Freitag, 30. Mai 2014

„Macht, die sich vor keiner Gegenmacht zu fürchten hat, wird immer missbraucht“

Lothar Müller, 2014-05-29

Herrn Mag. Edi Posch
Begegnung & Dialog

Lieber Edi!

Darf Dir zuerst nur mitteilen: habe vor kurzem mit etwa 30 StudentInnen Deinen - heißt es „blogspot“? angeklickt. Hat den Glauben an eine gewisse Pluralität in unserer Kirche bestärkt! Ohne diese Aktion hätt es sehr düster ausgeschaut!

Nur noch einige Worte zum Beitrag von Herrn Mag. Ludwig Leitner: er wartet also seit etwa zwei Jahren auf einen Gesprächstermin bei Eurem Bischof? Er – so interpretiere ich seinen Beitrag – war der Leiter eines inzwischen von diesem (Bischof) aufgelösten Bildungsheimes? Ja, wurde er anlässlich der geplanten Auflösung nicht zumindest angehört?

Wenn das nicht der Fall war, dann sind den Forderungen hinsichtlich der Sanierung des Kirchenrechts neben „Ersatzvornahmen“ (der Gläubigen bei nachhaltiger Unfähigkeit der Zuständigen) und einer Regelung analog dem Amtsverfahrensgesetz (Antworten haben innerhalb von sechs Monaten zu erfolgen) auch Bestimmungen hinsichtlich eines Anhörungs- und Auskunftsrechts hinzuzufügen. Das Mietrecht und auch der Konsumentenschutz bietet dazu sicher einige Anregungen, die im Sinne einer botschaftsgemäßen und ordentlichen Gestaltung des Lebens in der Kirche zur Anwendung zu bringen sind. Etwa durch die Sanktion der Einbehalte von Kirchenbeiträgen im Falle der Verweigerung von berechtigten Gesprächswünschen. Im Sinne einer sparsamen Verwaltung der Kirchenbeitragseinnahmen könnte überlegt werden, mit solchen Fragen im Konfliktfalle die Diözesangerichte zu befassen.

Sollten durch „hierarchische Entscheidungen ohne Anhörung der Betroffenen“ auch fundamentale ArbeitnehmerInneninteressen oder auch die der SteuerzahlerInnen mit betroffen sein, dann ist die Information sowohl der zuständigen AK bzw. ÖGB und wohl auch der Kontrollorgane (Bundes – und Landesrechnungshöfe) Verpflichtung! Denn auch hier geht es „um die Groschen der armen Witwe“!
Immer!

Diese Anregungen (eines Ethikers mit sehr starken Beziehungen zum Öffentlichen Recht) mögen etwas trocken erscheinen. Aber – sie sind im Rahmen einer klaren Struktur der Aufgabenverteilung und der Verantwortung zur Durchführung -in jeder (!) Einrichtung notwendig. Also auch in unserer Kirche. Ich darf hierzu den guten und anerkannten Leopold Kohr zitieren: „Macht, die sich vor keiner Gegenmacht zu fürchten hat, wird immer missbraucht“. Immer! – wir wissen, wovon wir damit auch reden.

Ich darf dieses Schreiben auch dem Herrn Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz und einigen Freunden zur Kenntnis bringen.

Mit herzlichem Gruß – bald wirst Du ja eine Million Interessierter haben
Dein Lothar

Donnerstag, 29. Mai 2014

Christi Himmelfahrt

Wir warten, dass sich die Welt verändert.
Wir warten auf eine Bewegung,
die uns mitträgt.
Wir sind die Bewegung.
Wir sind die Änderung.
Wir sind die Zukunft.

Wir warten, dass jemand anfängt.
Wir warten auf eine Elite,
die uns mitreißt.
Wir sind die Begeisterten.
Wir haben die Berufung.

Wir warten auf einen neuen Aufbruch.
Wir warten auf Ideale.
Wir haben mutige Ziele.
Wir haben die Sendung.

Wir warten auf eine neue Kraft.
Wir warten auf einen Helfer,
der uns die Antwort bringt.
Du bist unsere Kraft, Heiliger Geist.
Du bist unser Helfer, Gott.
Du hast die Antwort.
Du bist unsere Zukunft und Freude.
Du bist Weg, Wahrheit und Leben.

Kath. Jugend Österreich (Hrsg.), Aussaat/B, Teil 2,
Wien o. J., 68.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Ich würde gerne eine „angeregte Dialogpredigt“ mit Bischof Ägidius führen

Gastbeitrag von Mag. Ludwig Leitner:

Auf der Titelseite der letzten Ausgabe des martinus (Nr. 21 v. 25. Mai 2014) ist Bischof Zsifkovics mit Kindern aus Müllendorf abgebildet. Im Kommentar dazu heißt es:

Bischof Ägidius führte mit ihnen eine angeregte Dialogpredigt und lud die Kinder dazu ein, mehr „Du-Mensch“ als „Ich-Mensch“ zu sein. „Du-Mensch“ zu sein bedeutet Offen-Sein für andere.

Ich würde auch gerne eine „angeregte Dialogpredigt“ mit Bischof Ägidius führen. Seit beinahe zwei Jahren (!) ersuche ich um ein persönliches Gespräch mit ihm – ohne Erfolg (siehe „Korrespondenz“!). Bischof Ägidius sollte die „Einladung“ an die Kinder auch an sich selbst richten! „Du-Mensch“ zu sein bedeutet Offen-Sein für andere. Wie wahr! Zu den "anderen" sollten freilich auch solche gehören, die es gewohnt sind, einen Dialog auf „Augenhöhe“ zu führen!



16.12.2012:

Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!

Im Sommer habe ich Ihnen einen „offenen Brief“ gesendet, der auch in mehreren Medien veröffentlicht worden ist. Von vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Verwandten, Priestern, …. habe ich daraufhin wunderbare und ermutigende Rückmeldungen erhalten.

Vielleicht ist mein Brief im Trubel der sommerlichen „Umbauarbeiten“ im Bischofshof nicht zu Ihnen gelangt? Ich lege ihn daher nochmals bei und greife mein Angebot darin auf, Ihnen in einem Gespräch mehr über die Geschichte des St. Christophorus-Hauses zu erzählen.

Ich bitte daher um einen persönlichen Gesprächstermin, um mit Ihnen als einfacher Christ (mit theologischer Basis) auch über aktuelle Entwicklungen in unserer Kirche zu sprechen.

Mit „adventlichem“ Gruß

Beilage: Offener Brief vom 01.08.2012 


Bildungshaus aufgelöst  (martinus  Nr. 30 , 29. Juli 2012, S. 18)

„Niemals auch nur annähernd“ – hätten sich die Erwartungen an das  Christophorus-Haus erfüllt!

Mit diesen Worten in Ihrem Dekret, Herr Diözesanbischof, fällen Sie ein pauschales und hartes Urteil. Bedenken Sie, was dazu schon in der Bergpredigt zu lesen ist: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugeteilt werden.“ (Mt 7, 1 -2).
Sie haben gerade maturiert, als das Haus eingeweiht wurde, und weit weg von Oberschützen Theologie studiert, als ich in den 80er Jahren das Haus betreut habe. Ich würde Ihnen in einem persönlichen Gespräch mehr erzählen über die bescheidenen Anfänge. Nur ein kleines Beispiel: in meinem ersten Arbeitsjahr ab September 1982 hat es bis zum Aschermittwoch im Jahr 1983 gedauert, bis ein Bildungsbudget genehmigt war. Die Veranstaltungen, die ich trotzdem bis dahin organisiert hatte, haben wir aus unseren privaten familiären Ersparnissen vorfinanziert!

