Mittwoch, 25. März 2015

Katholische Verbände fordern Überdenken der kirchlichen Haltung zur Verhütung

AKV-Präsident Helmut Kukacka
AKV appelliert: Familiensynode soll die Fragen von Humane Vitae neu diskutieren
Kukacka: Rigorose Beschränkung der Sexualität auf die Regeln von "Humanae Vitae" wird von den Gläubigen und der Gesellschaft nicht mehr verstanden.

Wien (OTS) - Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) folgt dem Aufruf von Papst Franziskus, sich an der Vorbereitung der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" zu beteiligen. Die Mitgliedsverbände der AKV haben sich mit den pastoralen Herausforderungen für die Kirche im Umgang mit der gesellschaftlichen Situation von Ehe und Familie intensiv beschäftigt und können daher die Beantwortung des Fragenkatalogs zu den Lineamenta (Vatikanfragebogen zur Familiensynode) durch den Katholischen Laienrat Österreichs mittragen und unterstützen.

Dabei ist es, wie AKV-Präsident Helmut Kukacka feststellt, der AKV ein besonderes Anliegen im speziellen noch einmal auf die Fragen einzugehen, die sich mit der Sexualität von jungen Menschen und Eheleuten beschäftigen. Eine von der Generalversammlung der AKV am 18. März 2015 einstimmig beschlossene Resolution hat dazu folgende Feststellungen getroffen.

Kukacka: "Die AKV sieht die rigorose Beschränkung der Sexualität auf die strenge Haltung von "Humanae Vitae" nach fast fünfzig Jahren Erfahrung als problematisch und nicht mehr zeitgemäß an". Wie Kukacka dazu feststellt, mache die medizinische Entwicklung und die veränderte Einstellung der Gesellschaft, aber auch der Gläubigen, eine Präzisierung erfor-derlich. Denn die von der Kirche empfohlenen sogenannten "natürlichen Methoden" der Ver-hütung würden heute nur noch wenig berücksichtigt und verstanden.

Die AKV tritt nachdrücklich dafür ein, sehr viel klarer zwischen jenen Methoden und Mitteln zu unterscheiden, die eine Empfängnis verhindern (z.B. Antibabypille) und jenen, die zur Beendigung bereits empfangenen Lebens führen. Hier sind besonders die verschiedenen Versionen der sogenannten "Pille danach" zu nennen. Kukacka: "Wir lehnen daher alle le-bensbeendenden Mittel und Methoden strikt ab, hingegen sollte eine vom geprüften Gewissen getragene Verwendung künstlicher Methoden oder medikamentöser Mittel zur Verhütung akzeptiert werden". Die AKV setzt sich für eine verantwortet Elternschaft ein, wonach die Eltern entsprechend der Familiensituation in ihrem Gewissen über Zeitpunkt und Anzahl der Kinder selbst entscheiden müssen. Grundsätzlich müsse das eheliche Leben offen sein für Kinder, aber das muss nicht für jeden sexuellen Akt gelten.

Die AKV will mit dieser Stellungnahme bewusst an der vom Konzil im Dokument "Gaudium et Spes" formulierten Verantwortung der Eltern für die Kinder anknüpfen und für eine zeitge-mäße Sicht auf die von Gott geschenkte Sexualität eintreten.
OTS/APA >>


Katholische Verbände wollen Sexualmoral neu diskutieren
AKV-Präsident Kukacka im Blick auf Familiensynode im Herbst: Klare Trennung von Empfängnisverhütung und lebensbeendenden Mitteln und Methoden erforderlich
Kathpress >>

Keine Kommentare: