Montag, 31. Oktober 2011

Was ist die Wahrheit?

Gastbeitrag von Gregor Görtler:
Was ist die Wahrheit?
Die Wahrheit ist, dass sich die Sonne um die Erde dreht.
Die Wahrheit ist, dass die heiligen Stätten mit Gewalt von den Heiden befreit werden müssen.
Die Wahrheit ist, dass die Inquisition in schwerwiegenden Fällen von Ketzerei die Todesstrafe aussprechen muss.
Die Wahrheit ist, dass evangelische Christen vom wahren Glauben abgefallen sind.
Die Wahrheit ist, dass Gewissens- und Religionsfreiheit Wahnsinn sind (nach der Enzyklika „Quanta Cura“ von 1864).
Ist das die Wahrheit?
Nun, zumindest war das die Wahrheit, die der heilige Stuhl verkündete und der alle Priester Gehorsam leisten mussten. Zumindest so lange, bis diese Wahrheit offiziell geändert wurde.
Die Wahrheit ist, dass der Papst unter bestimmten Umständen in Glaubensfragen unfehlbar ist (das ist die Wahrheit seit 1870).
Die Wahrheit ist, dass Frauen keine Priester werden dürfen.
Die Wahrheit ist, dass Priester keine Ehefrau haben dürfen (zumindest dann nicht, wenn sie nicht von einer anderen Kirche übergetreten sind).
Die Wahrheit ist, dass wiederverheiratete Geschiedene nicht an der Eucharistie teilhaben dürfen.
Ist das die Wahrheit?
Nun, zumindest ist das die Wahrheit, die der heilige Stuhl derzeit verkündet und der alle Priester Gehorsam leisten müssen.
Glücklicherweise ist es heute so, dass der heilige Stuhl und die Glaubenskongregation die letzte und endgültige Wahrheit erkannt haben. Diese Wahrheit ist unumstößlich, darf nicht relativiert werden und alle Gläubigen müssen ihr folgen, denn heutzutage kann sich der Papst nicht mehr irren.
Ist das die Wahrheit?

Sonntag, 30. Oktober 2011

Lothar Müller aus Innsbruck schreibt.....

Lothar Müller, Theol.                                                  2011-10-30

Herrn Mag. Edi Posch
Begegnung & Dialog
Martinsdiözese

Lieber Edi!

Oje, aber ohne zu generalisieren: das heutige Evangelium könnte – oder sollte – so manchem zu denken geben. So in Richtung Umkehr. Schwere Lasten für die anderen, Quasten, vorderste Sitze, Benennungen, Differenz zwischen Forderungen und Tun… alles drin.
Die Umkehr wird (uns allen!) leider nicht so recht gelingen – denn einiges scheint einfach allzu menschlich zu sein! Nimm doch einem die „Quasten an den Gewändern“ – die Kinder dieser Welt haben diese ja auch. Oder das in vorderster Reihe sitzen wollen. Das wollen auch die Kinder dieser Welt. Und „Meister“ – jede Menge! Eine Übersicht ist schon gar nicht mehr möglich. Die, die das brauchen sollens behalten dürfen aber nicht mehr weiter stören.

Herzliche Gratulation zu den 150 000 Anklicken usw. Das ist wirklich nicht zu unterschätzen. Das ist ein Zeichen nachhaltiger und seriöser Qualität – mit viel Arbeit verbunden.

Zwei der letzten Beiträge werfen für mich schon ganz pragmatische Fragen auf:

1.    Die vergeblichen Warnungen von Altweihbischof Helmut Krätzl: wir wissen alle, wie groß der Schaden für unsere Kirche war und ist. Doch – wer ist dafür verantwortlich und zieht zumindest Konsequenzen daraus? Und wenn dann welche? Es wird schon Zeit für ein kirchliches Amtsverfahrensgesetz! Innerhalb einer bestimmtem Frist haben (!!!) die angesprochenen Instanzen zu antworten. Aus.
2.    Das mit dem „Weltbild – Verlag“: bin in Deutschland darauf angesprochen worden. „Welt“ – Artikel – wirklich? Da haben die Brüder aber Handlungsbedarf! Und sie sollen angesichts dieses - wenn das alles stimmt – ja nie mehr salbungsvolle Kommentare zu Medienethik oder so abgeben oder Priester mit Zölibatsschwierigkeiten/Laien mit zweiter Ehe verdammen. Das haben sie im Falle der Stimmigkeit dieser Information verloren. Aus. Ebenfalls.

Mit einem herzlichen Gruß in die Martinsdiözese – und bitte: verzeiht Eurem Bischof dessen jungbischöflichen Stolz auf seine Gewänder bei seiner weltkirchlich so bedeutsamen Weihe. Auch er hats halt gebraucht.

Mit besten Grüßen und nochmaliger Gratulation
Dein Lothar

Kopie u.a. an Seine Eminenz Herrn Nuntius wegen Frage 1.

Anmerkung: Evangelium vom 30.10.2011 - Mt 23,1-12
"In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sprach: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet eucht nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.
Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.
Ihr aber sollte euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nr einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist eurer Lehrer, Christus.
Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Samstag, 29. Oktober 2011

Altbischof Krätzl: Verheiratete Priester zulassen

Interview mit Helmut Krätzl: Der Ex-Weihbischof hat Rom vergeblich vor Groer und Krenn gewarnt. Er will jetzt Pfarrer mit Ehefrau und Zweitjob.

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Leserbrief zum Tod von Pfarrer Leuthner: Ich klage an!

Leserbrief zum Tod von Pfarrer Leuthner (Bild)

Ich klage an!

Johannes Leuthner, der Pfarrer von Bergau, Breitenwaida, Göllersdorf, Großstelzendorf und Sonnberg (Weinviertel  - Niederösterreich,) wurde am Donnerstag, 20. Oktober 2011 tot in seiner Wohnung im Pfarrhof Breitenwaida aufgefunden. Todesursache: Vermutlich Herzinfarkt.
Ich klage die Kirchenleitung an, am Tod dieses Pfarrers mitschuldig zu sein! Sie weigert sich durch die Änderung der Zulassungsbedingungen zum Priesteramt für genügend Pfarrer zu sorgen. Dem  Verstorbenen bürdete man die Verantwortung für fünf(!) Pfarreien auf. In einem Gespräch relativ kurz vor seinem Tod sagte er noch in einem Interview, er selbst und viele anderen Priester würden bereits am Limit arbeiten. Dies und die Erfahrung scheinbarer Erfolglosigkeit des Einsatzes mit „Herzblut“ würden immer wieder zum Ausbrennen, zu Bitterkeit und Resignation führen. Kein Wunder dass ihm im wahrsten Sinn des Wortes das Herz brach.
Kardinal Schönborn zeigt sich darüber bewegt: „Sein früher Tod löst in mir große Betroffenheit aus". Sonst nichts? Kein Nachdenken darüber, dass dieser Tod mit den jahrelangen Versäumnissen der Kirchenleitung zu tun haben könnte?! Wann wachen unsere Bischöfe endlich auf!

Mag. Ludwig Puchinger
Fasanweg 3
4210 Gallneukirchen

Nachruf auf Erzdiözese Wien:
Pfarrer Johannes Leuthner ist gestorben

Mein Bezirk:
Pfarrer Johannes Leuthner ist plötzlich verstorben

Freitag, 28. Oktober 2011

"Weltbild"-Verlag: Katholische Kirche macht mit Pornos ein Vermögen

"Anwaltshure" oder "Schlampen-Internat": Obwohl der "Weltbild"-Verlag der Kirche gehört, verkauft er Porno-Bücher.
"Weltbild" ist der größte deutsche Buchhändler. Was aufgrund des Verkaufsangebots nicht zu erkennen ist und daher viele nicht wissen: Dieser Medienkonzern gehört zu 100 Prozent der katholischen Kirche.

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Donnerstag, 27. Oktober 2011

SN-Gespräch mit Helmut Schüller

Zum Thema „Aufruf zum Ungehorsam“ luden die Salzbruger Nachrichten (SN) zum Gespräch mit Helmut Schüller ein. Die ganze Veranstaltung zum Nachsehen finden Sie im SN-Video.
Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Was wollen die Pfarrer - Was braucht die Kirche?“
Zum Video >>

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Vision eines SeelsorgE-Tages mit Blick auf das Wesentliche

Vom SeelsorgeR-Tag der Diözese Eisenstadt am 22. September wurde in einer guten Zusammenfassung unter dem Titel Das Wesentliche aus dem Blick verloren auf martinus.at berichtet.

Mag. Hanel Peter, Vorsitzender der Berufsgemeinschaft der ReligionslehrerInnen an AHS, tauscht in diesem Artikel einige Wörter aus und eröffnet damit die Dimension einer weiblich-rua'h-reformorientierten SeelsorgE. Sein Leserbrief ist im martinus Nr. 42 veröffentlicht und kann hier nachgelesen werden:

Dienstag, 25. Oktober 2011

Seelsorgertag in Eisenstadt

Ich veröffentliche diese gute Zusammenfassung des Seelsorgertages, da auf martinus.at erfahrungsgemäß die Artikel schnell archiviert werden.

Das Wesentliche aus dem Blick verloren
Seelsorgertag in Eisenstadt
Beim Seelsorgertag zu Beginn des Arbeitsjahres im „Haus der Begegnung“ konkretisierte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics seine geistlichen Schwerpunkte: Die zentrale Herausforderung für die Neuevangelisierung sei die Glaubenskrise der Christen in der Kirche selbst.
Weit über 100 Priester und pastorale Mitarbeiter aus der gesamten Diözese kamen zum Seelsorgertag nach Eisenstadt. Im Mittelpunkt standen geistliche Schwerpunkte, die kommende Pfarrgemeinderatswahl und die Neustrukturierung der Caritas.
Dazu steht die Kirche gerade wieder im Fokus der Öffentlichkeit, ihr Erscheinungsbild wird kritisiert, Reformen werden verlangt. Diözesanbischof Ägidus Zsifkovics versuchte bei seinem geistlichen Impuls, den Blick weg von ideologischer Fixierung und medialer Instrumentalisierung zu lenken.

Göttliche Dimension
„Wir haben weitgehend das Eigentliche aus dem Blick verloren. Die übermäßig kritische kirchenpolititsche Diskussion, Strukturdebatten und kircheninterne Lagerbildungen verdunkeln die wahre Gestalt der Kirche“, so der Diözesanbischof. Dadurch werde von den Menschen nur die soziologische, nicht aber die göttliche Dimension der Kirche wahrgenommen. „Aber nur die göttliche Dimension kann der Kirche langfristig Anziehungskraft verleihen und Menschen an die Kirche binden.“
Die Neuevangelisierung müsse, laut Diözesanbischof Zsifkovics, zuerst im Inneren der Kirche, bei den einzelnen Christen, vor allem bei den Mitarbeitern der Kirche beginnen. Gott solle dabei ins Zentrum gestellt werden. „Nur eine evangelisierte Kirche kann neuevangelisieren.“ Die Strukturen der Kirche seien kein Selbstzweck, sondern Unterstützungssysteme, um dem eigentlichen Ziel zu dienen, den Glauben lebendig zu halten.

Kein modischer Glaube
Das derzeitige Erscheinungsbild der Kirche, ein von der Liturgie abgekoppeltes „Kulturchristentum“, müsse überwunden werden. Der Bischof betonte dabei: „Die Angst vor dem Austritt von Menschen aus der Kirche darf nicht unser Handeln lenken. Wir dürfen niemals versuchen, eine Kirche zu basteln, die allen passt. Eine verwässerte und profillose Kirche kann sich eben nicht profilieren.“
Dabei erteilte der Diözesanbischof dem Zeitgeist eine Absage: „Ein weichgespülter und der Welt angepasster Glaube, der modisch erscheint, aber leider Gott aus den Augen verloren hat, ist nicht attraktiv und schafft keine Identifikation mit der Kirche.“

Von Gott begeisterte
Evangelisierung könne nur durch Menschen gelingen, die von Gott begeistert sind und begeisternd über Gott in Wort und Tat Zeugnis geben.

Caritas neu
Die neue Caritasdirektorin Edith Pinter und der neue geistliche Assistent Günther Kroiss erklärten am Seelsorgertag, dass die Caritas in Zukunft wieder als Teil der Kirche wahrgenommen werden solle, da das in der Vergangenheit nicht immer so gewesen sei. „Es muss einen klaren Unterschied zwischen einer kirchlichen Altenbetreuungseinrichtung und einer Einrichtung des Landes geben“, betonte Kroiss. Außerdem wurde aus wirtschaftlichen Gründen eine Zentralisierung der Verwaltung durchgeführt. Dagegen soll die Arbeit vor Ort noch weiter regionalisiert werden. Die Pfarren sollen dabei verstärkt als Schnittstellen fungieren. „Dort wird einfach besser wahrgenommen, was die Leute vor Ort brauchen“, so Kroiss. Die Caritasarbeit wird sich zukünftig in drei Bereiche gliedern: Menschen in Not, Menschen in Betreuung und Menschen mit Engagement (wie Jugendarbeit oder die Pfarrcaritas).

