Dienstag, 13. August 2024

Bauernprotest vor dem Bischofshof in Eisenstadt wegen Pachtvergabe


Mit 20 Traktoren und rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde in Eisenstadt demonstriert.
Foto: Stefan Schneider



Pacht-Streit geht weiter
Bauernprotest vor dem Bischofshof in Eisenstadt
Unter den burgenländischen Bäuerinnen und Bauern herrscht weiter Unmut um die Neuvergabe der Pfarrgründe. Am Dienstag riefen die Landwirte daher zur Demonstration beim Bischofshof in Eisenstadt auf, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. An die Diözese wurde eine Petition abgegeben, der sich bereits 600 Gleichgesinnte anschlossen.
MeinBezirk, 13.8.2024


Pfarrpfründe: Bauern demonstrieren vor Bischofshof
Der Streit zwischen der Diözese Eisenstadt und den Bauern wegen der Neuvergabe der Pfarrpfründe geht in die nächste Runde. Am Dienstag demonstrierten die Bauern vor dem Bischofshof in Eisenstadt.
ORF.at, 13.8.2024

Weder der Bischof noch der Wirtschaftsdirektor kamen zur Kundgebung
Kirche kündigt Pacht – Bauern protestieren mit Traktoren vor dem Dom
Mit Traktoren haben rund 300 Bauern vor dem Eisenstädter Martinsdom gegen die neue Pachtpreispolitik der österreichischen Diözese Eisenstadt protestiert. Wie das Bayrische Landwirtschaftliche Wochenblatt am Donnerstag berichtet, äußerten die versammelten Landwirte bei der Protestkundgebung ihren Unmut darüber, dass die Diözese ihre Pfarrpfründe zentral verwalten und die Pachtflächen im Rahmen eines Bestbieterverfahrens neu vergeben will. Betroffen seien 950 Flächen in 105 Pfarreien, hieß es. Nicht alle der 300 bisherigen Pächter seien bei der Neuvergabe berücksichtigt worden.
Katholisch.de, 16.08.2024



ONLINE-PETITION:

Aus Solidarität mit Burgenlands Bauern: Kirchenbeitrag auf 0 setzen

Wir bestätigen mit dieser Unterschrift, dass wir aus Solidarität mit den burgenländischen Bauern gewillt sind, unseren Kirchenbeitrag so lange auf Null zu setzen, bis wieder faire, ortsübliche Pachtpreise ohne jährliche VPI-Erhöhung von der Diözese Eisenstadt verlangt und die Flächen an regional wirtschaftende, ortsansässige Betriebe verpachtet werden. Notfalls treten wir aus der Kirche aus, weil die Vorgehensweise der Diözese Eisenstadt mit den christlichen Werten nicht mehr vereinbar ist.

-) weil wir eine regionale, nachhaltige Bewirtschaftung durch bäuerliche Familienbetriebe anstatt gewinnorientierter Großunternehmen wollen
-) weil die finanzielle Misere der Diözese nicht auf dem Rücken der Bauern ausgetragen werden darf
-) weil Österreich ein Feinkostladen mit Vielfalt, Biodiversität und klein strukturierter Land(wirt)schaft bleiben soll

Begründung

Diese Petition ist wichtig, weil es sonst zum Standard in der Verpachtung von Ackerland wird, dass der VPI den Pachtzins jährlich erhöht und dass durch Ausschreibungen viel zu hohe Pachtpreise verlangt werden. Viele Bauern stecken jeden übrig gebliebenen Euro in nachhaltige Maßnahmen wie die Ausbringung von Komposten, Bodenbeprobungen, den Kauf teurer, aber vielfältiger Zwischenfruchtmischungen sowie die Anlage dieser und die Erprobung von neuen, nachhaltigeren Verfahren, um Umwelt und Klima zu schützen. Jeder Euro, der weniger zur Verfügung steht, bedeutet unweigerlich, dass auf den gepachteten Böden nur noch gezehrt und nichts mehr zurückgegeben werden kann. Das unterstützt die Degradierung der Böden bis zur Unfruchtbarkeit.
Weiters kann der VPI nicht in die Pacht fließen, da der erzielbare Deckungsbeitrag pro Hektar für die Bauern jährlich eher weniger als mehr wird. Diese Schere geht solange auseinander, bis die Pachtzinsen nicht mehr leistbar sind.
Die Aktion der Diözese Eisenstadt ist ein Startschuss für ein noch schnelleres Bauernsterben und die Übernahmen der Landschaft durch Großkonzerne, die riesige, eintönige Flächen bewirtschaften, ohne persönlichen Bezug und Sorgfalt im Umgang mit der wertvollsten Ressource, die die Menschheit hat: FRUCHTBARER BODEN.

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