Dienstag, 29. Januar 2019

Papst will in Zölibatsdiskussion nicht entscheiden


Optionaler Zölibat ist keine Option

Auch auf das Thema Zölibat ging der Papst bei der Pressekonferenz während des Rückflugs von Panama nach Rom ein, da es in vielen lateinamerikanischen Ländern ein Problem ist, genügend Priester in abgelegenen Regionen zu finden. Konkret auf die Frage, ob verheiratete Priester wie in den Ostkirchen denkbar wären, antwortete der Papst:

„Persönlich denke ich, dass der Zölibat ein Geschenk für die Kirche ist, und ich bin nicht damit einverstanden, den optionalen Zölibat zu erlauben. Nein, das tue ich nicht. Das wäre nur in wenigen, sehr entlegenen Orten möglich, ich denke an die Pazifik-Inseln; aber es ist doch etwas, worüber man nachdenken sollte, wenn es pastorale Bedürfnisse gibt. Der Seelsorger muss an die Gläubigen denken."

Der Zölibat, sagte der Papst, „wird unter Theologen diskutiert, aber es gibt keine Entscheidung von meiner Seite. Meine Entscheidung ist: Kein optionaler Zölibat vor dem Diakonat. Das ist meine persönliche Einstellung, aber ich werde diesbezüglich nichts tun, das ist klar. Bin ich in dieser Hinsicht ein verschlossener Typ? Vielleicht, aber ich fühle mich nicht danach, mich mit dieser Entscheidung vor Gott zu stellen.“

“ Ich habe darüber nicht nachgedacht, und ich habe nicht genug dafür gebetet ”

Bei der Amazonas-Bischofssynode im kommenden Oktober im Vatikan wird auch die Frage der zölibatären Lebensform für Priester zur Sprache kommen. Im Amazonasgebiet herrscht drückender Priestermangel. Franziskus nahm konkret Bezug auf Vorschläge des früheren deutschen Bischofs Fritz Lobinger in Aliwal, Südafrika. Dieser hatte, wie der Papst resümierte, in einem Buch angeregt, in Ausnahmefällen bewährte ältere Männer zu Priestern zu weihen und sie dabei mit nur einem von drei Aufträgen („munus“) auszustatten, nämlich dem Auftrag zur Heiligung.

„Das ist die These; das Buch ist interessant und kann vielleicht helfen, wie wir auf dieses Problem reagieren sollen“, sagte der Papst. „Ich denke, das Thema muss in diesem Sinn geöffnet werden für Orte, wo es ein pastorales Problem wegen des Mangels an Priestern gibt. Ich sage nicht, dass man das so tun muss, ich habe darüber nicht nachgedacht, und ich habe nicht genug dafür gebetet. Aber die Theologen diskutieren darüber, sie müssen das studieren.“

Über den Zölibat habe er einmal mit einem Offizial aus dem Staatssekretariat gesprochen, der als Bischof in einem kommunistischen Land gearbeitet hatte, fuhr der Papst fort. „Als er sah, wie diese Revolution in den 50er Jahren immer stärker wurde, weihten die Bischöfe heimlich Bauern, gute und fromme Männer, zu Priestern. Nach dem Ende des Kommunismus, also dreißig Jahre später, war die Gefahr gebannt. Und er erzählte mir von der Freude, die er hatte, als er in einer Konzelebration sah, wie diese Bauern mit ihren Bauernhänden die Messgewänder anzogen, um mit den Bischöfen zu konzelebrieren. In der Geschichte der Kirche sind auch solche Dinge geschehen...“
VaticanNews >>


Papst wünscht Diskussion über Sonderlösungen beim Zölibat
Papst Franziskus hat sich gegen eine generelle Zulassung von verheirateten Männern zum Priesteramt ausgesprochen. Er halte aber eine Diskussion über Sonderlösungen für nötig. Beim Rückflug von Panama kam auch der Kinderschutzgipfel zur Sprache.
BR-Nachrichten >>

Donnerstag, 24. Januar 2019

Studie über Hintergründe des Kirchenaustritts


Immer mehr Gläubige wenden sich von katholischer Kirche ab
Die Befunde einer Studie sind erschreckend. Und doch gibt es Wege in die Zukunft, sagt der Geschäftsführer der katholischen Unternehmensberatung MDG.
Augsburger Allgemeine >>


Eine Studie untersucht erstmals Motive der Kirchenbindung
Warum Katholiken (noch) nicht aus der Kirche austreten
Was Kirchenmitglieder in Deutschland zum Austritt bewegt, wurde zuletzt mehrfach untersucht. Eine neue Studie zeigt erstmals, warum viele Katholiken – trotz mancher Vorbehalte – bleiben. Weniger Sorgen machen wird sich die Kirche deshalb nicht. Doch es gibt auch einige überraschende positive Befunde.
Katholisch.de >>