Pfarrgemeinderatswahl
Die Wahl der Pfarrgemeinderäte wird österreichweit am 18. März 2012 stattfinden. Die Wahl steht unter dem Motto: „Gut, dass es die Pfarre gibt“. Dazu wird es auch Informationsveranstaltungen in den einzelnen Dekanaten geben. Pro Pfarre werden zwei Wahlmappen zur Verfügung gestellt, die Unterlagen können aber auch beim Pastoralamt digital angefordert werden. In den letzten Jahren habe sich das Kombi-Wahlmodell bewährt, betonte Erich Unger. Fixe Kandidaten werden dabei namentlich auf der Liste stehen, andere Kandidaten können hinzugefügt werden.
Gerald Gossmann

Weitere Kanoniker ernannt

Während die Priester weniger werden, nimmt die Gruppe der Kanoniker zu.


19. Oktober 2011

Diözese Eisenstadt

 1.     Änderung im Kathedralkapitel an der Domkirche zum hl. Martin

Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat am 18. Oktober 2011 mit Rechtswirksamkeit vom 11. November 2011 zu Kanonikern ernannt die hochw. Herren

Lic. László Pál, Bischofsvikar für die Belange des ungarischen Volksteiles in der Diözese und Stadtpfarrer in Eisenstadt St. Georgen, und

P. Stefan Vukits OMV, Bischofsvikar für die Belange des kroatischen Volksteiles in der Diözese, Delegat, Leiter der Kroatischen Sektion, Administrator des Dekanates Großwarasdorf, Superior, Pfarrvikar und Rektor in Loretto.

Montag, 24. Oktober 2011

"lonely aegidi"

Robert Szinovatz:
"Zum Thema „Hierarchie“ in der Diözese Eisenstadt: Aus meiner wachsenden Serie die Karikatur „lonely aegidi“

Sonntag, 23. Oktober 2011

Einfach...

Einfach reden,
statt sich hinter vielen Worten zu verstecken.
Einfach denken,
statt sich in Gedankenspielereien zu verlieren.
Einfach zuhören,
statt schon Antworten parat zu haben.
Einfach mitfühlen,
statt sich mit einem Panzer zu schützen.
Einfach zärtlich sein,
statt damit Absichten zu verbinden.
Einfach treu sein,
statt eine Gegenleistung zu erwarten.
Einfach vertrauen,
statt ständig Beweise zu fordern.
Einfach glauben,
statt Sicherheiten auszubauen.
Einfach beten,
statt alles von sich selber zu erwarten.


Roland Breitenbach, Sechs-Minuten-Predigten,
Herder-Verlag, Fr. i. Br., 2004, 215.

Freitag, 21. Oktober 2011

150.000 Seitenaufrufe - Danke für euer Interesse!

Mein Blog "Begegnung und Dialog", der seit 14 Monaten existiert, hat mit Ihrer/deiner Mithilfe die 150.000er Marke an Seitenaufrufen erreicht.

Herzlichen Dank allen Unterstützerinnen und Unterstützern für das Schreiben von Gastbeiträgen oder Kommentaren sowie für Informationen über das kirchliche Umfeld und Hinweise auf lesenswerte Artikel.

Die Kirche Jesu Christi lebt in und aus einem gemeinsamen Unterwegssein heraus - hin zum Reich Gottes! Über diesen virtuellen Raum des Internets, der doch viele Grenzen überwindet, lade ich auch künftig alle ein, an einer Kirchenreform und Glaubenserneuerung aktiv mitzutun.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Genug Pfarren? Schüller gegen Schönborn

„Mehr Gemeinschaft in weniger Pfarren“ ist ein Motto der Reform der Erzdiözese Wien. Die Pfarrerinitiative mit ihrer Galionsfigur Helmut Schüller, hat sich für mehr statt weniger Pfarren eingesetzt.
Weniger Pfarren, mehr kleine Gemeinschaften, die auch von Laien geleitet werden können: Das ist die Stoßrichtung von Reformen in der Erzdiözese Wien. Kardinal Christoph Schönborn hat jetzt dafür, wie er im Mitarbeitermagazin „thema kirche“ schreibt, „grünes Licht“ gegeben.
Zum ganzen Beitrag in der PRESSE >>

Mitarbeitermagazin "thema kirche":

Der Weg entsteht im Gehen ...
In den Impulsen betont Kardinal Schönborn: "Der Aufbruch hat also begonnen. In vielen Teilen der Diözese gibt es bereits Anknüpfungspunkte und Modellprozesse."
  Mehr ...

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Schulamtsdirektor nimmt Religionslehrer in die Pflicht - Ordnung muss sein

Bei der in der Vorwoche stattgefundenen Pflichtkonferenz für Religionslehrer brachte Schulamtsdirektor Dr. Erich Seifner einmal mehr seine Katechese über Neuevangelisierung unmissverständlich "an den Mann".

Für Dr. Seifner kommt es nicht auf Strukturreformen der Kirche an, sondern auf Neuevangelisierung und Verinnerlichung des Glaubens - denn das wahre Übel besteht nach seiner Meinung in einer Glaubenskrise: wer gehe noch zu den Sakramenten!?

Ein Religionsunterricht, der stolz darauf ist, dass "Gott" nicht explizit im Unterricht vorkommt, würde die Glaubenskrise noch verstärken. Außerdem werde auf die Bedürfnisse der unmündigen Kinder zu viel Rücksicht genommen und die Katechese vernachlässigt, weshalb die Schüler im Religionsunterricht auch nichts lernen.

Aus diesem Grund sollten wieder die Pfarrer in die Schule gehen, denn sie hätten ohnehin nichts zu tun außer Messen zu lesen.

Angesichts eines Mangels an ReligionslehrerInnen und der Erfahrung, dass die SchülerInnen nicht am Glauben, sondern an den Strukturen der Kirche zweifeln, lösten solche Ansichten Entsetzen und Widerspruch aus - und mancheR konnte Tränen nicht unterdrücken. Viele der anwesenden ReligionspädagogInnen fühlten sich durch das Auftreten des Schulamtsleiters nieder gemacht.

"Herr, erwecke deine Kirche und fang bei mir an!"

