Donnerstag, 8. Juli 2010

Pressekonferenz zur Bischofsernennung von Ägidius Zsifkovics

Ansprache von Bischof Paul Iby:

Dr. Ägidius Johann Zsifkovics dritter Diözesanbischof von Eisenstadt

Im Zusammenhang mit der Vollendung meines 75. Lebensjahres habe ich gemäß den Vorschriften des Kirchlichen Gesetzbuches meine Resignation als Diözesanbischof von Eisenstadt dem Hl. Vater angeboten. Meine Resignation wurde mit der Formel "nunc pro tunc" angenommen, wobei das "tunc" zum Zeitpunkt der Ernennung eines neuen Diözesanbischofs eintreten sollte.
Am heutigen Tag, dem 9. Juli 2010, um 12 Uhr wurde die Ernennung meines Nachfolgers, Dr. Ägidius Zsifkovics, von Rom publiziert.

Gleichzeitig mit meiner Emeritierung zu diesem Zeitpunkt wurde ich von der Bischofskongregation in Rom zum Apostolischen Administrator der Diözese Eisenstadt ernannt. Diese Aufgabe erlischt mit der Weihe des neuen Diözesanbischofs und der Besitzergreifung der Diözese.
Als Helfer bei der zu erledigenden Agenden in der Verwaltung der Diözese habe ich heute Prälat Dr. Johannes Kohl zu meinem ständigen Vertreter im Amt des Apostolischen Administrators ernannt, da mit der Ernennung des neuen Diözesanbischofs die Aufgabe des Generalvikars erlischt.

Die wichtigsten Daten des neuen Herrn Diözesanbischofs:
- Geboren am 16. April 1963 in Güssing, wohnhaft in Hackerberg, Pfarre Stinatz.
- 29. Juni 1987 Priesterweihe in Eisenstadt.
- 1988 bis 1992 Studium des Kirchenrechts an der Gregoriana in Rom.
- Ab 1994 Pfarrmoderator bzw. Pfarrer in Wulkaprodersdorf.
- Seit 1997 Leiter der kroatischen Sektion im Pastoralamt.
- Seit 1. Feber 1999 Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz.

Die Ernennung des neuen Diözesanbischofs erfolgte nach den in unserer Kirche geltenden Regeln, wobei es für unsere Diözese keine Sonderbestimmungen gibt. Meinem Wunsch, die Diözese bis zum Abschluss des Jubiläumsjahres zu leiten, wurde mit der Begründung nicht entsprochen, dass es besser wäre, die Änderung mit Beginn des neuen Arbeitsjahres durchzuführen. Das habe ich zur Kenntnis genommen.

Da durch Indiskretion die Ernennung des neuen Bischofs in die Medien gelangte, bevor der Weg der Befragung der Österreichischen Bundesregierung abgeschlossen war, kam es dazu, dass ich als Diözesanbischof erst nach den Pressemeldungen vom Apostolischen Nuntius informiert worden bin. Das war so nicht vorgesehen und vom Apostolischen Nuntius auch nicht gewollt.
Ich darf Ihnen nunmehr den neuen Diözesanbischof vorstellen. Ich gratuliere Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics zu seiner Ernennung und wünsche ihm den Segen Gottes. Es ist für Dr. Zsifkovics der Beginn einer neuen, nicht leichten, Aufgabe. Es soll ihm volle Freiheit für sein Wirken zugebilligt werden. Mein Wunsch war es immer, dass auch durch meinen Nachfolger der Weg des Dialogs fortgesetzt werden möge. Unser Diözesanjubiläum steht ja unter dem Thema Begegnung und Dialog. Das Wohl der Kirche und der Menschen in unserer Heimat möge die Umsetzung dieses Zieles bestimmen.

Bischof Paul Iby
Apostolischer Administrator der Diözese Eisenstadt

Quelle: martinus.at


YouTube-Video von katholisch.at
Präsentation des neuen Eisenstädter Bischofs, Ägidius Zsifkovics


Das Grußwort des neuen Bischofs
Gelobt sei Jesus Christus!
Hvaljen budi Jezuš Kristuš!
Dicsértessék a Jézus Krisztus!
Patjardo te ol o Jesus Christus!

