Freitag, 3. Juli 2020

Reformbewegungen fordern Öffnung der kirchlichen Ämter


Kirchenreform - "not-wendende" Hilfe zum Glauben!

Es ist Prof. Zulehner zuzustimmen, dass es nicht genügen wird "die Kirche in den bestehenden Grenzen zu reformieren". Es wird angesichts der Situation der Kirche mehr brauchen! Je mehr getaufte und gefirmte Christinnnen und Christen ihre Kirche mitgestalten und darin mitentscheiden können, umso mehr werden sie sich künftig auch damit identifizieren und sich engagieren, ihre Glaubensgemeinschaft lebendig zu gestalten.

Deswegen haben die 4 Reformgruppen aus Sorge um die Kirche einen "Offenen Brief" an die österreichische Bischofskonferenz geschrieben, in dem sie die Verantwortung der Bischöfe einmahnen, nicht länger nur nach Rom zu schauen, sondern dem Papst Vorschläge zu liefern, wie bestmögliche Rahmenbedingungen für die Seelsorge geschaffen werden können.

Die 4 Reformgruppen fordern die Abhaltung einer Sonderbischofskonferenz zur "Frage der Öffnung der kirchlichen Ämter". Sie wollen damit die Frauenfrage wie auch die Weihe "bewährter Personen" neu anzustoßen. Dies sollte zeitnah geschehen, um nächstes Jahr beim turnusmäßigen Besuch der Bischöfe in Rom auch entsprechende Vorschläge im Gepäck mitnehmen zu können. Wenn der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz, EB Lackner, bzgl. Reformen "Antworten vermutet, an die wir im Moment gar nicht denken", dann sollten diese Antworten schnellstens in einem synodalen Prozess (so der Begriff für Kirchenparlament) gesucht werden.

Es ist den Bischöfen Mut zu wünschen, viel Kraft des Gottesgeistes, denn mit Ängstlichkeit und Zaudern wird die Kirche nicht jene Wege finden, die jungen Menschen und solchen, die nach Gott suchen, Perspektiven eröffnen. "Das Ziel ist keine perfekte Kirche, sondern eine vielstimmige Gemeinschaft - die etwas zu bewahren hat und zugleich dynamisch bleibt", schreibt der Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, und fordert damit, dass die Kirche ihre Bedeutung in unserer Welt behält.

Gidi Außerhofer, Mitglied der "Pfarrerinitiative" und "Wir sind Kirche"

Quelle: Salzburger Nachrichten >>

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