Priesterinnen: Vatikan will Widerruf von irischem Ordensmann
Glaubenskongregation ermahnt Redemptorist P. Flannery, jede Verbindung zu der von ihm gegründeten romkritischen Initiative "Vereinigung katholischer Priester" zu lösen
Dublin, 21.01.2013 (KAP) Der suspendierte irische Priester und Publizist P. Tony Flannery ist nach eigenen Angaben vom Vatikan zum Widerruf seiner Aussagen über eine mögliche Zulassung von Frauen zum Priesteramt aufgefordert worden. Die römische Glaubenskongregation habe ihm die Exkommunikation für den Fall angedroht, dass er bei seinen Ansichten bleibe, sagte Flannery laut der Tageszeitung "Irish Times" (Montag), wie die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA am Montag berichtet.
Kathpress >>
Irischem Priester Exkommunikation angedroht
Der Sprecher und Gründer der Association of Catholic Priests (ACP) in Irland, Tony Flannery, hat am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Dublin erklärt, dass er seitens der katholischen Kirche mit Exkommunikation bedroht worden sei, weil er das Frauenpriestertum vorgeschlagen habe. Helmut Schüller, der Sprecher der österreichischen Pfarrer-Initiative, nahm an der Pressekonferenz in Dublin teil. Gegenüber der APA erklärte sich Schüller mit Flannery solidarisch und meinte: „Wir halten das für ein skandalöses Vorgehen“. Die Legitimität solcher Entscheidungen sei infrage zu stellen.
Religion.ORF.at >>
REDEMPTORIST ERSCHRECKENDEN MASSNAHMEN
UNTERWORFEN,
„WELCHE AN DIE INQUISITION ERINNERN“
Dem Redemptoristen P. Tony
Flannery wird seitens der Katholischen Kirche die Exkommunikation
angedroht, weil er davon ausgeht, dass Frauen in Zukunft Priesterinnen werden
könnten, und weil er zu diesen und anderen Themen offene
Diskussionsbereitschaft fordert. P. Flannery (66), der 1964 mit 17 Jahren
in den Redemptoristen-Orden eintrat und 10 Jahre später zum Priester geweiht
wurde, wurde mitgeteilt, dass er auch versprechen müsse, an keinen Treffen der Association
of Catholic Priests (ACP; Anm.: Irische Vereinigung Katholischer
Priester) mehr teilzunehmen, bis er sich öffentlich den vorgelegten
Bedingungen unterworfen hätte, falls er weiterhin zur Kirche und seiner Kongregation
gehören wolle.
P. Flannery war (bereits) für
den größten Teil des vergangenen Jahres die Ausübung des priesterlichen
Dienstes untersagt; dieses Verbot wird solange andauern, bis er den Forderungen
der Glaubenskongregation entspricht.
„Ich
wurde angewiesen, weder an die Medienöffentlichkeit zu treten noch in Büchern
oder Artikeln zu publizieren“, sagte
er heute [Anm.: 20.1.2013] während einer Pressekonferenz in Dublin. „Mir
wurde ebenso jede öffentliche wie private Beteiligung an der ACP untersagt.
Seitens des Generaloberen der Redemptoristen Michael Brehl war ich mit dem
formellen Gehorsamsgebot belegt worden, nicht an der Generalversammlung der ACP
im vergangenen November teilzunehmen. Er machte aber deutlich, dass er seitens
der Glaubenskongregation angewiesen worden war, diese Maßnahme zu setzen.“
P. Flannery wird nur in
den priesterlichen Dienst zurückkehren dürfen, wenn er einen (zuvor von der
Glaubenskongregation genehmigten) Artikel schreibt, unterzeichnet und
veröffentlicht, in welchem er akzeptiert, dass die Katholische Kirche niemals
Frauen zum Priestertum weihen kann, und allen kirchenamtlichen Positionen zur
Empfängnisverhütung, Homosexualität und Verweigerung der Sakramente für
Personen in zweiter Partnerschaft zustimmt.
„Ich
könnte unmöglich meinen Namen unter einen solchen Artikel setzen, ohne meine
eigene Integrität und mein Gewissen zu verraten“, sagte er heute. „Die Glaubenskongregation
verlangt all das, während sie sich weigert, mit mir zu kommunizieren. Ich hatte
keinen direkten Kontakt mit ihr. Mir wurde nie die Möglichkeit eingeräumt,
meinen Anklägern zu begegnen oder zu verstehen, weshalb diese Aktion gegen mich
gesetzt wird, obwohl ich seit Jahrzehnten durchgehend dieselben Positionen
vertreten habe.“
Das Dokument, das P. Flannery
offenbar von der Glaubenskongregation erhalten hat, trägt die Form einer
getippten A4-Seite ohne Briefkopf und ohne Unterschrift.
„Der
einzige Anhaltspunkt, um sicher zu sein, dass dieses Dokument von der
Glaubenskongregation kam, ist, dass Michael Brehl, Oberhaupt der
Redemptoristen, mir dies gesagt hat“,
sagte er. „Alle Ersuchen um direkte Kommunikation mit der
Glaubenskongregation sind ignoriert worden.“
P. Flannery beschrieb die
Maßnahmen gegen ihn als „erschreckend, unverhältnismäßig und an die Inquisition
erinnernd“.
„Ich
habe der Kirche, den Redemptoristen und dem Volk Gottes zwei Drittel meines
Lebens gedient“, führte er aus.
„Während all dieser Zeit habe ich eher in Büchern und Aufsätzen, welche
hauptsächlich von praktizierenden Katholiken gelesen werden, als in
Mainstream-Medien guten Gewissens Fragen aufgeworfen, welche ich für die
Zukunft der Kirche für wichtig hielt. Ich bin innerhalb der Kirche kaum eine
bedeutende subversive Persönlichkeit, welche die Exkommunikation und den
Ausschluss aus jener Religionsgemeinschaft verdient, in welcher ich seit meiner
Jugend gelebt habe.“
Die Wahl, vor die er gestellt
wurde, wäre die Entscheidung zwischen Rom und seinem Gewissen, stellte er
heute, Sonntag, 20. Jänner, bei einer Pressekonferenz fest.
„Ich
muss auch fragen, ob die Androhungen nicht ein Mittel sind, nicht nur mich
zur Unterwerfung zu zwingen, sondern auch allen anderen Priestern, welche
Ansichten vertreten, welche von jenen der Römischen Kurie divergieren, etwas
mitzuteilen“, fügte er hinzu. „Mich
diesen Druckmitteln zu unterwerfen, wäre ein Verrat an meinem Amt, an meinen
priesterlichen Gefährten und an jenen katholischen Menschen, welche eine
Veränderung wollen.“
P. Flannery sagte, dass er
der Ansicht sei, dass er unfairer Behandlung unterzogen wird, und dass er
deshalb kanonische und zivile Rechtsberatung in Anspruch nimmt, die ihm helfen
soll, seine Rechte als Kirchenmitglied und als irischer Staatsbürger zu
verteidigen.
Weiterführende Informationen: Aileen Gaskin +353(0)87
7724717
Roh-Übersetzung: Dr. Markus Schlagnitweit
Roh-Übersetzung: Dr. Markus Schlagnitweit
Fr Tony Flannery 'threatened with excommunication'
A Catholic priest has claimed he has been threatened with excommunication from the church because of his views on matters such as women's ordination.
BBC-News >>
Vigil to support Fr Tony to be held at Papal Nunciature
'We are Church Ireland’ expresses its unconditional support for Fr. Tony Flannery in his assertion of his right of conscience not to be forced by an abuse of his vow of obedience to submit to the secretive demands of the Congregation for the Doctrine of the Faith.
Association of Catholic Priests (ACP) >>
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