Kirche: Für 40 Prozent der Katholiken ist Austritt denkbar
Vier von zehn Katholiken hierzulande können sich vorstellen, dass sie aus der Kirche austreten. Das hat eine Studie ergeben, die das Erzbistum München und Freising beim Sinus-Institut in Auftrag gegeben hatte.
BR.de >>


Kirchenmitgliedschaft
Zu teuer, zu altmodisch, zu unpersönlich
Dass Menschen aus der Kirche austreten, hat unterschiedliche Gründe. Das Bistum Essen hat die Motive untersuchen lassen. Eine Erkenntnis: Wer sich gut in eine Gemeinde integriert fühlt, bleibt der Institution trotz Kritik und Skandalen treu. Können die Treuen von den Ex-Mitgliedern etwas lernen?
Deutschlandfunk >>

Mittwoch, 16. Januar 2019

Visitation in Kärnten begonnen


Visitator Lackner bittet um Verzeihung
Der apostolische Visitator, Erzbischof Franz Lackner, hat am Montag vor Beginn der Visitation in der Diözese Gurk jene um Verzeihung gebeten, die ihr Vertrauen in die Kirche verloren haben. Geprüft werden die Ära Schwarz und die Arbeit des Administrators.
kaernten.orf.at >>


Salzburger Erzbischof Lackner: Visitation in Gurk "so vorurteilsfrei wie nur möglich"
Pressekonferenz zu Beginn der Apostolischen Visitation. Neuanfang in Kärntner Kirche kann nur gelingen, "wenn wir uns alle der Wahrheit stellen und aufeinander zugehen".
Erzdiözese Wien >>


Salzburgs Erzbischof will Untersuchung bis zur Fastenzeit abschließen
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner startete gestern die „Apostolische Visitation“ der Diözese Gurk-Klagenfurt in der Causa rund um Bischof Alois Schwarz. Er kündigte an, eine umfassende Überprüfung vornehmen zu wollen. Man werde alle Seiten hören, unterstrich Lackner. Zur Unterstützung hat sich Lackner seinen Vorarlberger Amtskollegen Benno Elbs geholt. Dazu kommen der Caritas-Direktor von Graz-Seckau, Herbert Beiglböck, und Christian Lagger, Geschäftsführer des Elisabethinenspitals in Graz, beide für den Bereich Wirtschaft. Den Fachbereich Kirchenrecht deckt Universitätsprofessor Helmuth Pree ab, als Notarin der Visitation fungiert Elisabeth Kandler-Mayr, sie ist Ordinariatskanzlerin der Erzdiözese Salzburg. Komplettiert wird das Team von Lackners Sekretär Martin Seidler und seiner Pressesprecherin Heidi Zikulnig. Aufhorchen ließ der Erzbischof mit einer Entschuldigung: „Aus heutiger Sicht werfe ich mir vor, dass ich zwar die öffentliche Verantwortung wahrgenommen habe, indem ich die an mich ergangene Information an die zuständige kirchliche Oberbehörde weitergegeben habe, es aber zugleich verabsäumt habe, das direkte Gespräch mit Bischof Alois zu suchen.“
Oberösterreichisches Volksblatt >>


Lackner: Visitation in Gurk "so vorurteilsfrei wie nur möglich"
Salzburger Erzbischof bei Pressekonferenz zu Beginn der Apostolischen Visitation: Neuanfang in Kärntner Kirche kann nur gelingen, "wenn wir uns alle der Wahrheit stellen und aufeinander zugehen" - Habe es als Metropolit "verabsäumt, das direkte Gespräch mit Bischof Schwarz zu suchen"
Kathpress >>


Visitator Lackner führt Gespräch mit Gurker Domkapitel
Erzbischof Lackner klärt mit Diözesanadministrator und Domkapitel Auftrag, Arbeitsweise und Fahrplan der Visitation - Visitator wird mit Team wieder ab 25. Jänner in Kärnten sein, für Mitte Februar ist ein "Sprechtag" geplant - Guggenberger: "Konstruktives und faires Gespräch auf Augenhöhe"
Kathpress >>