Dienstag, 18. Oktober 2011

Buchtipp: Unheilige Paare? Liebesgeschichten, die keine sein durften

Anders als Werbung und Klappentext zunächst insinuieren – die Autorin kennt selbst die journalistische Maxime „sex sells“, die der Verlag wohl nicht ganz ignorieren will – dreht sich die Schilderung von acht ungewöhnlichen Paaren der Kirchen- und Theologiegeschichte nicht um „intime Einblicke“ oder um „das Leiden am Zölibat“. Elke Pahud de Mortanges, selbst verheiratet und habilitierte Theologin an der Universität Freiburg im Breisgau, bietet vielmehr nüchterne und präzise an den Quellen orientierte Portraits, die keinerlei Voyeurismus befriedigen, sondern spannend und einfühlsam der Lebensgeschichte der betroffenen Frauen und Männer des Glaubens nachgehen. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ – so heißt es schon in der Schöpfungsgeschichte der Genesis und so wird es immer in der Heils- und Kirchengeschichte zwar sowohl große Einzelne, aber auch „Doppelsendungen“ der einander zugeordneten Geschlechter geben. Diese können sich hilfreich ergänzen und anregen oder gegenseitig blockieren bis hin zum Verlust der kirchlichen Fruchtbarkeit und Glaubwürdigkeit. Der Stifter des Christentums selbst verdankt sich physisch und psychisch einer Frau, die im Heilsgeschehen durch ihr Jawort die erlösungsbedürftige Menschheit stellvertritt und von manchen daher „Miterlöserin“ genannt wird.

Zur Buchbesprechung >>

Elke Pahud de Mortanges:
Unheilige Paare? Liebesgeschichten, die keine sein durften

Kösel Verlag, München 2011, 1. Auflage
272 Seiten, gebunden, 17,99 €, ISBN 978-3466370061


Wenn die Liebe hinfällt, wo sie nicht geduldet wird
Bekommen theologisches Format und geistlicher Lebensentwurf nur Gewicht, wenn man ausschliesslich Gott liebt?
Es ist ein heisses Eisen. Mehr noch: Es ist ein Tabu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und es ist ein Thema, über das nicht nur die offiziellen Kirchenvertreter, sondern auch die Theologen nicht so gerne öffentlich reden. Weil sie, so die nicht ganz unbegründete Sorge, fürchten, damit Wasser auf die Mühlen der Verächter der Religion und namentlich der katholischen Kirche zu leiten.
Beitrag in der Aargauer Zeitung als PDF >>

Montag, 17. Oktober 2011

Caritas-NEU bekommt Kuratorium

Am Seelsorgertag gab sich die Caritas überraschend offensiv, distanzierte sich unmissverständlich vom bisherigen Weg (als NGO mit Verschwendungstendenz) und betonte ihre neuen unverwechselbaren Merkmale: zentralistisch, römisch-katholisch und konsolidierend.

Unter anderem wurde auch die unterschiedliche Qualität von Caritas-Heimen und öffentlichen Einrichtungen herausgestellt. Durch die vielen Ehrenamtlichen werde der Mensch wirklich in den Mittelpunkt gestellt.

Siehe dazu den Beitrag auf martinus.at>>

Nun bekam die Caritas auch ein eigenes Kuratorium:

Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat das Kuratorium für die Caritas der Diözese mit Rechtswirksamkeit vom 1. November 2011 für die Funktionsperiode von 4 Jahren, d. i. bis zum 31. Oktober 2015, wie folgt neu bestellt:

Vorsitzender-Stellvertreter
Hochw. Mag. Georg Lang, Domkustos, Generalvikar und Pfarrer in St. Margarethen i. B.

Weitere Mitglieder
Hochw. Kan. MMag. Michael Wüger, Direktor des Pastoralamtes und Pfarrer in Wiesen
Hochw. Günther Kroiss, Geistlicher Assistent der Caritas, Pfarrmoderator in Mattersburg und Walbersdorf
Herr Richard Dienstl (L), Diözesanökonom, Direktor der Finanzkammer
Herr Wolfgang Günser (L), Geschäftsführer der Fa. Stipits, Rechnitz
Frau Mag. Edith Pinter (L), Direktorin der Caritas

Sonntag, 16. Oktober 2011

Unsere Lebensgrundlage


Wir vertrauen auf Gott,
der denen, die unter dem Recht zu leiden haben,
die Liebe gibt.
Wir vertrauen auf Gott,
der denen, die Ausländer genannt werden,
ein Zuhause schenkt.

Wir vertrauen auf Jesus Christus,
der den Hungernden zu essen gibt
und den Durstigen einen Brunnen öffnet.
Wir vertrauen auf Jesus Christus,
der denen, die im Dunkeln sitzen,
ein Licht aufgehen lässt
und denen, die sich gefangen fühlen,
Befreiung verspricht.

Wir vertrauen dem Heiligen Geist,
der den Hoffnungslosen einen Weg zeigt
und denen, die belogen werden,
die Wahrheit sagt.
Wir vertrauen dem Heiligen Geist,
der für uns alle Hoffnung zum Leben ist.

Roland Breitenbach, Sechs-Minuten-Predigten (A),
Herder-Verlag, Fr. i. Br. 2004, 211.

Samstag, 15. Oktober 2011

Einladung: Eucharistiefeier in Zeiten des Priestermangels

Die Laieninitiative
Für eine Kirche mit Zukunft


 Eucharistiefeier in Zeiten des Priestermangels
Ein Studientag

Die Laieninitiative
lädt gemeinsam mit der „Plattform Wir sind Kirche“,
mit der „Pfarrer-Initiative“ und den „Priestern ohne Amt“ ein.
Unter Mitarbeit der Taxhamer PGR-Initiative

Samstag, 5. November 2011, 9:30 Uhr bis ca. 16:00 Uhr
in der Pfarre St. Konrad in Linz-Froschberg (Johann Sebastian Bach Straße 27)
Eingang zum Pfarrsaal: Händelstraße 28, 4020 Linz *


Jede Gemeinde hat das Recht auf einen Vorsteher oder eine Vorsteherin. Wenn der zuständige Bischof seiner Verpflichtung nicht nachkommt, müssen die Christinnen und Christen in eigener Verantwortung handeln. Der Priestermangel wird mittels überholter Zulassungs­bedingungen und durch die Vertreibung verheirateter Priester von der Kirchen­leitung künstlich erzeugt. Kirchenrechtliche Vorschriften dürfen jedoch nicht verhindern, dass in jeder Gemeinde die Eucharistie gefeiert wird, die das Konzil „Höhepunkt“ und „Kraftquelle“ nennt (Liturgiekonstitution 10). Der Studientag soll die Voraussetzungen dafür klären.

