Montag, 21. August 2017
US-Ethiker: Rassismus ist auch christliches Problem
Mehrere hundert Theologen verschiedener Konfessionen und Kirchen unterzeichnen Erklärung, die rassistische, antisemitische, antimuslimische und neonazistische Ideologie als "Sünde gegen Gott" verurteilt
Washington, 18.08.2017 (KAP/KNA) Christliche Ethiker und andere Theologen in den USA haben rassistische, antisemitische, antimuslimische und neonazistische Ideologie als "Sünde gegen Gott" verurteilt. Wie die US-Zeitschrift "National Catholic Reporter" (NCR) am Donnerstag (Ortszeit) berichtete, haben die Erklärung bisher gut 400 Theologen mehrerer Konfessionen und Kirchen unterzeichnet. Sie konzentrierten sich auf christliche Ethik, weil "dies ein christliches Problem ist", sagte der Ethikprofessor Tobias Winright von der Universität Saint Louis dem NCR.
Die Initiative der Theologen wurde am Dienstag gestartet, weil es nach Aussage Winrights auch in rassistischen und neonazistischen Bewegungen Menschen gebe, die sich Christen nennen. "Das ist aber eine verzerrte Version von Christentum", sagte Winright, Gründer der Initiative "Ethiker ohne Grenzen".
In der Erklärung heißt es unter Bezugnahme auf die jüngste rechtsextreme Gewalt in Charlottesville unter anderem: "Die Übel von weißer Vorherrschaft und Rassismus müssen vor das Angesicht Jesu Christi gebracht werden, der auf keine Kultur oder Nationalität eingegrenzt werden kann." Die "sündhafte Vorstellung weißer Vorherrschaft" sei eine "christliche Häresie". Ebenso weisen die Unterzeichner die Doktrin "America first" zurück. Sie sei ein "schädlicher und götzendienerischer Irrtum".
Daher rufen die Theologen die Pastoren und Leiter christlicher Gemeinschaften auf, solche Übel öffentlich zu benennen, sich ihnen aktiv und friedlich zu widersetzen und für eine Welt der Harmonie und Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Erklärung im Wortlaut auf Englisch >>
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