Ich weiß nicht, ob Sie das Haus jemals persönlich betreten haben; mit Ihrem Urteil haben Sie es jedenfalls „mit Füßen getreten“! Und vielleicht empfinden dies auch alle so, die jemals „Gäste“ im Christophorus-Haus waren, besonders die vielen Schülerinnen und Schüler. Zu den pastoralen „Highlights“ zählten meines Erachtens die ökumenischen Abschlussgottesdienste mit unseren Maturanten am letzten Schultag ihres Lebens vor der schriftlichen Matura. Sie können Ihren Vorgänger, Bischof Iby, befragen, der im Rahmen der bischöflichen Visitation zweimal dabei war. Beim letzten Gottesdienst im Mai hatten wir den Philipperhymnus als zentrale Bibelstelle gewählt (Phil 2, 5 -11).

Ich brauche Ihnen wohl nicht zitieren, von welcher „Gesinnung“ dort die Rede ist! Legt man dieses „Maß“ an, dann stimmt wohl das Urteil „niemals auch nur annähernd“!
Aber darf ich dieses „Maß“ auch an den Bischofshof anlegen, auch an Ihre Art das Bischofsamt auszuüben!?

Ich habe heuer bei der mündlichen Matura im Juni einer Kandidatin die folgende Frage gestellt:
Vor 50 Jahren – im Oktober 1962 – wurde das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. Für Tomás Halik, katholischer Priester, Theologe und Soziologe an der Karls-Universität in Prag, stellen sich angesichts dieses Jubiläums mehr Fragen als Antworten:

    … man denke an die festlichen Worte, mit denen das Konzilsdokument
    „Über die Kirche“ beginnt: dass eben „Freude und Hoffnung, Trauer
    und Angst der Menschen unserer Zeit auch Freude und Hoffnung,
    Trauer und Angst der Kirche“ sind.
    Diese Worte klingen fast wie ein Ehe-Gelöbnis. Die katholische Kirche
    gelobt dem modernen Menschen Liebe, Achtung und Treue in guten wie
    in schlechten Zeiten. Ist sie diesem Versprechen jedoch treu geblieben?
    Kann sie heute mit gutem Gewissen eine „Goldene Hochzeit“ mit der
    modernen Gesellschaft feiern? Auf der anderen Seite muss man
    allerdings auch nüchtern fragen: War für den modernen Menschen
    eine solche „Ehe“ je begehrenswert?  (Publik-Forum Nr. 10, 2012, S. 32)
    Versuche Antworten auf die gestellten Fragen von Tomás Halik zu geben!
    Wie könnte eine Vision für die (katholische) Kirche in Europa aussehen –
    ähnlich etwa des von lateinamerikanischen Bischöfen während des Konzils
    an den Grabstätten der Urchristen Roms beschlossenen „Katakombenpakts“:
    die Selbstverpflichtung einfach und solidarisch aufseiten der Armen zu
    leben?

Die Kandidatin hat die Frage nicht beantwortet, weil sie die andere Frage wählte. Herr Diözesanbischof, wie würden Sie diese Frage beantworten?

Die lateinamerikanischen Bischöfe haben zu Hause ihre Konsequenzen gezogen: Dom Helder Camara zum Beispiel ist aus seinem Palast ausgezogen. Die Kirchenzeitung hätte damals einen Bericht darüber schreiben können mit dem Titel „Bischofshof aufgelöst“!
Was ich mir schließlich bezüglich Christophorus-Haus wünschen würde, Herr Diözesanbischof, ist, dass Sie den wahren Grund für die Auflösung nennen, nämlich Sparmaßnahmen! Und nicht Gründe vorschieben, über die Sie „auch nicht annähernd“ urteilen können. (Siehe dazu vielleicht auch Mt 7, 5 !).
 
Oberschützen, am 1. August 2012
 
Mag. Ludwig Leitner
Berggasse 8
7432 Oberschützen
 
„Offener Brief“ an den Herrn Diözesanbischof  Dr. Ägidius Zsifkovics; an folgende Redaktionen: martinus, Die Furche, Kurier, Der Standard, Wir sind Kirche

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19.03.2013:

Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!

Da ich auf meine beiden Briefe im Sommer bzw. vor Weihnachten im vorigen Jahr keinerlei Antwort erhielt, nehme ich an, dass diese Sie entweder nicht „erreicht“ haben oder von Ihnen bewusst ignoriert worden sind.

Für den ersteren Fall lege ich nochmals eine Kopie meines ersten Briefes bei – durch unseren neuen Papst haben die darin formulierten Anliegen ja noch an Aktualität gewonnen!
Im anderen Fall ersuche ich nochmals um ein persönliches Gespräch – ermutigt durch den von ihnen geäußerten Wunsch an den neuen Papst, dass „er die Fähigkeit des Hinhörens und des Dialogs so einbringen kann, dass er mit seinen Mitarbeitern und den Bischöfen aus aller Welt befreit und offen reden könne.“ (Radio Burgenland, 14. 3. 2013)

Ich hoffe, dass auch Sie für meine Anliegen, die vielen Menschen unserer Diözese am Herzen liegen, ein „offenes Ohr“ haben werden.
 
Mit „österlichem“ Gruß 


26.03.2013:


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14.04.2013:

Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!

Mit Freude habe ich Ihrem Schreiben vom 26. März 2013, das ich am Karfreitag erhielt, den Dank für mein „Engagement in der Vergangenheit“ entnommen. Ich würde Ihnen gerne viel mehr über die 7 Jahre dieses Engagements erzählen, die ich als harte, aber auch sehr glückliche Zeit in Erinnerung behalte. Vielleicht würden Sie meine heutigen Sorgen dann auch besser verstehen. Mein Engagement währt bis heute und meine „Korrespondenz mit Ihnen“ sehe ich auch als einen Teil davon.

Die Wahl Ihrer Worte (Aggression, Vorurteil und Respektlosigkeit) hat mich etwas erschreckt; anscheinend sind Sie durch meine Wortwahl aber doch auch betroffen?

Wir haben ja beide eine humanistische Bildung genossen: aggredior … ich gehe heran.

Vielleicht bin ich Ihnen etwas zu Nahe getreten; aber es gehört zu meinem Wesen, nahe heranzugehen! „Fürchtet euch nicht!“ (Lk 2,10; Mt 28,10) schließt sich für mich wie eine „Klammer“ um das Evangelium, die für mich einen besonderen „Halt“ bedeutet.

Jesus ist für mich ein Vorbild, wie er furchtlos und sehr nahe den unterschiedlichsten Menschen begegnet. Vielleicht bin ich daher auch leichter „respektlos“. Im Duden wird Respekt erklärt mit „Ehrerbietung, schuldige Achtung und Scheu“. Ich habe tatsächlich keine Scheu, offen meine Meinung zu sagen – gegenüber wem auch immer! Ich habe dies auch in der Vergangenheit gegenüber Ihren Amtvorgängern im Bischofsamt unserer Diözese so gehalten – und es war dennoch ein persönliches Gespräch mit ihnen möglich.

Eine Offenheit/ein Angebot in diese Richtung vermisse ich in Ihrem Brief. Ich hoffe aber nach wie vor auf eine solche Möglichkeit.

Mit hoffnungsvollen Grüßen


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02.02.2014:

Sehr geehrter Herr Diözesanbischof!

Ich hatte ja schon die Hoffnung aufgegeben, da ich auch auf das Versprechen unseres neuen Generalvikars (ich kenne Martin seit meiner Gymnasialzeit in Mattersburg und schätze ihn nach wie vor) gleich nach seiner Amtseinführung im September, sich um einen Gesprächstermin für mich mit Ihnen zu bemühen, seither keinerlei Reaktion erhielt.

