Das "Memorandum Freiheit" wurde mittlerweile von 205 Theologieprofessoren und -professorinnen unterzeichnet.
Im Internet gibt es die Möglichkeit dieses Memorandum zu unterstützen:
Unterstützung auf Facebook >>
Unterzeichnung einer Online-Petition >>
Gebet
„Die Kirche ist kein Selbstzweck. Sie hat den Auftrag, den befreienden und liebenden Gott Jesu Christi allen Menschen zu verkünden. Das kann sie nur, wenn sie selbst ein Ort und eine glaubwürdige Zeugin der Freiheitsbotschaft des Evangeliums ist.“
Um dieses Anliegen zu stützen, lade ich Sie/Euch ein, einen Moment inne zu halten und dafür zu beten, dass die Botschaft des Evangeliums in unser Zeit durch uns und durch die Kirche noch besser erfahrbar wird.
Herr Jesus Christus,
Du hast uns Deine Gegenwart zugesprochen und gesagt: “Ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt.”
Als Haupt Deiner Kirche wanderst Du so mit uns, ihren Gliedern, durch die Zeit.
Deshalb bitten wir Dich:
Behüte die Kirche in dieser Zeit des Aufbruchs und Wandels und bewahre uns vor Zwietracht und Spaltung.
Steh uns und Deiner ganzen Kirche bei, wenn wir darum ringen, Deine frohe Botschaft der Liebe in unserer Zeit überzeugend zu leben.
Mache uns zu einem Werkzeug deines Evangeliums, dass wir Dir und den Menschen dienen. Führe Deine Kirche auf dem Weg Deiner Wahrheit, dass die Menschen in ihr den Widerschein Deiner grenzenlosen Herrlichkeit und Liebe erfahren. Ja, Herr, lass Dein Reich durch uns in Deiner Kirche hier und heute anbrechen.
Amen.
Das Theologen-Memorandum:
Meine Unterschrift und meine noch größere Ratlosigkeit
237 TheologInnen aus dem deutschen Sprachraum haben bereits ein
Memorandum unterschrieben (Stand: 28.2.2011), das zu entschiedenen
Reformen in unserer Kirche aufruft.1 Es hat mitunter harten Widerspruch in Inhalt und Entstehensform gefunden2,
so dass ich mich gedrängt fühle, meine Motivation darzulegen, warum ich
dieses Memorandum unterschrieben habe. Motivationen sind immer
vielfältig, bisweilen unklar, und oft kommen wir uns selbst nicht immer
auf die Spur. Daher hat mich gerade die Kritik der letzten Tage zu einer
erneuten Prüfung meiner Motive herausgefordert. Es scheint mir wichtig
zu sein, auch auf dieser emotionalen, von Ängsten, Sorgen und
Enttäuschungen, aber vielleicht auch Wut und Resignation durchzogenen
Ebene miteinander zu sprechen, wenn ein Dialog gelingen sollte. Ein
Dialog in der Kirche spricht immer „von Herz zu Herz“, wie Newman es in
seinem Kardinalswappen ausdrückte. Beginnen aber kann ein solcher Dialog
nur, wenn jemand beginnt, etwas in sein Herz blicken zu lassen. Ich
hoffe, dass mir dies hier etwas gelingt. Sonst sprechen wir wie
rivalisierende Parteien im Kampf um Aufmerksamkeit und Quoten. Bei Euch
aber soll es nicht so sein, …!
Univ.Prof. Siebenrock Roman auf Uni Innsbruck >>
1 Kommentar:
Vor 15 Jahren schrieb ich diese Zeilen in einem Essay nieder:
„Wenn weltliche Medien über kirchliche Ereignisse berichten, geschieht es oft in einer Form, als sprächen sie über ein Exoticum, ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten. Ein Ungeheuer, lächerlich und furchteinflößend gleichzeitig, in Gestalt eines sterbenskranken Monarchen, der sich mit letzter Kraft an seine schwindende Macht klammert. Dass diese Sterbende noch durchaus gültige Botschaften hätte, kommt niemandem mehr in den Sinn.“
Die Zeiten der Diktaturen sind vorbei, auch religiöser Diktaturen, wie die Ereignisse der letzten Tage und Wochen uns dies vor Augen führen. Die „Führer“ der Kirche täten gut daran, endlich die Zeichen der Zeit zu erkennen und auch danach zu handeln. Ansonsten kann es zu spät sein. Das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen, auch in der Kirche nicht!
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