Montag, 30. April 2012

Kirchenvolk boykottierte Pfarrer und verweigerte Empfang der Kommunion

Am Sonntag ist es in der Pfarrgemeinde Amras in Innsbruck bei der Erstkommunion zu einem Boykott des Kirchenvolkes gegen den dortigen Pfarrer gekommen. Alle anwesenden erwachsenen Gläubigen verweigerten den Empfang der Kommunion.
Geschiedene, Wiederverheiratete und Gläubige, die nicht jeden Sonntag die Kirche besuchen - sie alle seien der Kommunion nicht würdig, sagte Pfarrer Patrick Bußkamp vor der Kommunionsspende am Sonntag in Amras. Daraufhin seien nur die Kinder zur Kommunion gegangen, alle Erwachsenen blieben demonstrativ sitzen, schildert eine Mutter, die anonym bleiben möchte, gegenüber ORF Tirol.
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Kommunion verweigert: "Schäfchen" rebellierten gegen ihren Pfarrer
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Ein weiterer Fall:
Tiroler Pfarrer verweigerte nicht kirchlich Getrauter die Kommunion
In der kleinen Gemeinde Imsterberg im Tiroler Oberland hat ein Pfarrer bei einer Messe am vergangenen Sonntag einer Frau die Hostie verweigert. Die Mutter einer Erstkommunikantin macht das in der "Tiroler Tageszeitung" öffentlich. In der Diözese Innsbruck bestätigte man den Vorfall. Den Grund für die Weigerung glaubt die Tirolerin zu kennen: Sie ist nur standesamtlich verheiratet.
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Sonntag, 29. April 2012

Licht für die Welt - Salz für die Erde

Seid salzig.
Seid nicht nach jedermanns Geschmack;
bringt Würze in die Welt.
Fade gibt es genug.
Mischt euch ein und fürchtet euch nicht,
ihr werdet euch nicht verlieren.
Seid Salz, damit das Leben schmeckt.

Seid Licht in der Stadt auf dem Berg.
Ihr braucht euch nicht zu verstecken.
Dunkelmänner gibt es genug.
Treibt euer Geschäft am Tag,
denn ihr könnt euch sehen lassen!
Wer unter dem Scheffel hockt, dem geht die Luft aus.
Seid Licht, das der Welt heimleuchtet.

Quelle:
Licht für die Welt - Salz für die Erde
(Wortgottesfeier auf canisius.at)

Freitag, 27. April 2012

Zsifkovics: „Kirche muss sich erneuern“



EISENSTADT / „Die Kirche muss sich immer wieder erneuern“, erklärte Bischof Ägidius Zsifkovics sinngemäß vor der Führung durch die Baustelle Bischofshof in Eisenstadt – und ergänzte „…diesmal eben im Äußerlichen“.

Beitrag in der bvz >>

Donnerstag, 26. April 2012

Lob des Ungehorsams

Sie waren sieben Geißlein
Und durften überall reinschaun,
Nur nicht in den Uhrenkasten,
Das könnte die Uhr verderben.
Hatte die Mutter gesagt.

Es waren sechs artige Geißlein,
Die wollten überall reinschaun,
Nur nicht in den Uhrenkasten,
Das könnte die Uhr verderben,
Hatte die Mutter gesagt.

Es war ein unfolgsames Geißlein,
Das wollte überall reinschaun,
Auch in den Uhrenkasten,
Da hat es die Uhr verdorben,
wie es die Mutter gesagt.

Dann kam der böse Wolf.

Es waren sechs artige Geißlein,
Die versteckten sich, als der Wolf kam,
Unterm Tisch, unterm Bett, unterm Sessel,
Und keines im Uhrkasten,
Sie alle fraß der Wolf.

Es war ein unartiges Geißlein,
Das sprang in den Uhrenkasten,
Es wusste, dass er hohl war,
Dort hat’s der Wolf nicht gefunden,
So ist es am Leben geblieben.

Da war Mutter Geiß aber froh.

Franz Fühmann 1922-1984


Lange vor dem "Aufruf zum Ungehorsam":
Lob des Ungehorsams
Vom Mut, nein zu sagen: Fragen an den Psychoanalytiker und Pädagogen Kurt Singer
Das hier leicht redigierte Interview erschien in Publik Forum, 2003, Nummer 2 >>

Mittwoch, 25. April 2012

Brutale Personalpolitik geht weiter

Die Personalpolitik der Diözese unter dem neuen Bischof mit seinem Moderator findet eine Fortsetzung - leider im gewohnten Stil.

Langjährige und bewährte Mitarbeiterinnen werden "einvernehmlich" in die Pension gemäß Hackler-Regelung geschickt (gedrängt) und müssen finanzielle Nachteile schlucken, weil sie der Diözese zu teuer kämen.

Die Rechnerei hat ihre Logik. Zu fragen ist allerdings, warum der Rechenstift ausgerechnet hier angesetzt wird und nicht z.B. auch beim Bischofs-Palastbau!?

Jahrzehnte lang haben Christine B. (Pastoralamt) und Veronika A. (Schulamt) loyal der Diözese gegenüber gedient. Das scheint nicht zu zählen.

Die Rolle der jeweiligen Amtsleiter - Wüger (Pastoralamt) und Seifner (Schulamt) -  ist  ein Trauerspiel. Angeblich wurden sie einfach übergangen und nicht angehört - oder sie wollten sich nicht hinter ihre Mitarbeiterinnen stellen. Ist das der Gehorsam, den sich die Kirchenleitung wünscht?

Einmal mehr kommt die zweifelhafte Rolle des Moderators der Diözesankurie, Petar Ivandic zum Vorschein. Er soll ganz wesentlich an diesen Aktionen beteiligt sein, obwohl für Personalangelegenheiten eigentlich Generalvikar Lang zuständig ist. Offensichtlich kann Ivandic mit Rückendeckung des Bischofs machen was er will. Er ist der starke zweite Mann in der Diözese.