Vorläufig haben wir zwei Fachleute für Gesprächsimpulse gewonnen:
Univ. Prof. Dr. Franz Nikolasch (Salzburg) wird als Liturgiefachmann darlegen, was das heute bedeutet: Eucharistie als Feier der Gemeinde und Gedächtnis des Herrn. Welche Konsequenzen müssen wir in Zeiten des Priestermangels daraus ziehen?
Univ. Prof. Dr. Peter Trummer (Graz) kann als Neutestamentler zeigen, wie das Herren­mahl in der frühen Kirche gestaltet wurde. Damals gab es keine zölibatären und geweihten Priester, wie sie heute von der Kirchen­leitung zur Bedingung gemacht werden.
Über weitere Fachbeiträge zur Diskussion und über die genaue Tagesordnung werden wir Sie rechtzeitig informieren.

Nach den Impulsreferaten werden Erfahrungsberichte aus Pfarren und Gruppen, in denen bereits alternative Formen des Feierns stattfinden, zusammengetragen und diskutiert. Am Ende der Tagung sollen die wichtigsten Punkte in Form einer Resolution zusammengefasst und beschlossen werden. Diese Resolution werden die vier Reformbewegungen den Bischöfen und der Öffentlichkeit zur Kenntnis bringen.

Für die Teilnahme inklusive Mittagsimbiss und Getränke bitten wir um eine Spende. Die Kosten betragen pro Person etwa    15,-

Ein Dossier mit Unterlagen zu dieser Veranstaltung kann angefordert werden. Wir bitten um Anmeldung bis spätestens zum 28. Oktober auf die Mailadresse info@laieninitiative.at unter dem Stichwort „Tagung Linz“ oder an „Laieninitiative“, Waldgasse 20/3, 2371 Hinterbrühl,
Tel. +43 (0)2236 41 683.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Zweites Treffen zwischen Kardinal Schönborn und Pfarrerinitiative


Gemeinsame Sorge um lebendige Gemeinden
Ein zweites Treffen der Leitung der Erzdiözese Wien mit Vorstandsmitgliedern der Pfarrer-Initiative hat stattgefunden.
Am Mittwoch, 12. Oktober 2011, hat ein zweites Gespräch zwischen der Leitung der Erzdiözese Wien und den Wiener Mitgliedern des Vorstands der Pfarrer-Initiative in konstruktiver Atmosphäre stattgefunden. Die Diskussion galt nicht disziplinären Maßnahmen, sondern der gemeinsamen Sorge um lebendige Gemeinden vor Ort - einem der Kernpunkte des diözesanen Reformprozesses.
Weiter auf Erzdiözese Wien >>

Pfarrer-Initiative - Theologe Tück: Erfolgreiche Deeskalation
Als durchaus "erfolgreiche Deeskalation" bewertete der Wiener Theologe Prof. Jan-Heiner Tück das Gespräch zwischen Kardinal Schönborn und Mitgliedern des Vorstandes der Pfarrer-Initiative.
Weiter auf Religion.ORF.at >>

"Haben nicht geglaubt, dass der Kardinal zum Papst rennt"
Schüller nach Gespräch zufrieden
Beitrag im Standard >>

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Vogler: Feier der Eucharistie gehört wesentlich zum katholischen Glauben

Kirchendebatte: Es geht nicht um Glaubensfragen
Ist die Eucharistie weiter das Wesentliche des katholischen Glaubens, wären dieser alle anderen Überlegungen unterzuordnen.

In der jetzigen Kirchendebatte – ich sehe darin keineswegs einen „Streit“ – wird über alle möglichen Dinge debattiert, angefangen vom einzelnen Reizwort „Ungehorsam“ bis zur angedrohten Dispensierung der angeblich „aufmüpfigen“ Pfarrer. In dieser Diskussion fehlt mir aber das Wesentliche. Das Wesentliche der katholischen Glaubenslehre sehe ich in der Feier der Eucharistie, des Abendmahles. Mir ist nicht bekannt, dass dieses Wesentliche heute nicht mehr gilt.
Ist die Eucharistie aber das Wesentliche und der Mittelpunkt, dann müssten alle anderen Überlegungen, Lösungsvorschläge und Ideen sich diesem Wesentlichen unterordnen. Mit anderen Worten, es müssten alle Varianten erwogen werden, um allen Christen wenigstens am Sonntag die Möglichkeit zur Eucharistiefeier zu geben.
Gastkommentar von KARL VOGLER in der Presse >>

Karl Vogler (*1926) war schon vor 1945 in der Pfarrjugend, nach dem Krieg in der Diözesanleitung der Katholischen Jugend aktiv; in den 1970er-Jahren Präsident der Katholischen Elternvereine Österreichs. Hauptberuflich war er Generaldirektor der Zuckerfabriken Tulln, Siegendorf und Bruck und Pressesprecher der österr. Zuckerindustrie.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Katholische Reformbewegungen: "Aufruf zur Eigenverantwortung"

Heute haben bei einer Pressekonferenz  die  katholischen Reformorbewegungen "Wir sind Kirche" und "Laieninitiative" einen  "Aufruf zur Eigenverantwortung" der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Konflikt um die Zukunft der Kirche beschränkt sich nicht auf eine Auseinandersetzung zwischen Pfarrern und Bischöfen. Katholische Laien fordern seit Jahren Reformen. Die Plattform "Wir sind Kirche" und die "Laieninitiative" stellen fest: Die Zeit des Bittens und Wartens ist vorbei.

Die österreichischen Bischöfen wurden in einem Schreiben vom 07. Oktober 2011 von diesem Aufruf vorab in Kenntnis gesetzt.


