Mittwoch, 7. November 2018

Problemverdrängung und Reformverweigerung im „System Kirche“


Missbrauchsskandal
Bonner Theologe Norbert Lüdecke rechnet mit dem „System Kirche“ ab

„Empört euch!“, lautete vor ein paar Jahren der Titel eines vieldiskutierten Essays. Wie von selbst hat sich erneut Empörung eingestellt, als die Deutsche Bischofskonferenz Ende September ihre Studie zum sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker veröffentlichte. Doch die emotionale Reaktion innerhalb und außerhalb der Kirche tendiert dazu, nach kurzer Aufwallung auch schnell wieder abzuflauen und nicht viel mehr als schales Missbehagen zu hinterlassen.
„Beruhigung durch beharrliche Verharmlosung“

Dagegen ist jetzt der Bonner Kirchenrechts-Professor Norbert Lüdecke mit dem bisher vielleicht schärfsten Angriff auf Problemverdrängung und Reformverweigerung des „Systems Kirche“ angetreten. „Die katholische Kirche ist Spezialistin in Sachen Beruhigung durch beharrliche Verharmlosung, Vernebelung und erschöpfendes Aussitzen“, warnte Lüdecke in der vorigen Woche auf der Tagung einer Initiative von Missbrauchsopfern im Bistum Trier.
Weiterlesen im Kölner Stadt-Anzeiger



Empörung reicht nicht!
Hinweise und Fragen eines Kirchenrechtlers

Sie müssen entscheiden, was für Sie mehr zählt – Ihre kirchliche Vernabelung und persönliche Sympathien oder der Druck, den Kardinal Marx als notwendig anzeigt. Wenn Sie aber effektive Mittel scheuen, etwas an dem zu ändern, über das Sie sich empören, dann sollten Sie auch damit aufhören und sich mit der „Übergriffigkeit des Systems“ abfinden.
Statement von Prof. Norbert Lüdecke bei der Veranstaltung „Wir empören uns! Erfahrungsberichte und offene Fragen nach der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz" am 29.10.2018 in Trier.
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