle und er allein könne an seiner Stelle entscheiden, ist das eine schwere und unverzeihliche Verfehlung.

Wer vorgibt, im Namen und Auftrag Gottes zu handeln, kann nur entweder von einer Art Größen- oder Machtwahn befallen sein oder er will mit einer solchen Anmaßung schlichte Gemüter täuschen. Der den Bischöfen auferlegte Zwang, dabei mitzumachen und sich zu unterwerfen, bedeutet die systematische Zerstörung des wichtigsten Amtes in der Kirche, das im Laufe der Geschichte viele großartige Persönlichkeiten ausübten.

Mit der feigen Hinnahme dessen liegt eine Selbstdemontage unserer so genannten „Oberhirten“ vor. Sie sehen offenbar nicht, was das für Folgen haben muss – nicht nur für sie sondern für die ganze Kirche! Wissen sie nicht, wie schnell der Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen getan sein kann? Und bedenken sie nicht, dass sie einmal vor Jesus stehen werden, nicht aber vor einem selbsternannten „Stellvertreter“?

In allen Messen wird für den ortszuständigen Bischof gebetet. Jeder von ihnen wird das sehr brauchen in einer Zeit wo auf dem Spiel steht, was ihr Amt früher bedeutete.

Montag, 19. November 2012

31 Mitglieder für den Diözesanrat bestellt

Personalnachrichten

15. November 2012

Diözese Eisenstadt

1.     Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat nach Ablauf der Funktionsperiode ernannt die hochwst. und hochw. Herren

Geistl.Rat Mag. Wilhelm A. Ringhofer, Stadtpfarrer in Neufeld a. d. L. und Pfarrer in Wimpassing a. d. L., zum Kreisdechanten des Dekanatskreises Nord.

Msgr. Ehrenkons.Rat Ernst Zonschits,  Pfarrer in Deutschkreutz, weiterhin zum Kreisdechanten des Dekanatskreises Mitte.

P. Mag. Raphael Rindler OFM, Guardian und Stadtpfarrer in Güssing, zum Kreisdechanten des Dekanatskreises Süd. (15. November 2012)

2.     Enthoben wurde der hochw. Herr

Kan. Kons.Rat Mag. Josef Prikoszovits, Dom- und Stadtpfarrer in Eisenstadt, als Kreisdechant des Dekanatskreises Nord. (15. November 2012)

3. Diözesane Gremien

Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat mit Rechtswirksamkeit vom 15. November 2012 den Diözesanrat der Diözese für eine Funktionsperiode von 5 Jahren, d. i. bis zum 31. Oktober 2017, bestellt und in Berücksichtigung der erfolgten Entsendungen und Nominierungen bzw. von Amts wegen als Mitglieder in dieses Gremium berufen:

I. Mitglieder von Amts wegen

Hochw. Kan. Mag. Georg Lang, Generalvikar, Domkustos und Pfarrer in St. Margarethen i. B.
Hochw. P. Stefan Vukits OMV, Bischofsvikar, Delegat und Leiter der Kroatischen Sektion, Loretto
Hochw. P. Lic. László Pál, Bischofsvikar und Stadtpfarrer in Eisenstadt-St. Georgen
Hochw. Kan. MMag. Michael Wüger, Direktor des Pastoralamtes und Pfarrer in Wiesen
Hochw. Kan. Mag. Dr. Erich Seifner, Direktor des Schulamtes, Dechant und Stadtpfarrer in Oberwart
Frau Mag. Edith Pinter (L), Direktorin der Caritas
Herr Mag. Dr. Stephan Renner (L), Präsident der Katholischen Aktion,  Dörfl

II. Entsendete Mitglieder

A. Vertreter der Dekanate

Dekanat Frauenkirchen
Frau FL Inge Michlits (L), Religionslehrerin, Wallern i. B.

Dekanat Neusiedl a. S.
Hochw. Mag. Roman Schwarz, Dechant und Pfarrer in Zurndorf, Nickelsdorf und Deutsch Jahrndorf

Dekanat Rust
Hochw. Mag. Werner O. Riegler, Pfarrer in Schützen am Geb. und Donnerskirchen

Dekanat Eisenstadt
Frau Eva Trimmal (L), Hornstein

Dekanat Mattersburg
Hochw. Harald J. Schremser, Dechant und Pfarrer in Kleinfrauenhaid und Hirm

Dekanat Deutschkreutz
Herr Dr. Ulf Schlaffer (L), Unterpetersdorf 

Dekanat Großwarasdorf
Herr Thomas Palatin (L), Nebersdorf

Dekanat Oberpullendorf
Hochw. Mag. Dr. Nikolas O. Abazie, Dechant und Pfarrer in Draßmarkt und Oberrabnitz

Dekanat Pinkafeld
Hochw. Mag. Thorsten Carich, Kaplan in Pinkafeld und Grafenschachen

Dekanat Rechnitz
Hochw. Sebastian Edakarottu, Pfarrmoderator in Großpetersdorf, Jabing und Neumarkt i. T.