Dienstag, 15. Januar 2019

Zehn Jahre des Versuchs eines Dialogs mit den Piusbrüdern

Der neue Generalobere Davide Pagliarani (Mitte) mit Alfonso de Galarreta (links) und Christian Bouchacourt | © FSSPX
Zehn Jahre des Versuchs eines Dialogs mit den Piusbrüdern
Zürich, 14.1.19 (kath.ch) Um die traditionalistische Priesterbruderschaft Pius X. wird es nicht ruhiger. In der Schweiz jedenfalls macht sie vorwärts. So verstärkt sie ihre Präsenz im Oberwallis. Auch aus dem Vatikan gab es Neues. Für den Dialog mit der Piusbruderschaft will dieser seine entsprechenden Strukturen vereinfachen. Vor zehn Jahren ebnete Papst Benedikt XVI. den Weg für eine Annäherung. Was ist daraus geworden?
Kath.ch >>


Trennung – Annäherung – Stagnation: Eine Chronologie
14.1.19 (kath.ch) Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil widersetzt sich eine Minderheit von Traditionalisten der Modernisierung der katholischen Kirche. Höhepunkt des Konflikts war 1988 die Exkommunikation der Bischöfe der «Piusbruderschaft». Vor zehn Jahren, am 21. Januar 2009, versuchte Papst Benedikt XVI. eine Aussöhnung. Die Katholische Nachrichten-Agentur dokumentiert wichtige Stationen des Konflikts
Kath.ch >>


Kommission "Ecclesia Dei" soll aufgelöst werden
Vatikan will Dialog mit Piusbrüdern neu regeln

Seit dem Jahr 1988 war für den Dialog mit der traditionalistischen Piusbruderschaft die vatikanische Kommission "Ecclesia Dei" zuständig. Nun soll diese aufgelöst werden und eine andere Stelle im Vatikan übernehmen. Ein entsprechendes Dekret des Papstes sei bereits unterzeichnet, heißt es.
Katholisch.de >>


Piusbruderschaft-Oberer: "Dieser Papst erschüttert uns zutiefst"
Generaloberer Pater Davide Pagliarani: Eintreten des Papstes in "Amoris Laetitia" für mehr Barmherzigkeit "widerspricht der notwendigen Orientierung am Gesetz Gottes"
Katholisch.at >>

Montag, 14. Januar 2019

Wunibald Müller: Entmachtet die Bischöfe!

Entmachtet die Bischöfe!
Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Laien in der Kirche mehr Verantwortung als bisher übernehmen müssen, und das aus Verantwortung der Kirche gegenüber. Der Missbrauchsskandal zeigt, dass sich viele Verantwortliche in der Kirche, vornehmlich die Bischöfe, in der Vergangenheit als nicht fähig erwiesen haben, die Kirche gemäß dem Evangelium zu leiten und vor Schaden zu bewahren. Viele Bischöfe sind trotz gegenteiliger Beteuerungen nicht wirklich bereit, Macht abzugeben oder sie zu teilen. Ihre Machtstellung haben sie sich durch Regeln, etwa das Kirchenrecht, abgesichert, das für unantastbar und sakrosankt erachtet wird. Dazu kommt: Sie sind, einschließlich des Papstes, zu sehr Teil des Systems, als dass sie in der Lage wären, die notwendigen Veränderungen und Reformen durchzuführen, die jetzt notwendig sind oder wären, zumal diese Veränderungen das System Kirche und sie selbst als Vertreter dieses Systems betrifft.
Weiterlesen auf welt.de >>

Samstag, 12. Januar 2019

Visitator Lackner will "das Ganze" prüfen


Rom-Dekret schont Bischof Schwarz
Knalleffekt in Kärnten: Der vom Vatikan eingesetzte Apostolische Visitator Franz Lackner soll ab Montag vieles, aber nicht vorrangig die schweren Vorwürfe gegen seinen Bischofskollegen Alois Schwarz prüfen. In der Diözese brodelt es.
Salzburger Nachrichten >>


Erzbischof Lackner kündigt doch Gesamtprüfung der Kärntner Kirche an
Nach Irritationen stellte Erzbischof Lackner als Visitator der Kärntner Kirche klar: Er werde "das Ganze" prüfen: Die Ära von Bischof Schwarz ab 2008 und der jetzigen Kirchenführung mit Administrator Guggenberger.
Kleine Kirche >>

Donnerstag, 10. Januar 2019

Zahl der Kirchenaustritte ist 2018 um 8,7 Prozent gestiegen


Katholische Kirche veröffentlicht Statistik-Daten
58.378 Personen verließen 2018 die katholische Kirche. Die Messbesuche sanken, dafür stiegen die Erwachsenentaufen und das Budget. Ein Überblick.
Katholisch.at >>


