Donnerstag, 10. März 2011

Reformer Küng und Papst Benedikt stellen neue Bücher vor

Der Reformer und der Papst

Zwei Kirchenmänner und zwei Bücher, in denen dieselbe Kirche zumindest gemeint ist.

Der eine fragt, wie der Reformzug in der römisch-katholischen Kirche wieder auf Schiene kommen könnte. Der andere legt den zweiten Band seiner Betrachtungen über Jesus von Nazareth vor. Beide Bücher erscheinen am 10. März: „Ist die Kirche noch zu retten?“ von Hans Küng und „Jesus von Nazareth, Band II“ von Papst Benedikt XVI.

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„Nicht länger auf Reform aus Rom warten“

Kirchenbasis. Die Gemeinden und die Bischöfe müssten die Erneuerung selbst in die Hand nehmen, sagt Hans Küng.

Hans Küng hat das Projekt Weltethos zu internationalem Ansehen geführt. Der Reformstau in seiner römisch-katholischen Kirche lässt dem Tübinger Theologen und Religionswissenschafter aber keine Ruhe. „Ist die Kirche noch zu retten?“, heißt sein neues Buch. Die SN sprachen mit dem gebürtigen Schweizer, dem die Kirche 1979 die Lehrbefugnis entzogen hat.

Herr Professor Küng, Sie haben vor knapp einem Jahr einen aufrüttelnden Brief an die katholischen Bischöfe veröffentlicht. Wie waren die Reaktionen?

Küng: Kein einziger Bischof hat gewagt, sich dazu zu äußern. Das zeigt schon, dass wir ein autoritäres System geworden sind, das den Episkopat weithin konformistisch gemacht hat. Schon die Auswahl der Bischöfe erfolgt so, dass nur römisch-linientreue Leute in diese Ämter kommen. Da braucht es eine radikale Reform.

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Leben und Sterben für Gott und die Menschen
Der zweite Band des Jesus-Buches von Papst Benedikt XVI.
Kommentar von Jan-Heiner Tück in der Neuen Zürcher Zeitung>>

1 Kommentar:

Ph. hat gesagt…

Na ja, ich würde sagen, dass eher der Papst der eigentliche Reformer ist, denn er tut das, was das Wesen einer christlichen Reform ausmacht: auf den Herrn schauen, ihn betrachten und daraus seine Schlüsse ziehen, die freilich nicht so populär sind, kein Aktivismus wie bei Küng. Bürohengste lieben Aktivismus, der heilige Geist dagegen steht für ein kontinierliches Wachstum und Klugheit in vorsichtigem Handeln. Antriebsquelle ist einzig und allein Christus- nicht die Maßstäbe einer postmodernistischen hedonismusorientierten Groteske. Aus dem Herrn erwächst die einzige Möglichkeit christliche Handelns - nicht auf dessen Protest und sonstigen populären Kreationen. Küng trommelt schon zum gefühlten 100.000. Mal auf mitterweile alten Argumenten rum, die in der Zwischenzeit nicht viel besser geworden sind. Nichts davon ist neu und der überwiegende Teil ist Anbiederung an den Zeitgeist. Seit seiner Schrift über die Kirche hat er sich nicht verändert. Gar nichts. Starr geblieben ist er. Nebenbei gesagt, waren die angeblichen Reformen, zu denen Küng Stellung nimmt, bereits vor 500 Jahren bei den Protestanten nicht neu und ich wüsste nicht, warum sie nun aktueller sein sollten und wir auf einmal das tun sollten, was bei den Protestanten nun ja- nicht gerade sehr erfolgbringend war. Für mich als Christ steht fest, dass wir uns nicht den Geist dieser Welt zu eigen machen, sondern auf Christus schauen sollten, aus dem ja alles Neue erwächst. Von daher ist Küng für mich eher schalgewordenes Salz der Welt als eine wirkliche Alternative.