Leider bewahrheitet sich wieder einmal, was ich anläßlich der Bischofsernennung 2010 geschrieben habe, unter anderem am  01. Oktober 2010:

"Für Ivandic hat der Bischof jetzt sogar einen neuen Posten geschaffen, den es bisher in der Diözese Eisenstadt nicht gab. Er ist seit 25. September „Moderator der Diözesankurie“. Der Vollstrecker des Bischofs ist nunmehr zweitmächtigster Mann in der Diözese Eisenstadt, der neue Generalvikar Mag. Lang offenbar nur ein „Feigenblatt“ um die Optik etwas schöner ausschauen zu lassen. Diese Ernennung wird noch für viel Zünd- und Gesprächsstoff sorgen.
Diese Ernennung wird noch für viel Zünd- und Gesprächsstoff sorgen. Vor allem wird Bischof Zsifkovics dem Kirchenbeitrag zahlenden Gottesvolk und besonders auch den Priestern erklären müssen, welche Umstände es nahelegen, dass diese Position für Ivandic geschaffen wurde. Die im Kirchenrecht genannten Aufgaben des Moderators der Kurie übernimmt in der Regel der Generalvikar. Erste Recherchen haben ergeben, dass es diesen "Moderator der Diözesankurie" offensichtlich nur im Burgenland (!), der kleinsten Diözese Österreichs gibt. Alle anderen Diözesen kommen ohne diesen Posten aus."

Dienstag, 24. April 2012

Ich traue meinen Augen nicht....


Email an: bischof@graz-seckau.at; clementeroma@hotmail.com; ebs@edw.or.at; sekretariat@bischofskonferenz.at

Sehr geehrte Herren,

ich traue meinen Augen nicht, aber ist das allen Ernstes die von Rom befohlene Marschrichtung?
Vatikan versöhnt sich
ROM. Mehreren Quellen zufolge hat sich die traditionalistische „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ mit dem Vatikan versöhnt. Die vom verstorbenen französischen Konzilsgegner Erzbischof Marcel Lefebvre gegründete Piusbruderschaft könnte damit voraussichtlich noch in der ersten Hälfte dieses Jahres in die volle Gemeinschaft mit Rom zurückkehren.

Ist die Katholische Weltkirche tatsächlich an einem ewig-gestrigen Gängelband des Vatikans?

Der Dialog mit der Pfarrerinitiative wird verweigert (Jesus hat niemandem den Dialog verweigert!), da wird ein drohendes Schisma in den Raum gestellt.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X, zu welcher Holocaustleugner zählen (Jesus war Jude!), und die ein Schisma verursacht hat, wird wieder in den Schoß der Kirche aufgenommen.

Sie alle waren zur Zeit des Konzils, des Aufbruchs, des aggiornamento, junge dynamische, hoffnungsvolle Priester, und Jesu Leben war wie das Konzil Reform (des jüdischen Glaubens).

Können Sie verantworten, zu diesen Vorgängen demütig zu schweigen?

Beim Anhalten dieser Tendenz werden wir bald nur mehr eine kleine, feine Herde sein.

Mit freundlichen Grüßen

Edi Tusch
9020 Klagenfurt

P.S.: Ironischer Vorschlag: Die Österreichische Katholische Kirche löst sich von Rom, um handlungsfähig zu werden, und in ca. 25 Jahren dürfen wir als sanierte, dynamische, runderneuerte Kirche mit einer Wiederaufnahme in die Römisch-Katholische Weltkirche rechnen.

Anmerkung: Am 15. März 2011 habe ich schon einmal einen Gastbeitrag von Edi Tusch veröffentlicht: Euer neuer uralter Hirtenspieler - zur Bischofsernennung in der Diözese Eisenstadt >> 


Hintergrund:
Piusbrüder schließen Frieden mit Rom
Aus: Christ & Welt Ausgabe 16/2012 >>
Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte. Jetzt hat sich die ultrakonservative katholische Priesterbruderschaft St. Pius X. mit Rom versöhnt.

Vatikan-Experte: Rom hat sich mit Piusbrüdern geeinigt  
Bonn, 18.4.12 (Kipa >>) Nach Angaben des italienischen Vatikan-Experten Andrea Tornielli sollen sich der Vatikan und die traditionalistische Piusbruderschaft auf eine Wiedereingliederung in die katholische Kirche geeinigt haben. Bernard Fellay, der Generalobere der Priestergemeinschaft, habe am Dienstag eine "lehrmässige Präambel unterzeichnet zurückgeschickt", die ihm der Vatikan im September zur Zustimmung vorgelegt hatte, schreibt Tornielli in der in Bonn erscheinenden "Zeit"-Beilage "Christ und Welt".

Lombardi: Vatikan erhielt "ermutigende" Antwort der Piusbrüder
Kathweb, 18.4.2012 - Nach der jetzt erfolgten positiven Antwort könnte die Piusbruderschaft noch in der ersten Hälfte dieses Jahres in die volle Gemeinschaft mit Rom zurückkehren

Entscheidung in Rom erst Mitte Mai
pius.info >>

Montag, 23. April 2012

Denkmalgeschützter Bischofshof wird völlig umgebaut

Moderator Petar Ivandic, Diözesankonservator Markus Zechner, Finanzkammerdirektor Richard Dienstl und Architekt Michael Eckel
Endlich werden die Kosten von rund 3,2  Mio Euro für den Umbau des Bischofshofes, die ich bereits am 10. Jänner 2011 befürchtet hatte, bestätigt.
Am denkmalgeschützten Bau bleibt fast kein Stein auf dem andern. Von "Renovierung" oder "Sanierung" kann keine Rede sein. Man darf gespannt sein wieviel Euro da noch dazukommen bis zur endgültigen Fertigstellung. 


Einige Vergleiche - 3,2 Millionen Euro:
  • sind 19,82 % der Einnahmen des Kirchenbeitrages der Diözese im Jahr (siehe Burgenländisches Jahrbuch 2012)
  • sind der Jahreskirchenbeitrag von 28.125 Kirchenbeitragszahlern (der durchschnittliche Kirchenbeitrag pro Beitragszahler beträgt 113,78 Euro)
  • kosten ca. 16 Einfamilienhäuser
  • ist das Jahreseinkommen von rund 290 Menschen mit Mindestsicherung
  • dafür könnte man Franz Grandits aus Stinatz mit 1,6 Millionen kg Hirse im Kampf gegen den Hunger in Burkina Faso unterstützen
  • sind rund 44 Millionen Schilling
  • ................