Katholische Kirche: Wieder mehr Austritte
Die Zahl der Austritte aus der römisch-katholischen Kirche ist im vergangenen Jahr gestiegen. Mit Stichtag 31. Dezember 2018 gab es in Österreich 5,05 Millionen Katholikinnen und Katholiken - 1,1 Prozent weniger als 2017.
religion.orf.at >>


Mehr Kirchenaustritte im Burgenland
Die Diözese Eisenstadt verzeichnete laut Kirchenstatistik bei den Austritten ein Plus von 8,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2017, das heißt im Burgenland haben im Vorjahr 1.299 Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt, dem gegenüber stehen 142 Eintritte.
Burgenland.orf.at >>

Dienstag, 8. Januar 2019

Gerda Schaffelhofer fordert Rücktritt von Bischof Schwarz


Diözese Gurk: Diskussion um Visitator
Eine Woche vor der apostolischen Visitation in der Diözese Gurk-Klagenfurt hält die Ex-Präsidentin der Katholischen Aktion, Gerda Schaffelhofer, Salzburgs Erzbischof Lackner als Visitator für befangen. Reaktion aus Salzburg: die Visitation werde in großer Objektivität stattfinden.
kaernten.orf.at >>


Bischof Schwarz mit Rücktrittsaufforderung konfrontiert
Gerda Schaffelhofer, bis vor kurzem Präsidentin der Laienbewegung „Katholische Aktion“, hat Bischof Alois Schwarz am Sonntag in einem offenen Brief zum Rücktritt aufgefordert.
religion.orf.at >>


Offenen Brief der ehemaligen KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer an Bischof Schwarz >>


Kirchenkrise
"Sache geht erst aus, wenn Bischof Schwarz zurücktritt"
ORF-Diskussion über das System Schwarz bot neuen Zündstoff. Kirchenexperten glauben nicht an eine Verschwörung gegen Bischof Alois Schwarz und mahnen ein, die Wahrheit beim Namen zu nennen.
Kleine Zeitung >> (mit ORF-Video)

Freitag, 4. Januar 2019

Spiritualität als Ressource in tiefgreifenden Veränderungsprozessen

„Such nur bei Verständigen Rat. Einen brauchbaren Ratschlag verachte nicht!“ (Tobit 4,18)

Missbrauchsenthüllungen, Finanzskandal, Gemeindefusionen, Pastorale Räume und spürbar schwindende Ressourcen sind nur einige Aspekte (Ursachen, Symptome und Folgen) einer tiefgreifenden Veränderung der Kirche. Ob der tatsächlich bedrohlich erscheinenden Erschütterung geht es dabei nicht um oberflächliche Schönheitsreparaturen, sondern es geht um Gestalt und Kultur. Nach vielen Versuchen und Anläufen ist es offensichtlich, dass einfache Optimierung der pastoralen Arbeit, Umverteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen, gar Zentralisierung und Vereinheitlichung pastoraler Konzepte nicht zur gewünschten Neu-orientierung führen können. „Wer heute zur Kirche gehören will, muss sich mit Verlust und Entfremdung auseinander setzen. Wir selbst müssen uns verändern und dürfen dabei die Trauer und Ohnmacht auslösenden Seiten der Entwicklung nicht vergessen. Es ist aber auch ein aufregender Entdeckungsprozess, Wandel und Entwicklung anzugehen, neugierig zu werden für das, was auf uns zukommt.“1 Das der Veränderungsnotwendigkeit innewohnende Potential ist gerade für kirchliche Insider aber nur mühsam sichtbar, viel eher stehen Ratlosigkeit und Verunsicherung neben tiefen Verletzungen und Wut im Vordergrund.

Weiterlesen auf futur2 >>

Donnerstag, 3. Januar 2019

Bischof Overbeck sieht die Kirche in einer Zeitenwende


"Wir müssen auch Undenkbares denken"
Alles auf den Prüfstand? Bischof Franz-Josef Overbeck hat eine Debatte zu Grundsatzfragen der Kirche gefordert. Themen wie Priesterbild und Weiheamt, Hierarchie, Zölibat, Frauenamt und Sexualmoral dürften nicht länger tabuisiert werden.
Das sagte Overbeck in der Neujahrsmesse an diesem Dienstag (1.1.) im Essener Dom. Es gehe um grundsätzliche Problemstellungen und Herausforderungen. "Wir erleben eine Zeitenwende", so der Essener Bischof.
domradio.de >>


Bischof Overbeck: „Offene Debatte zu sämtlichen Grundsatzfragen der Kirche“
Im Neujahrsgottesdienst wirbt der Essener Bischof für einen behutsamen Umgang miteinander - keine Patentrezepte, keine Tabuthemen.
Bistum Essen >>