Mit diesem alten katholischen Gruß in den Sprachen unseres Landes, entbiete ich als neu ernannter Bischof von Eisenstadt allen Bewohnern unseres schönen Burgenlandes, besonders den katholischen Christen der Diözese Eisenstadt, ein herzliches, pannonisches "Grüß Gott" und wünsche in Anlehnung an die Worte des Apostels Paulus an die Römer: "Allen in der Diözese Eisenstadt, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!" (vgl. Röm 1,7)

In diesem brüderlichen Geist grüße ich zuerst Dich, lieber Bischof Paul, und danke Dir für Deinen langjährigen bischöflichen Dienst. Ich durfte schon unter Bischof Laszlo und dann auch an Deiner Seite in den verschiedensten Verantwortungen in unserer Diözese mit Dir zusammenarbeiten. Ich danke Dir für Deine unkomplizierte, offene und symathische Art mit der Du Deinen Hirtendienst ausgeübt hast und die Freiheit, die Du uns, Deinen Mitarbeitern, immer gegeben hast. Es war für uns alle wohltuend - Vergelt´s Gott dafür!
In diesem Geist Jesu Christi grüße ich das ganze Volk Gottes unserer Diözese: die Kinder und Jugendlichen, die Berufstätigen und jene, die derzeit ohne Arbeit sind, die Alten und Kranken, die Armen und Notleidenden, die den Glauben Praktizierenden, die Suchenden, aber auch die von der Kirche Enttäuschten.

Mein besonderer Gruß gilt den Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Pastoral-AssistentenInnen, ReligionslehrernInnen, allen haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiternInnen in der Diözese, den Dekanaten und Pfarreien sowie allen Gläubigen. Vergelt´s Gott für Euren treuen und unermüdlichen Dienst in dieser für Glaube und Kirche so herausfordernden Zeit! Als langjähriger Pfarrer von Wulkaprodersdorf weiß ich von meiner "täglichen Arbeit an der Basis", wie unentbehrlich diese Dienste für den Aufbau von Kirche sind und welch kostbares Geschenk uns das Zweite Vatikanische Konzil damit gegeben hat. Als 1963 geborenes "Kind des Konzils" freue ich mich umso mehr auf die Zusammenarbeit mit allen auf Augenhöhe und im Geist der Communio, erbitte mir ihre Mitarbeit, einen Vertrauensvorschuss und ihr Gebet! Meinen ersten Mitarbeitern, den Mitbrüdern im priesterlichen Dienst, gilt meine besondere Aufmerksamkeit und Wegbegleitung sowie der Sorge um neue geistl. Berufe!
Ich grüße alle, die in unserem Land politische Verantwortung tragen, die Vertreter der Medien, von Kunst und Kultur und lade sie ein, dem Gemeinwohl zu dienen und immer das Gute und Verbindende über alle parteipolitischen und ideologischen Grenzen hinweg stets zu fördern!
Unsere Schwestern und Brüder im Glauben, die evangelischen Christen AB und HB sowie alle Mitglieder anderer Konfessionen und Religionsgemeinschaften in unserem Land - besonders die jüdische Gemeinschaft, die Teil unserer Geschichte ist - grüße ich von Herzen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit in bewährter pannonischer Art, wo das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird, zum Wohl der uns anvertrauten Menschen.
Schließlich sei mir noch ein Gruß an die Volksgruppen in unserem Land gestattet: als Burgenländischer Kroate zuerst an die kroatische Volksgruppe in meiner Muttersprache, dann die ungarische Volkgruppe sowie die Volksgruppe der Roma. Das Zusammenleben der Volksgruppen in unserem Land ist Modellcharakter für andere in unserer Heimat. Bewahren wir diesen kostbaren Schatz und bauen wir ihn zum Wohle aller aus!

