Vor einigen Jahren bereits sah ich im TV einen Beitrag zu einer Bischofskonferenz. Die Bilder dazu haben mich so bewegt, dass ich sie noch heute recht deutlich vor mir habe. Dort fuhren vor einem prächtigen Palais einige ältere Herren in großen schwarzen Limousinen mit Chauffeur vor. Der einzige Unterschied zu einem Treffen von Bankmanagern schien darin zu bestehen, dass die Kleidung der Gottesdiener unterschiedlich ausfiel, wobei sich der Preis des Bischofsgewands durchaus mit jenem der Maßanzüge der Manager messen könnte. Ich weiß noch wie ich mir dachte, welch unglaublich falsches Signal hier gesetzt wird und wie weit mir dieses Szenario vom Evangelium entfernt schien.
Seit meiner Kindheit beschäftigt mich die Diskrepanz zwischen der Botschaft Jesu und dem Glanz der Ausstattung in der Kirche. Häufig erschien es mir, dass dieser Glanz wohl wichtiger sei als das Gloria. Je näher man dem offiziellen Kirchenapparat kommt, umso deutlicher wird für mich der zweifelhafte Umgang mit Geld und damit auch mit den Kirchenbeiträgen.
Die Ereignisse der letzten Monate in der Diözese Burgenland taten ein Übriges dazu meine Einstellung zum Kirchenbeitrag zu überdenken. Die zunehmende Ignoranz der Kirchenleitung gegenüber den Meinungen vieler Gläubiger ist für mich ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Diese Entwicklung lässt sich auch am höchsten katholischen Amt sehr gut ablesen. Das Papsttum hat sich von einem Fischer in Sandalen, der sich als Diener Gottes verstand und weinte als er Jesus verleugnete, zu einem Theologen in Maßschuhen, der als oberster Befehlshaber der Katholiken fungiert und die absolute Wahrheit in Glaubensfragen für sich beansprucht, gewandelt.
All diese Entwicklungen ließen mich schließlich nach einer Möglichkeit suchen, mein Geld denen zur Verfügung zu stellen, die es nötiger brauchen als die Funktionäre des Kirchenapparats. Durch eine für mich glückliche Fügung wurde ich auf das Treuhandkonto der Plattform „Wir sind Kirche“ aufmerksam, welches die Möglichkeit bietet die Verwendung des Kirchenbeitrags zu bestimmen. Für diese Möglichkeit möchte ich mich bei der Plattform „Wir sind Kirche“ recht herzlich bedanken. An dieser Stelle könnte man einwenden, dass auch die Kirchenbeitragsstelle eine Zweckwidmung des Kirchenbeitrags ermöglicht. Dieser Weg kam aber für mich nicht in Frage da erstens nur 50% des Gesamtbeitrags zweckgewidmet werden können und zweitens die Nachvollziehbarkeit der Verwendung nicht gegeben ist.
Ich möchte mein Geld nicht weiter denen zur Verfügung stellen, die sich nicht für die Meinung so vieler Gläubiger interessieren und sich selbst in aufwändigen Inszenierungen in der Öffentlichkeit darstellen. Kirchenbeitrag – Ja! In der bisherigen Form – Nein! Bischof Ägidius hat gesagt, dass es ihm überlassen sein sollte, welche Mitarbeiter er sich für die Erfüllung seiner Aufgaben aussucht und damit hat er grundsätzlich recht. Mit derselben Argumentation führe ich an, dass es mir überlassen sein sollte, wofür mein Kirchenbeitrag verwendet wird. Wenn auch Sie dieser Meinung sind, dann wenden Sie sich bitte an die Plattform „Wir sind Kirche“ und wählen Sie den Weg des Kirchenbeitrags über das Treuhandkonto Esperanza. Ich war so frei.
Wir sind Kirche - Treuhandkonto Esperanza
Wir sind Kirche - Treuhandkonto Esperanza
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