Samstag, 22. November 2014

Wem "gehört" Martin Luther?

Martin Luthers Thesenanschlag an die Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 gilt als Startpunkt der Reformation und die Entstehung der protestantischen Kirche.
Der Reformator aus Wittenberg polarisiert bis heute: Die einen preisen ihn als Lichtgestalt des Protestantismus, andere betonen seine religiöse Intoleranz, grenzte er doch Andersdenkende gnadenlos aus.
Martin Luther polarisiert. Für die einen ist er der streitbare Reformator aus Wittenberg, der die evangelische Lehre wieder neu entdeckte. Für die anderen ist er ein Querkopf, der Andersgläubige ausgrenzte und die Spaltung der abendländischen Christenheit heraufbeschwor. Gleichwohl gehört Dr. Martin Luther zu den Persönlichkeiten, deren Wirken als epochal gilt – ganz offiziell. Die Schulbücher bezeichnen seine Reformation als einen jener vier Wendepunkte, die vor 500 Jahren nicht weniger als das Mittelalter beendeten und die Neuzeit einleiteten, das Zeitalter der Aufklärung.

In unserer "gefühlten" Geschichte war er es, der damals "unter den Talaren den Muff von 1000 Jahren" beseitigte, jedenfalls in seiner, der protestantischen Kirche, der ja wenigstens ein Hauch von Aufklärung anhaftet. Dabei stammt dieses geflügelte Wort gar nicht von ihm, sondern aus der Zeit der "'68er". Ausnahmsweise, denn ansonsten geht fast jede zweite solcher Phrasen auf Luther zurück oder zumindest auf seine Bibelübersetzung: "Dem Volk aufs Maul schauen", "auf Sand bauen", "im Dunkeln tappen", "Perlen vor die Säue werfen", "ein Buch mit sieben Siegeln" und viele mehr.
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