Dekanat Güssing
Herr Manfred Augustin (L), Punitz

Dekanat Jennersdorf
Herr Dipl.-Ing. Christian Neubauer (L), St. Martin a. d. R.


B. Vertreter der laienapostolischen Gruppen
Herr Prof. Harald Mandl (L), Leiter des Institutes für religionspädagogische Bildung an der privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland, 7210 Mattersburg
Frau Maria Rudrupf (L), Forchtenstein

C. Vertreter der Katholischen Aktion
Herr Mag. Johann Artner (L), Leiter des Katholischen Bildungswerkes

D. Vertreterin der Katholischen Frauenbewegung
Frau Gabriela Zarits (L), Diözesanleiterin der Katholischen

E. Vertreterin der kommissionellen Frauenarbeit
Frau Mag. Manuela Ehrenhöfler (L), Pastoralassistentin in der Stadtpfarre sowie im Dekanat Güssing,

F. Vertreterin der Katholischen Jugend und Jungschar Burgenland
Frau Mag. Alexandra Kern (L), Dienststellenleiterin der Katholischen Jugend und Jungschar

G. Vertreterin des Domkapitels
Da bereits im Diözesanrat vertreten, keine eigene Nominierung erforderlich.

H. Vertreterin des Priesterrates
Hochw. Mag. Roman Schwarz, Dechant und Pfarrer in Zurndorf, Nickelsdorf und Deutsch Jahrndorf

I. Vertreterin der Orden
Ehrw. Sr. Consolata Supper SDR, Provinzoberin, Eisenstadt

J. Vertreter der Diakone
--> Hochw. Mag. Stefan Vukovits, Diakon, Siegendorf 

K. Vertreterin der Religionslehrer/innen
Frau SR Dipl. Päd. Reinhilde Woditsch MAS (L), Eisenstadt

L. Vertreterin der Pastoralassistenten/assistentinnen
Frau Dipl. PAss. Sandra Krammer (L), Pastoralassistentin in  Mischendorf, Kirchfidisch und Hannersdorf

M. Vertreter der Ökumene-Kommission
Herr Mag. Nikolaus Faiman (L), Bereichsleiter im Pastoralamt

Sonntag, 18. November 2012

Nur für heute…

Nur für heute
werde ich mich bemühen,
den Tag zu erleben,
ohne das Problem meines Lebens
auf einmal lösen zu wollen.

Nur für heute
werde ich in der Gewissheit glücklich sein,
dass ich für das Glück geschaffen bin.

Nur für heute
werde ich nicht danach streben,
den anderen zu verbessern –
sondern nur mich selbst.

Nur für heute
werde ich glauben,
selbst wenn die Umstände
das Gegenteil zeigen sollten,
dass Gott für mich da ist,
als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Ich will mich nicht entmutigen lassen
durch den Gedanken,
ich müsste dies alles
mein ganzes Leben lang durchhalten.
Heute ist es mir gegeben,
das Gute während 24 Stunden zu wirken.


Papst Johannes XXIII., in: Judith Rosen u. a. (Hrsg.),
Du bist da. Jugendgebetbuch, Pattloch Verlag, Augsburg 1998.

Freitag, 16. November 2012

Kein guter Einstand für die KA-Präsidentin

Danebengegangen

Gerda Schaffelhofers erste Presseaussendung als Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich ging ziemlich daneben. Denn schon grundsätzlich ist zu fragen, ob es nicht ein positiveres Thema als Kritik an der Pfarrer-Initiative gegeben hätte, um sich als offizielle Laienvertreterin der katholischen Kirche in Österreich einzuführen. Weiters klingt es fatal, wenn jemand im Plural schreibt („Wir Laien“), aber nur die eigene Meinung ausdrückt.
Der brüske Stil passt auch nicht zu der am Ende des Briefes erklärten Absicht, mit der Pfarrer-Initiative einen „Dialog für die Kirche“ zu initiieren – davon abgesehen, dass „Dialog“ ein von den Bischöfen überstrapaziertes Wort ist.
Letztlich ist die Optik schief: Schaffelhofer hat kurz nach der Bestätigung ihrer Wahl durch die Bischofskonferenz jene Gruppe kritisiert, mit der die selben Bischöfen in Konflikt stehen. Das nährt Zweifel an dem von ihr selbst beschriebenen Selbstbewusstsein der Laien – außer Schaffelhofer kritisiert Österreichs Bischöfe im selben Tonfall.

Donnerstag, 15. November 2012

Reformbewegungen bleiben solidarisch


Die Laieninitiative
Für eine Kirche mit Zukunft

Pressemeldung

Reformbewegungen bleiben solidarisch

Die Katholische Aktion distanziert sich in einer Pressemeldung ihrer Präsidentin Mag. Schaffelhofer von der Pfarrer-Initiative, und zwar unter dem Vorwand, die Pfarrer-Initiative würde die Laien für ihre Zwecke instrumentalisieren. 

Tatsache ist hingegen, dass es seit Jahren eine enge und solidarische Zusammenarbeit zwischen den Laien-Reformbewegungen und der Pfarrer-Initiative gibt. Die Katholische Aktion ist – im Gegensatz zu anderen Laienbewegungen – statutarisch eng an die Bischöfe gebunden ist;  nun rückt Präsidentin Schaffelhofer die wachsenden Reformbewegungen in der Kirche in ein schlechtes Licht. 

Die Laieninitiative lässt sich davon nicht beeindrucken und weiß sich darin überdies einer Meinung mit vielen Mitgliedern der Katholischen Aktion. 

Für die Laieninitiative
Dr. Peter Pawlowsky

Mittwoch, 14. November 2012

Lothar Müller an die Präsidentin der Katholischen Aktion



Lothar Müller, Theologe und Selbständiger
2012-11-14

Frau Mag. Gerda Schaffelhofer
Präsidentin der KAÖ

Sehr geehrte Frau Präsidentin !

Zunächst möchte ich Ihnen herzlich zur Präsidentschaft der KAÖ gratulieren – wiewohl ich als „Auch-Selbständiger“ weiß, wie hoch dieser ehrenamtliche Einsatz zu bewerten ist! Sie werden es noch erleben, wie eingeschätzt der Einsatz von LaiInnen derzeit noch ist – aber das wird sich auch in höheren kirchlichen Kreisen sehr schnell ändern.

Sie sprechen sich gegen die „Vereinnahmung der Laien“ – sie meinten damit sicher auch die „Laiinnen“ - durch die „Pfarrerinitiative“ aus. Sie sagen auch, dass die Einführung der Bezeichnung „KirchenbürgerIn“ von Ihnen/KAÖ selbst- und eigenverantwortlich erfolgen werde.

Dazu muss ich schon sagen: ich bin selbst auf Einladung Mitglied der „Pfarrer-Initiative“ geworden und fühl(t)e mich zu keinem Zeitpunkt - als selbstbewusster Selbstständiger - irgendwie bevormundet. Und den Begriff „KirchenbürgerIn“ verwende ich schon seit gut einem Jahr – nachzulesen etwa in der verdienstvollen Plattform „Begegnung und Dialog“ von Mag. Edi Posch. Und es ist Ihnen schon klar: dieser Begriff wird weiter verwendet – meine Sache!

Ich begrüße Ihre Absicht, eine „Pattstellung“ zwischen der Bischofskonferenz und der Pfarrerintiative aufzulösen sehr! Tun Sie das, sehr geehrte Frau Präsidentin!

Aber bitte bedenken Sie dabei eine Forderung eines lange Zeit kirchlich sehr engagierten und jetzt weggegangenen Unternehmerskollegen! Dieser hat als wichtigste Punkte mangelnde nachweisbare Fortschritte bei zeitraubenden „Dialogen“ und die zu geringe Bereitschaft zu klaren Leistungsbilanzen als Hauptgründe erklärt. Er engagiert sich, er zahlt – da will ein Kirchenbürger auch mehr als samtene Bischofsworte hören! Gilt übrigens auch für die SteuerzahlerInnen!

Alles Gute, sehr geehrte Frau Präsidentin und Kirchenbürgerin!
Ihr Lothar Müller, Theologe

Vor wenigen Tagen habe ich einen Leitspruch eines engagierten „Rotkreuzlers“ gelesen:
Wir dienen der Not und nicht einem König.
Übertragen Sie dies bitte auch auf unsere Kirche! „Königsfunktionen“ sind uns „wurscht“! Es sei denn, die Inhaber erfüllen ihre Dienstleistungsfunktionen nicht.
Dann wird`s kritisch – für diese!