Der Besuch der österreichischen Bischöfe in den vergangenen Tagen in Rom und die Berichte darüber ermutigen mich aber – ich formuliere es jetzt bewusst so – mein Gesprächsangebot zu erneuern. Wie auf einem Foto ersichtlich (Die Presse, 27.1.2014, S. 3), waren Sie ja auch schon 2005 dabei; und so sollte Ihnen der Unterschied zu heute noch mehr bewusst sein, welchen Umgangston unser (neuer) Bischof in Rom im Vergleich zu früheren Zeiten pflegt: „Sein kommunikativer Stil muss auch für uns Bischöfe Vorbild sein.“ (Kardinal Schönborn in: Die Presse, 1.2.2014, S. 4). Auch Sie schreiben zur Fragebogenaktion: „Der Heilige Vater hat die Menschen um ihre Meinung gefragt, er verdient es auch, Antworten zu bekommen, egal, wie heiß ein Eisen auch ist. Und die Gläubigen, die sich der Mühe der Auseinandersetzung mit den Fragen unterzogen haben, haben es verdient, an zentraler Stelle gehört zu werden.“ (martinus, 2.2.2014, S. 3).

So habe ich wieder Hoffnung, auch in Eisenstadt Gehör zu finden – auch zu sogenannten „heißen Eisen“. Sie wurden in Rom ja auch nach den Reformgruppen in Österreich gefragt (Die Presse, 28.1.2014, S. 8). Als diözesane Kontaktperson und Vorstandsmitglied der Plattform „Wir sind Kirche“ würde ich Ihnen gerne unsere ursprünglichen und aktuellen Anliegen vortragen – und auch nur zu gerne erfahren, was Franziskus oder auch Sie von uns erwarten.

Ich freue mich auf eine hoffentlich positive Antwort – könnte mir vorstellen, dass auch Martin bei einem Gespräch mit dabei ist – und grüße Sie aus dem (noch) winterlichen Südburgenland.

Oberschützen, am Fest der Darstellung des Herrn, 2.2.2014 

Kopie an Generalvikar Mag. Martin Korpitsch

Dienstag, 27. Mai 2014

Ein Orden für den Dom - ein Dom für den Orden?

Eine Schlagzeile die zu denken gibt! 
Die Personalpolitik in unserer Diözese geht seit Jahren am Volk Gottes vorbei und ist u. a. gekennzeichnet durch:
  • eigenartige, unverständliche und zum Teil als skandalös empfundene Personalentscheidungen,
  • Rücktritt bzw. Enthebung vom Generalvikar und Moderator der Diözesankurie,
  • innerliche und auch tatsächliche Kündigungen vieler Mitarbeiter_innen,
  • Verwaltung des Priestermangels, Reform- und Dialogverweigerung, etc.

Ein Orden für den Dom
Mit der Gründung einer neuen Niederlassung an der Eisenstädter Dom- und Stadtpfarrkirche wird der Kalasantinerorden ab Herbst die Seelsorge in Stadt und Region bereichern. Diözesanbischof Zsifkovics ist als Initiator "überglücklich über spirituelle und seelsorgliche Frischzellenkur". Diözese Eisenstadt nimmt Impuls von Papst Franziskus beherzt auf und setzt zum bevorstehenden "Jahr der Orden" auf die geistliche Kraft und Ausstrahlung religiöser Gemeinschaften.
Weiterlesen auf Martinus.at >>

Kalasantinerpater Mag. Erich Bernhard wird mit 1. November 2014 die Leitung der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt übernehmen.

Hintergrund:
Wer sind die Kalasantiner?


Gründer - Geschichte - Spiritualität >>

Niederlassungen in Österreich >>

Weitere Einsatzgebiete: Jüngergemeinschaft und Glaubensinformation >>

Ordensauftrag und Art des Wirkens >> 

Beiträge zum neuen Dompfarrer Pater Erich im Domblatt 04_14
Pfarrblatt der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt >>

Montag, 26. Mai 2014

Heizers Exkommunikation: Diskrepanz dieses Kirchenrechts zum Evangelium

Die Exkommunikation des Ehepaares Heizer mag dem Kirchenrecht entsprechen, empörend ist sie dennoch. Wieder einmal gibt dieser konkrete Fall Anlass dazu, auf die Diskrepanz dieses Kirchenrechts zum Evangelium und zum Verhalten Jesu hinzuweisen.

Jesus sagte: "Tut dies zu meinem Gedächtnis." 

Er hat nicht gesagt dass dieses Tun auf bestimmte Personen beschränkt sein soll. Dass dieses Tun auf Priester beschränkt sein soll, ist eine spätere Maßnahme der Kirche. Und dass diese Priester nur zölibatär lebende Männer sein dürfen, gilt nicht einmal in der ganzen Kirche. Daraus ist ein Eucharistie-Notstand geworden!

Über jene, die junge Menschen zum Bösen verführen, sagte Jesus bekanntlich, es wäre besser für sie, wenn sie mit einem Mühlstein um den Hals in den Tiefen des Meeres versenkt würden. Zahlreiche Priester haben sich an jungen Menschen vergangen, haben sie missbraucht.

Soviel ich weiß, wurde kein einziger von diesen Priestern jemals exkommuniziert, obwohl es das Kirchenrecht vorschreibt.

An diesem Beispiel ist empörend:
- Die Nichtübereinstimmung des Kirchenrechts mit dem Evangelium und dem Verhalten Jesu
- Die gleiche Bestrafung für Tatbestände völlig unterschiedlicher Schwere
- Der Unterschied, den die Kirche zwischen Klerus und Laien macht


Solche Ungereimtheiten erschüttern das Vertrauen vieler Gläubiger auf die Kirchenleitung schwer. Die Bischöfe sind gefordert, im Rahmen Ihrer Gesamtverantwortung für die Kirche für eine Lösung Ihre Stimme zu erheben.


Paul M. Zulehner: 
Offene Fragen zu Heizers Exkommunikation
– es braucht eine Priestersynode


Das Ehepaar Heizer betrachtet die Exkommunikation offenbar als einen – wenngleich wohl hilflosen – Versuch, eine Diskussion zu brennenden Fragen der katholischen Kirche voranzutreiben. Das sind einige davon:

Frage 1: Wenn das Herzstück der Feier der Eucharistie (in der katholischen Kirche und noch mehr in der Orthodoxie) die “Epiklese” ist, also die Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Gaben und die Versammelten, dann ist die Frage, wie die versammelte Gemeinde und der priesterliche Vorsteher der Gemeinde dabei zusammenwirken?

Frage 2: Die Laien wurden durch das Konzil aufgewertet. Alle Strukturprogramme für die Ordnung der pastoralen Räume “werten” sie auf: allein deshalb, weil ohne Laien viele Gemeinden nicht überlebensfähig wären. Diese “Aufwertung” hat auf dem Konzil die Liturgie erreicht: Beteiligung ist das oberste Prinzip. Aber wie weit geht diese?

Frage 3: Papst Johannes Paul II., der Heilige, hat 2003 ein Dokument ediert mit dem Titel: Ecclesia de Eucharistia – die Kirche entspringt der Eucharistie. Auch das Konzil betont mehrmals: Die Eucharistie/die Liturgie ist Quelle und Höhepunkt nicht nur des kirchlichen, sondern dem zugrundeliegend allen christlichen Lebens. Die Kirche hat also eine Bringschuld, dass die kirchlichen Gemeinden und Gemeinschaften (Orden, gläubige Subgemeinden) Eucharistie feiern können. Derzeit ist die Kirchenleitung vielerorts nicht in der Lage, diesen gläubigen Gemeinden einen Ordinierten zuzuweisen. Die Diskussion um die Zulgangswege zum ordinierten Amt ist damit freilich eröffnet. Tertullian geht davon aus, dass dies die Eucharistiefähigkeit der Gemeinden nicht behindert. Sie nehmen eine/n aus ihrer Mitte und feiern. Es gibt priesterliches Handeln ohne Ordination?