Zsifkovics führt durch Bischofshof
Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics bat heute zu einer Führung durch den Haupttrakt des sanierten Bischofshofes. Das Projekt zur Generalsanierung des Hauses ist jetzt ungefähr in der Halbzeit angelangt.
Beitrag und Video auf burgenland.ORF.at >>


Schon am 28.10.2010 habe ich unter dem Titel "Des Bischofs neuer Palast" über die Umbaupläne geschrieben. Unter anderem:

Gegen Ende des Konzils (am 16. November 1965) unterzeichneten 40 Bischöfe den sog. Katakombenpakt "Für eine dienende und arme Kirche", der im nachhinein von weiteren 500 Bischöfen unterschrieben wurde und 13 Selbstverpflichtungen enthält. U. a.:

  1. Wir werden uns bemühen so zu leben, wie die Menschen um uns her üblicherweise leben, im Hinblick auf Wohnung, Essen, Verkehrsmittel und allem, was sich daraus ergibt (vgl. Mt. 5,3; 6,33-34; 8,20).
  2. Wir verzichten ein für allemal darauf, als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (teure Stoffe, auffallende Farben) und in unseren Amtsinsignien, die nicht aus kostbarem Metall - weder Gold noch Silber - gemacht sein dürfen, sondern wahrhaft und wirklich dem Evangelium entsprechen müssen (vgl. Mk 6,9; Mt 10,9; Apg 3,6).
  3. Wir lehnen es ab, mündlich oder schriftlich mit Titeln oder Bezeichnungen angesprochen zu werden, in denen gesellschaftliche Bedeutung oder Macht zum Ausdruck gebracht werden (Eminenz, Exzellen, Monsignore,...). Stattdessen wollen wir als "Padre" angesprochen werden, eine Bezeichnung, die dem Evangelium entspricht. (vgl. Mt 20, 25-28;23,6-11; Joh 13,12-15)

Sonntag, 22. April 2012

Verlass dich auf Ostern


Darauf kannst du dich verlassen:
Hoffnung wächst nicht in den Himmel;
Liebe bewahrt nicht vor Leid;
Vertrauen schützt nicht vor dem Tod.
Alle Wege führen zum Grab.

Am Grab beginnen alle Wege neu:
Vertrauen überdauert den Tod;
Liebe überwindet das Leid;
Hoffnung wächst in den Himmel.

Darauf kannst du dich verlassen:
auf OSTERN.

E. Beck, Gemeindebibel,
Verlag Kath. Bibelwerk 2004, 352.

Freitag, 20. April 2012

Paul Zulehner und David Berger über Sexualmoral und den rechten Rand der Kirche

"Sie würden Leute am Scheiterhaufen verbrennen"
Die Entscheidung von Kardinal Christoph Schönborn, die Wahl eines homosexuellen Gemeinderats in Niederösterreich zu bestätigen, hat zu einer neuen Debatte über die Sexualmoral der römisch-katholischen Kirche geführt. Während die offizielle Kirche sich zu keinem klaren fortschrittlichen Standpunkt in der Frage der Homosexualität durchringen kann, wird auf Fundamentalisten-Treffpunkten wie kreuz.net selbst die Einzelentscheidung Schönborns diffamiert.
Interview in Der Standard >>

Donnerstag, 19. April 2012

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ Apg 5, 29


1. Wenn Papst Benedikt XVI. einen radikalen Gehorsam einfordert, kann er nur einen solchen gegenüber Gott und nicht gegenüber Menschen meinen.

2. Jesus Christus war gehorsam gegenüber seinem Vater, aber wiederholt ungehorsam gegenüber den damaligen religiösen Autoritäten und sein Gehorsam ist allein beispielgebend für uns.

3. Wir müssen gehorsam gegenüber dem eigenen Gewissen sein. Denn durch das Gewissen spricht Gott zu uns.

4. Ein Gehorsam ohne Gewissen ist zutiefst unchristlich. Blinder und stummer Gehorsam ist nur in Diktaturen üblich und schärfstens zu verurteilen!

5. Aufgrund Apostelgeschichte 5,29 kann Ungehorsam eine christliche Pflicht und Gehorsam eine Sünde sein. Papst Leo XIII. hat daher mit vollem Recht festgestellt, dass Gehorsam unter bestimmten Umständen ein Verbrechen sein kann.

6. Im Wort „gehorchen“ steckt das Wort „horchen“. Wir müssen es lernen, aufeinander zu horchen und dann miteinander auf Gott zu horchen. Kirchenleitung und Volk Gottes müssen aufeinander horchen. Daher gibt es nicht nur einen Gehorsam von unten nach oben sondern auch einen Gehorsam von oben nach unten.

7. Papst Benedikt XVI. hat als Theologieprofessor erklärt: „Über dem Papst, dem Ausdruck der höchsten bindenden kirchlichen Autorität steht noch das eigene GEWISSEN, dem ZUALLERERST zu gehorchen ist, notfalls gegen die Forderung der kirchlichen Autorität.“ Das ist ein klarer Aufruf zum Ungehorsam, wenn dieser vom Gewissen verlangt wird.

8. Radikaler Gehorsam darf nur dem Gewissen, durch das Gott zu uns spricht, geleistet werden, aber niemals Menschen. Denn Menschen können sich bei ihren Forderungen irren, ja sogar im totalen Widerspruch zu Gottes Forderungen stehen. Wir müssen eben Gott mehr gehorchen als den Menschen.

9. Ein Aufruf zum Ungehorsam kann niemals ein Aufruf zum Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten sein, sehr wohl aber gegenüber Forderungen, die rein menschlich sind und nicht im Wort Gottes begründet sind. Daher kann ein solcher Aufruf zutiefst christlich und im Willen Gottes begründet sein!


GR Pfarrer Gerhard Hackl, A 2754 Waldegg, gerhardhackl@aon.at

Mittwoch, 18. April 2012

Deutsche Priester am Ende ihrer Kräfte

Sie sind überarbeitet, verlieben sich oder verlieren den Glauben. Das alles ist bei Geistlichen nicht vorgesehen und wird verschwiegen. Wie sie damit umgehen – ein Besuch in Kirchen und Klöstern.
Mehr >> 

Zum Thema:

Ich bin dann mal weg
Jeder zehnte Priester gibt auf. Die katholische Kirche scheint hilflos im Umgang mit ihrem Scheitern
Braindrain nennen Volkswirtschaftler die Abwanderung kluger Leute. Unter Braindrain leidet auch die katholische Kirche, besonders der Klerikerstand. Jüngster Fall ist der von Andreas Tapken. Bis vor einem halben Jahr leitete er das Priesterseminar in Münster. Davor war er Psychologieprofessor an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Schon beim Studium in Rom galt er als bischofsfähig. Im Kreis der Seminarleiter war der 45-Jährige eine Führungsfigur und stand für Erneuerung. Er konnte öffentlich über Fragen wie das Verhältnis seiner Kirche zur Homosexualität sprechen, ohne dass alle gleich abschalteten. Inzwischen hat er um Entpflichtung von seinen priesterlichen Aufgaben gebeten.
Christ & Welt Ausgabe 16/2012 >>

Dienstag, 17. April 2012

Die Doppelmoral um Zölibat und Keuschheitsgelübde


Mindestens 1000 der 4200 heimischen Priester leben in einer Beziehung. Die Kirche schaut weg und hält starr am Zölibat fest.
Kurier >>

ORF-TVthek:
Doppelmoral-Vorwürfe gegen Pfarrer (02:28)
Weil ein Schwuler in Stützenhofen in Niederösterreich im Pfarrgemeinderat sitzt, will der Pfarrer von Stützenhofen die Pfarre abgeben. "In Sünde zu leben, das dürfe nicht die Norm sein", meint er. Jetzt aber berichtet eine Frau in der Tageszeitung "Kurier" von einer ganz anderen Sünde: Der Pfarrer soll drei Monate lang ein Verhältnis mit ihr gehabt haben. Diese angebliche Doppelmoral des Geistlichen stößt der Frau jetzt sauer auf.

