Andreas R. Batlogg SJ schreibt in STIMMEN DER ZEIT Folgendes über den brasilianischen Bischof Dom Clemente José Carlos Isnard OSB, der heuer sein 50-jähriges Bischofsjubiläum feierte:
Reformbedürftige Kirche
Da sagt bzw. schreibt ein Bischof etwas, was im Grunde genommen viele Bischöfe im Smalltalk oder in Sitzungspausen dem Vernehmen nach vertreten, aber eben nicht in der Öffentlichkeit, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Das ist nicht gerade alltäglich in Zeiten, wo immer mehr der Eindruck entsteht, daß Bischöfe sich mehr als Filialleiter einer römischen Konzernzentrale verstehen bzw. behandeln lassen (müssen), als daß sie sich angesichts des offenkundigen pastoralen Notstands mutig an die eigene Verantwortung erinnern - repräsentieren sie doch in ihren jeweiligen Diözesen Christus und "sind nicht als Stellvertreter der Bischöfe von Rom zu verstehen", wie es in der dogmatischen Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" (Nr. 27) heißt. Das Zweite Vatikanum stellt im Ökumenismusdekret "Unitatis redintegratio" (Nr. 6) unzweideutig fest, daß "die Kirche von Christus" zu einer "dauernden Reform" ("ad ... perennem reformationem") aufgerufen ist.
Literaturhinweis:
Clemente José Carlos Isnard, Gedanken eines Bischofs zu den heutigen kirchlichen Institutionen (Reihe: Anstöße). Gösing: Edition Neue Wege 2009. 62 S. 6,- €. ISBN 978-3-902061-15-7.
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