Frage 4: Dass ein Ordinierter vorsteht, wird auch damit begründet, dass damit die Einheit mit der ganzen Kirche handfest sichtbar gemacht wird. Aber ist das die einzige Form der Kirchlichkeit? Ist nicht auch eine Gemeinschaft von Getauften, die sich im Namen Jesu versammeln, genauso kirchlich? Jesus meinte “wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…”. Daher hat auch Tertullian keine Probleme, dass eine Gemeinschaft von Glaubenden, die taufen oder darbringen wollen, einen aus ihrer kirchlichen Mitte wählen. Wenn es ein Problem gibt, dann dass die Kirchenleitung niemanden zuordnet. Es ist wie heute.

Frage 5: Das Konzil hat das Bild der Kirche vertieft. In diesem Zusammenhang wurde das Bild der “Laien” vertieft. Nicht vertieft wurde das Bild der Priester. Auch nicht auf der Bischofssynode 1971. Kollidiert also nicht ein erneuertes Bild von Kirche und Laien mit einem antiquiert-archaischen Priesterbild? Papst Franziskus spürt das, wenn er gegen den Klerikalismus wettert und den Karriere- und Machtsüchtigen empfiehlt, statt die Karriereleiter hochsteigen zu wollen “doch lieber auf die Berge zu steigen”.

Priestersynode
Nach verlässlichen Informationen wünschen immer mehr Bischöfe und Kirchenmitglieder (vor allem aus Gemeinden, für die die Kirchenleitung keinen Priester hat) eine Priestersynode. Diese wird mit Sicherheit kommen. Der Papst hat auch schon angeregt, dazu Vorschläge zu unterbreiten.
Eine Möglichkeit wäre, so der emeritierte und pastorale erfahrene Bischof Fritz Lobinger aus Aliwal-Noord in Südafrika, dass gläubige Gemeinden (wie in Tertullians Zeiten) zwei bis drei “gemeindeerfahrene Personen” (“personae probatae”) wählen, ausbilden lassen und der Bischof weiht sie in ein “Team of Elders” (so Lobinger: biblisch also ein Presbyterteam – das meint nicht nur Alte, sondern “Gestande”, man kann sie auch anders nennen). Es wäre eine futuristische, aber dogmatisch problemfreie Option, die Heizers zu ordinieren statt zu exkommunizieren. Ausgebildet sind sie ja schon bestens
Blog Paul M. Zulehner

 

Volks-Eucharistie als Weg der Hoffnung
Herbert Kohlmaier bringt energische Einwände gegen die Exkommunikation von Martha Heizer und setzt sich mit sehr Grundsätzlichem auseinander.
Blog von Herbert Kohlmaier >>


„In der Kirchengemeinde Christi ist zwar vieles, aber nicht alles möglich“.
Was ich zur Exkommunikationswarnung an Dr. Martha und Mag. Gert Heizer meine
Univ. Prof. Roman Siebenrock auf Uni-Innsbruck >>

Sonntag, 25. Mai 2014

Der gute Geist

Du hast meine Klage verwandelt, guter Geist,
verwandelt in einen Tanz der Befreiten,
befreit von Angst und bösen Träumen,
befreit von selbstgemachten Katastrophen,
befreit von Schlag und Gegenschlag,
befreit von alten Feindbildern und Vorurteilen.

Du hast meine Klage verwandelt, guter Geist,
verwandelt in ein Fest der Auferstehung,
auf dem die Ketten der Resignation schmelzen,
auf dem die Peitschen der Schlagenden zerbrechen,
auf dem die Wunden der Verletzten heilen.

Du hast meine Klage verwandelt, guter Geist,
verwandelt in ein Festmahl der Liebe und Freude,
auf dem die Hungernden zu essen haben,
auf dem die Durstigen ihre Sehnsucht stillen,
auf dem die Verwundeten verbunden werden
mit Zärtlichkeit.

Guter Geist, ich danke dir,
für den neuen Aufbruch ins Leben,
den du immer aufs Neue in mir ermöglichst.

vgl.: Uwe Seidel, in: Auszeiten! Texte und Gebete.
Bundesleitung der Kath. Jungen Gemeinde, Düsseldorf 1993, 178.

Freitag, 23. Mai 2014

Vorsitzende von "Wir sind Kirche" exkommuniziert

Heizer (2012): In der Bibel steht, Jesus sagte, "nehmt und esst" und nicht "nehmt und esst, wenn ein ordinierter Priester vorhanden ist". Die Veränderung kommt von unten. Wenn von oben Repressalien kommen, müssen wir das eben in Kauf nehmen.
Rom sperrt Heizer aus Kirche aus
Bischof Scheuer informierte Martha Heizer über die Exkommunikation.
Innsbruck – In den späten Abendstunden wurde es gestern bekannt: Der Papst hat die Vorsitzende der kirchenkritischen Plattform „Wir sind Kirche“, Martha Heizer (67), und ihren Ehemann Gert mit der höchsten Kirchenstrafe belegt. Die beiden Absamer wurden exkommuniziert und somit von den kirchlichen Sakramenten ausgeschlossen. Grund dafür sind regelmäßige Eucharistiefeiern, die die pensionierte Religionspädagogin und ihr Ehemann mit anderen Gläubigen ohne Priester in ihrem Haus in Absam feiern. Wegen eines schweren Vergehens („delictum gravius“) wurden sie mit der Exkommunikation belegt. Der Fall hatte 2011 für Aufregung gesorgt, Diözesanbischof Scheuer musste laut Kirchenrecht einschreiten, die Glaubenskongregation setzte daraufhin eine Kommission ein.
Scheuer wollte gestern Abend das Dekret Roms übergeben, Heizer und ihr Mann wiesen es zurück. „Wir haben es nicht angenommen, weil wir das Verfahren auch nicht akzeptieren“, sagte Heizer in einer ersten Stellungnahme. Die Vorsitzende der Plattform „Wir sind Kirche“ und Mitinitiatorin des Kirchenvolksbegehrens ist erschüttert über die Vorgehensweise Roms. In der Begründung für die Einsetzung der Untersuchungskommission hieß es, dass es um das Seelenheil von Martha und Gert Heizer gehe.
Tiroler Tageszeitung >>


"Niederlage für Kirche"
Scheuer betonte, das Ehepaar Heizer habe eine Situation geschaffen, in der er als Bischof rechtliche Schritte einleiten habe müssen. "Ich empfinde es als Niederlage, dass es uns nicht gelungen ist, dass Ehepaar Heizer zum Umdenken zu bewegen und so das Verfahren zu vermeiden. Denn die Feststellung einer Selbst-Exkommunikation ist kein Sieg, sondern immer eine Niederlage für die Kirche", meinte Scheuer in einer schriftlichen Stellungnahme. Heizer, die das Dekret nicht in Empfang nahm sondern zurückwies, könne nun innerhalb von zehn Tagen beim Bischof von Innsbruck die Rücknahme oder die inhaltliche Abänderung dieses Dekrets mit aufschiebender Wirkung beantragen.
Der Sprecher der Diözese Innsbruck, Michael Gstaltmeyr, betonte gegenüber der APA, dass man kirchenrechtlich nicht von einer Exkommunikation seitens des Vatikans sprechen könne. Es sei eine "Selbst-Exkommunikation" festgestellt worden. Entschieden habe letztlich nicht die vatikanische Glaubenskongregation, sondern das Diözesangericht der Diözese Innsbruck. Von dieser stamme auch das Dekret. Von der Glaubenskongregation seien die Voruntersuchungen in der Causa geführt worden.
Kleine Zeitung >>


