Montag, 7. März 2022

Theologen fordern Druck auf Kreml

Beterinnen in einer ukrainisch-katholischen Kirche in den USA
Beterinnen in einer ukrainisch-katholischen Kirche in den USA

Ukraine: Theologen weltweit fordern Druck auf Kreml

Energischen Einsatz von Politik und Kirchen für ein sofortiges Ende des Ukrainekrieges und zur Unterstützung von dessen Opfern fordern Theologinnen und Theologen aus aller Welt.

Alle führenden Politiker seien aufgerufen zu „größtmöglichem Druck auf den Kreml, damit er diesen Krieg sofort beendet und alle seine Truppen aus dem ukrainischen Gebiet abzieht“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, unter deren Erstunterzeichnern man auch die Wiener Professoren Thomas Prügl und Marianne Schlosser findet.

Außerdem werden auch alle religiösen Führer in Russland aufgerufen, „den ungerechten und verbrecherischen Krieg und das Leid, das ihr Staat über das Nachbarland und über Europa gebracht hat, mit klaren Worten zu verurteilen“.

"Verbrechen gegen das Völkerrecht"

Unmissverständlich wird in dem Schreiben der Krieg verurteilt. „Für diesen unprovozierten Angriff, der bereits Tausende von Menschenleben gekostet hat, gibt es keine Rechtfertigung“, so die Theologen. Russlands Vorgehen gegen die Ukraine als souveränen Staat sei ein „Verbrechen gegen das Völkerrecht, gegen die Menschenrechte, gegen die Freiheit und gegen die Menschlichkeit“. Jede Fortsetzung des Krieges werde noch viele weitere menschliche Tragödien kosten.

Der Angriff auf die Ukraine sei zudem auch ein „Angriff auf die Grundfesten der menschlichen Zivilisation, die durch die moralische Führung des Christentums und anderer Weltreligionen genährt wird“. Alle Verantwortlichen dieser Kriegsführung müssten „beim Namen genannt und vor Gericht gestellt werden“.

Auch für die Russen beten

Klar positionieren sich die Unterzeichnenden der Erklärung auf der Seite des ukrainischen Volkes. Alle Menschen guten Willens sollten die Opfer dieser Aggression unterstützen, auch durch Gebet um Frieden und Gerechtigkeit für die Ukraine und die Ukrainer. Doch auch für das russische Volk gelte es zu beten: „Sowohl für diejenigen, die den Mut haben, sich gegen das Böse zu stellen, als auch für diejenigen, die durch die bösartige Propaganda, die von der Medienmaschinerie ihres Staates verbreitet wird, einer Gehirnwäsche unterzogen und zu Instrumenten der kriminellen Machenschaften ihres Führers gemacht wurden.“

Die Erklärung wurde von der in Lemberg angesiedelten Ukrainischen Katholischen Universität veröffentlicht. „Wir fordern unsere Schwestern und Brüder aus allen Kirchen, Konfessionen und Religionen auf, unseren Aufruf mit ihrer Unterschrift zu unterstützen“, heißt es abschließend.

 VaticanNews >>


International theologians in support of Ukraine
We, theologians from different countries and continents, express our full solidarity with the appeals of the Christian Churches in Ukraine to stop the Russian military aggression against their country. We condemn this war against the sovereign state of Ukraine in the strongest possible terms. This unprovoked attack that has already cost thousands of lives can have no justification. It will cost many more human tragedies if continued. It is a crime against international law, against human rights, against freedom, and against humanity. The attack on Ukraine is an attack on the very foundations of a human civilization nourished by the moral guidance of Christianity and other world religions. All those responsible for this act of war must be named by name and brought to justice.
Ukrainian Catholic University, March 2, 2022 >>

Ukraine-Krieg:
Käßmann kritisiert Moskauer Patriarchen Kyrill
Das Wort "Krieg" will dem Moskauer Patriarchen Kyrill für die Situation in der Ukraine nicht über die Lippen. Dafür gibt es Kritik von Margot Käßmann. "Kirchen müssen zum Frieden aufrufen, und Krieg klar ablehnen", erklärte sie.
Katholisch.de >>


Ukraine: „Krieg“, nicht „Militäroperation“
Franziskus verurteilt den russischen Angriff, der „Tod, Zerstörung und Elend sät“. Und er dankt Journalisten, „die ihr Leben riskieren, damit wir uns ein Bild von der Grausamkeit“ der Ereignisse in den ukrainischen Städten machen können.
VaticanNews >>

 

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