Montag, 16. April 2012

Homosexueller Pfarrgemeinderat in Kaprun voll akzeptiert


Während die Diskussion um den schwulen Pfarrgemeinderat im niederösterreichischen Stützenhofen weitergeht, ist das Thema Homosexualität in anderen Pfarren längst kein Tabu mehr. Markus Casna zum Beispiel ist seit elf Jahren Pfarrgemeinderat in Kaprun im Salzburger Pinzgau, seit 19 Jahren lebt der 44-Jährige mit seinem Partner zusammen. „Meine Homosexualität ist bei uns kein Problem und auch kein Thema“, sagte der Leiter des Kirchenchors im APA-Gespräch.
Weiter >>

Sonntag, 15. April 2012

Papst Benedikt XVI. wird 85


Theologe und Bewahrer auf dem Stuhl Petri - Papst Benedikt wird 85
Seit sieben Jahren schon führt Papst Benedikt XVI. als Hüter und Bewahrer auf dem Stuhl Petri die katholische Weltkirche. Am 16. April feiert er seinen 85. Geburtstag.
Kleine Zeitung >>

Der Versuch einer Bilanz des bisherigen Pontifikates des deutschen Papstes Benedikt XVI.
Wächter des kriselnden Glaubens
In Westeuropa erntet der konservative Kurs des Papstes am meisten Kritik.
Wiener Zeitung >>

Die Gnade der Fehlbarkeit
Seit einiger Zeit wird er auf einer kleinen Plattform durch den Petersdom gefahren. Man sieht ihn gelegentlich auch auf einen Stock gestützt. Diese Zeichen des Alters finden am Montag in einer Zahl ihren Ausdruck: Benedikt XVI. wird 85 Jahre alt – drei Tage vor dem siebten Jahrestag seiner Wahl zum Papst.
OÖ-Nachrichten >>

Das Steuer festhalten – aber mit welchem Ziel?
Seit genau drei Jahrzehnten bestimmt Joseph Ratzinger den Kurs der katholischen Kirche. Zuerst als Chef der Glaubenskongregation, seit 2005 als Papst Benedikt XVI. Am Montag wird er 85.
Die Presse >>

Benedikt XVI. – der deutsche Papst wird 85
Am 16. April feiert Papst Benedikt XVI. seinen 85 Geburtstag – mit einem bayerischen Abend und Volksmusik. Nur drei Tage später jährt sich auch seine Wahl zum Kirchenoberhaupt: Vor sieben Jahren wurde aus dem Theologen Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. Abendblatt.de hat die Höhepunkte und Überraschungen seiner Amtszeit zusammengefasst.
Hamburger Abendblatt >>

Papst Benedikt wird 85
Am 16. April feiert Papst Benedikt XVI., der als Joseph Ratzinger im oberbayerischen Marktl geboren wurde, seinen 85. Geburtstag. An seinem Ehrentag erhält das Kirchenoberhaupt ganz besonderen Besuch.
Bayerisches Fernsehen >>

Heikle Aufgaben für den Papst – Einigung mit den Piusbrüdern?
Benedikt XVI. steht im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit – aus ganz weltlichen Gründen: Der Papst feiert seinen 85. Geburtstag. Danach warten große Aufgaben auf den Pontifex. Welche?
Badische Zeitung >>

Aktualisierung:

Brauchen wir den Papst noch?
Der deutsche Pontifex feiert 85. Geburtstag. Acht ZEIT-Autoren machen sich Gedanken über die Zukunft seines Amtes.
Die Zeit >>

Papst Benedikt XVI. wird 85 - Geburtstag eines UnverstandenenLiebenswürdig, heiter, gebildet und tief fromm: Es gibt viel Gutes zu sagen über Benedikt XVI., doch richtig euphorisch wird sein Geburtstag nicht gefeiert. Der Papst ist zu hermetisch und weltfremd, seine Botschaft bleibt unverstanden - und die katholische Kirche droht zu zerreißen.
Süddeutsche >>

Der Papst regiert wie ein einsamer MonarchPublizist Marco Politi zum 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI.
Der Vatikanexperte Marco Politi hat Papst Benedikt XVI. zu seinem Geburtstag ein gespaltenes Zeugnis ausgestellt. Der Papst sei zwar ein Intellektueller mit besonderen geistigen Fähigkeiten, habe aber "eigentlich nur Beziehungen mit seinem Stab der Mitarbeiter im Vatikan".
Deutschlandradio >>

Grund meiner Hoffnung

Du
bist der Grund meiner Hoffnung
Du lebst als tiefes Geheimnis in mir

Kommen auch Tage des Zweifels
der Ungewissheit
wo vieles wie eine große Lebenslüge erscheint
so versuche ich vertrauensvoll
zu Grunde zu gehen

Weil Du
mich durch diese Verunsicherung
zur Quelle des Lebens führen wirst
damit in mir auch Schwäche und Ohnmacht
leben darf

So wird mir nichts mehr fehlen
und ich finde neue Geborgenheit in Dir

(nach Psalm 23,1)

Pierre Stutz, Du hast mir Raum geschaffen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2003, 31.

Freitag, 13. April 2012

Journal-Panorama: Ist die Kirche noch zu retten?


Journal-Panorama Mittwochsrunde:
Ist die Kirche noch zu retten?