„Akzeptiere Schuldspruch nicht“
Stellungnahme von Martha und Gerd Heizer >>



Kirchenplattform-Vorsitzende exkommuniziert, Scheuer enttäuscht
Die Exkommunikation der Vorsitzenden von „Wir sind Kirche“ hat eine breite Debatte ausgelöst. Martha Heizer war wegen privater Eucharistiefeiern mit der schwersten Kirchenstrafe belegt worden. Sie selbst sieht ihre Exkommunikation als Beleg für den kirchlichen Reformbedarf.
Weiterlesen auf Tirol.orf.at >>


Martha Heizer: Die Kirche straft ein "katholisches Urgestein"
Martha Heizer wurde wegen privater Messen exkommuniziert

Nein, bitter fühle sie sich nicht, sagt Martha Heizer, Vorsitzende der kritischen römisch-katholischen Reformplattform "Wir sind Kirche". Vielmehr empfinde sie nach ihrer am Donnerstag offiziell gewordenen Exkommunikation "Durchmischtes".
Denn einerseits, so die 66-jährige pensionierte Tiroler Religionspädagogin, habe sie sich "als echtes katholisches Urgestein praktisch das ganze Leben lang für die Kirche engagiert", habe "versucht, die Kirche zu erneuern, auf dass diese weiter verlocke": eine tiefe Bindung.
Der Standard >>


Hintergrund:

"Als würden wir Katzen kreuzigen" (Ausführliches Interview)
Zu Ostern wird die Theologin Martha Heizer wieder ein "delictum gravius" begehen und eine Eucharistiefeier in der "Hauskirche" abhalten - Die Exkommunikation droht
DerStandard vom 5. April 2012 >>


Theologie-Dekan kritisiert Heizers Vorgehen
Der Theologe Jozef Niewiadomski verurteilt es, die Eucharistie als Waffe im Kampf für Kirchenreform zu benutzen. Seine ehemalige Kollegin auf der Theologischen Fakultät Martha Heizer feiert seit Jahren Eucharistie ohne Priester.
Tirol.orf.at vom 11.9.2011 >>

Donnerstag, 22. Mai 2014

Kein Platz für mich!

Priesterin werden geht nicht, Bischöfin oder Päpstin schon gar nicht, Diakonin vielleicht irgendwann mal: Warum soll man als Frau katholische Theologie studieren, wenn man in der Kirche doch nur als Christ zweiter Klasse behandelt wird? Eine Gewissenserforschung

Christ & Welt >>

Mittwoch, 21. Mai 2014

Frauen schreiben Papst: Pflichtzölibat revidieren

Offener Brief beklagt "Mauer des Schweigens und der Gleichgültigkeit" im Blick auf Zölibat

Rom, 18.05.2014 (KAP) 24 Frauen aus ganz Italien haben Papst Franziskus in einem Offenen Brief gebeten, den Pflichtzölibat für katholische Priester zu revidieren. Sie wollten die "Mauer des Schweigens und der Gleichgültigkeit durchbrechen", der sie jeden Tag begegneten, schreiben die Frauen, die nach eigenen Angaben alle eine Beziehung zu einem Priester oder Ordensmann haben, hatten, oder unterhalten wollen. Der Brief, der mit Vornamen und Kürzeln unterzeichnet ist, wurde am Samstag vom Internet-Portal "Vatican Insider" publik gemacht.

Sie seien täglich einem "zerstörerischen Leiden" ausgesetzt, und bäten den Papst, "dass sich etwas ändert, nicht nur für uns, sondern zum Wohl der ganzen Kirche", heißt es in dem Brief. Sie wünschten, dass diese Männer weiterhin ihre Berufung als Priester ganz ausfüllen könnten. Aber die Geheimhaltung schaffe eine heuchlerische Situation, die frustrierend sei. "Wir hoffen von ganzem Herzen, dass du unsere Liebe segnest", so die Unterzeichnerinnen.

Papst Franziskus hat Priester wiederholt aufgefordert, den Zölibat in überzeugender Weise zu leben. Als Kardinal in Buenos Aires hatte Jorge Mario Bergoglio in einem Interview erklärt: "Derzeit bin ich für die Beibehaltung des Zölibats, mit allem pro und kontra, das damit zusammenhängt"; denn in den zehn Jahrhunderten überwögen die positiven Erfahrungen. Freilich handele es sich um eine "Frage der Disziplin und nicht des Glaubens", sagte er in einem gemeinsamen Gesprächsbuch mit dem Rabbiner Abraham Skorka aus dem Jahres 2010.

Was Bergoglio nach eigenem Bekunden ablehnte, sei ein Doppelleben von Klerikern. "Wenn ein Priester mir sagte, eine Frau sei durch ihn schwanger, habe ich ihm deutlich gemacht, dass das natürliche Recht vor seinem Recht als Priester rangierte." Er habe daher Amt aufgeben müssen, um sich um das Kind zu kümmern, so der argentinische Erzbischof.
Kathpress >>


“Dear Francis, we are in love with a priest, please review the celibacy law”
The Pope has received a letter signed by 26 Italian women who admit to have feelings for a priest or a monk and are asking for a review of the celibacy law
Vatican Insider >>


Priesterliches Zölibat: Die fromme Hoffnung der Geliebten
In Italien haben 26 heimliche Geliebte von Priestern in einem offenen Brief das Ende des Zölibats gefordert. Wird der "liebe Papst Franziskus" ihnen helfen?
Spiegel-Online >>

Dienstag, 20. Mai 2014

Umfangreiche Personelle Veränderungen in der Diözese (Juni 2014)

Siehe auch: Ergänzende personelle Veränderungen (Juli-August) >>

Personalnachrichten
13. Juni 2014
Diözese Eisenstadt

Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat enthoben den hochw. Herrn Mag. Thorsten Carich als Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld, verbunden mit der Mithilfe in der Seelsorgestelle Sinnersdorf, und der Pfarre Grafenschachen im Hinblick auf seinen Eintritt in die Benediktinerabtei Unserer Lieben Frau zu den Schotten in Wien. (31. August 2014)

Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat ernannt den hochw. Herrn Mag. David Andreas Grandits, Neupriester, zum Kaplan der Stadtpfarre Pinkafeld, verbunden mit der Mithilfe in der Seelsorgestelle Sinnersdorf, und der Pfarre Grafenschachen. Weiters wurde er mit der Mithilfe in der Pfarre Kitzladen bei Notwendigkeit betraut. (1. September 2014)

Personalnachrichten
19. Mai 2014
Diözese Eisenstadt

Der hochwst. Herr Diözesanbischof wird am 24. Juni 2014, dem Hochfest der Geburt des hl. Johannes d. Täufers, die nachstehenden Dekrete erlassen, die mit 31. August bzw. 1. September 2014 in Kraft treten werden, soferne keine andere Rechtswirksamkeit angegeben ist. Weitere personelle Verfügungen werden zur gegebenen Zeit publiziert.