Dragi hrvatski vjerniki naše biškupije, moji dragi sunarodnjaki!
Mojim imenovanjem tretim biškupom Željezanske biškupije naš mali hrvatski narod u Gradišću daje jur drugoga natpastira našoj biškupiji. Ovo je i dokaz, da je vjera u našem narodu živa i da naš narod znatno obogaćuje našu mjesnu Crikvu. Ovo nije samo velika radost i čast za naš narod, nego i obaveza i izazov! Zato živimo nadalje našu vjeru u naši fara i obitelji ter predajmo našoj dici i mladini uz vjeru i našu lipu materinsku rič i bogatu hrvatsku kulturu, da bi kot narod na ovom prostoru i nadalje opstali i se razvijali. Pokidob je nek u slogi moć, budmo kot narod složni ali kot kršćani uvijek prema drugim otvoreni polag gesla: “Vlašće ljubiti a drugo cijeniti!”
Hvalimo skupa Crikvi i papi Benediktu XVI. za ovo moje imenovanje, ko pomaže našemu malomu narodu u njegovoj borbi za opstanak i ostanimo vjerni Petrovomu nasljedniku!
Dragi moji hrvatski sunarodnjaki: svećeniki, redovniki, redovnice, dijakoni i vjerniki – u mojem pastirskom služenju našoj biškupiji imate Vi posebno mjesto u mojem srcu, računam na Vaš potpor i prosim Vas i za Vašu molitvu!

Nagy örömmel köszöntöm a magyarokat, azon a nyelven ami számomra nehéz de nagyon szimpatikus.
Istennek hála, hogy magyarokkal is gazdagítja a tartományt és az egyházmegyét, mely két magyar egyházmegyeböl jött létre, Györ és Szombathely.
Ne felejtsétek el soha a gyökereket!
Éljétek meg a hitet és így gazdagítsátok az Egyházat és a társadalmat!
Ápoljátok az anyanyelvet, a magyar kultúrát és adjátok tovább a fiataloknak.
Kedves magyar hívek elöre örülök a találkozásnak!

Die Übersetzungen
Aus dem Kroatischen
"Liebe kroatische Gläubige unserer Diözese, meine lieben Landsleute!
Mit meiner Ernennung zum dritten Bischof der Diözese Eisenstadt gibt unser kleines kroatisches Volk im Burgenland bereits den zweiten Oberhirten unserer Diözese. Das ist auch Zeichen dafür, dass der Glaube in unserem Volk lebendig ist, und das unser Volk unsere Ortskirche bedeutend bereichert. Das ist nicht nur eine große Freude und Auszeichnung für unser Volk, sondern auch Verpflichtung und Herausforderung. Deshalb leben wir weiter unseren Glauben in unseren Pfarren und Familien und geben wir unseren Kindern und Jugendlichen neben dem Glauben auch unsere schöne Muttersprache und reiche kroatische Kultur weiter, damit wir als Volk in diesem Raum weiter bestehen und uns weiterentwickeln. Da nur in der Einheit Stärke liegt, seien wir als Volk einig aber als Christen immer den Anderen gegenüber offen nach dem Motto: "Das Eigene lieben und das andere schätzen." Danken wir gemeinsam der Kirche und Papst Benedikt XVI. für diese meine Ernennung, die unserem kleinen Volk im Bestreben um Weiterbestand hilft und bleiben wir dem Nachfolger Petri treu! Meine lieben kroatischen Landsleute: Priester, Ordensleute, Diakone und Gläubige - in meinem Hirtendienst unserer Diözese habt Ihr einen besonderen Platz in meinem Herzen, ich zähle auf Eure Unterstützung und bitte auch um Euer Gebet!"

Aus dem Ungarischen
"Gelobt sei Jesus Christus!
Mit großer Freude grüße ich alle Menschen unseres Landes und unserer Diözese mit ungarischer Muttersprache in ihrer schönen, für mich etwas schweren, aber so sympathischen Sprache. Ich bin Gott dankbar, dass er unser Land und unsere Diözese, die aus den zwei ungarischen Mutterdiözesen Györ und Szombathely hervorgegangen ist, auch durch die ungarische Volksgruppe reich beschenkt hat. Vergessen Sie nie ihre Wurzeln! Leben Sie Ihren Glauben und bereichern Sie so die Kirche und Gesellschaft! Pflegen Sie Ihre schöne Muttersprache und reiche Kultur und geben Sie diese an die junge Generation (Kinder und Jugendliche) weiter. Ich freue mich schon jetzt auf die Begegnung mit den ungarischen Gläubigen unserer Diözese."

Quelle: martinus.at

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