Diskussionsleitung: Markus Veinfurter

Ein homosexueller Pfarrgemeinderat macht die Krise in der römisch-katholischen Kirche offenkundig: Da will sich jemand engagieren, aber darf im Grunde nicht. Dann erlaubt es der Bischof doch, dann will der Pfarrer nicht mehr. Eine neue Facette der Gehorsamsdebatte - und das alte Thema Sexualität, mit dem sich die Kirche immer noch so schwer tut.
Zum Nachhören auf Ö1.ORF bis 18.4. >>

Stützenhofen: Zulehner verteidigt Schönborn-Entscheidung
In der „Causa Stützenhofen“ stellt sich der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner hinter Kardinal Christoph Schönborn. Durch die Entscheidung des Wiener Erzbischofs, die Pfarrgemeinderatswahlen in Stützenhofen anzuerkennen und damit einen Homosexuellen für den Pfarrgemeinderat zuzulassen, habe die Kirche „in dieser Auseinandersetzung weit mehr gewonnen als verloren“, so Zulehner im „Journal Panorama“ am Mittwochabend.
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Buttiglione lobt Schönborns Umgang mit "Causa Stützenhofen"
Vatikanberater und Vizepräsident der italienischen Abgeordetenkammer: "Verteidige Entscheidung des Kardinals"
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Donnerstag, 12. April 2012

Stützenhofen: "Ich war die Geliebte des Pfarrers"

Aktuell: Puls4-Video:
Eva-Maria Mahrer erzählt über die Affäre mit Pfarrer Gerhard Swierzek >>

Pfarrer Swierzek will in seiner Gemeinde keine Sünde. Jetzt wirft ihm eine Bekannte vor, selbst ein „Sünder“ zu sein.
Eigentlich habe ich pastorale Seelsorge gesucht", erzählt Eva-Maria Mahrer. Die 55-jährige Niederösterreicherin betont, sie wolle dem Stützenhofener Pfarrer Gerhard Swierzek "keins auswischen", aber sie sei eben sehr gerecht und deshalb wolle sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen. Ihre Geschichte? "Ich war die Geliebte des Pfarrers", behauptet Mahrer.
Kurier >> 


"Da musst als Pfarrer schon fest wo ang'rennt sein"
Ein schwuler Pfarrgemeinderat, ein Pfarrer, der mit dieser "Sünde" nicht leben kann, illegale Tonbänder im Haus Gottes: Die Aufregung um Stützenhofen ist groß - In der 100-Einwohner-Gemeinde ist von dem nichts zu merken
Der Standard >>


Stützenhofen: "Der Pfarrer ist auch nur ein Mann"

Die Scheinmoral von Pfarrer Swierzek stört die Stützenhofener, nicht, dass er ein Verhältnis gehabt haben soll.
Kurier >>

Papst übt Kritik am "Aufruf zum Ungehorsam" - Schüller will mit Papst reden

Kirchenreform: Schüller will zum Papst
Helmut Schüller nimmt nach der päpstlichen Kritik seinen "Aufruf zum Ungehorsam" nicht zurück - er will mit dem Pontifex reden.

Die österreichische Pfarrerinitiative lehnt die Rücknahme ihres "Aufrufs zum Ungehorsam" ab und strebt nun einen Termin bei Papst Benedikt XVI. an. "Wir wollen gerne die Fragen, die der Papst uns stellt, dem Papst beantworten", sagte Obmann Helmut Schüller am Samstag. Der Papst hatte in der Chrisammesse am Gründonnerstag in Rom die Frage gestellt, ob Ungehorsam wirklich ein Weg sein könne, die Kirche zu erneuern.

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hatte die Pfarrerinitiative daraufhin aufgefordert, ihren "Aufruf zum Ungehorsam" zurückzunehmen. "Das Wort Ungehorsam kann so nicht stehen bleiben", so der Wiener Erzbischof im ZIB-2-Interview. Es brauche hier "eine öffentliche Klärung und ich denke, wir müssen sie bald angehen".

Schüller lehnt das allerdings ab. "Wir sehen in diesem Ungehorsam nichts Anstößiges", betont er. Schließlich hätten die Mitglieder der Initiative - rund 400 Priester - bei ihrem Weiheversprechen nicht gelobt, ihr Gewissen künftig nicht mehr zu betätigen. "Ein Gehorsam ohne Gewissen ist ein gefährlicher Gehorsam", sagte Schüller. Außerdem verwies er darauf, dass auch das Zweite Vatikanische Konzil, das die Kirchenreform der 1960er Jahre einleitete, mit einem Akt des Ungehorsams der teilnehmenden Bischöfe begonnen habe, die sich geweigert hätten, vom Vatikan vorbereitete Dokumente zu unterschreiben.
Ausführlicher Beitrag im Kurier >>

»Der Papst hat absolut unangemessen reagiert«
Benedikt XVI. hat in einer Predigt am Gründonnerstag die österreichische Pfarrer-Initiative zum Gehorsam ermahnt. Der katholische Theologe Hermann Häring übt scharfe Kritik am Pontifex
Beitrag in Publik-Forum >>


Eine bemerkenswerte Predigt des Papstes
Papst Benedikt XVI. hat am Gründonnerstag vor im Petersdom versammelten Priestern zur Pfarrerinitiative und damit wohl auch indirekt zu den Reformkräften in der Kirche überhaupt Stellung genommen. Was er dabei sagte, ist bemerkenswert und kann sogar als Ermutigung oder auch Rechtfertigung der Erneuerungsbewegungen verstanden werden!
Kommentar von Herbert Kohlmaier >>


Pfarrerinitiative sieht „Ungehorsam" Schönborns
Wegen des "Ja" der Erzdiözese Wien zu einem homosexuellen Pfarrgemeinderat im Weinviertel dreht die Pfarrerinitiative nun den Spieß um.

Peter Paul Kaspar, vielfacher Buchautor und Vorstandsmitglied der Pfarrer-Initiative, hat nun einen Offenen Brief an Kardinal Schönborn geschrieben, der der „Presse" vorliegt. Darin heißt es unter Bezugnahme auf die Entscheidung für den homosexuellen Pfarrgemeinderat: „Es ist möglich, dass Sie dafür von einer römischen Instanz getadelt werden. Und Sie haben das offensichtlich in Kauf genommen und wollen nun zu Ihrem ,Ungehorsam' stehen." Und weiter: Die Entscheidung sei „ein erfreuliches Beispiel, wie ein Bischof in seinem Amt dem Gewissen gehorcht, obwohl das Kirchenrecht oder die römische Weisung Anderes vorsieht. Wir wollen Ihren ,Ungehorsam' gern als die erfreuliche Selbstverantwortung eines - im wörtlichen Sinn - ,gewissenhaften' Amtsträgers ansehen."
Beitrag in Die Presse >>

Mittwoch, 11. April 2012

"Miteinander für Europa" am 12. Mai in Wien

Aktualisiert:
Eine Kultur der Auferstehung für Europa - 08.04.2012
Audio-Beitrag auf Bayern 3 >>
"Miteinander für Europa" heißt ein ökumenisches Netzwerk, das nach 1999, also nach der Augsburger Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre, entstanden ist. Hunderte von christlichen Gemeinschaften verschiedener Konfessionen haben sich zusammengeschlossen, um ökumenisch zu denken und zu handeln und um die europäische Einheit zu fördern. Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolarbewegung, hat in dem Zusammenhang von einer "Kultur der Auferstehung für Europa" gesprochen. Corinna Mühlstedt mit einem Beitrag zu diesem idealistischen wie mutigen Projekt.