Kan. Kons.Rat Mag. Martin KORPITSCH, Generalvikar und Domkustos
Enthebung als Pfarrprovisor der Dom- und Stadtpfarre zum hl. Martin in Eisenstadt (30. Oktober 2014)
Kan. Mag. Hubert A. WIEDER, Dompropst, Regens des Bischöflichen Priesterseminars
Enthebung von der Mithilfe in Dom- und Stadtpfarre zum hl. Martin in Eisenstadt

Die Leitung der Kongregation für die christlichen Arbeiter vom hl. Josef Calasanz (Kalasantiner) entspricht der Bitte des hochwst. Herrn Diözesanbischofs um die Gründung einer Niederlassung in der Dom- und Stadtpfarre Eisenstadt, wobei das Augenmerk neben der Pfarrseelsorge besonders der Betriebsseelsorge (Arbeitnehmerpastoral), der Schulseelsorge, der Pastoral an den Zugezogenen und seelsorglichen Aushilfen im Dekanat und in der gesamten Region gilt:

P. Mag. Erich BERNHARD COp,            Zuletzt Pfarrer in der Erzdiözese Wien
Ernennung zum Dom- und Stadtpfarrer (1. November 2014)

P. Mag. Bruno MEUSBURGER COp, Zuletzt Pfarrer in der Erzdiözese Wien
Ernennung zum Kaplan an der Dom- und Stadtpfarre

P. Mag. Achim BAYER COp, Zuletzt Erzdiözese Wien
Betrauung mit der Schulseelsorge in Eisenstadt

Br. Stefan PÖLL COp, Zuletzt Erzdiözese Wien
Zuweisung zu der neuen Niederlassung

Die Patres und Brüder der Kalasantiner werden in der Wahrnehmung ihrer pastoralen Aufgaben von den Schwestern der Jüngersuche unterstützt, die in der Dom- und Stadtpfarre ebenfalls eine Niederlassung errichten und folgende Schwestern entsenden:
Sr. Eveline Bettstein
Sr. Traude Furtner
Sr. Edith Sauschlager

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Mag. Stefan RAIMANN, Pfarrmoderator in Hornstein
Enthebung als Pfarrmoderator der Stadtpfarre Neufeld a. d. L. und der Pfarre Wimpassing a. d. L.

Dr. Joy Mangalathil Joseph
Enthebung von der Mithilfe in Neufeld a. d. L. und in Pfarre Wimpassing a. d. L. – Rückkehr nach Indien (30. Juni 2014)

Patres Oblaten der Jungfrau Maria in Loretto u. Hochw. P. Mag. Herbert NAGELE CM, Aushilfspriester in Loretto
Enthebung von der Mithilfe in der Stadtpfarre Neufeld a. d. L. und in der Pfarre Wimpassing a. d. L.

Mag. Lic. Jacek JACHOWICZ
Enthebung als Pfarrmoderator der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. und damit als Leiter des Seelsorgeraumes Mattersburg III (Mattersburg-Nordwest)
Ernennung zum Stadtpfarrer der Stadtpfarre Neufeld a. d. L. und der Pfarre Wimpassing a.L.

P. Mag. Jean-Marie Bapt. Schyma OP, Seelsorger im Krankenhaus der Barmherzigen            Brüder in Eisenstadt
Enthebung als Pfarrvikar der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L.

Kons.Rat Mathias REINER, Pfarrer in Sigleß
Enthebung von der Mithilfe in Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L.

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Die Leitung der Kongregation der Redemptoristen entspricht der Bitte des hochwst. Herrn Diözesanbischofs um die Gründung einer Niederlassung in der Pfarre Pöttsching zwecks Wahrnehmung der Pfarrseelsorge im betreffenden Seelsorgeraum:

P. Kuruvila Marottickal VARGHESE CSsR, Zuletzt Pfarrmoderator in der Erzdiözese Wien
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. im Seelsorgeraum solidarisch mit P. Jomon Joseph Thondickakuzhiyil CSsR, wobei P. Varghese CSsR die Leitung obliegt

P. Jomon Joseph THONDICKAKUZHYIYIL CSsR, Zuletzt Kaplan  in der Diözese Linz
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. im Seelsorgeraum solidarisch mit P. Kuruvila Marottickal Varghese CSsR, wobei P. Varghese CSsR die Leitung obliegt

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Msgr. Geistl.Rat Josef HIRSCHL
Enthebung als Pfarrer der Pfarre Illmitz nach Annahme seines Amtsverzichtes
Versetzung in den dauernden Ruhestand

Msgr. Ehrenkons.Rat Johann LENTSCH
Enthebung als Pfarrer der  Pfarre Apetlon nach Annahme seines seinerzeitigen Amtsverzichtes
Versetzung in den dauernden Ruhestand

Günter M. SCHWEIFER, Zuletzt im „Sabbatjahr“
Ernennung zum Pfarrer der Pfarren Illmitz und Apetlon

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Msgr. Ehrenkons.Rat Ernst ZONSCHITS
Enthebung als Kreisdechant des Dekanatskreises Mitte, als  Pfarrer der  Pfarre Deutschkreutz und als Pfarrprovisor der Pfarre Neckenmarkt nach Annahme seines seinerzeitigen Amtsverzichtes Versetzung in den dauernden Ruhestand

Mag. Franz KALLINGER, Religionsprofessor i. R., Mattersburg
Enthebung von der Mithilfe in der Pfarre Neckenmarkt

Franz BREI, Zuletzt mit der Mithilfe in diesen Pfarren betraut
Ernennung zum Pfarrmoderator der Pfarren Deutschkreutz und Neckenmarkt

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Ehrenkons.Rat P. Bernhard PACHER OFM
Enthebung als Pfarrer der  Pfarre Tobaj nach Annahme seines seinerzeitigen Amtsverzichtes Eintritt in den dauernden Ruhestand

Mag. Clarence Maria Angelo RAJASEELAN, Pfarrmoderator in St. Michael i. B. und Deutsch Tschantschendorf
Zusätzliche Ernennung auch zum Pfarrmoderator der Pfarre Tobaj

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Der hochwst. Herr Diözesanbischof hat ernannt den hochw. Herrn
Mag. Josef M. Giefing, Pfarrer in Marz und Rohrbach b. M., zum Diözesanbeauftragten für die Integration ausländischer Priester. (22. Mai 2014)

Montag, 19. Mai 2014

Walter Kirchschläger: "Die Kirche hat die Sprache verloren"

Walter Kirchschläger, Bibelwissenschaftler und früherer Sekretär Kardinal Franz Königs, sieht großen Reformdruck. Die Spitzen der katholischen Kirche hätten diesbezüglich "die Augen zu gemacht".
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Sonntag, 18. Mai 2014

Den Weg zur Quelle

Den Weg zur Quelle
finden jene
die selber den ersten Schritt wagen,
die einander beim Namen rufen
und gemeinsam aufbrechen;
ihr Urvertrauen wird wachsen.

Den Weg zur Quelle finden jene,
die miteinander Akzeptanz einüben
im gewaltfreien Widerstand
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit;
ihr Engagement wird durch
Gottes Fantasie geleitet.

Den Weg zur Quelle finden jene,
die ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken,
mit anderen lachen und weinen;
ihre Lebenskraft wird Hoffnung bringen.

Pierre Stutz, in: Gebetsmappe der Burg Altpernstein, 17.

Freitag, 16. Mai 2014

Hessen: Stresstest für junge Theologen

Schlauchende Übungen: In der EKHN müssen Studierende eine mehrtägige Prüfung absolvieren, die Potenzialanalyse, wenn sie zum Vikariat zugelassen werden wollen. Kritiker monieren, dass sie die Potenziale der Kandidaten gerade nicht zum Vorschein bringt
(Foto: thinkstockphoto.de/gettyimages/Wavebreakmedia)
Stresstest für junge Theologen
In der hessen-nassauischen Landeskirche müssen sich angehende Pfarrerinnen und Pfarrer einer scharfen Prüfung unterziehen. Doch jetzt regt sich Widerstand gegen diese »Potenzialanalyse«. Die Kirche will das Verfahren ändern. Aber nicht aus Einsicht

Die Gemeindepraktikantin ist richtig im Stress. Sie soll eine mehrtägige Fahrt organisieren, der Pfarrer ist im Urlaub. Nun hat sie den gesamten Mail-Verkehr zwischen Pfarrer, Vikarinnen, Sekretärin und Außenstehenden vor sich und muss entscheiden, wie sie vorgeht: Welche Mail beantwortet sie selbst, welche leitet sie weiter, wo wird sie aktiv? Sie hat nur eine halbe Stunde Zeit dafür. »Postkorbübung« nennt sich diese Aufgabe. Sie ist Teil der sogenannten Potenzialanalyse. Das ist ein Verfahren, mit dem die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) feststellen will, ob jemand für den Pfarrberuf geeignet ist oder nicht. Unter Studierenden hat das Verfahren in jüngster Zeit für heftigen Protest gesorgt.
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Donnerstag, 15. Mai 2014

"Homo-Adoption" - Argumente der katholischen Kirche unglaubwürdig

Das Nein von Bischof Küng zur "Homo-Adoption" zugunsten des Kindeswohls ist bedenkenswert, klingt aber deshalb unglaubwürdig, weil die kirchlichen Entscheidungsträger in Fällen, in denen Priester Väter sind, meist für eine Trennung der Kinder und deren Mutter vom Vater plädieren, um "seine Berufung zu retten". Hier ist das Kindeswohl plötzlich uninteressant.

Bischof Küng: "Klares Nein" zur "Homo-Adoption"
Ablehung "hat nichts mit Diskriminierung von sexuellen Identitäten zu tun, sondern schlichtweg mit dem Kindeswohl"

Das klare Nein der katholischen Kirche zur sogenannten "Homo-Adoption" hat der österreichische "Familienbischof" Klaus Küng bekräftigt. In einer Wortmeldung zum bevorstehenden Internationalen Tag der Familie am 15. Mai sprach Küng am Mittwoch hinsichtlich der aktuellen Debatte um Adoptionen durch homosexuelle Paare von "besorgniserregenden Entwicklungen" rund um das Thema Familie.

Die Ablehnung von "Homo-Adoptionen" habe "nichts mit Diskriminierung von sexuellen Identitäten zu tun, sondern schlichtweg mit dem Kindeswohl", betonte der St. Pöltner Bischof, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für das Referat Ehe und Familie zuständig ist. "Wer einem Kind das Recht auf Vater und Mutter - und zwar seine eigenen - bewusst vorenthält, der diskriminiert dieses Kind."
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Hintergrund:

Zum engagierten Mitdenken:
Zur Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtlich liebende Paare
Die Meinungslage ist in der Österreichischen Bevölkerung bei der Adoption von Kindern höchst kontrovers. 41% Befürwortern stehen 43% Ablehnende gegenüber. 11% liegen im unentschlossenen Mittelfeld. Das ist das Ergebnis der Online-Umfrage des Zukunftsforums der Katholischen Kirche. An dieser Umfrage haben sich nachweislich keinesfalls nur Insider beteiligt. Es gibt auch Ausgetretene oder Nichtkirchgänger. Die Beteiligung lag bei mehr als viereinhalbtausend Ausfüllenden.
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Theologe: Im Zweifel Nein zu Homosexuellen-Adoption
Der Religionssoziologe und Theologe Paul Michael Zulehner ortet in Bezug auf die Frage, ob homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen Diskussionsbedarf, „noch mehr aber einen gediegenen Forschungsbedarf“.
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Mittwoch, 14. Mai 2014

Bestätigung der Wirksamkeit der „Geistlichen Kommunion“ für wiederverheiratet Geschiedene

2014-05-13
Bestätigung der Wirksamkeit der „Geistlichen Kommunion“ für wiederverheiratet Geschiedene

Beim jüngsten Diözesankomitee des Bistums Münster verwies Bischof Genn auf die Möglichkeit der „Geistlichen Kommunion“ für wiederverheiratet Geschiedene.

Die „Geistliche Kommunion“ geht auf Thomas von Aquin zurück und setzt ein lebhaftes Verlangen zu einer liebevollen Vereinigung mit Jesus Christus voraus. Und wenn das „Verlangen“ recht glühend ist, dann sei die „Geistliche Kommunion“ gottwohlgefälliger als eine „wirkliche Kommunion“ in Lauheit.

Angesichts der Unentschlossenheit der Hierarchie und der Notwendigkeit, „Ja, Ja oder Nein, Nein“ zu sagen wird hiermit die „Geistliche Kommunion“ unter den oben genannten Voraussetzungen als ebenbürtig erklärt.
Diese Erklärung erfolgt unter dem Aspekt des erkannten unerträglichen Leidens vieler schuldlos Geschiedener und Wiederverheirateter und dem ebenso unerträglichen Nichthandeln der zuständigen Stellen. Es stellt also eine notwendige „Ersatzvornahme“ dar.

Jesus Christus, der Gründer unserer Glaubensgemeinschaft ist informiert.

f.d.R.d.A.
Lothar Müller, Schriftführer

Dienstag, 13. Mai 2014

Gelingt Conchita die Botschaft vom freien, weltoffenen und toleranten Europa?

Was ist Akzeptanz?
Eine Dragqueen gewinnt den Eurovision Song Contest – und der halbe Kontinent steht Kopf. Für Russlands Rechte ist »das Ende Europas« eingeläutet, ost-ukrainische Separatisten begründen ihren Aufstand mit der Verkommenheit des Westens. Und der? Ist er wirklich so liberal, wie er gern tut?
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Conchita-Sieg: Für Zulehner jede Diskriminierung abzulehnen
Wiener Pastoraltheologe Zulehner: In Kirche spielt "moralische Verwerfung" von Lebensgestaltung abseits des christlichen Ehe-Ideals de facto keine Rolle mehr - Songcontest ist Inszenierung mit religiösen Zügen, Siegerin erinnert an "Nazarener-Jesus"
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Expertin: Politik auf Basis von Songcontest-Sieg "ist unseriös"
Bioethikkommissionsmitglied und Ehe-Referentin der Bischofskonferenz Merckens im ORF-Radio: Ablehnung der "Homo-Ehe" ist "nicht diskriminierend oder homophob"
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Pfarrer aus Bad Mitterndorf: Conchita ist Künstler mit Botschaft

Pfarrer Michael Unger zu siegreicher Songcontest-Conchita Wurst, der als Tom Neuwirth jahrelang Sternsinger in Salzkammergut-Gemeinde tätig war: "Nicht wichtig, ob einer schwul ist, sondern ob er ein guter Kerl ist" - Evangelium meint Einsatz für Ausgegrenzte

Die Gesellschaft in ganz Europa wird immer mehr bereit, Menschen zu akzeptieren und zu respektieren, so wie sie sind: Das ist für den Bad Mitterndorfer Pfarrer Michael Unger die durchaus frohe Botschaft nach dem Erfolg des aus dem Ort stammenden Tom Neuwirth, der als bärtige Conchita Wurst beim Eurovisions-Songcontest für Furore sorgte. Die Gemeinde im steirischen Salzkammergut und gerade auch die Pfarrgemeinde hätten sich nach dem Sensationssieg riesig gefreut, zumal Tom/Conchita dort bestens bekannt sei: Mehrere Jahre lang sei der "schon damals sehr selbstbewusste" Wirtsleute-Spross als Sternsinger von Haus zu Haus gegangen und habe sein offenkundiges Talent für kirchliche Entwicklungshilfeprojekte eingesetzt, berichtete Pfarrer Unger am Montag gegenüber "Kathpress".

