Dienstag, 18. März 2014

Kardinal Marx plädiert für Bußzeit von Geschiedenen


Kardinal Marx: "Wir müssen uns mit dem Papst auf den Weg machen"
Einheit mit Papst schließe Auseinandersetzungen um richtigen Weg nicht aus - Neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz aber gegen regionale Sonderwege bei wichtigen innerkirchlichen Streitfragen

Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat die Katholiken dazu aufgerufen, sich mit Papst Franziskus auf den Weg zu machen. Die Verbindung mit dem Papst gehöre zur Substanz des katholischen Glaubens, sagte Marx am Sonntag bei einem Empfang anlässlich des ersten Jahrestags der Papstwahl in München. "Wenn wir diese Einheit leben, dann können wir auch vieles wagen."

Dies schließe Auseinandersetzungen um den richtigen Weg nicht aus, erklärte der Münchner Erzbischof und verwies auf das jüngste Konsistorium in Rom. Dabei hätten die Kardinäle erstmals kontrovers in Anwesenheit des Papstes über Familienseelsorge diskutiert. Auch wenn die dabei formulierten Positionen zunächst als unvereinbar erschienen seien, hätten doch alle den Eindruck gehabt, dass Franziskus diese Debatte wünsche. Das Jahr 2013 habe zudem mit dem überraschenden Rücktritt von Papst Benedikt XVI. gezeigt, dass manchmal genau das geschehe, was viele zuvor als unmöglich angesehen hätten.

Marx bescheinigte Papst Franziskus eine "abrahamitische Veranlagung". Er wolle mit der Kirche "weiter nach vorne gehen", aber dabei alle mitnehmen. In der Kirche werde sich auf diesem Weg vieles verändern, aber vieles auch bleiben. So werde es auch künftig den Papst, die Bischöfe und die Sakramente geben.

In seiner Predigt im Liebfrauendom berichtete der Kardinal von einer persönlichen Begegnung mit Benedikt XVI. Dieser habe ihm versichert, wie sehr er sich freue, dass Franziskus die Herzen der Menschen gewinne. "Ich konnte seine innere Freude spüren, dass es ihm guttut, diesen Nachfolger zu haben", sagte Marx.

Der Kardinal warb für eine Kirche, die sich nicht "zumauert, zur Festung wird". Wer nur noch defensiv etwas verteidige, könne nicht zum Segen für andere werden. Das gute Wort Gottes sei aber kein exklusiver Besitz der Kirche, sondern richte sich an die ganze Welt. Kein Mensch dürfe vom Segen ausgeschlossen werden.
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