Herzliche Einladung zum Europafest am 12. Mai 2012
auf dem Stephansplatz in Wien
Miteinander für Europa


Das Miteinander christlicher Bewegungen und Gemeinschaften ist ein Netzwerk, das sich über ganz Europa erstreckt. Darin sind evangelische, katholische, orthodoxe, anglikanische und freikirchliche Christinnen und Christen engagiert. Jede Gruppierung bringt ihre eigene Begabung, ihr Charisma und ihre Spiritualität ein. Das Miteinander macht Unterschiedlichkeit fruchtbar und ermöglicht eine Kultur von Geben und Empfangen, eine Kultur der Gegenseitigkeit.

Die Anfänge

Seit dem Jahr der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in Augsburg (1999) treffen sich Verantwortliche von Bewegungen und Gemeinschaften. Aus der Erfahrung, dass sie in ihrer Unterschiedlichkeit etwas Verbindendes haben – nämlich ihren Ursprung im Wirken des Heiligen Geistes – wächst Gemeinschaft.
2001 schließen ca. 50 Gemeinschaften in der Matthäuskirche in München ein „Bündnis der gegenseitigen Liebe“. Daraus wächst ihr gemeinsames Engagement.

Drei europäische Veranstaltungen

2004 versammeln sich in Stuttgart über 9.000 Mitglieder und Freunde aus unzähligen Bewegungen und Gemeinschaften und bekräftigen ihren Weg der Geschwisterlichkeit „als Beitrag zu einem Europa, das den Herausforderungen der Gegenwart gewachsen ist“.

2007 formulieren bei einem weiteren Treffen in Stuttgart, an dem ca. 10.000 Personen aus 250 Bewegungen unterschiedlicher Konfessionen teilnehmen, ihren Beitrag für ein geeintes Europa durch ihr Engagement in Kirche und Gesellschaft: die „Sieben Ja“ (zum Leben, zu Ehe und Familie, zur Schöpfung, zu gerechter Wirtschaft, zur Solidarität, zum Frieden, zur Verantwortung für unsere Gesellschaft).

Am 12. Mai 2012 wird in Brüssel die dritte europäische Veranstaltung „Miteinander für Europa“ stattfinden, bei der die Begegnung mit Politikerinnen und Politikern im Mittelpunkt stehen wird. Herman Van Rompuy (Europaratspräsident), Romano Prodi (ehem. Kommisionspräsident), Andrea Riccardi (Sant`Egidio), Maria Voce (Fokolare) u. a. haben ihr Kommen zugesagt.
Zeitgleich sind in ca. 140 Städten Europas Veranstaltungen geplant. Eine davon in Wien am Stephansplatz: das Europafest.

Europafest in Wien: 12. Mai 2012

Am Nachmittag des 12. Mai wollen verschiedene christliche Gemeinschaften und Bewegungen zeigen, auf welche Weise sie sich für eine Kultur des Lebens, des Gebens und des Friedens einsetzen. Ihre Botschaft: wir Christinnen und Christen wollen die Zukunft Europas mitgestalten, über Landes- und Konfessionsgrenzen hinweg. Ein buntes Programm von Interviews, Tänzen und Musik mündet in die Satellitenübertragung des „Brüsseler Manifests 2012“ live aus Brüssel. Zum Abschluss wird bei einer Agape Begegnung und Austausch möglich sein.

Sie sind herzlich dazu eingeladen!
Miteinander für Europa >>
Together for Europe >>
miteinanderfuereuropa@gmx.at

Pastoralamt der Erzdiözese Wien
Dr. Beate Zimmermann | Förderung Geistlichen Lebens | Leiterin | Mo - Fr 8 - 15 Uhr
A-1010 Wien | Stephansplatz 6, 5. Stock, Tür 551 | Tel: +43 (0)1/515 52-3371 | Fax: DW -2371
http://www.pastoralamt.info/

Dienstag, 10. April 2012

Neuer Haupteingang für des Bischofs neuen Palast


Bischofshof: Änderung Haupteingang

Laut martinus.at geht die Sanierung des Hauptgebäudes des Bischofshofes in die zweite Phase. Aus diesem Grund wird ab Montag, 2. April 2012, der bisherige Haupteingang in der St. Rochus-Straße gesperrt.

Die Fokolare-Zeitschrift Neue Stadt berichtet von "Erfrischenden Gesten" des Erzbischofs von Berlin: er wohnt in einer Dachwohnung eines Etagenhauses im Arbeiterviertel von Berlin, kauft sein Gebäck beim türkischen Bäcker und fährt mit Rad und U-Bahn. 

Beitrag in PDF-Ansicht >>

Montag, 9. April 2012

Kirchliche Impressionen. Und politische.


Gestern schaute Kardinal Christoph Schönborn wieder ganz anders drein! Irgendwie offiziell.

Ganz anders als in und nach der „ORF – Pressestunde“. Dort hat er es den „untoten Neoliberalen“ und korruptionsanfälligen PolitikerInnen und deren AnfüttererInnen so richtig hineingesagt. „Scherbenhaufen einer falschen Orientierung“ , „kein Genierer“ usw. Der Katholik konnte so richtig stolz auf seine und natürlich ihre Kirche sein. Denn hier fehlt es ja keineswegs an Glaubwürdigkeit: von den SternsingerInnen, die die staatliche „Entwicklungshilfe“ so ausschauen lassen, wie sie ist: arm. Ärmstens. Zum Genieren. Und zu „Kein Genierer“: Die „Geldsüchtigen“ – hätten sie eine „normale Sucht“ – kein Mensch würde sie anstellen – sie haben wirklich keinen Genierer. Sie nehmen das Geld der SteuerzahlerInnen, verspekulieren es, machen fette Beute mit nicht zustehenden Boni, lachen über „die blöde Masse“. Von der sie leben. Noch. Denn die zunehmende Zahl der Armen hat nichts zu verlieren. Es ist nur zu hoffen, daß sie politisch einen anderen Weg als schon einmal findet! Die Kirche könnte hier eine sehr glaubwürdige, die glaubwürdigste (!) Orientierung leisten. Wir brauchen dazu keine neuen „Ethikräte“, Kodizes oder „politische“ Zehn Gebote.

