Unter anderem meinte er:
- Es fehlt mitunter an Mut im Bereich der Politik, die Dinge beim Namen zu nennen.
- Und als Mann der Kirche darf ich sagen: Der Heilige Geist ist gut für Überraschungen.
- Es braucht Menschen, die zu dem Diskurs ermutigen, Signale setzen.
- Wer ist die Kirche? Es sind nicht nur die Bischöfe.
- Ich wünsche mir von den Bürgern, speziell auch von den Katholiken, dass sie sich mehr zu Wort melden zu gesellschaftlichen Fragen, zu Zukunftsfragen.
- Die katholische Soziallehre sagt, dass sich das Maß der Lebendigkeit einer Gesellschaft am Maß ihrer Partizipation bemisst.
- Die Kirche als Ganze in Österreich mit ihrer kaiserlichen Geschichte des Katholizismus muss einen positiven Umgang mit Pluralität lernen.
Der emeritierte Professor für Philosophie an der Katholischen Fakultät Graz, Anton Kolb nimmt am 12.03.2011 ebenfalls in der Kleinen Zeitung zu dem Interview Stellung.
Unter der Überschrift '"Kirchenreformer, vereinigt euch", hat Kolb hat die Aussagen des Kardinals richtigerweise auf die notwendige Reformen in der Kirche hin ausgelegt.
- In Wirklichkeit geht bei vielen Katholiken, insbesondere bei Angestellten der Kirche, Angst vor Repression und Entlassung um, wenn sie sich kritisch zu Wort melden. Daher schweigen zu viele.
- Die Reformverweigerer mögen sich an "ihren" Kardinal, an seine nunmehr aufgestellten Forderungen halten.
- Die Kirchenleitung würde angesichts ihres konkreten Verhaltens, ihres Vertuschens und Verschweigens in den letzten Jahrzehnten gut daran tun, mindestens zehn Jahre lang nicht von Wahrheit und Liebe zu sprechen, den Heiligen Geist nicht in Anspruch zu nehmen.
- Der Missbrauch von Macht und Wahrheit muss in der Kirche so wie in allen anderen Bereichen überwunden werden.
- Der vom Kardinal immer wieder bemühte Satz "Die Wahrheit wird euch frei machen" muss primär endlich in der eigenen Kirche wahrgenommen werden.
- Kirchenreformer aller Länder, vereinigt euch, meldet euch, tretet auf, habt Mut!
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