Freitag, 7. April 2023

Bistum Osnabrück erlaubt auch Taufspendung durch Laien

 

Farbiges Licht fällt von einem Kirchenfenster auf das Taufbecken, darauf sind die Worte "Und taufet sie" zu erkennen.

Bischof Bode setzte neue Taufordnung vor Rücktritt in Kraft
Bistum Osnabrück erlaubt Taufspendung durch Laien – auch Ehrenamtliche
Osnabrück ‐ Nicht nur Kleriker können taufen – aber Laien dürfen es in der Regel nicht. Nach dem Willen des Vatikans soll es so bleiben. Doch kurz vor seinem Rücktritt setzte Bischof Bode noch eine neue Taufordnung in Kraft, wie jetzt bekannt wurde. 

Die Ordnung beruft sich auf den Synodalen Weg. Die abschließende fünfte Synodalversammlung hatte im März den Handlungstext "Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament" verabschiedet, in dem unter anderem ein Konsultationsprozess zur Taufspendung durch Laien beschlossen wurde. Aus Rom wurde Ende März eine Absage an die im Handlungstext vorgesehenen Pläne bekannt. In einem Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, sah der Liturgiepräfekt Kardinal Arthur Roche keinen Spielraum für die Predigt von Laien in der Eucharistiefeier und die Taufe durch Laien.

Rom sieht keinen hinreichenden Mangel an Klerikern in Deutschland

Das Kirchenrecht sieht vor, dass nur Kleriker, also Bischöfe, Priester und Diakone, ordentliche Spender der Taufe sind. Nur bei Abwesenheit oder Verhinderung eines ordentlichen Spenders dürfen auch Taufkatechetinnen oder andere beauftragte Personen als außerordentliche Spender taufen. Im Notfall kann jeder Mensch taufen. In seinem Brief sah Roche für Deutschland keine Notwendigkeit für außerordentliche Spender: "Umstände im Zusammenhang mit der Abwesenheit oder Verhinderung eines ordentlichen Amtsträgers - zu verstehen in ähnlicher Weise wie bei der Feier der Eheschließung […], wonach ein ordentlicher Amtsträger nicht innerhalb eines Monats erreicht werden kann – scheinen in keiner Diözese im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz vorzuliegen, wenn man die Daten des Päpstlichen Jahrbuchs über die zur Verfügung stehenden Kleriker zugrunde legt."

Osnabrück ist nicht das erste deutschsprachige Bistum, das eine Taufspendung durch Laien erlaubt. Ende 2022 setzte der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst ein Dekret in Kraft, das Laientheologen die Taufspendung ermöglicht. Im Frühjahr hatte schon das Bistum Essen die ersten Pastoral- und Gemeindereferenten für die Taufspendung beauftragt. Im Schweizer Bistum Basel taufen Laien schon seit Jahren, seit 2019 auch in Gemeinden, die nicht von Laien geleitet werden. (fxn)
Katholisch.de, 06.04.2023

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