Montag, 10. Oktober 2011

35 Jahre Friedenskirche Kalkgruben

Friedenskirche: 35 Jahre gemeinsam beten
Die Friedenskirche in Kalkgruben ist wohl einzigartig im Burgenland. Seit 35 Jahren wird sie von Katholiken und Protestanten gemeinsam genutzt - ohne Streitereien und Probleme. Jetzt wurde das 35-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Beitrag auf orf.burgenland.at >>

Video im Burgenland HEUTE >>

Samstag, 8. Oktober 2011

Kopfing: Austrittswelle wird befürchtet

Kritiker des Pfarrers von Kopfing feiern das Erntedankfest separat außerhalb der Kirche
OÖ-heute: Druck auf Bischof steigt >>

AKTUALISIERUNG:
ORF-Beitrag in Orientierung am 9.10.: Konflikt um Pfarrer >>

Umstrittener Pfarrer meldete sich krank und verließ Kopfing
KOPFING. Andreas Skoblicki hat die Pfarre Kopfing vorübergehend verlassen. „Weil das Mobbing gegen ihn zu viel war, ist er für mindestens drei Wochen im Krankenstand“, heißt es aus dem Pfarrhof. Gerüchte, dass Skoblicki nicht zurückkehren wird, werden nicht bestätigt.
Weiter in den OÖNachrichten >> mit Hintergrundinformationen

Kopfing: Austrittswelle wird befürchtet
Der Konflikt um den Pfarrer von Kopfing geht in die nächste Runde. Nachdem der Bischof dessen Abberufung zurückgezogen hat, gehen Vertreter des zuständigen Dekanats Andorf an die Öffentlichkeit. Sie befürchten eine Austrittswelle.
Umfassender Bericht mit weiteren Links auf OÖ.ORF.at >>

Konflikt um Kopfinger Pfarrer: Spaltung der Pfarre wird befürchtet
LINZ. Der Konflikt um den als konservativ geltenden, umstrittenen Pfarrer von Kopfing, den polnischen Priester Andreas Skoblicki, wird größer.
Weiter in den OÖNachrichten >>


Der Kämpfer gegen Teufel und Sex
Romtreu, selbstbewusst: der polnische Priester Andreas Skoblicki und die Sünde.
Beitrag in der Presse >>

Positionspapier der Dekanatsleitung des Dekanats Andorf zu den Vorgängen rund um die Entpflichtung und Wiedereinsetzung des Pfarradministrators in der Pfarre Kopfing
auf der Homepage der Diözese Linz >>

Freitag, 7. Oktober 2011

Email von Lothar Müller an Nuntius Peter Zurbriggen

Bruder Nuntius - Ihr Leben ist "kein einfaches"!!! Für einen Schweizer aber - so meine ich - durchaus - verständlich bzw. einsichtig!

Herzlich Ihr Lothar Müller (Theol.)                                                                      2011-10-06

Der Vogel ist abgeschossen!
Mit wie vielen Ellen mißt der Vatikan? Mit Piusbruderschaft wird „verhandelt“ – mit Kirchenreformern bestenfalls „geredet“. Wenn überhaupt.

Man lese die seriös – vorsichtige KATHPRESS vom 6.10.2011. Lefebrianer tagen in Albano bei Rom über Wiedervereinigung.

Stichworte:
·         Beratungen über eine Annahme der „Lehrmäßigen Erklärung“
·         Der Text des Vatikans verlange „Korrekturen“
·         „Angebot“ (!!) an die Tradition (muß) uns die Freiheit garantieren…
·         „Angebot“ – ein zweiseitiger Text…..
·         Fellay – Treffen mit Präfekten der Glaubenskongregation…
·         Acht Sitzungen von Experten
·         Präambel aktzeptieren….

Das sind dem Vatikan die paar abtrünnigen Bischöfe, „Patres“ („P.“ Nikolaus Pfluger, zitiert) usw. wert.

Und: was ist demselben Vatikan eine „Wir sind Kirche“ mit einer halben Million UnterstützerInnen, engagierte Laien – und Pfarrerinitiativen wert? Und das nur in Österreich.

Ein Schluss: Durchsetzungsmäßig sind die „Piusbrüder“ besser!!

Lesen Sie nun die Liste im zweiten Absatz von unten.

Präambel – wo gibt’s eine solche für die engagierten Laien, Pfarrer, Ökumenebewegte, KirchenvolksbegehrlerInnen? Hat der Kardinal seinen Inkardinierten je eine Präambel angeboten?

Acht Sitzungen von Experten. Also: soviel wie die paar Lefebrianer sind wir – tirolerisch gesagt – nicht „derwert“.

Treffen mit Präfekten der Glaubenskongregation: ich vergehe vor Ehrfurcht!!!

„Angebot“- naja! So hart waren die „Initiativen“ bisher – vielleicht bis auf die der meistbetroffenen Pfarrer – noch nie. Klingt so gewerkschaftlich.

Der Text des Vatikans verlangt nach „Korrekturen“: wenn das so ein dahergelaufener Laie sagen würde! Aber – trotzdem aus kirchlicher Sicht: er/sie ist ja KirchensteuerzahlerIn!!

Also: samtene Sprache! Viel von „Stellvertretung“ usw. Gott ist ja sehr nachsichtig. Vorläufig jedenfalls – das muss ich schon dazusagen.

Laut Kathpress werden die Lefebrianer – zusammengezählt – 1330 Sühnemessen“ feiern.
1000 allein wegen des Weltfriedenstreffens in Assisi.
Sorry! Aber das ist der einzige Punkt, den ich dem Vatikan zugute schreiben kann. Sonst nix. Absolut nix.

Die „Initiativen“ mögen sich jede Barmherzigkeit im Umgang  mit der papstabhängigen Hierarchie überlegen. Ein „Beten wir gemeinsam“ – das kann und soll nach dem „ins Angesicht widerstehen“ erfolgen. Amen.  

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Traditionalisten gegen Friedenstreffen in Assisi am 27. Oktober

Papst wird bei Friedenstreffen in Assisi zwei Ansprachen halten
Treffen am 27. Oktober steht unter Motto "Tag der Reflexion, des Dialogs und des Gebetes für den Frieden und die Gerechtigkeit in der Welt"
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Papst präzisiert Programm für interreligiöses Assisi-Treffen
Stilles Pilgern für den Frieden
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Traditionalisten und Lefebvrianer sind gegen die Friedenstreffen, weil für sie dabei das Katholische zu kurz käme und dem Synkretismus Vorschub geleistet werde.

Lefebvrianer tagen in Albano bei Rom über Wiedervereinigung
Scharfe Kritik im Vorfeld an dem bevorstehenden Weltfriedenstreffen mit Papst Benedikt XVI. am 27. Oktober in Assisi von Traditionalisten
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Piusbruderschaft betet gegen Religionstreffen in Assisi
Die Piusbruderschaft will in 1.000 so genannten Sühnemessen dafür beten, dass das Weltfriedenstreffen am 27. Oktober in Assisi nicht stattfindet. Gleichzeitig berät sie über das Angebot des Vatikan zur Fortführung der Bemühungen zur Wieder-Eingliederung der Gemeinschaft.
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Benedikt XVI. über Assisi 3: „Werde alles tun, damit eine synkretistische oder relativistische Auslegung unmöglich wird“
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HINWEIS auf einen Artikel von Herbert Kohlmaier auf dessen Homepage:

Der Kampf um die Fluchtburg

Warum der Vatikan Frieden mit den Pius-Brüdern will
Viele fragen sich, warum der Papst so sehr um eine Aussöhnung mit der Piusbruderschaft bemüht ist, obwohl er von dort heftig kritisiert und sogar beschimpft wird. Auf der anderen Seite zeigt er den Erneuerungskräften die kalte Schulter, was ebenso unverständlich erscheint. Doch das Ganze hat seine Logik!