Tags zuvor hatte er gemeinsam mit dem Bürgermeister vor dem anlassbezogen veränderten Ortsschild von "Bart Mitterndorf" posiert und sich über den Sieg mitgefreut. Er habe das deutliche Votum zugunsten des "Künstlers mit Botschaft" auch als vorweggenommene Europa-Wahl empfunden, so der langjährige Pfarrer der 3000-Seelen-Gemeinde am Fuße des Grimming. Das deutliche Ergebnis habe klargestellt, dass Europa auf Vielfalt setzt und den Vertretern von Uniformität eine Absage erteilt. Auch Unger empfindet es "großartig, dass ein junger Bursch aus Bad Mitterndorf einem Putin Contra gibt".

Er selbst - so der Geistliche - halte den Einsatz für Ausgegrenzte für eine Haltung, die sich auch aus dem Evangelium ergibt. "Die Frage ist nicht, ob einer schwul ist, sondern ob er ein guter Kerl ist", meinte der Pfarrer. Und angesprochen auf die Bewertung von Homosexualität durch die kirchliche Lehre zitierte Unger Papst Franziskus. Dieser hatte auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro auf eine entsprechende Anfrage eines Journalisten gesagt: "Wenn jemand schwul ist, den Herrn sucht und guten Willen hat, wer bin ich, darüber zu richten?" Homosexuelle sollten mit Respekt behandelt werden, so der Papst damals.

Pfarrer sieht sich als Anwalt des Respekts
Natürlich gebe es in seiner Gemeinde auch anderslautende Stimmen, bekannte Unger: "Ich könnte Ihnen da einiges erzählen." Er versuche aber immer als Anwalt des Respekts zu wirken, denn: "Ich bin als Pfarrer für alle da."

Im Sonntagsgottesdienst habe er mit den Messbesuchern für Tom/Conchita gebetet, auf den nun absehbar turbulente Zeiten zukommen. Er wünsche ihm, dass er seinen Erfolg gut bewältigt und weiterhin Erfolg hat, sagte Unger im "Kathpress"-Gespräch. Und er sei diesbezüglich optimistisch: Tom sei ein "Supertyp", der wisse, "was es heißt, unten zu sein" und für sein Anderssein verspottet zu werden; der junge Künstler habe die charakterlichen Qualitäten und das Selbstbewusstsein, jetzt auch das "Oben-Sein" gut zu schaffen: "Er geht gut damit um."
Kathpress >>


Österreich: Pfarrer gratuliert, Orthodoxe sind verstimmt
Die Gesellschaft in ganz Europa wird immer mehr bereit, Menschen zu akzeptieren und zu respektieren, so wie sie sind: Das ist für den Bad Mitterndorfer Pfarrer Michael Unger die durchaus frohe Botschaft nach dem Erfolg des aus dem Ort stammenden Tom Neuwirth.
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Conchita Wurst und die Botschaft von Kopenhagen
Der Eurovision Song Contest vergangene Woche war die wertvollste Werbesendung für ein freies, weltoffenes und tolerantes Europa seit Langem.
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Conchita Wurst, ESC und die politische Botschaft
Europa hat Würde
Wohl niemand hätte dem Eurovision Song Contest vor ein paar Jahren zugetraut, dass von ihm noch einmal ein gesellschaftliches Signal ausgehen könnte. Zu trashig, zu künstlich, zu gewollt erschien der angestaubte Trällerwettbewerb. Conchita Wurst war sich dieser historischen Last wohl durchaus bewusst, als er nach seinem Sieg sagte: „Es klingt kitschig, aber am Ende sind wir alle eins.“
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Montag, 12. Mai 2014

Bistum Münster: Kontroversen mit Bischof Genn auf Vollversammlung

Der neue geschäftsführende Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster
Diözesankomitee und Bischof:
Kontroverse Diskussion auf Vollversammlung
Das Diözesankomitee wählte die 51-jährige Münsteranerin Notburga Heveling am Samstag (10.05.2014) bei seiner konstituierenden Vollversammlung in Münster mit 96,7 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere vier Jahre zu seiner Vorsitzenden.

Gast der Vollversammlung war Bischof Genn, der sich der Diskussion mit den Delegierten stellte. Große Einigkeit bestand zwischen dem Bischof und den Mitgliedern der Vollversammlung darin, dass die Laien in Politik und Gesellschaft christliche Positionen deutlich vernehmbar beziehen sollten. Der Oberhirte verwies auf ein Wort von Papst Franziskus, der die Christen mit den Worten "Du bist eine Mission" zum persönlichen Zeugnis und Engagement ermutigt habe.

Genn bat die Delegierten, weiterhin auf die "Wunden in unserer Gesellschaft" hinzuweisen. Konkret ermunterte der Bischof die Laien, die Krise in der Ukraine und auch die Situation in Afrika in den Blick zu nehmen. "Afrika leidet unter dem Kapitalismus des Westens", hob Genn hervor. Mit Blick auf die Europawahl gehe es darum, dafür mit zu sorgen, dass christliche Positionen etwa zu Lebens- und Sonntagsschutz von den politisch Verantwortlichen stärker berücksichtigt werden.

Kontroversen zu Frauendiakonat
Unterschiedliche Ansichten zwischen Bischof und Laienvertretung wurden deutlich bei der Frage nach dem Diakonat der Frau und der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Empfang der Kommunion; dafür hatte sich das Diözesankomitee in der vergangenen Amtszeit jeweils mit großen Mehrheiten ausgesprochen.

Für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen will sich Bischof Genn "nicht stark machen". Über den seit einigen Jahren am 29. April begangenen "Tag der Diakonin" ist Genn nach eigenen Bekunden "nicht glücklich". Der Bischof verwies darauf, dass beim Abendmahl nur Männer zugegen gewesen seien; daher könne das Weiheamt nur Männern gespendet werden. Er machte eine vielfache Verweigerungshaltung bei der Beschäftigung mit einer "Geschlechter-Theologie" aus und verwies zudem auf die Gottesmutter Maria: Sie sei die größte Person in der Kirche, während "die Männer alle versagt haben". Genn sprach sich nachdrücklich dafür aus, Frauen in andere leitende Positionen zu bringen, für die eine Weihe nicht erforderlich sei.

Ähnliche Differenzen zeigten sich bei der Frage nach dem Kommunionempfang für wiederverheiratet Geschiedene: Die Ehesakrament symbolisiere ebenso wie die Eucharistie den "unauflöslichen Bund und die Treue Gottes zu seiner Kirche". Die Ehe zeige damit was Kirche sei – wenn sich Eheleute trennten, sei dies nicht mehr gegeben. Genn verwies auf die "geistliche Kommunion".

Er betonte, wiederverheiratet Geschiedene seien weiterhin volle Mitglieder der Kirche, sie könnten sich in Pfarreiräten oder als Lektoren engagieren. Auch das kirchliche Arbeitsrecht müsse ihnen eine Weiterbeschäftigung ermöglichen. Der Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen ist für Genn nach eigenen Worten "die schwierigste und dornigste Frage der Pastoral". – Die Differenzen bei bestimmten Fragen müssten Laien und Bischof "aushalten", wie Genn am Ende der kontroversen, aber fairen Diskussion eingestand.

Vertretung der Laien im Bistum
Das "Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster" ist der Zusammenschluss der organisierten Kräfte des Laienapostolats auf Bistumsebene. Ihm gehören Vertreter aus diözesanen Verbänden und Organisationen, den Räten der Kreis-, Stadt- und Landeskomitees der Katholiken sowie weitere katholische Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft an. Die Laienvertretung will nach eigenen Angaben "Stimme der Kirche" in Politik und Gesellschaft sein; gleichzeitig will es innerkirchlich die Anliegen der Laien artikulieren und das kirchliche Leben mitgestalten.

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