Freitag, 13. September 2013

Bischof verbietet Segnung von restaurierter Bildsäule in Jois durch Martin Sack

Und wieder ein Beispiel das zeigt: Kein Dialog - dafür aber Kirchenrecht und Verbotsmaßnahmen!
Unverständlich, dass gegen den ehemaligen Diözesanökonom und Stadtpfarrer i. R., Msgr. WKR Mag. Dr. Franz Hillinger, der im Priesterrat ist, beim Kirchenvolk hohes Ansehen genießt und der noch als Exponent der Dialog-Ära von Bischof Paul gilt, in dieser kühlen Art vorgegangen wurde. Ihn mit einem "pensionierten Bürgermeister" zu vergleichen, dessen "Vorgehen nicht statthaft" gewesen sei, ist nichts anderes als Dialogverweigerung.
Segnung des restaurierten Auflangen-Kreuzes in Jois wurde vom Bischof untersagt
Wegen nicht abgesegneter Feier hängt Haussegen schief
Die Segnung eines Bildstocks wird zum Streitfall und hat sogar ein Verbot des Bischofs zur Folge.

Sonntagnachmittag in Jois: Bei strahlendem Sonnenschein steht eine Feier auf dem Programm, weil das „Auflangen-Kreuz“, eine Bildsäule aus dem 18. Jahrhundert, restauriert wurde. Eigentlich ein Anlass, gemeinsam zu feiern. Dem war aber nicht so, das Ganze hatte einen schalen Beigeschmack. Prälat Martin Sack, früher Ortspfarrer von Jois, der das Kreuz segnen sollte, war nicht gekommen – Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hatte es ihm verboten.

Denn die Feier war vom amtierenden Pfarrer von Jois, Karl Opelka, sozusagen nicht „abgesegnet“ worden. Treibende Kraft hinter Restaurierung und Segnung ist wiederum Pfarrer Franz Hillinger, der 21 Jahre Ortspfarrer von Purbach und Breitenbrunn war, seit 2002 in Pension ist und nun wieder in seiner Heimatgemeinde Jois lebt. Hillinger betont, er habe Opelka über den Termin informiert. Als Reaktion sei einen Tag vorher das Verbot des Bischofs gekommen: „Verstehen kann ich das nicht und viele in Jois auch nicht, selbst wenn sie sich aufs Kirchenrecht berufen.“

Offenbar hat Pfarrer Opelka den Alleingang seines Kollegen nicht toleriert. Der KURIER hat ihn leider nicht erreicht, dafür hat sich die Diözese Eisenstadt in ihrer Stellungnahme zum Zwist in Jois eindeutig hinter Opelka gestellt: „Wenn ein Priester, der nicht Pfarrer der entsprechenden Gemeinde ist, von sich aus eine öffentliche Segnung vorbereitet, dazu einen weiteren Priester einlädt, dann widerspricht diese Vorgehensweise dem Kirchenrecht.“ Natürlich könnten Pfarrer Amtshandlungen delegieren, dafür bedürfe es aber einer Absprache mit dem zuständigen Ortspfarrer. Eine bloße Information reiche dafür „keinesfalls“ aus.

Der Joiser Bürgermeister Leonhard Steinwandtner kann das Hickhack „nicht mehr nachvollziehen“. Dass die beiden Priester „nicht harmonieren“, sei bekannt, „aber jetzt rasseln die Säbel“. Unabhängig davon ist er froh, „dass sich Pfarrer Hillinger so engagiert“. Dank Hillinger sei schon der dritte Bildstock in Jois – alle befinden sich im Besitz der Gemeinde – restauriert worden. Ihm sei es „egal, ob bei der Segnung zwei, drei oder vier Priester dabei sind“, meint Steinwandtner.

Kommentar der Diözese dazu: „Würde es sich ein pensionierter Bürgermeister einer anderen Gemeinde, der in Jois seinen Alterswohnsitz hat, anmaßen, Amtsgeschäfte des dortigen Bürgermeisters zu erledigen, so würde wohl auch dieses Vorgehen als nicht statthaft angesehen werden.“

Quelle: Kurier

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe deinen nächsten -heißt es in der Bibel! Wir, das "gemeine " Kirchenvolk,sollten danach leben, aber unsere Priester die es uns ja vorleben sollten,können es scheinbar nicht! Was soll das heißen , die zwei Priester harmonieren nicht, !!!!und überhaupt, sollte sich doch unser Hr. Bischof über eine Segnung des Bildstockes freuen,oder? Also mich wundert ja gar nichts mehr bei diesem Bischof!

Anonym hat gesagt…

Leiten bzw. etwas führen ist nicht mit Macht gleichzusetzen.
Leiten heißt nicht, sich übere andere mit Gewalt (egal ob psychisch oder physisch) hinwegzusetzen.
Leiten heißt nicht sich für unfehlbar zu halten.
Leiten heißt nicht, dass Mitarbeiter unfähig sind.
Vor allem sollte man sich bewußt werden: was leite ich überhaupt?
Der Bischof ist nicht der Landesfürst.
Der Bischof leitet eine Organistation, welche mit Werte wie Glaube, Hoffnung - Liebe für sich punkten will.
Werte, welche nicht messbar sind - Werte welche man nicht angreifen kann.
Werte, welche auch Organistionen wie die evangelische Kirche, der Buddismus..... definieren.
Der Bischof herrscht wie ein Fürst - weiß er eigentlich, dass niemand mehr verpflichtet ist, seinem Füstentum anzugehören
Weiß er eigentlich, dass die Zeiten des Mittelalters mit Hexenverbrennungen, Kreuzrittertum vorbei ist?

Nordburgenländerin hat gesagt…

Wie immer weiß man keine genauen Hintergründe. Hauptsache, der Bischof ist der Böse. Daß Msgr. Hillinger in seiner Pension schon einiges in dieser Pfarre aufgeführt hat ist bekannt, aber unter den polnischen Priestern ging das noch leicht: der Pfarrer war bei uns in Neusiedl und in Jois ein Kaplan - die Pfarre konnte offiziell nichts machen, weil man für Unterschriften angeblich den Pfarer braucht (und mein Eindruck ist, daß beide nicht viel im Burgenland waren, nur für Gottesdienste?). Der neue Pfarrer von Jois will sich angeblich nicht von ihm aufhetzen und wie ein Kind behandeln laßen, nur weil er ein Msgr. ist. Und deshalb legt der pensionierte Pfarrer es schon seit Jahren auf einen Skandal an. Schön, daß er ihn endlich hat. Und daß ihr sogleich aufspringt. Gott sei Dank wollte unser Bischof schlichten, sonst könntet ihr jetzt über ihn nicht schimpfen. Wie christlich!

Anonym hat gesagt…

Das Wort christlich wird sehr gedehnt - oft missbracht.
An einen schlichtenden Bischof glaube ich nicht - dazu habe ich zuviele Dinge in der Caritas gesehen.