Belässt der Papst Elmar Fischer im Amt?


Feldkircher Bischof Elmar Fischer wird 75
Elmar Fischer, Bischof von Feldkirch, wird heute am 6. Oktober, 75 Jahre alt. Das obligatorische Rücktrittsgesuch liegt bereits im Vatikan und wird voraussichtlich angenommen. Fischer blickt auf sechs turbulente Jahre als Bischof zurück.
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Bischof Elmar Fischer - Umstrittene Aussagen prägten Amtszeit
Die Amtszeit von Elmar Fischer als Bischof der Diözese Feldkirch schien in der jüngeren Vergangenheit schon vor dem Ende zu stehen.
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Bischof Elmar Fischer wird 75 Jahre alt
Der Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer feiert am 6. Oktober seinen 75. Geburtstag. Ein großes Fest ist nicht geplant, es werde lediglich "eine Feier für die Mitarbeiter" geben, erklärte Pressesprecherin Veronika Fehle.
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Wird der Papst die Pensionierung von Bischof Elmar Fischer annehmen?
Am 6. Oktober 2011 wird der gebürtige Feldkircher 75 Jahre alt. Bis zu diesem Tag muss seine Bitte um Entlassung in den Ruhestand im Vatikan eingelangt sein. Das Kirchenrecht schreibt es im ersten Paragraphen des Canon 401 vor: „Ein Diözesanbischof, der das fünfundsiebzigste Lebensjahr vollendet hat, ist gebeten, seinen Amtsverzicht dem Papst anzubieten, der nach Abwägung aller Umstände entscheiden wird.“
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Mittwoch, 5. Oktober 2011

TV "kreuz und quer" zum Thema Gehorsam

kreuz und quer vom 4.10.2011 zum Nachsehen >>

Gehorsam! (35:54)

Es gärt in der römisch-katholischen Kirche Österreichs: Mit dem „Aufruf zum Ungehorsam“ haben mehr als 300 Pfarrer rund um Helmut Schüller viel Zündstoff für innerkirchliche Diskussionen geliefert. Von Seiten der Kirchenführung werden die Mitglieder der Pfarrer-Initiative in diesen Wochen gerne an ein Gelübde erinnert, das sie bei ihrer Priesterweihe abgelegt haben: Sie haben ihrem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprochen. Wer in der Regel des heiligen Benedikt von Nursia nachliest, aber auch die Schriften des Ignatius von Loyola genau studiert, stößt auf andere Aspekte: Gehorsam ist dort zuallererst Hören auf Gott und schließt das Gewissen mit ein - und ist somit auch kritisches Korrektiv zu rein menschlichen Befehlsvollzügen. Gehorsam bedeutet aber auch, persönliche Vorlieben hintanzustellen und die gemeinsamen Ziele zu sehen, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und sich in den Dienst einer Gemeinschaft zu stellen. Was genau meint "Gehorsam" im christlichen Sinne? Warum ist der Gehorsam für die Kirche so wichtig? Und warum erhitzt der Aufruf zum "Ungehorsam" dermaßen die Gemüter?

Deutsche Bischofskonferenz verweigert Deutschlandkorrespondent des österreichischen Magazins "Kirche in" die Akkreditierung

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat dem Deutschlandkorrespondent von "Kirche in", Christian Weisner, die Akkreditierung zu ihrer Herbstvollversammlung vom 4. bis 7. Oktober 2011 in Fulda verweigert.
Dies stellt eine massive Behinderung der Berichterstattung der Zeitschrift "Kirche in" dar und ist nicht nachvollziehbar, wurde Weisner doch vom Bundespresseamt anlässlich des jüngsten Deutschlandbesuches von Papst Benedikt XVI. ohne Probleme als Deutschlandkorrespondent von "Kirche in" akkrediert. Christian Weisner schreibt seit Jahren für "Kirche in", ist Mitglied der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) sowie des Deutschen Fachjournalistenverbandes (DFJV), ist aber auch in der katholischen KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche engagiert.
Das internationale, christlich-ökumenische Nachrichtenmagazin "Kirche in" entstand 1987 und erscheint in Wien.

Weitere Informationen:
Pfr. Rudolf Schermann
Keplergasse 8
A-1100 Wien

0043-1-6035626

Ein tief Gläubiger teilt seinem Bischof den Kirchenaustritt mit.

Der Laieninitiative wurde ein Brief, in dem Bischof  Schwarz (Diözese Linz) der Kirchenaustritt mitgeteilt wird, mit dem Ersuchen um Veröffentlichung unter Angabe des Namens übermittelt. Gern entsprechen wir dem.

"Ich habe ungefähr vor einem Jahr eine E-Mail an die Diözese geschickt, bis heute habe ich keine Antwort erhalten. Es ging damals noch nicht um den Austritt aus der katholischen Kirche, aber so manche Gedanken habe ich ausgesprochen.

Das heißt, es geschehen so manche Dinge in der katholischen Kirche, die ich als Gläubiger Christ nicht so hinnehmen kann. Ich bin christlich erzogen worden und fühle mich auch noch als Christ, auch wenn ich nicht mehr Mitglied der katholischen Kirche bin.

Es geht mir nicht um den Kirchenbeitrag. Der Ausschluss aus dem Empfang der Sakramente und alles was Sie da anführen, sagt ja, dass es der Kirche nur um das Geld und die Macht geht. Was da so in einem christlichen Menschen vorgeht, wenn man all die Tatsachen zu hören bekommt, das interessiert die Kirchenobrigkeit nicht, das sind ja alles Unwahrheiten. (Wasser predigen – Wein trinken). Außerdem kommt von so manchem starren Priester (Pfarrer Wagner), dass das der Kirche nichts macht, wenn sie Mitglieder verliert - schlanker wird.

Ich bin Krippenbauer, hobbymäßig, war Ministrant, habe meine Kinder christlich erzogen und gehe gerne in Pinsdorf in die Kirche. Wir haben einen prima Pfarrassistenten, Herrn Pumberger, der lebt „Christ sein,“ vor.
Der bringt die Liebe Jesus den Menschen näher, der lässt die Menschen diese Liebe Christi spüren. Warum sind Menschen, die das Charisma hätten, für die Priesterweihe ausgeschlossen, nur weil Sie verheiratet sind? Oder solche Priester, die zu ihrer Liebe zu einer Partnerin stehen, dürfen nicht mehr Priester sein. Wenn hier endlich ein Umdenken, das längst fällig wäre, erfolgen würde, denn Seelsorger werden gebraucht, gerade heute!
Ich glaube, dann würden diese Skandale mit Kindern aufhören. Es war von Jesus nie die Rede, dass Priester, das heißt Nachfolger Jesu, zölibatär leben müssen.

Der starre Kern der Kirche, angefangen vom Papst, der ganze Vatikan, die Bischöfe, sind starr und veraltert. Die Liebe zu den Menschen, die Christus vorlebte, fehlt! Öffnet Eure Herzen den Menschen! Lasst auch Frauen zum Priesteramt zu!

Ich lese gerne die Bergpredigt, gehe auch gerne in die Berge, dort bin ich Gott am nähesten, außerdem ist Gott überall, nicht nur in den Kirchen. Auch wenn mich die Kirchenobrigkeit durch meinen Austritt von den Sakramenten ausgeschlossen hat, „die Liebe Jesu zu mir und allen anderen Ausgetreten - könnt Ihr uns nicht nehmen.“

Eigentlich gehört ihr, die Ihr Hirten sein solltet, ausgeschlossen. Ihr tretet die Liebe Gottes mit Füssen. „Wo ist Eure Liebe zu den Brüdern und Schwestern Jesu?“

Ein Christ, der sich wie so Viele wünscht, „dass sich die Kirche, nicht nur die Kirchentür, öffnet!“
Ahamer Adolf, Pinsdorf

Dienstag, 4. Oktober 2011

Einladung zur OASE-Stunde

Postenrochade um Moderator Ivandic

Erst seit kurzem ist der slowakische Priester Mag. Lic. Roman Frydrich  in die Diözese Eisenstadt eingegliedert (inkardiniert). Ich habe darüber berichtet >>
Bereits seit 20. Juni ist Frydrich dem Moderator Dr. Petar Ivandic in Wulkaprodersorf als Pfarradministrator zugeteilt.
Am 3. Oktober hat die Diözese überraschend mitgeteilt, dass Roman Frydrich zum Pfarrmoderator der Pfarre Wulkaprodersdorf ernannt wurde. Der bisherige Pfarrer von Wulkaprodersdorf Petar Ivandic wurde mit der Annahme seines Amtsverzichtes enthoben.
Das war ein sehr kurzes "Gastspiel" von Ivandic als Pfarrer in Wulkaprodersdorf.
Was ist da bereits seit langem im Hintergrund geplant?
Jedenfalls ist der Zeitpunkt des Pfarrerwechsels mehr als ungewöhnlich.

Karikatur von Robert Szinovatz:

Montag, 3. Oktober 2011

Uta Ranke-Heinemann: "Alle Hirten sind Männer, alle Frauen sind Schafe“

Uta Ranke-Heinemann, eine Studienkollegin von Benedikt XVI., sieht drohende Spaltung innerhalb der katholischen Kirche voraus

Uta Ranke-Heinemann ist nicht nur eine ehemalige Kommilitonin des aktuellen Kirchenoberhaupts sondern auch die erste Frau der Welt, die einen Lehrstuhl in katholischer Theologie erhalten - und später aufgrund ihrer Kritik an der Kirche - wieder verloren hat. Im derStandard.at-Interview spricht sie über die Hoffnungen, die sie in ihren Studienkollegen einst gesetzt hatte und die Ernüchterung, die sich seit Beginn seiner Regentschaft zunehmend breit macht.
Interview im Standard >>

Zum Thema "Papstbesuch in Deutschland":
Professor Papst
Papst Benedikt XVI. ist dem Professor Joseph Ratzinger treu geblieben: Seine „Freiburger Rede“ über den Zustand der Kirche in Deutschland hat er fast wörtlich vor allem mit Vorträgen und Aufsätzen aus dem Jahr 1969 bestritten.
Beitrag in der FAZ vom 27.09.2011

Papst-Kritiker Tzscheetzsch: "Eine schöne Show, mehr nicht"
Er ist Katholik, Querdenker und war Professor der Theologie: Werner Tzscheetzsch hat Kirchengeschichte geschrieben, als er sich auf eigenen Wunsch die Lehrbefugnis entziehen ließ. Für ihn ist die Deutschland-Reise des Papstes vor allem eins - eine perfekte Inszenierung.
Beitrag im Spiegel vom 25.09.2011 

Sonntag, 2. Oktober 2011

Wunderbare Früchte

Ich stehe vor der Ohnmacht der Menschen,
einander zu verstehen,
glücklich zu machen,
zu lieben.
Jeder doktert an einer besseren Welt herum.
Keiner scheint bereit,
sich selbst zu bessern.
Es ist Zeit,
den Geist des Lichtes zu suchen,
den Geist Gottes,
ohne den wir nicht zu Rande kommen.

Wenn dieser Geist
in deinem Herzen wohnt und wirkt,
wirst du einmal wunderbare Früchte pflücken,
die aus unserem menschlichen Zusammenleben
wieder ein Stück Paradies machen.

Diese Früchte tragen folgende Namen:
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit,
Güte, Treue, Zärtlichkeit und Einfachheit.

Phil Bosmans, Leben jeden Tag. 365 Vitamine für das Herz,
Verlag Herder, Fr. i. Br., 2008, 109.

Samstag, 1. Oktober 2011

Bischof Zsifkovics: "Die Kirche braucht euch" - Zum Zuhören

Dankwallfahrt der Pfarrgemeinderäte: „Die Kirche braucht euch“
Festgottesdienst und Begegnung in Oberpullendorf anlässlich der zu Ende gehenden Pfarrgemeinderats-Periode mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics
Beitrag auf martinus.at >>

Bereits ein halbes Jahr vor dem Ende der PGR-Periode wurde der Abschied gefeiert.
Die Pfarrgemeinderäte kamen dabei in den Genuss einer konzertanten Messe unter der Leitung von Diözesanmusikdirektor Dolezal. Zuhören und leisetreten ist angesagt.