Dienstag, 7. Februar 2017

Neues Kapitel der Ökumene aufgeschlagen

Premiere: Eine ökumenische Doppel-Audienz
Es war ein besonderer Moment für die Ökumene: Eine Delegation der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) unter Leitung von EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm war an diesem Montag bei Papst Franziskus zu Gast – und der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nahm ebenfalls an der Papstaudienz teil. Eine Premiere und ein Highlight des Jahres, in dem an den Beginn der Reformation vor fünfhundert Jahren erinnert wird.

Franziskus würdigte in seiner Ansprache die „langjährige Zusammenarbeit“ und „gereifte ökumenische Beziehung“ der deutschen Kirchen. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf diesem segensreichen Weg des geschwisterlichen Miteinanders vorankommen und mutig und entschlossen auf eine immer vollkommenere Einheit hin fortschreiten. Wir haben die gleiche Taufe: Wir müssen zusammen gehen, ohne müde zu werden!“

Es sei „bedeutsam“, dass sich evangelische und katholische Christen im Jahr des Reformationsgedenkens vorgenommen hätten, „Christus erneut ins Zentrum ihrer Beziehungen zu stellen“, sagte der Papst. Martin Luthers Frage nach dem gnädigen Gott sei – damit zitierte er seinen Vorgänger Benedikt XVI. – „die tiefe Leidenschaft und Triebfeder“ von Luthers Denken und Handeln gewesen. „Was die Reformatoren beseelte und beunruhigte, war im Grunde der Wunsch, den Weg zu Christus zu weisen. Das muss uns auch heute am Herzen liegen, nachdem wir dank Gottes Hilfe wieder einen gemeinsamen Weg eingeschlagen haben.“
Radio Vatikan >>


Privat-Audienz beim Papst für eine Delegation der EKD
Ökumenischer Rückenwind von Papst Franziskus für die deutschen Kirchen
Das Jahr des 500. Reformationsjubiläums wollen evangelische und katholische Kirche in Deutschland zu einer weiteren Annäherung nutzen. Sie holten sich dafür Rückenwind von Papst Franziskus: Bei einer Audienz für Spitzenrepräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Vatikan sagte Franziskus, die Christen beider Konfessionen müssten sich mit allen Kräften darum bemühen, die noch bestehenden Hindernisse auf dem Weg zur sichtbaren Einheit zu überwinden.

Die deutschen Kirchenvertreter rückten bei der Audienz das konkrete Bemühen um ein gemeinsames Abendmahl für Eheleute unterschiedlicher Konfession in den Fokus. Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm sagte in seiner Rede, es sei eine "mitunter schmerzhafte Realität", wenn christliche Familien mit Angehörigen unterschiedlicher Konfession nicht gemeinsam zum Abendmahl gehen dürfen. Auch Papst Franziskus sprach von einem "Schmerz" konfessionsverschiedener Eheleute. Er warb für eine "Intensivierung des theologischen Dialogs" und eine stärkere praktische Zusammenarbeit.

Allzu lange hätten Protestanten und Katholiken Feindseligkeiten gehegt und sich "in Kämpfe verbissen, die durch politische Interessen und durch Machtstreben genährt wurden", beklagte der Papst. Dabei hätten sie bisweilen nicht davor zurückgeschreckt, einander Gewalt anzutun.
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Historisches Treffen: EKD beim Papst
Bei einem historischen Treffen war die Spitze der evangelischen Kirche in Deutschland am Montag zu Gast beim katholischen Oberhaupt. Papst Franziskus rief dabei auf, die Differenzen und Hindernisse zwischen Katholiken und Protestanten zu überwinden.
Religion.orf.at >>


Papst an deutsche Kirchen: In der Ökumene nicht müde werden
Appell zur Überwindung der noch bestehenden Hindernisse - Spitzenvertreter der beiden großen Kirchen luden Franziskus bei großer Ökumene-Audienz im Vatikan nach Deutschland ein - Kardinal Marx: Gemeinsame Einladung "ist auch ein Zeichen unseres ökumenischen Wegs"
Kathpress >>

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