Donnerstag, 6. Juni 2013

Warum mußte Ivandic so plötzlich gehen?

Die plötzliche und vollkommen überraschende Enthebung von Petar Ivandic von allen seinen Funktionen und Ämtern  durch Bischof Zsifkovics sorgt weiterhin für regen Gesprächstoff in der Diözese. Über 5.000 (!) Seitenaufrufe auf diesem Blog seit Mittwoch voriger Woche zeigen das große Interesse des Kirchenvolkes.

Doch der Bischof schweigt und mauert. Selbstverständlich haben die Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger das Recht zu erfahren, was da so gravierendes vorgefallen ist. Transparenz ist notwendig - jetzt und nicht irgend wann. Das Argument "es gehe allein um kircheninterne Vorgänge" kann nicht gelten und ist unredlich. Zumal es sich bei Petar Ivandic um jemanden handelt, der von Anbeginn der Amtszeit von Bischof Zsifkovics maßgeblichen Einfluss auf die Leitung der Diözese hatte und für den der Bischof sogar einen neuen Posten (Moderator der Diözesankurie) geschaffen hatte. Ivandic galt als Intimus von Zsifkovics und zweitmächtigster Mann in der Diözese.

Es wundert nicht, wenn jede Menge möglicher Gründe für die Entlassung kursieren. Letztlich sind aber alles Spekulationen, die der Bischof durch seine Nicht-Kommunikation zu verantworten hat. Nicht in Ordnung und befremdlich ist auch die Tatsache, dass man den designierten Generalvikar Martin Korpitsch vorschickt und der Kurier berichtete:

„Es gibt keinerlei strafrechtlich relevante Verfehlungen“, trat Korpitsch den nach der kryptischen Aussendung der Diözese um sich greifenden Gerüchten mit Entschiedenheit entgegen. Das Kirchenvolk der Diözese hingegen ist mehr als irritiert. „Da soll sich wer auskennen. Einst war er derjenige (Ivandic, Anm.) nach dessen Anordnungen wir uns zu halten hatten und jetzt ist er weg vom Fenster“, wundert sich eine Pfarrgemeinderätin aus Wulkaprodersdorf, wo Ivandic einst die Sonntagsmesse las.

Martin Korpitsch, erst ab 1. September 2013 im Amt als Generalvikar, ist nicht Mitglied der Personalkommission  und hat somit mit dieser Angelegenheit überhaupt nichts zu tun. Wahrscheinlich hat er von der Entlassung von Ivandic sogar erst über die Aussendung der Diözese erfahren.

Fest steht: Zwei im Kirchenrecht spezialisierte Hardliner sind aneinander geraten! Dass der Bischof alle Register zog und zur Devise "Angriff ist die beste Verteidigung" ausholt lässt vermuten, dass er selber in Bedrängnis war/ist und sich rasch "verteidigen" und Ivandic "entmachten" musste - was immer das heißen mag.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" oder doch noch "Ende gut - alles gut"?!?!

Naiv, oder? hat gesagt…

Zitat: Der Bischof mauert. - Wie lange rennen manche gegen die Festung in Eisenstadt schon an? Und? Hat sich etwas geändert? - Offensichtlich nichts. Eher noch schlimmer geworden, sagen sie. -
Ja dann muss man die Methode ändern. Schon mit Beten versucht? Beten hilft: Entweder es ändert sich der andere oder ich. Meistens beide. -
Sind das Worte eines Naiven?

Anonym hat gesagt…

Ich Frage mich was hat das alles mit Religion oder Christentum zutun. Die Religion wurde und wird immer wieder missbraucht um die Menschen zu unterdrücken, klein zuhalten. Korruption, Macht, Geltungsdrang..... bis in die höchsten kirchlichen Gremien, was hat das alles mit Jesus und seiner Botschaft zu tun? Es wird wie es schon immer war, dem Volk Wasser gepredigt und selber Wein getrunken. Manchmal frage ich mich, ob die "Männer der Kirche" überhaupt an Gott glauben, man hat das Gefühl, da werden nur fromme Phrasen gedroschen. Es ist ein Trauerspiel. Die Jugend hat das längst durchschaut und hat die Nase voll von der Amtskirche.