Wir – die Kirche – müssen nur ganz österlich zum „Exodus“ aus diesem Sumpf der Korruption aufrufen. Wir wollen das und diese Leute nicht. Davon später mehr.

Kirche zu bequem?
Kurz später wird unser Kardinal irgendwie „offiziell“. Nach der Papstmesse für die Priester, nach der Erwähnung der Orientierung am „Ungehorsam“. An den Forderungen der „Pfarrerinitiative“. Jetzt werde es Zeit, sagte der Kardinal. So sei es – aber würde es nicht auch Zeit, um die „ewigen“ Arbeitskreise, Besprechungsabsichten usw. der „Pfarrerinitiative“ und des „Kirchenvolksbegehrens“ endlich ergebnisorientiert zu Ende zu bringen? Wir – StaatsbürgerInnen und „Schafe“ – leben in einer Zeit des „Amtsverfahrensgesetzes“. Ein halbes Jahr – das wird der Verwaltung für die Antwort auf ein Bürgerbegehren zugebilligt.

Die Kirche hätte einige Missbrauchsfälle viel glaubwürdiger bearbeiten können, wenn sie sich an eine solche Vorgabe gehalten hätte. Aber dazu ist sie offensichtlich zu bequem – man erzähle hier nichts von „Ewigkeit“, tieferer Reflexion usw. Zu bequem!

Umdenken gefragt! Keine Kommunion für Wiederverheiratete .Aber schon für Korrupte?
Einige „Hochoffizielle“ unserer Kirche verbeißen sich am Wort „Ungehorsam“. Früher war die „Sexualmoral“ ein ähnlicher Verbissschwerpunkt. Jetzt wird der Schwerpunkt eher auf die „Familie“ gelegt. Aber – natürlich ist es richtig, hier Schwerpunkte zu setzen – aber: wie ist es mit den AkteurInnen in der Korruption? Im Sumpf, der die Armut im Lande, die Schlechterstellung der Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen massiv befördert?

Da habe ich neben allgemeinen Aussagen wie „Kein Genierer“ noch nicht allzuviel gehört. Der wiederverheirateten Geschiedenen kann die Kommunion verweigert werden. Dem Schädiger einer Gemeinde nicht? Der hohnlachende Boni – Bezieher einer Bank, die mittlerweile – zu groß um zu fallen – von den Scherflein der kleinen Witwe auch erhalten werden muss – da spielt das keine Rolle? Herr Kardinal, da müssen wir in die Tiefe gehen! Und nicht bei den längst diskutierten und erledigungsreifen Forderungen von „Wir sind Kirche“ und der „Pfarrerinitiative“. Das ist Ihre und damit unserer Kirche Chance – und die werden wir nicht verspielen!

Mit herzlichen Grüßen in der Osternacht und ebensolchen an engagierte „Schafe“ wie Herrn Magister Edi Posch grüßt Lothar Müller (Theologe)

Das Leben neu lesen


Seit jenem Ostermorgen
lese ich das Leben neu
mit Fingerspitzengefühl
mit inneren Augen
mit meinem Herzen

Seit jenem Auferstehungsmorgen
sehe ich das Leben neu
mit den Augen der Ewigkeit
mit der Hoffnung der Suchenden
mit der Kraft der Liebenden

Seit jenem Ostermorgen
erwache ich
zu einem geschwisterlichen Miteinander
buchstabiere meinen Glauben neu
ergreife Partei für die Schwachen
erahne die Christuskraft in allem

Pierre Stutz, Der Stimme des Herzens folgen. Jahreslesebuch, Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2005, 111.

Sonntag, 8. April 2012

Auferstehung: das TROTZDEM des Neubeginns

Auferstehung ist

trotz aller Kriege der Welt
Lieder des Friedens singen

trotz aller Zukunftsängste
die Freude am Heute nicht verlieren

trotz aller Dunkelheiten der Seele
Lichter der Hoffnung entzünden

trotz wiederholten Fallens
immer wieder aufstehen

trotz aller versklavenden Mächte
die Freiheit wagen

trotz aller Leiden der Welt
an die Gegenwart des Himmels glauben

trotz aller Tode im Alltag
dem Leben zum Aufbruch verhelfen.

Auferstehung ist
das TROTZDEM des Neubeginns
gegen alle scheinbaren Endgültigkeiten.

Autor unbekannt, in: Gottes Volk, LJ B 4/2006,
Verlag Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2006, 34f.

Samstag, 7. April 2012

Zu Ostern geht es um das Leben, nicht um das Leiden

Auferstehung kann auch den Aufstand gegen Machtstrukturen und überholte Traditionen in Kirche und Staat bedeuten.

Das Leiden Christi bedeutet den Christen Trost, Vorbild, Hilfe, Hoffnung, Erlösung und Heil. Es darf ihnen aber nicht um das Leiden um seiner selbst willen, nicht um eine übertriebene Leidens- und (Erb-)Sündenlehre, um Höllenpredigten, um falsche Schuldgefühle gehen, wie es zum Teil noch immer der Fall ist. Es geht um das Leben und nicht um das Leiden.

Die Kirche muss dem Leben dienen. Es sind nicht alle Leiden um des Himmelreiches willen einfach zu ertragen. Wir dürfen uns nicht einfach in unser Schicksal ergeben. Wer aufgibt, hat schon verloren. Es gab und gibt sogar Pathologien und Kriege im Namen des Kreuzes. Es ist pervers, die Gewaltlosigkeit des Kreuzes mit Gewalt, mit „Kreuzzügen“ verteidigen zu wollen.

