Donnerstag, 15. August 2024

Diözese Eisenstadt schließt Pachtvergabe ab und widerspricht Kritik


© Rudolf Paradeis


Diözese Eisenstadt widerspricht Kritik an Pachtvergabe
Die katholische Diözese Eisenstadt hat der anhaltenden Kritik an der Neuvergabe der kirchlichen Pachtgründe erneut zurückgewiesen. Alle Pachtangebote seien im Bieterprozess von den Landwirten selbst abgegeben worden, ohne preisliche Vorgaben seitens der Diözese.
religion.orf.at, 14.8.2024


Diözese schließt Pachtvergabe ab
Die Diözese Eisenstadt hat sich nach umfassenden Diskussionen in den entsprechenden Gremien dazu entschlossen, die Verpachtungen der Pfründen neu zu ordnen. Damit werden die Priesterpensionen bezahlt, da die Priester und Ordensleute nicht staatlich pensionsversichert sind und die Diözesen und Orden eine soziale Verantwortung tragen.

In Gesprächen mit der Landwirtschaftskammer wurde klargestellt, dass Regionalität wichtig ist. Außerdem wurde eine Regelung zur Wertsicherung der Pachtverträge vereinbart, wonach eine VPI-Anpassung erstmals 2027 zum Tragen kommt. Sollte der VPI um mehr als 4% steigen, werden erneut Gespräche mit der Landwirtschaftskammer geführt.

Der Vorwurf, Altpächter würden bevorzugt behandelt, wenn ihr Angebot nicht mehr als ein Drittel unter dem eines anderen Anbieters liegt, ist falsch. Alle Pachtangebote wurden im Bieterprozess von den Landwirten selbst abgegeben, ohne preisliche Vorgaben seitens der Diözese. Die Behauptung, die Diözese sei für höhere Pachtpreise verantwortlich, spiegelt lediglich die Meinung einiger Stimmungsmacher wider, die die preislichen Angebote ihrer Bauernkollegen nicht akzeptieren wollen. Wenn ein Angebot von den Bietern für eine Fläche niedriger als der Altvertrag war, wurde auch dieses von der Diözese akzeptiert.

Insgesamt werden rund 930 Flächen mit einer Gesamtgröße von 1.200 ha verpachtet, was 2,8 % der landwirtschaftlichen Fläche im Burgenland ausmacht. Die Pachtpreise wurden über Jahrzehnte meist unverändert gelassen und nur in wenigen Fällen angepasst. Selbst die Landwirte haben uns in den Gesprächen bestätigt, dass es im ganzen Land bekannt war, dass die Pfarrpfründe bzw. Kirchengrundstücke die mit Abstand billigsten waren.

Es war daher an der Zeit, das Pachtsystem zu vereinheitlichen und die Verantwortung der Diözese wahrzunehmen. Alle Landwirte, auch jene, die bisher keine Pfründe gepachtet hatten, erhielten nach Jahrzehnten nun endlich eine Chance sich als Pächter zu bewerben. Einer davon ist Junglandwirt Alexander Küffer, der seit wenigen Jahren einen landwirtschaftlichen Betrieb führt und diesen ausbauen möchte: „Dank der Ausschreibung habe ich ein paar Flächen dazubekommen und kann meinen Betrieb erweitern. Leider ist es im Burgenland nur schwer möglich neue Flächen dazu zu bekommen. Ich möchte diese Flächen für blühende Kulturen nutzen, damit auch meine Bienen profitieren.“

Auch Landwirt Reinhard Puchas zeigt sich erfreut, dass er den Zuschlag für einige Flächen bekommen hat: „Ich finde den Weg, den die Diözese hier gegangen ist, großartig und absolut gerechtfertigt. Nur so habe ich die Möglichkeit meinen Betrieb auszubauen und künftig neue Kulturen anzubauen und mein Angebot zu erweitern.“

5.000 Angebote von 1.600 Landwirten sind auf der Angebotsplattform eingereicht worden. Ca. 60 % der Flächen wurden wieder an die Altpächter vergeben. Alle Pachtverträge wurden an die Pächter übermittelt. Die Diözese hat sich die Vergabe definitiv nicht leicht gemacht und nach bestem Wissen und Gewissen objektiv abgewickelt.
martinus.at, 14.8.2024

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