Wir müssen mit allen gerechten Mitteln einen viel tapfereren Kampf gegen ungerechte und unnotwendige Leiden führen, von welcher Seite diese auch immer kommen mögen. Dennoch gilt: Jeder nehme sein Kreuz auf sich! Aber für viele wird ihre Geschichte eine Passionsgeschichte bleiben. Manche werden – wie Christus am Kreuz – rufen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

ANTON KOLB in Die Presse >>

Freitag, 6. April 2012

"Dieser Mann ist am richtigen Platz"

Leserbrief von Ludwig Puchinger:

Kardinal Christoph Schönborn betrachtet die Entscheidung, den homosexuellen Florian Stangl als Pfarrgemeinderat in Stützenhofen zu bestätigen, als „Entscheidung für den Menschen“. Zitat: Ich glaube, dieser junge Mann ist da am richtigen Platz und darum hab ich das auf meine Kappe genommen…. ich weiß von der Regel her gesehen ist es problematisch, aber ich stell mich hinter ihn.“
Genau, Herr Kardinal! Jesus ging es immer zuerst um die Menschen und nicht um das Gesetz und seine Regeln.
Müsste das Gleiche daher nicht auch für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gelten? Oder für Gemeinden, die auf Grund des Zölibatsgesetzes keinen Priester mehr haben, während es daneben eine große Zahl von verheirateten – und dadurch per Gesetz amtsbehinderten – Priestern gibt?
Laden sie doch auch einmal ein Priesterehepaar zum Essen ein. Vielleicht würden sie dann auch zu der Entscheidung kommen, dass dieser Mann mit seiner Frau als Priester in einer Pfarre „am richtigen Platz“ ist.
Nur Mut, Herr Kardinal! Bleiben sie auch in diesen Fragen in der Spur Jesu und nehmen sie es auf ihre Kappe,  „menschenfreundliche“ Entscheidungen zu treffen. Denn die Menschen sind wichtiger als das Gesetz.

Mag. Ludwig Puchinger
verheirateter Priester ohne Amt
Fasanweg 3
4210 Gallneukirchen

Donnerstag, 5. April 2012

Problem Kirchenfinanzierung - Tagung der Laienitiative in Eisenstadt

Die Laieninitiative hat sich vorgenommen, die Kirchenfinanzen zu untersuchen. Das hat mehrere Gründe. Das gegenwärtige System ist ein Erbe Adolf Hitlers und hat sich nur in Österreich und in Deutschland gehalten. Für viele Kirchenaustritte ist der Kirchenbeitrag ein letzter entscheidender Anstoß. Ob es gerechtfertig ist, zahlungsunwillige Katholiken zu klagen und zu exekutieren, ist juristisch gesehen außerordentlich fraglich. In Wien gibt es etwa 1.800 Mahnklagen jährlich (= 0,2%) bei 950.000 Zahlern.

Seit einiger Zeit formiert sich eine kirchenfeindliche Bewegung, die mit einem Volksbegehren die „Privilegien der Kirche“ abschaffen will. Das zielt weniger auf die Abschaffung von wirklichen oder vermeintlichen Privilegien, sondern ganz offensichtlich auf die Beschädigung der kirchlichen Ressourcen und auf die Vertreibung von Religion überhaupt aus der Öffentlichkeit. Davon distanziert sich die Laieninitiative ausdrücklich. Umso wichtiger scheint uns, Licht ins Dunkel der Kirchenfinanzen zu bringen und herauszufinden, wie unsere Gelder verwendet werden, denn 85 % der diözesanen Einnahmen kommen aus dem Kirchenbeitrag, nur 9 % von staatlichen Zuschüssen.

Kontakt mit der Finanzkammer der Erzdiözese Wien
Das gilt jedenfalls für die Erzdiözese Wien, die größte in Österreich. Um zu seriösen Ergebnissen zu kommen, haben wir Kardinal Schönborn gebeten, uns eine kompetente Persönlichkeit zu nennen, die unsere Fragen beantworten kann. Er nannte uns die Direktorin der Finanzkammer der Erzdiözese Wien, Mag. Brigitta Klieber. Eine kleine Delegation der Laieninitiative führte am 14. März ein ausführliches Gespräch mit Klieber und ihrem Stellvertreter und baldigen Nachfolger Josef Weiss. Beide waren durchaus auskunftsbereit, konnten aber nur in sehr beschränktem Ausmaß informieren.

Denn jede Diözese, jede Stiftung, jeder Orden, jede Institution, ebenso die Caritas, budgetieren getrennt, unbekannt ist auch die private Verfügung der Bischöfe über die jeweilige „mensa episcopalis“, also jenes Geld, das den Bischöfen traditionell persönlich zusteht. Wollte man also einen Überblick über die finanzielle Lage der Kirche in Österreich gewinnen, so müsste man die Zahlen von hunderten Trägern des kirchlichen Lebens recherchieren und zusammentragen.

Hier einige Informationen aus dem Gespräch in der Wiener Finanzkammer:
·         Bei den Ausgaben machen 57 % die Personalkosten aus, 10 % der Bauaufwand.
·         Pfarren bekommen einen Zuschuss im Ausmaß von 15,5 % des Kirchenbeitrags-Aufkommens der Pfarre.
·         Priester und Pastoralassistent/innen werden von der Diözese bezahlt, sonstiges Personal aber nicht. Was darüber hinaus die Pfarre mit ihrem Geld macht, entscheidet sie selbst.
·         Es gibt keinen Fonds für Kinder von Priestern, Alimente müssen die Priester selbst zahlen.
·         Der „Peterspfennig“, der nach Rom abgeliefert wird, macht jährlich etwa € 800.000 aus, kommt aus einer Sonntags-Sammlung und wird von der Diözese auf diesen Betrag aufgerundet.

Tagung zu den Kirchenfinanzen im Herbst
Es gibt freilich auch grundsätzliche Fragen, für die Zahlen nicht erforderlich sind.
Darf der religionsneutrale Staat die Kirche bei der Eintreibung der Kirchenbeiträge unterstützen?
Warum bekommen die Bischöfe den Kirchenbeitrag und nicht die Gemeinden, wie in der Schweiz?
Warum haben die Beitragszahler keinen Einfluss auf die Verteilung der Gelder, die sie bezahlt haben?
Warum müssen wir, die die Kirche erhalten, uns untaugliche Bischöfe von Rom vorsetzen lassen?

Diese Fragen will die Laieninitiative in einer Tagung im Herbst in Eisenstadt zum Thema machen.


Aktuell zum Thema:
Kirchenfinanzierung: Parlamentarische Anfragen beantwortet
Im März haben die Grünen parlamentarische Anfragen zum Thema „Kirchenfinanzierung“ an mehrere Ministerien gestellt. Mit dem 2. April waren die Antworten fällig, doch nur drei der insgesamt sechs Anfragen brachten auch konkrete Zahlen zu Tage. Alle anderen Fragen gingen ins Leere, weil entweder keine Statistiken zur Verfügung standen oder die befragten Ministerien nicht zuständig waren. Ergebnisse gab es aus dem Finanz-, dem Verteidigungs- und dem Bildungsressort.
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